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Veröffentlicht am 03.09.2021

Das falsche Richtige tun

Rochade
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Zu Beginn der Erzählung erfahren wir von einem Bombenattentat in einem Kunstmuseum. Nun werden Professor Clemens Hartmann und sein Kollege Hubert Finning gebeten, Jan Vermeers "Die Malkunst" zu restaurieren, ...

Zu Beginn der Erzählung erfahren wir von einem Bombenattentat in einem Kunstmuseum. Nun werden Professor Clemens Hartmann und sein Kollege Hubert Finning gebeten, Jan Vermeers "Die Malkunst" zu restaurieren, da sie bei dem Anschlag Schaden genommen hat. Doch die Zeit drängt, denn der Kanzler bittet nicht, sondern fordert das Meisterwerk in seinem Büro hängen zu sehen. Wie werden sich die zwei Restauratoren entscheiden, da das Bild in so kurzer Zeit nicht angemessen bearbeitet werden kann?
Mit viel Humor, Kritik an der Regierung durch alle Zeiten hindurch, einer aufkeimenden Freundschaft und dem Glauben an das falsche Richtige, sieht man nicht nur ein Meisterwerk auf dem Cover des Buches, man liest es auch.
Die ersten Kapitel fielen mir noch schwer, da ich die (angenehm kurzen) Rückblenden in die Vergangenheit schlecht einordnen konnte und mir unklar war, wohin sich das Ganze bewegt. Die Zweifel zerstreuten sich dann allerdings recht schnell, da die Lektüre einfach Spaß macht. Die Sprache ist eher knapp und pointiert, arbeitet jedoch an vielen Stellen mit den meist sehr unterhaltsamen Gedanken des Professors, denn man erfährt hier zusätzlich zu dem Gesagten noch das Gedachte. Wer Lust auf einen spannenden Roman mit kunsthistorischem Hintergrund hat, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Sprachlich herausragend

Der perfekte Kreis
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Zwei Männer im Jahre 1989 im Süden Englands: beide sind vom Leben gezeichnet und suchen einen Weg, ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Zusammen gestalten sie Kornkreise, um der Schönheit und Perfektion ...

Zwei Männer im Jahre 1989 im Süden Englands: beide sind vom Leben gezeichnet und suchen einen Weg, ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Zusammen gestalten sie Kornkreise, um der Schönheit und Perfektion der Natur nachzueifern. Dabei festigt sich eine besondere Männerfreundschaft, die nur im Hier und Jetzt der Gegenwart von Belang ist.
Benjamin Myers ist wieder ein sprachlich herausragender Roman über die Anmut der Natur, ihre Bedrohung durch unseren Lebensstil sowie den Kampf gegen die inneren Dämonen des Menschen gelungen.
Ich mochte den feinen Humor, mit dem die beiden Figuren gezeichnet werden. Einzig die Dialoge in ihrer sprachlichen Komplexität sowie die Perfektion der Kornkreisarbeiten scheinen stellenweise unrealistisch und überzogen. Ein bisschen weniger wäre hier ein bisschen mehr gewesen. Wenn man darüber hinwegsehen kann, ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Ein außergewöhnliches Kinderbuch

Wie man einen Tiger fängt
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Lily und Sam ziehen zusammen mit ihrer Mutter zu ihrer Halmoni, der koreanischen Großmutter. Da taucht auf einmal der Tiger aus Halmonis Geschichten auf und geht einen Handel mit Lily ein. Denn ihre Halmoni ...

Lily und Sam ziehen zusammen mit ihrer Mutter zu ihrer Halmoni, der koreanischen Großmutter. Da taucht auf einmal der Tiger aus Halmonis Geschichten auf und geht einen Handel mit Lily ein. Denn ihre Halmoni ist krank und nur der Tiger scheint sie heilen zu können.
Doch kann man einem Tiger trauen? Kann man seinen eigenen Wahrnehmungen trauen, auch wenn die anderen sie nicht teilen? Und wie kann man besser herausfinden, wer man selbst ist, als mit Geschichten?
Dieses Kinderbuch ab 11 Jahren thematisiert das Leben, den Tod und die sich widerstreitenden Gefühle einer sich langsam wiederfindenden Familie in einer klaren und zugleich bildhaften Sprache.
Mir gefällt, wie sich die Familie wieder annähert. Sam und Lily, die sich mit ihren Eigenschaften gegenüberstehen und hin- und herschwanken zwischen den vorherrschenden Geheimnissen, ihrer Loyalität und zugleich der Unsicherheit, die beide in sich tragen. Auch ihre Mutter und Großmutter haben ihr Päckchen zu tragen.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Ermittlung mit Maus

T wie Tessa. Plötzlich Geheimagentin!
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Diese Hörproduktion wird von Leonie Landa eingelesen, die den Figuren ihre angenehme und junge Stimme leiht. Tessa begegnet auf dem Schulweg der sprechenden Maus Hector und kommt mit ihr einer Verschwörung ...

Diese Hörproduktion wird von Leonie Landa eingelesen, die den Figuren ihre angenehme und junge Stimme leiht. Tessa begegnet auf dem Schulweg der sprechenden Maus Hector und kommt mit ihr einer Verschwörung auf die Spur. Was zu Beginn ein wenig abstrus klingt, wird interessant und mit viel Witz verknüpft.
Ich persönlich habe mir mit den Charakteren dieses Hörbuches schwergetan, da eigentlich nur Tessa und Hector wirklich sympathisch sind. Hectors freche Sprüche haben mir dafür immer sehr gut gefallen. Die Mitglieder der Girlband Gimme Four, zu der Tessa gerne gehören möchte, waren für mich schwer zu unterscheiden.
Durch die Vertonung fiel es mir leichter am Ball zu bleiben, allerdings habe ich mich dennoch an einigen Stellen etwas gelangweilt. Für 11- bis 13-jährige Mädels kann ich mir die Lesung gut vorstellen, da wir eine ausgewogene Mischung aus Humor und Dramatik vorfinden.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Toller Sammelband

Mutter werden. Mutter sein.
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Der Sammelband "Mutter werden. Mutter sein" nimmt sich die Themen Schwangerschaft und Muttersein als Ausgangspunkt, um literarische Beiträge zu verbinden. Durch die Diversität der verschiedenen Beiträge ...

Der Sammelband "Mutter werden. Mutter sein" nimmt sich die Themen Schwangerschaft und Muttersein als Ausgangspunkt, um literarische Beiträge zu verbinden. Durch die Diversität der verschiedenen Beiträge kann den Band allerdings jeder lesen, den das Thema anspricht.
Der Einband ist schön gestaltet und haptisch ansprechend aufgemacht.
Wir finden sowohl Essays als auch literarische Beiträge, die die unterschiedlichsten Gattungen und Szenen aufgreifen.
Mir gefallen die meisten Geschichten sehr gut, da hier Autoren mit interessanten Schreibstilen zu Wort kommen, von denen ich jedoch zum Teil vorher noch nie etwas gehört habe. Am besten gefallen mir die Beiträge von Barbara Rieger, die zugleich auch die Herausgeberin ist, Franziska Hauser und Lene Albrecht. Es werden Themen besprochen wie: Schwangerschaft und Geburt, Vereinbarkeit der Mutterschaft mit dem Beruf der Schriftstellerin, aber auch einfach die Mutter-Kind-Bindung sowie die sich mit der Zeit verändernde Familienpolitik.
Was mir weniger gefällt, ist die häufige Erwähnung von Corona, die in einigen Beiträgen für die Geschichte nicht relevant ist.
Der Essay-/Erzählband lässt sich sehr gut lesen und regt zum Nachdenken an. Wenn ich mir den Buchrücken ansehe, kommt die Vermutung auf, dass es da in Zukunft eventuell weitere Bände gibt. Da bin ich mal gespannt...

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