Simenon führt den Leser zurück in die Anfänge von Jules Maigret im Polizeidienst. Maigret führt hier gegen den Befehl der Obrigkeit seine erste Untersuchung weiter, und erkennt irgendwann, dass es Menschen gibt, mit denen man sich besser nicht einlässt.

Simenon beschreibt hier die sich entwickelnden Fähigkeiten seines späteren Kommissars schon sehr genau. Ruhig, wissbegierig und hartnäckig – das ist der junge Maigret jetzt schon, und diese Attribute werden dem Alten später weiterhin gute Dienste leisten, und ihn diesen Fall knacken lassen.

Wie Jules Maigret sich hier seinen Weg gegen einige Widerstände bahnt hat mir gut gefallen und deshalb empfehle ich diese Folge gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Maigret ist überfordert, einerseits ist er in einem nervenaufreibenden Verhör gefangen, andererseits gibt es Telefonanrufe, denen er nicht recht Glauben schenken kann/will. Ein fataler Fehler wie sich bald herausstellen wird, denn der Anrufer ist später tot. Seine Ermittlungen daraufhin bringen ihn zu einer Bande, die ihn immer wieder ins Leere laufen lassen. Doch nicht mit ihm – Maigret hat auch seine Ehre, die eines Kommissars – und die setzt er nun unerbittlich ein, um den Fall zu lösen.

Als Leser ist man wieder dicht an Maigret dran, wenn er hartnäckig sein Ding durchzieht. Fast schon stur auf die Überführung der Täter fixiert drehen sich seine Überlegung dazu und man ist irgendwann dankbar, dass er die Übeltäter endlich seiner Art von Gerechtigkeit zuführen kann.

Um dem Alltag als Pensionär zu entkommen, nimmt Maigret sich eines Falles an, der ihn nach New York bringt. Doch kaum angekommen entpuppt sich die Angelegenheit als kompliziert, ist doch sein Auftraggeber plötzlich verschwunden, und die große, ihm unbekannte Stadt macht seine Lage auch nicht leichter.

Der Ausflug auf einen anderen Kontinent unter diesen Bedingungen hat mich leider nicht wirklich überzeugt. Maigret ist zwar wie immer bestrebt seine Aufgaben zu erfüllen, was er ja auch letztlich schafft, aber das drumherum mit New York, dem FBI und dem klischeehaft alkoholisierten Privatdetektiv, haben mich diesmal leider nicht so gut unterhalten können.

Für Maigret-Fans sicherlich trotzdem ein Leseversuch wert, meine Bewertung sind leider nur 2 von 5 Sterne.

Trotz Ruhestand lässt sich Maigret hier in Ermittlungen verwickeln, die ihm persönlich unangenehm nah kommen. Denn erst soll er ermitteln, dann wieder nicht mehr, dann will man ihn durch Zahlung von Bestechungsgeld von seiner Arbeit abhalten und als das alles nicht fruchtet fällt ein Schuss. Aber Maigret lässt nicht locker.

Auch in diesem Krimi lebt die Handlung durch seinen Hauptprotagonisten und die atmosphärischen Einlassungen zu Land und Leute. Dass Maigret bei seinen Verdächtigen wieder sehr genau hinschaut und deren Charakter dabei förmlich seziert macht einen Großteil der Geschichte aus und liefert letztlich die Umstände und Lösung für die Tat.

Ein lesenswerter Fall.

...Felicie, die ihm wirklich zu schafften macht. Würde sie reden, so glaubt Maigret, wäre der Fall um den erschossen Jules Lapie im Nu aufgeklärt. Doch Felicie ist dickköpfig, anmaßend und ihren Aussagen kann man nicht trauen. Um ein Gespür für die Menschen und ihre Umgebung zu bekommen, quartiert sich Maigret kurzentschlossen im Gartenhäuschen ein.

Auch in diesem Fall lässt Simenon seinen Kommissar die Tiefen des menschlichen Charakters ausloten. Dank jahrelanger Diensterfahrung und Selbstvertrauen zu seinen Schlussfolgerungen kann Maigret selbstverständlich den Fall zum Abschluss bringen.

Mir hat die Art und Weise, wie Maigret hier agiert gut gefallen und deshalb gibt es auch eine Leseempfehlung.