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Veröffentlicht am 07.10.2021

Eine Biographie zu zwei außergewöhnlichen Menschen

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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"Althea Gibson war die erste Schwarze, die Wimbledon gewann." So beginnt der Klappentext und das ist auch das Kernthema des Buches. Neben Althea wird auch Angela Buxton beleuchtet, die aufgrund ihres jüdischen ...

"Althea Gibson war die erste Schwarze, die Wimbledon gewann." So beginnt der Klappentext und das ist auch das Kernthema des Buches. Neben Althea wird auch Angela Buxton beleuchtet, die aufgrund ihres jüdischen Hintergrundes ebenfalls einen schweren Start in den Profitennissport hatte. Beide Frauen treffen in ihrem Leben sowie im Laufe des Buches aufeinander. Beide haben sehr unterschiedliche Vorgeschichten und jeweils einen eigenen Weg in die Welt des Tennis eingeschlagen.
Neben den sportlichen Informationen erfährt der Leser auch viel über die Gesellschaft der 50er-Jahre in England und Amerika. Zu dieser Zeit gab es deutliche Rassentrennungen und den Ausschluss Andersgläubiger. Es fasziniert, zu sehen, wie strikt u. a. die Sportwelt vor etwa 70 Jahren noch war und wie 'normal' es heutzutage ist, dass quasi jeder mit entsprechendem Talent ein bekannter Sportler werden kann.
Der Sportjournalist Bruce Schoenfeld schreibt mitreißend und interessant, sodass auch ein Tennislaie Begeisterung für den Text aufbringen kann.
Gerne habe ich an diesem Buch gelesen, allerdings ist mir Althea bis zum Schluss nicht sehr sympathisch geworden, da sie trotz ihres schwierigen Hintergrunds doch sehr selbstfixiert zu sein schien.
Eine Empfehlung an alle Sportfans und Leser, die gerne Biographien mit historischen Bezüge zur Mitte des letzten Jahrhunderts mögen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eintauchen in die Tanzwelt..

Dance into my World
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Jade zieht nach New York, um von ihrem alten Leben Abstand zu gewinnen. Ein Vorfall in ihrer Vergangenheit hat sie stark verunsichert und macht ihr den Neuanfang zu Beginn schwer.
Doch schon bald lernt ...

Jade zieht nach New York, um von ihrem alten Leben Abstand zu gewinnen. Ein Vorfall in ihrer Vergangenheit hat sie stark verunsichert und macht ihr den Neuanfang zu Beginn schwer.
Doch schon bald lernt sie Olivia kennen und mit ihr das Tanzen. Sie nimmt Kurse im Move-District-Studio und entdeckt die Welt des Tanzes für sich. Ihr Ziel ist allerdings ein Studium für Modedesign an der Parsons School of Design. Dafür fehlen ihr anfangs die Ideen, doch ihre neuen Freunde und die Tanzwelt inspirieren sie sehr.
Dann trifft sie auf Austin, einen der Profitänzer. Und Austin zeigt ihr deutlich seine Absichten. Doch kann Jade wieder einem Mann vertrauen? Und was hat es mit Austins Vergangenheit auf sich?
Der Schreibstil des Buches ist flüssig und die gut 500 Seiten lassen sich rasch lesen. Die Tanzschule und die verschiedenen Styles und Choreos werden authentisch und lebendig beschrieben. Als Bonus gibt es einen QR-Code im Buch, über den man eine für das Buch einstudierte Choreographie von und mit der Autorin ansehen kann.
Schwachstellen waren für mich die häufigen Wiederholungen der Unsicherheit und Angst Jades gegenüber Austin. Da hätte ich mir etwas mehr Abwechslung oder einfach ein paar Seiten weniger gewünscht.
Die Welt rund um Jade hat mich für sich eingenommen und ich freue mich bereits auf Band 2 aus der Sicht Olivias.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Bunt und außergewöhnlich

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
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Vincent hat es nicht leicht in seiner Familie: die Eltern kümmern sich fast nur um den jüngeren Bruder, der eine psychische bzw. körperliche Erkrankung hat. Seine Schwester bekommt zu wenig Aufmerksamkeit ...

Vincent hat es nicht leicht in seiner Familie: die Eltern kümmern sich fast nur um den jüngeren Bruder, der eine psychische bzw. körperliche Erkrankung hat. Seine Schwester bekommt zu wenig Aufmerksamkeit und zeigt ihr Defizit im Außen. Vincent möchte eigentlich nur, dass er eine 'normale' Familie hat und sein Bruder ihn als seinen Bruder anerkennt.
Eines Tages stellt er sich mit dem Schuhputzkistchen seines Großvaters auf die Straße, um sich als Schuhputzer zu verdingen. Dort wird er von Florence, der gleichaltrigen Hotelmanagerin des großartigsten Hotels der Welt, entdeckt und eingestellt.
Die beiden lernen sich näher kennen und Vincent verspürt so etwas wie Glück im großartigsten Hotel der Welt fernab von seiner Familie. Doch auch das Hotel hat seine Geheimnisse und birgt Gefahren.
Die Welt, die mit der Stadt und anliegenden fabelhaften Hotel erschaffen wird, macht großen Spaß. Der Leser fühlt sich an die Schokoladenfabrik des gleichnamigen Buches von Roald Dahl erinnert. Dennoch kreiert die Autorin eine einzigartige Welt voller außergewöhnlicher Eigenschaften. Besonders zu Herzen gegangen sind mir die Kommentare des Co-Autos, der allerdings erst am Ende des Buches näher beleuchtet wird.
Eine bunte, ungewöhnliche und wundervolle Geschichte mit einer besonderen Botschaft.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Das falsche Richtige tun

Rochade
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Zu Beginn der Erzählung erfahren wir von einem Bombenattentat in einem Kunstmuseum. Nun werden Professor Clemens Hartmann und sein Kollege Hubert Finning gebeten, Jan Vermeers "Die Malkunst" zu restaurieren, ...

Zu Beginn der Erzählung erfahren wir von einem Bombenattentat in einem Kunstmuseum. Nun werden Professor Clemens Hartmann und sein Kollege Hubert Finning gebeten, Jan Vermeers "Die Malkunst" zu restaurieren, da sie bei dem Anschlag Schaden genommen hat. Doch die Zeit drängt, denn der Kanzler bittet nicht, sondern fordert das Meisterwerk in seinem Büro hängen zu sehen. Wie werden sich die zwei Restauratoren entscheiden, da das Bild in so kurzer Zeit nicht angemessen bearbeitet werden kann?
Mit viel Humor, Kritik an der Regierung durch alle Zeiten hindurch, einer aufkeimenden Freundschaft und dem Glauben an das falsche Richtige, sieht man nicht nur ein Meisterwerk auf dem Cover des Buches, man liest es auch.
Die ersten Kapitel fielen mir noch schwer, da ich die (angenehm kurzen) Rückblenden in die Vergangenheit schlecht einordnen konnte und mir unklar war, wohin sich das Ganze bewegt. Die Zweifel zerstreuten sich dann allerdings recht schnell, da die Lektüre einfach Spaß macht. Die Sprache ist eher knapp und pointiert, arbeitet jedoch an vielen Stellen mit den meist sehr unterhaltsamen Gedanken des Professors, denn man erfährt hier zusätzlich zu dem Gesagten noch das Gedachte. Wer Lust auf einen spannenden Roman mit kunsthistorischem Hintergrund hat, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Sprachlich herausragend

Der perfekte Kreis
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Zwei Männer im Jahre 1989 im Süden Englands: beide sind vom Leben gezeichnet und suchen einen Weg, ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Zusammen gestalten sie Kornkreise, um der Schönheit und Perfektion ...

Zwei Männer im Jahre 1989 im Süden Englands: beide sind vom Leben gezeichnet und suchen einen Weg, ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Zusammen gestalten sie Kornkreise, um der Schönheit und Perfektion der Natur nachzueifern. Dabei festigt sich eine besondere Männerfreundschaft, die nur im Hier und Jetzt der Gegenwart von Belang ist.
Benjamin Myers ist wieder ein sprachlich herausragender Roman über die Anmut der Natur, ihre Bedrohung durch unseren Lebensstil sowie den Kampf gegen die inneren Dämonen des Menschen gelungen.
Ich mochte den feinen Humor, mit dem die beiden Figuren gezeichnet werden. Einzig die Dialoge in ihrer sprachlichen Komplexität sowie die Perfektion der Kornkreisarbeiten scheinen stellenweise unrealistisch und überzogen. Ein bisschen weniger wäre hier ein bisschen mehr gewesen. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ein tolles Buch!

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