Ein wenig verstörend..
Die dunklen Geheimnisse von Heap HouseClod gehört zu den Iremongers, einer mächtigen Familie, die über einer Art Mülldynastie stehen. Doch Clod ist ein wenig anders als seine Verwandten, denn er kann Dinge hören. Eines Tages stößt das Waisenmädchen ...
Clod gehört zu den Iremongers, einer mächtigen Familie, die über einer Art Mülldynastie stehen. Doch Clod ist ein wenig anders als seine Verwandten, denn er kann Dinge hören. Eines Tages stößt das Waisenmädchen Lucy zu den Iremongers und die zwei begegnen sich. Auch Lucy ist anders als die anderen um sich herum, denn sie passt sich den besonderen Vorschriften und Regeln nicht an.
Was zuerst einmal sehr spannend und innovativ klingt, entwickelt sich zu einem der merkwürdigsten Bücher, die ich je gelesen habe.
Ich konnte bis zum Schluss nicht erkennen, was das Buch will. Soll es witzig sein? Dystopisch? Mystisch? Geheimnisvoll? Abenteuerlich? Spannend? Es war von allem etwas und von allem nichts. Allein der Humor muss mir komplett entgangen sein. Aber ohne die Story theoretisch witzig finden zu können, ist sie einfach nur skurril. Es geschehen so viele ekelhafte, abstoßende und zutiefst verstörende Dinge, die im Hinblick darauf, dass es sich um ein Kinder-/Jugendbuch handeln soll, einfach nur grenzwertig sind. Es gibt Mädchen, die gerne in Brustwarzen von Männern kneifen und sie umdrehen. Löffel, die scheinbar drogenähnlichen zerkleinerten Stadtmüll enthalten. Menschen werden dazu gezwungen, Spritzen zu bekommen (ok, das ist nichts Neues), aber die Beschreibung davon ist noch abstoßender, als es allein die Tatsache des Zwanges ist.
Ein zutiefst verstörendes Buch, dessen Spannung stellenweise auf der Strecke bleibt. Nach einem Drittel habe ich es quergelesen. Die Geschichte hinter den Dingen scheint sich aufzulösen - allerdings gibt es dafür noch Teil 2 und 3. Das einzig wirklich Gute an dem Buch sind die schaurig-schönen Illustrationen. Die Buchbeschreibung klingt verglichen mit dem Inhalt recht harmlos und zudem ansprechend, weshalb ich mich für die Lektüre entschieden habe. Leider besteht der innovativ klingende Stoff größtenteils auch nur aus bekannten Motiven, die an Bücher wie "Schöne neue Welt" erinnern. Ich empfand die Lektüre als zutiefst deprimierend, da ich die Geschehnisse in ihrer allegorischen Bedeutung als nicht witzig empfand. Die Atmosphäre des Buches ist gut geschildert, daher kann ich das Buch ab frühestens 16 Jahren (!) empfehlen, wenn man dystopische Romane mag.