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Veröffentlicht am 11.10.2018

Hat mich leider nicht gepackt

Die Betrogene
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„Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus ...

„Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt.“

So lautet der Klappentext des Kriminalromans „Die Betrogene“ von Charlotte Link. Deshalb ging ich eigentlich in der Erwartung an das Buch, dass man hauptsächlich aus Sicht von Kate Linville den Fall mitverfolgt. Doch weit gefehlt. In diesem Werk vereinen sich mehrere Erzählperspektiven. Da taucht der Detective Chief Inspector Caleb Hale auf, der Drehbuchautor Jonas Crane, dem wegen Burnout dringend geraten wird, eine Auszeit zu nehmen, Terry Malyan, die leibliche Mutter von dem 5jährigen Sammy, der von den Cranes adoptiert wurde und deren Lebensgefährte Neil, DC Jane Scapin, eine von Hales besten Mitarbeiterinnen und noch weitere Protagonisten finden ihren Platz in diesem Buch. Leider war die Fülle an Figuren für mich als Leserin absolut kontraproduktiv. Hier wurde viel zu viel in einen einzigen Roman gepackt, was Stoff für mehrere Bücher gegeben hätte. Ich breche nie ein Buch ab, aber hier war ich nah an der Grenze, da ich mich oftmals aufraffen musste, weiterzulesen. Durch die vielen verschiedenen Sichtweisen kam meines Erachtens keine wirkliche Spannung auf, die Story konnte mich einfach nicht fesseln und auch zu den Figuren konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen. Im Gegenteil, denn vorallem, dass ein querschnittgelähmter Ex-Polizist als vollkommen depressiv dargestellt wird, hat mich ziemlich verstimmt. Ich bin selbst in dieser Lage und es nervt einfach, dass durch dieses Werk der Eindruck, den der Großteil der Gesellschaft leider immer noch von Rollstuhlfahrern hat, weiter verstärkt wird. Für mich ist es leider vollkommen unverständlich, dass dieses Buch SPIEGEL-Bestseller 2015 wurde. Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden und von vorherigen Büchern aus der Feder von Charlotte Link war ich meist total begeistert. Deshalb werde ich bestimmt wieder ein Werk von ihr lesen. Nur um dieses werde ich zukünftig einen weiten Bogen machen.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Einfach mega!

Ritus
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„Zwei Männer, die nur ein Ziel kennen. Ein Fluch, der die Jahrhunderte überdauert.“ So beginnt der Klappentext des Buches „Ritus“ von Markus Heitz, der zu den erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands ...

„Zwei Männer, die nur ein Ziel kennen. Ein Fluch, der die Jahrhunderte überdauert.“ So beginnt der Klappentext des Buches „Ritus“ von Markus Heitz, der zu den erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands zählt. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir dieser Schriftsteller bis „Ritus“ unbekannt war. Das wird sich aber bald ändern, denn dieses Werk hat mich absolut geflasht!

In „Ritus“ springt der Leser durch die Zeiten... befindet man sich mitten im 18. Jahrhundert, findet man sich im folgenden Kapitel in der Jetztzeit wieder, was den Spannungsbogen kontinuierlich weit oben hält. Doch um wen und was geht es eigentlich in diesem Fantasy-Roman? Im 18. Jahrhundert lernen wir Jean Chastel kennen, ein Wildhüter, der mit seinen beiden Söhnen in Frankreich lebt. Er führt ein beschauliches Leben, bis er eines Tages auf eine Bestie trifft, die sein ganzes Leben verändert. Diese Kreatur tötet grausam und lässt seine Opfer unendlich leiden und Jean macht sich unter vielen anderen auf die Jagd nach diesem Geschöpf, dass der Hölle entsprungen scheint. Doch auch er selbst birgt ein Geheimnis...
Mehr als zweihundert Jahre später kämpft auch Eric von Kastell gegen die Bestie. Auf dieser Jagd ist er weltweit unterwegs und tut alles dafür, um das Biest endlich zu vernichten. Aber wie auch Jean Chastel, der so lange Zeit vor Eric schon die Spur der Kreatur verfolgte, so verbirgt auch er ein Geheimnis, das er um jeden Preis bewahren will.

Mein Eindruck von dem Buch ist einfach fantastisch! Der Schreibstil fesselt total und mir ist absolut schleierhaft, warum mir Markus Heitz nicht schon viel viel viel viel früher unter die Finger kam. Der Leser ist von der ersten Seite an mitten drin im Geschehen und man fühlt sich, als wäre man auf der Jagd live dabei. Bei anderen Werken mit mehreren Zeitsträngen ging es mir schon öfter so, dass mich nur eine Ebene gepackt hatte und ich die andere schon fast verwünscht habe, weil sie beim Lesen eher aufhielt als alles andere... nicht so hier! Beide Geschichten sind mega spannend und sorgen dafür, dass man sich kaum noch losreißen kann. Ich habe mich nicht nur einmal ertappt, als ich mich in Lesepausen gefragt habe, wie es wohl grad Jean und Eric ergeht. Dieses Werk für mich etwas ganz Besonderes und ich werde gleich mit dem Nachfolgeband „Sanctum“ beginnen. Für alle Fantasy-Fans eine absolute Leseempfehlung, aber man sollte unbedingt darauf achten, dass man gleich die Fortsetzung parat hat, um die Geschichte sofort weiterbegleiten zu können.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Mit einem Wort: SENSATIONELL!

Die Party
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Als ich hörte, dass Jonas Winner erneut einen Thriller veröffentlicht hat, war mir natürlich sofort klar: Das MUSS ich lesen. Nachdem mich „Die Zelle“ und „Murder Park“ schon vollkommen begeistert haben, ...

Als ich hörte, dass Jonas Winner erneut einen Thriller veröffentlicht hat, war mir natürlich sofort klar: Das MUSS ich lesen. Nachdem mich „Die Zelle“ und „Murder Park“ schon vollkommen begeistert haben, konnte ich es kaum erwarten, bis ich das Buch endlich in den Händen hielt.

Doch um was geht es denn nun in „Die Party“? Mittlerweile wird Halloween auch in Deutschland seit einigen Jahren gerne zelebriert, in den USA ist dieses Fest am 31. Oktober aber sehr viel länger Kult. Brandon gab bereits in den achtziger Jahren eine spektakuläre Halloween Party. Die Schule war gerade beendet und es schien, als wäre dieses Event erstmal die letzte Zusammenkunft, bevor es die Schulfreunde in alle Winde verstreut. Heute, über 30 Jahre später, lädt Brandon erneut zu einer Halloween Party ein und und er sowie weitere zehn Jugendfreunde freuen sich sehr auf das Revival. Auf dieser Fete will Brandon nochmal das Feeling der achtziger Jahre aufleben lassen, und um dies noch authentischer zu gestalten, geben alle bei Ankunft die Handys ab. Doch kaum dass die Party beginnt, geschieht etwas schreckliches: Ein Kronleuchter kracht von der Decke und tötet den Gastgeber. Zuerst sind sich die geschockten Freunde sicher, es müsse ein Unfall gewesen sein. Doch es dauert nur Sekunden, bis klar wird, dass ein erbarmungsloser Killer unter ihnen weilt. Und so beginnt eine Party, aus der es kein Entrinnen gibt...

Mein Eindruck vom Buch:
Dieser Thriller macht eindeutig süchtig! Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, denn bereits das erste Kapitel endet mit einem Cliffhanger, der einen nicht mehr von dem Buch loskommen lässt. Ich musste unbedingt mehr über die einzelnen Protagonisten erfahren und es dauert gar nicht lange, bis die erste Figur ihren Tod findet. Die Kapitel sind kurz und knackig, so wird es dem Leser wirklich sehr sehr sehr, und ich meine wirklich SEHR schwer gemacht, das Buch auch mal wieder aus der Hand zu legen. Denn immer ist der Gedanke da: „Ach, ein schnelles Kapitel geht schon noch“. Doch aus dem „schnellen Kapitel“ wurde bei mir letztendlich gleich das ganze Buch, die Story hat mich einfach vollkommen gefesselt. Dabei ist die Grundidee eigentlich nichts neues. Schon öfter gab es Bücher und Filme, in denen Menschen zusammengewürfelt wurden, nicht entfliehen konnten und nach und nach den Tod fanden. Allein deshalb war die Messlatte sehr hoch angesetzt, doch Jonas Winner hat diese mit Leichtigkeit übersprungen! Mich fasziniert es immer wieder, wie spielend der Autor es schafft, einen immer wieder in eine neue Richtung zu lenken. Glaubt man, jetzt hätte man endlich den Durchblick, wird alles kurze Zeit später komplett widerlegt. Ich war nicht nur einmal vollkommen verwirrt und wusste nicht mehr, was ich denn nun glauben soll bzw. kann. Der Leser begleitet die Protagonisten abwechselnd, und Jonas Winner ist ein wahrer Meister darin, falsche Fährten zu legen. Durch die Perspektivenwechsel fällt es noch schwerer herauszufinden, wer oder was hinter all dem steckt, was in Brandons Haus vor sich geht. Sehr gelungen finde ich auch, wie im zweiten Teil des Buches Rückblenden in die Vergangenheit eingebaut wurden. Ich konnte es immer kaum erwarten, wieder mehr über die Jugend der Schulkameraden zu erfahren. Mehr möchte ich hier nicht verraten, aber auf eines kann sich der Leser verlassen: Nichts ist so wie es scheint.

Fazit:
Für mich ist dieser Thriller definitiv eines meiner Jahres-Highlights. Mich hat schon lange kein Buch mehr so enorm gefesselt, dass ich es innerhalb von 24 Stunden gelesen hatte. Für mich ist Jonas Winner, der in Berlin, Rom und in den USA aufwuchs, einer der besten Thrillerautoren Deutschlands und ich freue mich bereits jetzt schon auf ein neue Werke von ihm, die hoffentlich kommen werden. Ich kann „Die Party“ allen Leseratten, die ein Buch für mega spannende Lesestunden suchen, wärmstens ans Herz legen und schicke ein großes DANKE an Jonas Winner für diesen brillanten Thriller!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wenn die Vergangenheit einen einholt...

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
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„Der Vollstrecker“ ist der zweite Band der Hunter-Garcia-Thriller-Reihe und nachdem ich total geflasht vom ersten Band „Der Kruzifix-Killer“ war, musste ich dieses Werk natürlich unbedingt lesen! In diesem ...

„Der Vollstrecker“ ist der zweite Band der Hunter-Garcia-Thriller-Reihe und nachdem ich total geflasht vom ersten Band „Der Kruzifix-Killer“ war, musste ich dieses Werk natürlich unbedingt lesen! In diesem Teil geht es darum, dass sich ein Serienkiller die tiefsten Ängste seiner Opfer zu nutze macht, um sie unvorstellbar zu quälen. Hunter und Garcia übernehmen den Fall und tun alles dafür, um den Mörder zur Strecke zu bringen.

Mein Eindruck vom Buch:
Ich liebe Thriller und mit Chris Carter habe ich einen Autor gefunden, der ein wahrer Meister in Sachen Spannung ist. Ich habe Robert Hunter, der als einsamer Wolf dargestellt wird, schon im ersten Band ins Herz geschlossen und in diesem Band wurde das noch verstärkt. Der Leser kann ein paarmal hinter seine kalte Fasade blicken, vorallem, wenn es um die Mädchen Molli geht, die immer wieder von Visionen heimgesucht wird. Diese Einblicke tun aber dem Spannungsbogen überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil, ich fand es schön, auch Hunters „weiche Seite“ mal kennenzulernen. Betrachtet man die Geschehnisse, ist dieser Band brutaler als der erste Teil der Reihe. Ich muss gestehen, dass ich bei manchen Szenen wirklich schlucken musste, es scheint so, als wären der Fantasie Carters keine Grenzen gesetzt. Deshalb würde ich auch hier anmerken, dass diese Bücher definitiv kein Lesestoff für zartbesaitete Leser sind, jeder Thriller-Fan wird hier aber mit Sicherheit von der ersten Seite ab in den Bann Carters gezogen. Ich habe dieses Buch innerhalb einer Nacht gelesen, ich konnte es einfach nicht mehr weglegen und vorallem, als es Richtung Schluß ging, wurde ich mit Kehrtwendungen vollkommen überrascht.

Fazit:
Für mich wieder ein absolut gelunges Werk und ein wahrer Pageturner. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, der ganz oben auf meiner To-read-list steht!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Fitzek in seinem Element

Passagier 23
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Ich als absoluter Fitzek- und Kreuzfahrt-Fan musste natürlich unbedingt Passagier 23 lesen, auch, wenn ich das besser nicht während einer Kreuzfahrt gemacht habe

Martin Schwartz, ein Polizeipsychologe, ...

Ich als absoluter Fitzek- und Kreuzfahrt-Fan musste natürlich unbedingt Passagier 23 lesen, auch, wenn ich das besser nicht während einer Kreuzfahrt gemacht habe

Martin Schwartz, ein Polizeipsychologe, verliert fünf Jahre zuvor seine Frau und seinen Sohn. Dies geschah während einer Kreuzfahrt und Martin hat sich geschworen, nie wieder einen Fuß auf ein Schiff zu setzen, denn er leidet immer noch unvorstellbar unter seinem Verlust. Doch dann bekommt er einen Anruf von einer alten Dame, die ihn bittet, an Bord der „Sultan“ zu kommen... ausgerechnet genau das Schiff, auf dem damals seine Familie verschwand. Martin möchte das auf gar keinen Fall, doch dann erfährt er, dass ein auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist... mit dem Teddy seines Sohnes im Arm.

Mein Eindruck vom Buch:
Sebastian Fitzek ist einer meiner deutschen Lieblingsautoren und auch bei Passier 23 wurde ich nicht enttäuscht. Die Story ist flüssig geschrieben und Martin Schwartz ist sehr sympathisch dargestellt. Man leidet richtig unter seinem Verlust mit. Ich konnte immer kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht und hatte das Buch ratz fatz durch. Fitzek ist ein wahrer Meister für Kehrtwendungen und plötzlich scheint nichts mehr so, wie es vorher war. Ich hatte ständig Vermutungen, wer und was hinter dem ganzen steckt, aber Fitzek versteht es einfach brillant, den Leser auf falsche Fährten zu locken und schwupps, fand ich mich in einer ganz neuen Richtung wieder. Der letzte Teil des Buches hat mich wirklich enorm überrascht, denn damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.

Fazit:
Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein wahrer Genuss und für jeden (PsychThriller-Fan ein absolutes Muss. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freu mich schon auf das nächste Werk, das ich von Sebastian Fitzek lesen werde.