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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2017

Sie kann es einfach :)

Der Ruf des Kuckucks
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Mittlerweile ist ja schon längst bekannt, dass sich hinter dem Autor Robert Galbraith die "Mutter" von Harry Potter verbirgt. J. K. Rowling wollte nicht nur für den Zauberschüler anerkannt und geschätzt ...

Mittlerweile ist ja schon längst bekannt, dass sich hinter dem Autor Robert Galbraith die "Mutter" von Harry Potter verbirgt. J. K. Rowling wollte nicht nur für den Zauberschüler anerkannt und geschätzt werden, nein, sie wollte auch beweisen, dass sie auch das Talent bestitzt, in anderen Genres Fuß zu fassen. So wurde der Autor Robert Galbraith geboren.

Doch um was geht es in dem ersten Band der Krimi-Reihe? Der Detektiv Cormoran Strike lebt mehr schlecht als recht von seinem Job. Mehr noch, gerade scheint er von einer totalen Pechsträhne verfolgt zu sein. Er hat nur einen einzigen Fall und so wie es scheint, ist er jetzt endgültig von seiner Freundin getrennt, mit der es seit Jahren ein einziges auf und ab gibt. Da schneit Robin in sein Leben... geschickt von einer Zeitarbeitsfirma. Sie ist seine neue Sekretärin und weder Robin noch Cormoran sind im ersten Moment begeistert voneinander. Doch da taucht ein neuer Klient auf, der nicht glauben kann, dass seine Schwester, das bekannte Model Lula Landry, Selbstmord begangen hat. Aus Mangel an Alternativen nimmt Strike den Fall an... und ahnt anfangs nicht, in welch Verstrickungen er sich begibt. Nur gut, dass ihm Robin zur Seite steht...

Mein Eindruck vom Buch:
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt! Manch einer wird sich fragen, warum die Buchwelt einen weiteren, auf den ersten Blick, total kaputten Ermittler braucht. Und auch ich war skeptisch, denn erstmal meint man, es wäre alles schon mal da gewesen. Doch J. K. Rowling beweist auch hier von ihrem unverwechselbarem Können, dass sie es einfach drauf hat, Leser zu fesseln, ganz egal, um welches Genres es sich handelt. Ich konnte sofort eine Verbindung zu Strike aufbauen, ebenso zu Robin und war begeistert, wie J. K. Rowling den beiden Leben eingehaucht hat. Auch in den Lesepausen musste ich desöfteren an die beiden denken und fragte mich, wie es wohl weitergehen wird. Der Spannungsbogen blieb konstant ganz weit oben und ich hatte bis zum Schluß keine Ahnung, was wirklich geschehen sein konnte. Und genau das macht einen guten Krimi für mich aus.

Fazit:
Im Moment gibt es zwei weitere Bände, die von Cormoran und Robin erzählen und ich freu mich sehr darauf! Nicht nur auf die Fälle, die bestimmt auch wieder mega spannend sind, sondern auch auf das, was in den Privatleben der beiden passieren wird. Für jeden Krimi-Fan eine absolute Leseempfehlung, ebenso für alle Potter-Fans, die sich vielleicht auch mal an ein anderes Genre versuchen möchten. Denn für mich ist eines klar: J. K. Rowling ist eine der besten Autoren der heutigen Zeit!

Veröffentlicht am 09.11.2017

Der Autor sollte bei seinen Schäfchen bleiben ;-)

Spectrum
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Nachdem ich riesiger Fan der Shepherd-Reihe bin, musste ich Spectrum natürlich unbedingt lesen. Auch wenn es sich hierbei um keinen Teil dieser Reihe handelt. Nein, in Spectrum geht es um August Burke, ...

Nachdem ich riesiger Fan der Shepherd-Reihe bin, musste ich Spectrum natürlich unbedingt lesen. Auch wenn es sich hierbei um keinen Teil dieser Reihe handelt. Nein, in Spectrum geht es um August Burke, ein Genie, das durch und durch anders ist als die „normale“ Bevölkerung. Er kann Zeichen und Zusammenhänge erkennen, die anderen komplett verborgen bleiben und als es zu einem Überfall mit Geiselnahme in einer Bank kommt, zieht das FBI Burke auf seine Seite und er beginnt, die Spur der Täter zu verfolgen…

Mein Eindruck vom Buch:
Leider hat es einige Zeit gedauert, bis ich so richtig ins Buch gefunden habe. Vielleicht hatte ich auch einfach durch die Shepherd-Reihe eine zu hohe Erwartung. Die Protagonisten konnten mich erstmal überhaupt nicht erreichen. Burke ist im Grunde gut gezeichnet und Cross hat es wirklich verstanden, auch seine Emotionen authentisch darzustellen. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Der Klappentext bezieht sich darauf, dass Burke mit Carter die Ermittlungen aufnimmt, allerdings empfand ich im Buch eher Nic als „Partner“ von Burke. Nachdem ich ungefähr mit der Hälfte des Buches durch war, wurde der Charakter Nic der Grund, warum ich das Buch mich doch noch einigermaßen fesseln konnte und im letzten Viertel entpuppte sich dieses Werk überraschenderweise zum Pageturner. Im Grunde mag ich Cross‘ Schreibstil und ich fand es klasse, dass er uns Einblicke in die Ermittlung, aber auch in die Gefühlswelt der Täter und der Geiseln ermöglicht hat. Dennoch kam für mich die Spannung viel zu spät auf. Ich weiß nicht, ob noch weitere Bände mit Burke geplant sind, der Schluß lässt es vermuten. Allerdings bin ich mir unsicher, ob ich einen weiteren Teil lesen würde. Im Moment denke ich, dass ich mich dann eher wieder an die Shepherd-Reihe halte.

Fazit:
In meinen Augen ist Spectrum kein schlechter Thriller, jedoch auch kein wirklich guter. Wer die Shepherd-Reihe gelesen und gemocht hat, wird wohl eher enttäuscht von diesem Werk sein. Für alle, die vorher noch nichts von Cross gelesen haben, mag Spectrum ein guter Einstieg in seine Werke sein, dennoch ist es meiner Meinung nach kein großer Verlust, Spectrum nicht gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Diese Geschichte ist etwas ganz besonderes...

Die Bücherdiebin
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Im Alter von neun Jahren hat Liesel schon einiges durch: Ihre Mutter, die andauernd krank ist, ihr Bruder Werner, der auf einer Zugfahrt starb und die Aufnahme in die Pflegefamilie der Hubermanns. Da stiehlt ...

Im Alter von neun Jahren hat Liesel schon einiges durch: Ihre Mutter, die andauernd krank ist, ihr Bruder Werner, der auf einer Zugfahrt starb und die Aufnahme in die Pflegefamilie der Hubermanns. Da stiehlt sie ihr erstes Buch und Hans Hubermann, ihr Pflegevater, bringt ihr in vielen Nächten das Lesen bei. Irgendwann werden gestohlene Bücher ihre Zuflucht im Leben, das vom zweiten Weltkrieg beherrscht wird.

Mein Eindruck vom Buch:
Zuallererst hat es mich doch ziemlich verwundert, dass dieses Werk zuerst auf Englisch in Australien erschien. Die Eltern des Autors sind aus München und Wien, dadurch kam auch sein Interesse an der deutschen Geschichte und es ist unglaublich, wie gefühlvoll er seine Geschichte von Liesel mitten im Dritten Reich erzählt. Es hat mich erstmal ziemlich irritiert, dass der Tod selbst die Story erzählt, aber es dauerte gar nicht lang, da war ich von diesem Erzählstil total begeistert. Die Kapitel sind kurz, so dass man auch ohne Probleme mal zwischendurch lesen kann und einige Zwischenkommentare des Todes haben mich laut auflachen lassen. Dennoch trägt dieses Buch eine unheimliche Melancholie in sich, was den Leser regelrecht innehalten lässt. Ich habe für diese Geschichte einige Zeit gebraucht, da ich es oftmals auch weglegen und erstmal über das gerade gelesene nachdenken musste. Liesel wird fantastisch gezeichnet und man lebt mit ihr mit... ihre Träume, ihre Hoffnungen... alles wird so authentisch beschrieben, dass man sich richtig in der Geschichte verlieren kann. Auch ihre Pflegeeltern, der Jude Max und Liesels bester Freund Rudi werden toll charakterisiert. Jeder weiß, welch Horror in dieser Zeit herrschte, aber die Erzählung um Liesel macht alles noch viel realer und konfrontiert einen mit dem Grauen dieser Zeit.

Fazit:
Mich hat dieses Buch sehr tief berührt und es wird noch sehr sehr sehr lange nachklingen. Ich kann es nur empfehlen und mehr noch: Ich finde, dieses Buch ist ein Muss für jedes Bücherregal.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Rächer der Armen?

Sie zu strafen und zu richten
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Unfassbar, was plötzlich auf einer Plattform im Internet dargeboten wird: Ein selbsternannter Richter führt online Prozesse über entführte wohlhabende Personen und die Zuschauer legen durch Abstimmung ...

Unfassbar, was plötzlich auf einer Plattform im Internet dargeboten wird: Ein selbsternannter Richter führt online Prozesse über entführte wohlhabende Personen und die Zuschauer legen durch Abstimmung das Strafmaß fest! Nur ein einziger Klick reicht aus, um das Todesurteil des "Angeklagten" zu fällen. Hielten es einige anfangs noch für einen makaberen Scherz, wird bald klar, dass es dem Rächer mehr als ernst ist, sein Amt auszuüben. DI Sean Corrigan begibt sich auf die Jagd nach dem Killer und kämpft gegen die Zeit...

Mein Eindruck vom Buch:
Durch den ersten Prozeß des Your-View-Killers ist man sofort mitten im Geschehen und die Spannung ist richtiggehend spürbar! Doch leider hält dieser Thrill nicht sehr lange an und die Geschichte beginnt, vor sich hin zu plätschern. Ich muss gestehen, ich hatte Schwierigkeiten mit DI Sean Corrigan, denn im Grunde war mir seine Art enorm unsympathisch und das trug mit Sicherheit nicht gerade bei, mich von der Story fesseln zu lassen. Für mich ist Sean ziemlich farblos, auch wenn immer wieder darauf angespielt wird, er verfüge über eine ganz besondere Gabe. Diese hat man aber bis zum Schluß nicht wirklich bemerkt. Auch die anderen Charaktere blieben mir fern, vorallem die Psychologin Anna und Seans Kollegin Sally. Über die beiden hätte ich gerne mehr erfahren, aber bis auf einige Andeutungen blieb vieles im Dunkeln. Zum Glück stieg die Spannung wieder, als ich etwa in der Mitte des Buches angelangt war und begleitete durch das Buch bis zum Schluß. Auch, wenn ich desöfteren das Gefühl hatte, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben, gab es am Ende doch noch Überraschungen, was mich dann wieder regelrecht über die Seiten fliegen ließ. Dennoch blieben für mich viele Fragen offen und mir ist vollkommen unklar, ob diese in den ersten Bänden behandelt wurden, oder ob es noch nie wirkliche Themen in den Büchern waren. Ich bin schon desöfteren mittendrin in eine Reihe eingestiegen, hatte aber noch nie so Probleme damit wie hier bzw. so viele ungeklärte Begebenheiten. Es wird oft auf vorherige Fälle Bezug genommen, die aber mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hatten und das hat meiner Meinung nach für unnötige Verwirrung gesorgt. Irgendwie war das nichts halbes und nichts ganzes, denn entweder hätte der Leser mehr über die Vergangenheit erfahren müssen oder eben weniger. So hatte ich desöfteren das Gefühl, in der Luft hängen gelassen zu werden. Was ich jedoch sehr gut dargestellt fand, ist, wie sehr die Polizei bei derartigen Fällen unter Druck steht und wie bedeutsam der Faktor Zeit ist. Hier hat es der Autor wirklich geschafft, dem Leser zu vermitteln, welch harte Arbeit hinter den Ermittlungen stehen und wie gefestigt jeder einzelne Mitarbeiter sein muss, um in diesem Job bestehen zu können.

Fazit:
Anfangs hatte ich den Plan, die vorherigen Bücher nachzuholen, doch nach Beenden des Buches reizt mich die Vergangenheit von DI Sean Corrigan leider nicht mehr. Ich befürchte, seine Arroganz, die immer wieder stark durchsickert, würde mich einfach nur nerven. Schade, denn im Grunde ist es ein solider Thriller und meiner Meinung wurde hier Potenzial verschenkt. Wer die Bücher von Luke Delaney lesen möchte, dem empfehle ich, mit dem ersten Corrigan-Band "Mein bist du" zu starten, um Verwirrungen vorzubeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 25.09.2017

Dieses Buch wirkt wirklich wie ein SOG!

SOG
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Nachdem ich den ersten Band „DNA“ über den Kommissar Huldar aus der Feder von Yrsa Sigurðardóttir regelrecht verschlungen habe, freute ich mich wirklich riesig auf die Fortsetzung! In diesem Werk wird ...

Nachdem ich den ersten Band „DNA“ über den Kommissar Huldar aus der Feder von Yrsa Sigurðardóttir regelrecht verschlungen habe, freute ich mich wirklich riesig auf die Fortsetzung! In diesem Werk wird zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und Ermordung der 10jährigen Vaka eine Zeitkapsel in Reykjavik ausgegraben. Darin sind Briefe enthalten, die Schüler 10 Jahre zuvor geschrieben haben. Aufgabe war es, zu beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Doch ein Brief sticht enorm hervor, denn darauf sind die Initialen von Personen aufgeführt, die 2016 ermordet werden sollen. Huldar ist nicht grad begeistert, auf den Fall angesetzt zu werden und kurz darauf findet man abgetrennte Hände in einem Hot Tub. Hat dies etwa mit dem Brief zu tun, der in der Zeitkapsel gefunden wurde? Huldar macht sich auf die Jagd nach der Wahrheit…

Mein Eindruck:
Ich konnte es kaum erwarten, mit dem Buch zu beginnen und schon die ersten Zeilen, in denen es um das Mädchen Vaka ging, haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich habe es sehr genossen, wieder von Huldar und Freyja zu lesen und die beiden hatten mein absolutes Mitgefühl, da sie durch den vorherigen Fall degradiert wurden. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen fantastischen Schreibstil, in dem immer wieder absolut trockener Humor durchblitzt, was ich an Thrillern liebe! Huldar ist als Charakter mit Stärken, aber mit noch viel mehr Schwächen gezeichnet, was dazu führt, dass ich ihn desöfteren gerne mal schütteln würde, damit er wieder zu Verstand kommt Er hat ein unglaubliches Talent dafür, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Vorallem in Bezug auf Freyja hat er ein sehr unglückliches Händchen und da hilft es ihm auch nicht gerade, dass er privat gerne den bequemen Weg geht. Freyja ist mir sehr sympathisch. Nur ging es mir bei ihr auch manchmal so wie bei Huldar und ich hätte sie gerne in die richtige Richtung gelenkt  Besonders schön fand ich, wie Freyja hinter ihrem Bruder Baldur steht, der gerade eine Haftstrafe absitzen muss. Ihr inniges Verhältnis kann man als Leser richtig spüren. Aber auch Huldars Emotionen sind wunderbar dargestellt und die Autorin hat das Talent, seelische Abgründe perfekt darzustellen. Neben den persönlichen Geschichten kam aber die Spannung und der Fall nicht zu kurz! Ich wurde komplett umfangen und konnte das Buch nur schwer unterbrechen. Während dem Lesen hatte ich einige Vermutungen, wer mit wem zusammen hängt, doch die musste ich nach kurzer Zeit meist wieder komplett revidieren und neu justieren. Dennoch hätte ich niemals mit dem Schluß gerechnet! Yrsa Sigurðardóttir versteht es wirklich, den Leser immer wieder zu überraschen.

Fazit:
In letzter Zeit hatte ich bei vielen Thrillern das Gefühl, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben. Nicht so bei der Huldar-Reihe! Für mich ist dieser Thriller eines der Highlights 2017! Wer gerne Thriller liest, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!