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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2022

Herzerwärmend und kurzweilig

Café Meerblick
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Monas beste Freundin Sophie starb vor einem Jahr und noch immer leidet sie an ihrem Verlust. Schließlich ergibt es sich, dass Mona nach Norderney reist, die Insel, auf der die beiden eigentlich immer zusammen ...

Monas beste Freundin Sophie starb vor einem Jahr und noch immer leidet sie an ihrem Verlust. Schließlich ergibt es sich, dass Mona nach Norderney reist, die Insel, auf der die beiden eigentlich immer zusammen Urlaub gemacht hatten. Dort lernt sie neue Leute und das Leben noch einmal von einer anderen Seite kennen. Ich würde empfehlen, den Klappentext des Buches nicht zu lesen, da hier bereits sehr viel angedeutet wird. Mir hat es besser gefallen, mich ein wenig von der Handlung überraschen zu lassen. Der Schreibstil von Christin-Marie Below ist sehr angenehm und locker. Die Personen sind liebevoll gezeichnet und die Dialoge untereinander herzerwärmend. An manchen Stellen ist das Buch vielleicht auch ein bisschen kitschig, für mich enthält es allerdings genau die richtige Menge an Kitsch, die ich bei einem leichteren Urlaubs- oder Sommerroman erwarte. Durch den Verlust von Mona enthält das Buch auch einige sehr berührende Stellen, an denen ich das ein oder andere Tränchen vergossen habe. Was mir an dem Buch am meisten gefallen hat: die Protagonistin findet wieder zu sich selbst und dem, was sie ausmacht zurück, ohne auf irgendwelche Männer zurückgreifen zu müssen. Eine Empfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Dramaturgisch herausragend

Die Wahrheit und andere Erinnerungen
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Jeder Mensch hat ein Ereignis anders in Erinnerung. Dies ist das große Kernthema des Romans. Zwei Schwestern, ein Autounfall, der das Leben und insbesondere das Verhältnis zu deren Eltern verändert. Die ...

Jeder Mensch hat ein Ereignis anders in Erinnerung. Dies ist das große Kernthema des Romans. Zwei Schwestern, ein Autounfall, der das Leben und insbesondere das Verhältnis zu deren Eltern verändert. Die Familienbeziehungen in diesem Roman sind schwierig, mehr noch psychisch zermürbend. Keiner hört dem anderen wirklich zu, jeder hat zu den Dingen eine eigene Meinung und weicht keinesfalls davon ab. Die Kommunikation ist nicht nur dissonant, sondern geradezu unverschämt bis gezielt verletzend. Dadurch kommt es zu Missverständnissen, Streitigkeiten, Zerwürfnissen, immer mit einem bitterbösen bis zynischen Unterton der Beteiligten. Der Roman hat eine sehr durchdachte und intelligente Struktur, die dramaturgisch gesehen herausragend ist. Nach und nach erfahren wir die zum Teil selben Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven, so vieles rückt dabei an Ort und Stelle. Die wichtigen und unwichtigen Dinge im Leben werden beleuchtet. Sprachlich ist das Buch auch sehr gelungen. Allerdings begegnen wir in diesem Buch durchweg unsympathischen Figuren, für die ich erst im letzten Drittel des Buches annähernd Verständnis aufbringen kann. Dies liegt auch daran, dass einige Figuren eine wirklich schwere Last zu tragen haben. Die beiden Schwestern sind zu Beginn des Buches sehr ähnlich und ich hatte Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten. Dies legt sich im Laufe des Buches. Zudem war mir bis zum Schluss unklar, was das Cover mit dem Inhalt des Buches zu tun hat.. Ist es eine Allegorie? Insgesamt eine Autorin, die man im Auge behalten sollte.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Was man alles verlieren kann und wie man es wiederfindet

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort ...

Der Roman hat mir genau das gegeben, was ich von ihm erwartet habe. Eine Lebens- und Liebesgeschichte der Protagonistin Dot, die über viele Umwege schließlich im Londoner Fundbüro landet und sich dort mit viel Engagement und Liebe ihrer Arbeit hingibt. Daneben gibt es Dots demenzkranke Mutter, die schwierige Beziehung zu ihrer Schwester, ihr soziales Leben allgemein sowie natürlich auch die Liebe. Der Schreibstil der Autorin ist immer schön, manchmal sehr poetisch, ab und an überschlagen sich die Ergeignisse, dann wirkt es etwas hektisch, was aber irgendwie auch zu unserer sonst eher ruhigen Protagonistin passt. Dot muss man ins Herz schließen. Sie hat ihre Eigenheiten und ihre Erfahrungen, die sie zu dem Menschen machen, der sie ist. Vieles davon kann man im Laufe des Romans verstehen und nachvollziehen, gegen Ende klärt sich alles auf. Der Roman wirkt dadurch sehr rund, aber ohne zu geplant zu wirken. Mein einziger Kritikpunkt ist ein Geschehen, in dem Dot psychisch etwas angeschlagen ist und sich einen Ausweg sucht, um mit der Situation klarzukommen (wer es schon gelesen hat: den Teil im Keller mit Absinth). Hier wirkt die Szenerie unglaubwürdig, die Handlungen scheinen nicht zur Protagonistin zu passen. Ansonsten ein herzergreifender Roman, der die wichtigen Dinge im Leben anspricht und auch für unsere Protagonstin Dot einen Weg zeichnet, den sie trotz der familiären Tragödien gehen kann. Der Roman hat - auch durch die Vergangenheit von Dot - etwas Französisches an sich, das mich an einige eher stille französische Romane erinnert hat - obwohl es von der englischsprachigen Autorin Helen Frances Paris geschrieben wurde.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Ungenutztes Potential

Der Flussregenpfeifer
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Nach einem wahren Vorbild: Oskar Speck möchte 1932 mit einem Faltboot von Ulm nach Zypern paddeln. Bei seiner Reise spielen neben den abzusehenden Schwierigkeiten auch politische und persönliche Komponenten ...

Nach einem wahren Vorbild: Oskar Speck möchte 1932 mit einem Faltboot von Ulm nach Zypern paddeln. Bei seiner Reise spielen neben den abzusehenden Schwierigkeiten auch politische und persönliche Komponenten eine Rolle. Die Nationalsozialisten wollen aus ihm einen deutschen Helden machen. Und dann gibt es da noch seine Liebe, bei der er gar nicht auf ein Wiedersehen zu hoffen vermag. Am Ende kommt natürlich alles ganz anders. Der Romanstoff an sich hat die Kapazitäten zu einem wirklich tollen Abenteuerroman, das, was der Autor Tobias Friedrich in seinem Debütroman letztlich daraus gemacht hat, finde ich sehr enttäuschend. Da es sein erster Roman ist und der Autor scheinbar sehr ambitioniert (siehe Vorwort) an den Stoff herangegangen ist, tut es mir umso mehr leid. Doch tatsächlich habe ich mich durch die ersten hundert Seiten gequält und das Buch dann abgebrochen. Der Schreibstil gefällt mir gar nicht, da die zum Teil sehr schwierigen Situationen fast verklärt dargestellt werden. Die Dialoge sind eigentlich ganz okay, aber zum Abschluss eines Gespräches oder eines Kapitels geschehen oft Dinge, die kryptisch angedeutet werden, obwohl eigentlich recht klar ist, was gemeint ist. Dadurch wirkt das Ganze künstlich aufgebauscht. Die Handlung schreitet nicht wirklich voran. Durch die vielen Zeitsprünge und Figurenwechsel wird man über den Ausgang des Abenteuers teilweise gespoilert - was sicherlich Geschmackssache ist, aber ich mag so etwas gar nicht - und man bleibt nie lang genug bei einem Geschehen, um es wirklich erfassen zu können. Die Unwägbarkeiten, denen Oskar gegenübertritt, scheint er nie wirklich ernst zu nehmen. Er bleibt allerdings als Charakter auch sehr blass, weshalb man kaum mit seiner oder einer anderen Gefühlswelt in Kontakt kommt. Gegebenfalls hätte die Handlung im Laufe des Romans an Spannung zugenommen, allerdings blieb sie die ersten hundert Seiten, also etwa ein Fünftel des Buches, konstant. Das Lesen hat mir keinen Spaß gemacht, daher habe ich mich entschlossen, an dieser Stelle abzubrechen. Wenn jemand gerne eine etwas verklärtere Abenteuerfahrt auf 500 Seiten miterleben will, und wenig Wert auf den Realitätsanteil des Geschehens legt, der kann es gut und gerne mal mit dem Roman versuchen. Für mich war das leider nichts.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Berührende Fabel

Das Huhn, das vom Fliegen träumte
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Eine berührende Fabel über Freiheit, Wünsche, Hoffnung und Liebe 🐔🦆❤📖

Über Booktube bin ich auf diese wunderbare Fabel aus der Feder der koreanischen Autorin und Professorin für Literatur in Seoul Sun-Mi ...

Eine berührende Fabel über Freiheit, Wünsche, Hoffnung und Liebe 🐔🦆❤📖

Über Booktube bin ich auf diese wunderbare Fabel aus der Feder der koreanischen Autorin und Professorin für Literatur in Seoul Sun-Mi Hwang gestoßen.
Mit klarer Sprache und bildhaftem Erzählen führt sie uns in die Welt eines Huhnes, das eines Tages kein Ei mehr legen möchte, da diese ihr immer weggenommen werden. Stattdessen möchte sie aus ihrem Stall ausbrechen und ein Ei bis zum Schlüpfen eines Küken begleiten.

Eine wunderbare Fabel über die wichtigen Dinge im Leben.

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