Nun ja...
Fuchs und ichZuerst einmal: ich mag Füchse. Ich lese gerne Naturbeschreibungen und ich komme auch mit biologischen Fachbegriffen zurecht. Daher hat mich dieses Buch sofort angesprochen.
Was ich erwartet habe? Eine ...
Zuerst einmal: ich mag Füchse. Ich lese gerne Naturbeschreibungen und ich komme auch mit biologischen Fachbegriffen zurecht. Daher hat mich dieses Buch sofort angesprochen.
Was ich erwartet habe? Eine nette Geschichte einer wie im Klappentext beschriebenen "Einzelkämpferin", die zugleich Biologin ist und eine besondere Freundschaft mit einem Fuchs aufbaut. Nebenbei einige interessante Naturbeobachtungen inklusive wissenschaftlicher Erklärungen.
Was ich bekommen habe? Eine gut 400 seitige Abhandlung über den nicht besonders aufregenden Alltag von Catherine Raven, gespickt mit witzig gemeinten Anekdoten aus ihrem Arbeitsleben als Dozentin. Vielleicht gibt es Leser, die hier lachen konnten, ich fand die allermeisten Stellen sehr bemüht.
Die Geschichte beginnt nicht mit Fuchs, wir erfahren nur bruchstückhaft, wie es zur Freundschaft zwischen den beiden kam. Fuchs ist da, Fuchs werden Texte vorgetragen, Fuchs wird vermenschlicht, obwohl Catherine Raven als Biologin wisse - wie sie selbst schreibt - dass eine Antropomorphisierung des Fuchses Humbug sei. Mir hat hier ein persönliches Empfinden zusätzlich zu den rein rationalen Gedanken gefehlt.
Neben eigenartigen Gedanken über Werbekullis und merkwürdigen Erlebnissen im Supermarkt finden sich auch interessante Naturbeobachtungen. So erfahren wir einiges über die Tier- und Pflanzenwelt Montanas, was durchaus gut geschildert und informativ ist.
Das Buch liest sich insgesamt, als wolle die Autorin ein wissenschaftliches Buch mit ihrer persönlichen Beziehung zu einem Fuchs kombinieren und dabei eine Art von Biographie entwickeln. Leider fehlt der rote Faden vollkommen, man fragt sich immer wieder, wo das Buch hinführen soll und warum man dieses oder jenes uninteressante Detail überhaupt erfährt. Die Gedankenwelt der Protagonistin scheint mir dabei zwischen langweilig und bemüht lustig zu liegen, was die Lektüre sehr befremdlich gestaltet.
Das Cover ist süß gemacht und hat mich sofort angesprochen. Leider entspricht das Innenleben weder meinen Vorstellungen, noch konnte es mich überraschen oder ansatzweise überzeugen. Eine Empfehlung kann ich hier nicht wirklich aussprechen.