Pageturner Deluxe!
Die SchokoladenvillaDie Schokoladenvilla! Was für ein schöner Titel für einen Roman! Und auch das Cover sticht einem sofort ins Auge. Als ich dann den Klappentext las, war für mich vollkommen klar, dass ich dieses Buch unbedingt ...
Die Schokoladenvilla! Was für ein schöner Titel für einen Roman! Und auch das Cover sticht einem sofort ins Auge. Als ich dann den Klappentext las, war für mich vollkommen klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Doch um was genau geht es in diesem historischen Roman? Die Geschichte katapultiert den Leser nach Stuttgart und man schreibt das Jahr 1903. Judith Rothmann, Tochter eines bedeutenden Schokoladenfabrikanten liebt es, in der Versuchswerkstatt zu stehen und neue Leckereien zu erfinden. Ihr größter Wunsch ist es, irgendwann die Firma zu leiten, dfür tut sie alles. Doch ihr Vater hat ganz anderes im Sinn. Er arrangiert eine Heirat und dies ausgerechnet mit einem Mann, den Judith partout nicht ausstehen kann. In all dem Trubel trifft Judith Victor Rheinberger, dessen Vergangenheit ein absolutes Rätsel ist und der sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen will...
Mein Eindruck vom Buch:
Um ehrlich zu sein, waren meine Erwartungen an dieses Werk sehr, sehr, sehr, wirklich sehr hoch, denn in der letzten Zeit fiel es mir überall ins Auge: In Buchläden, auf Bestsellerlisten, auf diversen Bücherforen... ständig wurde ich damit konfrontiert. Und so machte ich mich sehr gespannt ans Lesen, immer im Hinterkopf, dass ich vielleicht wirklich viel zu viel von der Story erwarte. Doch was soll ich sagen? Ich wurde in keiner Zeile enttäuscht. Es ist faszinierend, wie die Autorin Maria Nikolai es schafft, den Leser sofort vollkommen in den Bann und nach Stuttgart zu ziehen. Die Hauptprotagonistin Judith Rothmann ist so wundervoll gezeichnet, dass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss. Aber nicht nur sie habe ich auf Anhieb lieb gewonnen, auch Victor war mir sofort sympathisch, ebenso wie Edgar und auch Dora. Doch nicht nur Judiths Geschichte wird hier voller Empathie erzählt, nein, der Leser wird auch ins Leben der Dienstboten eingeführt und erlebt den Kuraufenthalt von Hélène Rothmann, Judiths Mutter, mit. Im Dienstbotentrakt und auch auf der Kureinrichtung in Riva am Gardasee erfährt man einiges, was in der damaligen Zeit wohl gang und gäbe war. Für mich waren diese Kapitel ebenso interessant und fesselnd wie Judiths Welt und ich konnte es immer kaum erwarten, wie es denn mit Hélène weiter geht, was sie fühlt und was in ihr vorgeht. Es wird sehr oft ganz deutlich, dass diesem Buch viele viele viele Recherchen zugrunde liegen und ich ziehe meinen imaginären Hut vor Maria Nikolai. Viele der Orte gibt/gab es in Stuttgart wirklich und auch so manch reale Persönlichkeit, die damals lebte, wurde mit in die Geschichte eingeflochten. Was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte, waren die schwäbischen Ausdrücke und alte Bezeichnungen, denen man beim Lesen immer wieder begegnete. Ah, und jetzt hätte ich doch beinahe Karl und Anton vergessen, Judiths jüngere Brüder, die mich öfter richtig zum Lachen brachten .
Fazit:
DANKE! Danke an Maria Nikolai für wunderbare Lesestunden mit diesem ganz besonderen Buch. Für mich ist die Schokoladenvilla mein bisheriges Jahreshighlight und ich freu mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band!