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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2019

Interessanter Fall mit außergewöhnlichen Ermittlern und überraschendem Ende

Missing Boy
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"Missing Boy" von Candice Fox hat mir relativ gut gefallen, was zu einem Großteil Uve Teschner geschuldet ist - sein Vorlesen hat mich mit in die Handlung genommen und mir das schräge Ermittlerduo Conkaffey ...

"Missing Boy" von Candice Fox hat mir relativ gut gefallen, was zu einem Großteil Uve Teschner geschuldet ist - sein Vorlesen hat mich mit in die Handlung genommen und mir das schräge Ermittlerduo Conkaffey / Pharrell nähergebracht.

Der achtjährige Ritchie Farrow ist aus einem Hotelzimmer verschwunden - und weder seine Freunde, die mit ihm zusammen dort waren, noch irgendwelche Hotelgäste wollen etwas gesehen haben...

Die Mutter des verschwundenen Ritchie engagiert Ted Conkaffey, einen Privatdetekiv, um bei der Suche nach ihrem Sohn zu helfen. Seine Kollegin Amanda Pharrell ist ganz vorne mit dabei, obwohl das dem leitenden Ermittler der Polizei gar nicht gefällt!

Die beiden Privatermittler haben eine belastende Vorgeschichte und eine Menge Probleme, was sie in meinen Augen sehr menschlich und äußerst sympathisch macht. Ted Conkaffey, der seinerzeit aus dem Polizeidienst entlassen wurde, weil man ihn (zu Unrecht) des Kindesmissbrauchs beschuldigt hatte, ist ein super Protagonist. Er will eigentlich nichts als seine Ruhe und ein friedliches Dasein, hat aber jede Menge Ärger und begegnet ständig Vorurteilen. Amanda Pharrell, die in ihrer Jugend "versehentlich" einen Mord begangen hatte, schien mir zwar fast wie eine Kopie von Lisbeth Salander, aber ich mochte sie dennoch. Ihr Zwist mit der Polizistin Joana war mir ein bisschen zu heftig, gerade zum Ende hin fand ich die Geschehnisse etwas übertrieben...

Zur Lösung des Falles tragen die beiden ganz erheblich bei, allerdings war mir recht früh klar, wer Ritchie entführt / ermordet hatte...

"Missing Boy" lässt sich gut hören und ist auch weitestgehend spannend, man braucht die ersten beiden Teile der Reihe nicht zu kennen, aber da ich den Täter früh entlarvte und manches sehr übertrieben fand, reicht es "nur" für vier Sterne.


Veröffentlicht am 18.11.2019

Olofsen ermittelt - Maritimer Krimi mit Spannung und Humor!

Soko Sandbank
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"Soko Sandbank" von Markus Rahaus ist ein Krimi, der die Ermittler der Cuxhavener Polizei sehr fordert!

Es werden 2 Tote auf einem Segelboot gefunden, welches an einer Sandbank aufgelaufen ist. An Deck ...

"Soko Sandbank" von Markus Rahaus ist ein Krimi, der die Ermittler der Cuxhavener Polizei sehr fordert!

Es werden 2 Tote auf einem Segelboot gefunden, welches an einer Sandbank aufgelaufen ist. An Deck wird eine erschossene Frau gefunden, unter Deck eine verbrannte männliche Leiche mit einem verkohlten Balken zwischen den Beinen, gefesselt und gefoltert. Außerdem findet man eine Einstichstelle an seinem Hals und unter seiner Zunge eine Speicherkarte mit einer rätselhaften Videobotschaft...

Olofsen , ein kauziger und recht ungeschickter Kommissar, und sein Team ermitteln. Olofsens Partner Greiner, Pall von der Spurensicherung und die Rechtsmediziner aus Hamburg, Wahlberg und Frau Dr. Osamente, sind die Hauptprotagonisten des Buches. Sie werden ausführlich charakterisiert und haben alle spezielle Eigenschaften.

So wirft Olofsen ständig Kaffeetassen um und ruiniert sich im Verlauf der Ermittlungen bei seinen Einsätzen diverse Paar Schuhe... Am Besten gefallen hat mir der Humor von Frau Dr. Osamente, die hat schon ein paar trockene Sprüche drauf ;)

Der Fall ist wirklich spannend, die Ermittler geraten zunehmend unter Druck und die Beteiligten werden zu allem Überfluss auch noch reihum von einem Magen-Darm-Virus heimgesucht, was die Lage nicht gerade entspannt...

Die maritime Umgebung ist mal was Anderes, und der Autor kennt sich offensichtlich sehr gut aus bzw. hat super recherchiert, denn der Leser erfährt hier auch eine Menge über die Arbeit der Seenotrettung, Boote, Knoten usw.

"Soko Sandbank" lässt sich spannend, flüssig und interessant lesen, ich wurde bestens unterhalten. Mein einziger Kritikpunkt sind die sehr langen Kapitel, da musste ich mehrmals mittendrin unterbrechen, das ist nicht sooo schön...

Veröffentlicht am 13.11.2019

Auf den Spuren des Medusa-Killers - Journalistin Tuva im Einsatz!

Totenstille
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"Totenstille" von Will Dean ist ein schwedischer Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt und sehr detailliert geschrieben wurde.
Die Journalistin Tuva Moodyson zieht aus der Metropole zurück in die ...

"Totenstille" von Will Dean ist ein schwedischer Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt und sehr detailliert geschrieben wurde.
Die Journalistin Tuva Moodyson zieht aus der Metropole zurück in die schwedische Kleinstadt Gavrik, um nahe bei ihrer sehr kranken Mutter zu sein. Sie arbeitet bei der örtlichen Zeitung und wartet auf ihre Chance, sich zu beweisen.

Es geschieht ein grausamer Mord im Utgard-Wald, bei dem die Augen des Opfers herausgeschnitten werden - und alles darauf hindeutet, dass der Medusa-Killer wieder zugeschlagen hat, der vor 20 Jahren bereits dreimal tötete...oder war es ein Nachahmer?!

Nun kann Tuva ihre Story bekommen - allerdings muss sie sich hierbei ihren Ängsten stellen, denn sie hat Panik im Wald, und ausserdem ist sie gehörlos, ein Handicap, das allerdings durch ihre Hörgeräte ausgeglichen werden kann - wenn sie Ruhe braucht, werden die einfach ausgeschaltet und Tuva ist von den Einflüssen der Aussenwelt abgeschottet!

Die Protagonisten, von Tuva über die ermittelnden Dorfpolizisten bis hin zu den Bewohnern von Mossen, dem Ortsteil, in dem die erste Leiche gefunden wird, sind allesamt schrullig und einzigartig.
Dadurch könnten sie alle etwas zu verbergen haben und man hat erst einmal mehrere Personen im Verdacht, der Killer zu sein…
Leider war mir Tuva die ganze Zeit über nicht richtig nah, denn die Beschreibungen des Autors sind zwar sehr detailliert, jedoch häufig an den falschen Stellen: so erfährt der Leser beispielsweise mehrfach die Farbe von Tuvas Lieblingsgummibärchen, aber die wichtigen Details werden hier oft nur in Nebensätzen erwähnt. Das finde ich schade, und es hat auch die Spannung deutlich beeinträchtigt.
Außerdem passt es nicht zusammen, dass Tuva Angst vor dem Wald hat, jedoch mehrfach auf eigene Faust (und teils ohne jemandem Bescheid zu geben) losläuft, um diversen Spuren und Hinweisen nachzugehen.
Zum Ende hin gibt es zudem diverse offene Fragen, allerdings sind die nicht lebenswichtig…

Mein Fazit: eine tolle Grundstory, die in der Ausführung ein bisschen wenig Schwung hat...aber wer auf ruhige Krimis steht, der ist hier richtig!

P.S.: Grandios fand ich den Aufbewahrungsort der Augen der Opfer, Respekt, welch ein Versteck... ;)

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 11.11.2019

Spannend und voller Action - ein abwechslungsreicher Krimi, absolut empfehlenswert!

Harper - Jäger und Gejagter
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Mit "Harper - Jäger und Gejagter" hat Stephan Michels einen actionreichen Krimi abgeliefert, dessen Titel treffender nicht hätte sein können!

Simon Harper, ehemaliger Elitesoldat, hat sich auf "Troubleshooting" ...

Mit "Harper - Jäger und Gejagter" hat Stephan Michels einen actionreichen Krimi abgeliefert, dessen Titel treffender nicht hätte sein können!

Simon Harper, ehemaliger Elitesoldat, hat sich auf "Troubleshooting" spezialisiert, er löst ungewöhnliche Fälle auf seine ganz eigene Art.

Die Art und Weise , wie Harper den ersten Fall kurz und bündig erledigt, hat mich wirklich zum Lachen gebracht...das auffällige Auto "umparken" vor die Tore eines verfeindeten Clubs, genialer Schachzug...;)

Als Nächstes wird er von Emmy Schreiber beauftragt, herauszufinden, was es mit dem Tod ihres Mannes Richard auf sich hat - der arbeitete als Revisor für eine Privatbank und kam auf einer Geschäftsreise in Prag durch einen angeblichen Autounfall ums Leben.

Fast unverzüglich geht die Action los, Harper sticht mit seinen Ermittlungen in ein Wespennest und tritt diversen Menschen und Organisationen auf die Füße...von da an ist er nicht mehr nur Jäger, sondern auch Gejagter!

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, er ist spannend von Anfang bis Ende, voller Action (aber nicht überzogen), und authentisch geschrieben, so dass die Geschichte glaubhaft herüberkommt.

Die Kapitel sind kurz, es gibt unzählige Wendungen und Harper kann so gut wie niemandem vertrauen...das Ende war dann für mich äußerst überraschend!

Harper hat unkonventionelle Methoden und Fähigkeiten, aber auch persönliche Probleme, die schwer auf ihm lasten, jedoch nicht so detailliert beschrieben werden, dass es langatmig würde - ganz im Gegenteil, die Frage nach seiner Familie und deren Schicksal hat mich permanent beschäftigt...

Ich bin schon sehr gespannt auf Harpers nächste Ermittlungen :)


Veröffentlicht am 05.11.2019

Code Oscar - vielversprechende Thematik, schlechte Umsetzung

Code Oscar
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"Code Oscar" versprach lt. Klappentext eine vielseitige und spannende Lektüre über das Geschehen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.

Tania, eine junge Deutsche, heuert auf der Royal Norway als Rezeptionistin ...

"Code Oscar" versprach lt. Klappentext eine vielseitige und spannende Lektüre über das Geschehen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.

Tania, eine junge Deutsche, heuert auf der Royal Norway als Rezeptionistin an und erlebt die Kreuzfahrt inmitten von ca. 2000 amerikanischen, zumeist jüdischen Passagieren sowie Crewmitgliedern aus aller Herren Länder.

Hauptthemen sollten eigentlich Terrorismus und das immer noch vorhandene Schuldgefühl der Deutschen gegenüber Juden sein.

Allerdings war die Umsetzung schlecht und die Schreibweise langweilig, außerdem die Geschehnisse wenig aufseheneeregend, so daß praktisch hauptsächlich der eintönige Alltag der Schiffscrew beim mir als Leser ankam.

Schade, davon hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Und anderen Lesern geht es ja offensichtlich genauso...