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Veröffentlicht am 22.02.2023

Mutig sein und den eigenen Weg finden

Die kleine Rittereule
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Die kleine Eule möchte seit sie geschlüpft ist Ritter werden. Eines Tages verschwinden Ritter aus der Burg und es werden neue Kandidaten für die Ritterschule geworben. Zur Überraschung aller wird die kleine ...

Die kleine Eule möchte seit sie geschlüpft ist Ritter werden. Eines Tages verschwinden Ritter aus der Burg und es werden neue Kandidaten für die Ritterschule geworben. Zur Überraschung aller wird die kleine Eule angenommen und ihre Ausbildung startet. Obwohl ihr viele typische Rittersachen schwerfallen und sie aufgrund ihrer Größe aus der Menge heraussticht, findet sie doch ihren eigenen Weg sich als Ritter zu behaupten.
Dieses eher dickere und großformatige Bilderbuch ist mit zahlreichen wunderschönen Illustrationen aus der Feder von Christopher Denise geschmückt. Die Bilder zeichnen den Charakter der Eule sehr süß nach und kombinieren den Humor mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Unter anderem durch die historische Komponente des Mittelalters wirken die Illustrationen ein wenig altertümlich, sind aber durch die Ausgestaltung modern gehalten, was die Bilder sehr besonders und originell macht. Die dezent aber passend zu dem bildlichen Teil gewählten Texte ergänzen das Ganze perfekt. Eine wichtige Botschaft wird vermittelt, dass man manchmal scheinbar nicht so gut wie andere in ein Konzept oder eine Situation zu passen scheint, aber wenn der Wille vorhanden ist, man immer einen Weg finden kann, der zu einem passt und der einen weiterbringt. Eine klare Leseempfehlung für kleine Abenteurer und die, denen vielleicht noch ein wenig der Mut dazu fehlt.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Berührende Sätze

Ohne mich
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In "Ohne mich" von Esther Schüttpelz geht es um die gescheiterte Ehe einer jungen Frau, die sich selbst zu finden versucht. Ihre Illusionen und Vorstellungen gerade erst gemacht, muss sie diese schon wieder ...

In "Ohne mich" von Esther Schüttpelz geht es um die gescheiterte Ehe einer jungen Frau, die sich selbst zu finden versucht. Ihre Illusionen und Vorstellungen gerade erst gemacht, muss sie diese schon wieder begraben und neue Wege finden, die sie gehen kann. Dabei verliert sich die Protagonistin in Drogen- und Alkoholkonsum, beruflicher Überforderung und in freundschaftlichen Differenzen, und hat doch immer wieder sehr klare Momente. In eindringlichen Sätzen erfahren wir von verschiedenen Gefühlszuständen, Selbstfindungsphasen und verpassten Chancen und nähern uns so der Ich-Erzählerin, ihrem Freundeskreis und damit verbunden einer Generation, die ein gespaltenes Verhältnis zueinander und zu ihrer Umwelt hat.
Der Roman ist in einer klaren Sprache geschrieben und überrascht mit sorgsam gewählten Sätzen, die die Sensibilität der Hauptfigur aufzeigen. Ich habe mich an zahlreichen Stellen wiedererkannt und konnte gut mit der Protagonistin mitfühlen, auch wenn meine Lebenssituation eine andere ist.
Das Buch kann ich absolut empfehlen, ein eher jüngeres Publikum kann sich mit den Problemen der Figuren wohl am ehesten identifizieren.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Philosophische Fragen

Ludwig und das Nashorn
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Ludwig sieht ein Nashorn in seinem Zimmer, doch sein Vater kann diese Wahrnehmung nicht teilen. Er sieht keines, also ist es für ihn auch nicht da. Doch kann man die Existenz einer Sache ausschließen, ...

Ludwig sieht ein Nashorn in seinem Zimmer, doch sein Vater kann diese Wahrnehmung nicht teilen. Er sieht keines, also ist es für ihn auch nicht da. Doch kann man die Existenz einer Sache ausschließen, nur weil man sie (gerade) nicht sieht? Dieses philosophische Rätsel aus dem Fundus von Ludwig Wittgensteins Gedankenexperimenten wird hier kindgerecht in einem experimentellen und sehr eindrucksvollen Illustrationsstil in einer tollen Farbwahl aufgegriffen. Allein das Cover lädt schon zum Lesen ein. Das Bilderbuch hat eine gute Länge ohne mit zu viel Text zu überfordern. Im hinteren Teil des Buches finden sich zudem liebevoll aufbereitete Informationen zur Autorin, den Illustratoren und zu Ludwig Wittgenstein. Alles in allem ist das mal ein ganz anderes Bilderbuch mit außergewöhnlichen Bildern und einem Thema, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Sprachlich beeindruckend

Schlangen im Garten
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Der zweite Roman der Autorin Stefanie vor Schulte beschäftigt sich mit den Themen Verlust und Trauerbewältigung. Die Familie Mohn hat ihre Mutter verloren. Jedes Familienmitglied verarbeitet den Tod auf ...

Der zweite Roman der Autorin Stefanie vor Schulte beschäftigt sich mit den Themen Verlust und Trauerbewältigung. Die Familie Mohn hat ihre Mutter verloren. Jedes Familienmitglied verarbeitet den Tod auf seine eigene Art und Weise. Der Leser begleitet episodenhaft den Vater Adam, die eigenwillige Tochter Linne, den ältesten Sohn Steve und den Jüngsten, Micha, auf ihren Schritten der nicht immer gelingenden Bewältigung. Dabei begegnen die Geschwister und der Vater sich als Familie neu, während sie auf originellen Wegen neue Menschen kennenlernen, die Teil ihrer Geschichte werden. Das Buch nähert sich diesem wichtigen Thema in sensiblen Worten, während sich märchenhaft in Metaphern und Erzählungen ein Bild der Mutter formt und transformiert, wie sie war und wie sie hätte sein können. Immer wieder wird dabei auch die Eigendynamik der Familie beleuchtet, die Außenstehende verunsichert und dadurch zu Häme und sozialem Ausschluss führt. Die Wichtigkeit von Sprache und Geschichten wird in diesem Werk erneut deutlich. Die Poesie in Stefanie vor Schultes Schreibstil ist dabei bewundernswert. Ein lebensbejahender Roman, der den Leser als Gesamtkunstwerk in seine Welt zu ziehen vermag, wenn er sich darauf einlässt.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Märchen sind nicht immer ungefährlich

Fairy Tale Camp 1: Das märchenhafte Internat
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Marie Brunner lebt ein ganz normales Leben. Bis zu dem Zeitpunkt als ihrer Lehrerin ohne erkennbare Ursache ein Tortenstück in das Gesicht fliegt. Nun beginnt eine aufregende Zeit für Marie. Sie erfährt, ...

Marie Brunner lebt ein ganz normales Leben. Bis zu dem Zeitpunkt als ihrer Lehrerin ohne erkennbare Ursache ein Tortenstück in das Gesicht fliegt. Nun beginnt eine aufregende Zeit für Marie. Sie erfährt, dass sie magisch begabt ist und in den Ferien ein märchenhaftes Internat besuchen soll.
Dort begegnet sie Rosalie, die Marie zuerst einmal eher widerwillig unter ihre Fittiche nimmt. Weiterhin trifft sie auf den gut aussehenden Jake, den etwas verschlossenen Will, der schlauen Poppy und auf Ella, die mit Tieren sprechen kann.
Alle sind Nachfahren von Märchenfiguren. Die Ereignisse im Internat überschlagen sich und Marie muss schnell lernen, wie die Dinge in der Märchenwelt ablaufen und vor allem wie gefährlich das Leben dort sein kann.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die Personen finde ich durchweg sympathisch und auch witzig, die Idee zu diesem märchenhaften Internat richtig gut und die sprachliche Umsetzung gefällt mir ganz besonders. Corinna Wieja schreibt humorvoll und mit Tempo, sodass man durch die Seiten fliegt. Die Überschriften sind lustig gewählt und animieren zum Weiterlesen. Zu guter Letzt möchte ich noch das besondere Cover und die schöne Innengestaltung des Buches mit den gelungenen Illustrationen hervorheben. Ich freue mich auf Band 2!

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