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Veröffentlicht am 20.05.2023

Gefangen im Käfig

Overkill
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"Nur weil dich jemand nicht so liebt, wie du es dir wünscht, heißt das nicht, dass er dich nicht mit ganzer Seele liebt.“ (Gabriel Garcia Marquez)
Mo Celta und Nico Braun ermitteln in dem Fall um die seit ...

"Nur weil dich jemand nicht so liebt, wie du es dir wünscht, heißt das nicht, dass er dich nicht mit ganzer Seele liebt.“ (Gabriel Garcia Marquez)
Mo Celta und Nico Braun ermitteln in dem Fall um die seit März vermisste 12-jährige Greta. Von ihr fehlt bisher jede Spur, da tauchen an verschiedenen Stellen Münchens inszenierte Skelettteile auf. Sofort kommen bei Mo wieder alle Erinnerungen hoch, als ihre Schwester Elisa 1996 ebenfalls spurlos verschwindet. Hat Gretas Verschwinden womöglich etwas mit ihrem alten Fall zu tun? Zur selben Zeit fällt Ausreißerin Peggy, ein eigentümlicher Teenager mit Namen "Sohn" in der Fußgängerzone auf. Er sieht aus wie ein Obdachloser mit einem Rucksack auf dem Rücken, in dem sehr viel Geld steckt, wie Peggy bald feststellen wird. Geld, das sie gut gebrauchen kann, um ins Ausland abzuhauen. Deshalb versucht sich Peggy mit dem stummen Teenie anzufreunden und kommt dadurch automatisch seinem Geheimnis auf die Spur.

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover passt inhaltlich hervorragend zur Thematik. Im zweiten Band der Overkill Reihe geht es um Entführung, Misshandlung und Missbrauch eines grausamen Psychopathen. Deshalb empfehle ich dieses Buch nur Lesern mit guten Nerven. Mo Celta muss sich außerdem ihren Dämonen der Vergangenheit stellen, indem sie sich erneut mit dem Verschwinden ihrer Schwester auseinandersetzt. Wie im damaligen Buch "Poppy" geht einem auch der neuste Fall von Mo Celta extrem an die Nieren. Denn er befasst sich wieder einmal mit Kindeswohlgefährdung, welches hier drastisch aufgezeigt wird. Anhand mehrerer Handlungsstränge nehmen uns die beiden Bestsellerautoren mit in die Abgründe eines grausamen Psychopathen. Vor allem den Handlungsstrang Greta ist belastend und schockierend und ich leide förmlich mit ihr mit. Nicht nur ihre Gedankenwelt, sondern ihr ganzes Martyrium, das sie während der Gefangenschaft ertragen muss, wird hier dargestellt. Durch den einfühlenden, bildhaften und überaus spannenden Schreibstil kann ich mich gut in die verschiedenen Handlungen hineinversetzen. Da ich als Leser immer wieder zwischen den verschiedenen Handlungen hin und her switche, bleibt der Spannungsbogen kontinuierlich hoch. Dieses Buch fesselt mich sogar so sehr, sodass ich es kaum mehr weglegen kann. Beachtlich finde ich Mo Celtas Kindheit und Jugend und wie sehr sie alles belastet hat. Sehr befremdlich benimmt sich dieser Teenager, den Peggy "Justy" nennt. Sein Geheimnis, über welches wir im Laufe der Geschichte mehr erfahren, schockiert mich ebenso. Sprachlos machen mich Peggys familiäre Erlebnisse, obwohl es sicherlich vielen Kindern ähnlich ergeht. Den dieses Buch entstand in gewisser Weise nach wahren Begebenheiten. Gut durchdacht sind ausnahmslos die Charaktere. Allen voran Greta, mit der ich total mitfühle. Peggy, die mit ihrer toughen Art gar nicht so cool ist, sondern sogar Herz zeigt. Justy ist mit der unbedarften scheue Art recht glaubwürdig dargestellt. Am Buchende gibt noch es eine Anmerkung zur Realität, indem Kinder einfach so verschwinden und oft nicht wieder auftauchen. Chapeau an die beiden Autoren, sie sollten weiterhin gemeinsam schreiben. Von mir gibt es Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Neuanfang und Hoffnung in Fairplay

Damit mein Leben neu beginnt
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"Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?" (Jes. 43,18-19)
Colorado 1862:
Greta Nilsson bricht ...

"Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?" (Jes. 43,18-19)
Colorado 1862:
Greta Nilsson bricht in den Westen auf, um für ihre kranke kleine Schwester Heilung und ein neues Leben zu erhoffen. Stattdessen verlieren sie bei einem Raubüberfall der Postkutsche ihr hart erspartes Geld. Angekommen in Fairplay erfährt sie, dass ihr Verlobter, den sie durch eine Heiratsannonce kennengelernt hat, tot ist. Was soll sie nun tun ohne Geld, Arbeit und eine Bleibe? Der gutaussehende Rancher Wyatt McQuaid bietet ihr an, sie zu heiraten. Dass sein überraschender Antrag an eine Vereinbarung mit dem Bürgermeister verknüpft ist, verschweigt er ihr. Er heiratet sie und gibt ihnen ein schlichtes, aber gutes Zuhause. Greta versucht durch harte Arbeit ihre missliche Lage wieder wettzumachen, während Wyatt Rinder züchtet. Wäre da nur nicht der Roper Brawley, der es auf sein Land abgesehen hat.

Meine Meinung:
Band eins der neuen Colorado Cowboy Reihe führt uns in das Goldgräberstädtchen Fairplay. In dieser Buchreihe geht es um die Familie McQuaid. Wyatt, der älteste der Geschwister, macht hier den Anfang. Er ist allein in den Westen aufgebrochen, damit er hier sein Glück findet und darum einen Neuanfang zu wagen. Hat er dies geschafft, will er seine Mutter und die Geschwister nachholen. Doch der Neuanfang ist als schwerer heraus, als er geahnt hat. Kein Wunder also, dass er Bürgermeister Steeles Angebot annimmt, Greta im Gegenzug für eine Rinderzucht zu heiraten. Greta hat gar keine andere Wahl, erhofft sie doch, in Fairplay endlich die Heilung für die an Schwindsucht erkrankte 8-jährige Astrid zu finden. Leider ahnt sie nichts von dem Handel zwischen Wyatt und Steele und heiratet ihn. Nun wohnen die zwei Schwestern mit Wyatt und seinem Freund Judd unter einfachen Verhältnissen auf seiner abgelegenen Ranch. Die engagierte Greta hilft nicht nur im Haushalt, sondern findet Mittel und Wege, um was zum Haushalt beizusteuern. Sein Nachbar, die Ute-Indianer und Wildtiere könnten ihnen allerdings gefährlich werden. Gefallen haben mir ihre besonders die Charaktere. Da wäre Wyatt, er hat ein gutes Herz, ist sympathisch, fürsorglich und zurückhaltend. Lediglich sein Selbstwertgefühl hat sehr gelitten unter den vielen Niederlagen. Greta ist überaus fleißig, einfallsreich und wie eine Mutter um ihre Schwester besorgt. Astrid dagegen ist für ihre Alter sehr reif, sie ist extrem neugierig und hat eine recht offene Art an sich, die oftmals für Schwierigkeiten sorgt. Judd hat ein Schicksal erlitten, von dem ich gerne noch mehr erfahren hätte. In Astrid und Greta jedoch findet er eine Familie, die ihm sehr am Herzen liegt. Das Leben und die Jahreszeiten in den Einöden Colorados sind hart und nicht gerade einfach. Gefahren lauern überall und die Krankheit Astrids macht zusätzlich Probleme. Abenteuer, Romantik und insbesondere der christliche Glaube machen dieses Buch so abwechslungsreich, wie ich es von der Autorin seither gewohnt bin. Gerne hätte ich bei einzelnen Personen noch etwas mehr Tiefgang erwartet. Ich hoffe, ich erlebe dies bei den weiteren Büchern zur Familie McQuaid und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Manipulation und Prügel vom eigenen Ehemann

Brave Mädchen schreien nicht
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"Schenk nicht jedem dein Vertrauen der dir sagt, er ist dein Freund! Denn ins Herz kannst du nicht schauen, ob er es ehrlich mit dir meint!" (mein-wahres-ich)
Libby Whitman hat nach ihrem Studium nun bei ...

"Schenk nicht jedem dein Vertrauen der dir sagt, er ist dein Freund! Denn ins Herz kannst du nicht schauen, ob er es ehrlich mit dir meint!" (mein-wahres-ich)
Libby Whitman hat nach ihrem Studium nun bei der Polizei begonnen. In San José möchte sie arbeiten, bis sie für die Zulassung als Profilerin in Quantico angenommen wird. Zusammen mit ihrem Partner Miguel Alvarez wird sie erneut wegen häuslicher Gewalt zum Ehepaar Maxwell gerufen. Mehrmals waren Libby und Miguel schon dort gewesen, jedoch Cassidy ist viel zu eingeschüchtert, um ihren Mann Luke anzuzeigen. Bei einem Einzelgespräch ein paar Tage später versucht Libby, Cassidy gut zuzureden. Doch als sie am nächsten Tag verschwunden ist, macht sich Libby ernsthaft Sorgen. Selbst ihre hartnäckige Suche nach Cassidy bleibt ohne Erfolg, lediglich bei Kollegen und Vorgesetzten macht sie sich unbeliebt. Einige Tage später ruft Detective Owen Young bei ihr an und bittet sie eine Frau zu identifizieren. Tatsächlich ist die tote und stark misshandelte Frau am Klärbecken Cassidy. Als Owen diesen Fall bearbeiten soll, bittet er Libby um ihre Hilfe, doch da ahnt sie noch nichts welche schrecklichen Details zutage kommen werden.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beginnt die Autorin ihre vierte Ermittler-Reihe, gleichzeitig tritt Libby Whitman in die Fußstapfen der bekannten Profilerin Sadie Whitman aus "Die Seele des Bösen". Der Schreibstil ist flüssig, lebendig, unterhaltsam und wie immer bei der Autorin sehr informativ. Im Plot geht es diesmal um häusliche Gewalt in ihrer brutalsten Form. Leser der Sadie Whitman-Reihe kennen ja schon ein wenig die häusliche Gewalt, die Sadies Mutter bei ihrem Vater mitmachen musste. Doch hier geht es jetzt fast noch einen Schritt weiter mit dem, was Cassidy erleben musste und bei dem sie auch den Leser mit teilhaben lässt. Bei den Videos die sich Libby und Owen da in Darknet anschauen, bekomme selbst ich als Leser das kalte Grausen. Unverständlich wie ein Ehemann so was seiner Frau antun kann. Aber ich kann nach wie vor die Frauen nicht verstehen, die sich da ihre Männer schönreden, ihnen alles immer wieder verzeihen und das ganze Dilemma wieder von vorne geschieht. Sicher ist es, für Frauen die keine eigene Perspektive, keine Familie auf die sie zurückgreifen oder Freunde auf die sie zählen können, äußert schwer den Absprung zu bekommen. Deshalb bietet ihr ja Libby ihre Hilfe und Unterstützung an. Doch leider entscheidet sich Cassidy erst, als es längst zu spät ist. Die Suche nach dem Schuldigen wird dann für Libby und Owen äußerst spannend aber auch gefährlich. In diesem Debüt der neuen Reihe erfahren wir viel von Libbys Vergangenheit bei der FLDS eine mormonische Sekte, bei der sie aufgewachsen ist, ihrem zukünftigen Leben bei den Whitmans und den Vorgängen auf dem College. Auch in ihrer Beziehung zu ihrem Freund Kieran, den sie vom College kennt, scheint es eine Krise zu geben. Zudem gibt es viel Informelles zu Cassidys Fall, bei dem ich regelrecht schockiert bin. Mitgefiebert habe ich dann am Ende des Buches als es wie meist bei Dania Dickens Büchern einen grandiosen Showdown gab. Libby kenne ich ja schon, seit sie 14 Jahre alt ist, inzwischen ist aus dem eingeschüchterten Mädchen von damals eine erwachsene, toughe, sehr selbstbewusste junge Frau geworden. Sie weiß genau was sie will und möchte das um jeden Preis durchsetzen. Bei Kieran ihrem Freund habe ich eher das Gefühl, den Jungen von damals zu erleben Libby hat ihn deutlich geistig überholt. Owen Young dagegen ist ein sympathischer, fürsorglicher und loyaler Mensch, mit dem sich Libby sofort versteht. Die beiden scheinen auf gleicher Wellenlänge zu sein und harmonieren als Team gut zusammen. Außerdem kann sie mit ihm auch über alles reden. Für mich war dieser Einstieg in die neue Reihe ein weiterer Einblick in das Können der Autorin, die schriftstellerisch hier noch weiter zugelegt hat. Deshalb gebe ich 5 von 5 Sterne dafür und kann dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Die Machenschaften der FLDS, fordern Libbys ganzes Können

Brave Mädchen schweigen still
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"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will." (Jean-Jacques Rousseau)
Libby Whitman ist endlich am Ziel ihrer Träume, ...

"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will." (Jean-Jacques Rousseau)
Libby Whitman ist endlich am Ziel ihrer Träume, nämlich in der Academy des FBI in Quantico ihre Ausbildung als Profilerin zu absolvieren. Zum Glück tröstet Julies Anwesenheit sie ein wenig darüber hinweg, das sie ihren ehemaligen Kollegen Owen in Kalifornien zurücklassen musste. Dass sie mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn hegt, wird ihr erst jetzt so richtig klar, seit sie Meilen von ihm entfernt ist. Als er dann überraschend vor ihr steht und seine Liebe gesteht, ist Libby froh. Doch dann setzt ihr das FBI die Pistole auf die Brust den sie möchten, das Libby nach Utah geht, um dort gegen ihre ehemaligen Sekte der FLDS zu ermitteln. Um ihren Traum Profilerin zu werden zu verwirklichen, bleibt der geschockten Libby keine andere Wahl. Dass sie nach 10 Jahren die ehemalige Heimat wiedersehen würde, hatte Libby nicht erwartet. So reist sie mit gemischten Gefühlen voller Zweifel und Ängste nach Utah, ohne zu wissen, was auf sie zukommt.

Meine Meinung:
Der zweite Band der Libby-Whitman-Reihe beschert mir wieder einmal einen Einblick in die Machenschaften der fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (FLDS). Eine abgespaltene Gruppierung der Mormonen die vor allem durch die Polygynie (Vielehe) und der daraus resultierenden Inzucht auffallen und die es nach wie vor immer noch gibt. Ebenso geht es bei Libbys Fall wieder einmal um die Zwangsehe der 16-jährigen Rosie, wie sie selbst damals fast mit ihrem Onkel eingehen musste. Das dabei viele alte Erinnerungen bei ihr hochkommen konnte ich sehr gut verstehen. Schön fand ich das Libby seelische Unterstützung und Halt von Sadie, Matt und von Owen bekommt. Die Örtlichkeiten von Short Creek, wo die FLDS sich sehr abgeschieden niedergelassen hat und sie selbst heute noch leben, fand ich sehr gut beschrieben. Ebenso die Machenschaften die Dania hier außerordentlich detailliert in den Fall mit eingespinnt. Zwar kenne ich die FLDS schon von einem ehemaligen Fall bei Sadie Whitman, bei der Libby von dort geflohen ist. Doch diesmal hat sich die Autorin inhaltlich weitaus mehr mit der Geschichte dieser Gemeinschaft befasst. Ich bekam eine regelrechte Wut zu erfahren, wie sie im allgemeinen mit Frauen umgehen. Besonders erschreckend empfinde ich, dass die FLDS noch immer existieren und selbst die Polizei oft machtlos gegen sie sind. Minderjährige werden zwangsverheiratet, teils sogar vergewaltigt alles im Namen der FLDS, weshalb man den Anführer Warren Jeffs 2011 für mehrere Vergehen zu einer lebenslangen Haft verurteilt hat. Interessant ist auch die Geschichte von Rosies Bruder David, der aus der Sekte zwangskommuniziert wurde. Libby soll nun eine junge Frau dazu bringen gegen Mitglieder der Sekte und ihrem eigenen Mann auszusagen. Leider wurde zuvor ihre Schwester Rosie entführt und niemand weiß, wo sie steckt. Für Libby beginnt nun die Suche und ein lebensgefährlicher Einsatz gegen ihre ehemalige Sekte. Eindrucksvolle und informative Recherchen, mit ein paar romantischen Szenen zwischen Libby und Owen machen diesen Fall für mich zu einem besonderen Erlebnis. Dabei brilliert die toughe Libby wieder einzigartig und mit ganzem Einsatz. So intensiv ausgearbeitet und dargestellt kenne ich bisher nur die Fälle von Dania Dicken. Hier spürt man wieder einmal ihre große Erfahrung und Potenzial als Thriller Autorin. Da sich die Bücher der Reihe ineinander aufbauen, vor allem im Privatleben der Ermittler, wäre es gut sie von Anfang an zu beginnen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Ein Feuerteufel geht um, der unschuldige Frauen anzündet

Wenn die Unschuld Feuer fängt
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"Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele, und niemand kommt, um sich daran zu wärmen." (Vincent van Gogh)
Libbys Traum als Profilerin beim FBI ist endlich in Erfüllung gegangen. Sie ist nun ...

"Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele, und niemand kommt, um sich daran zu wärmen." (Vincent van Gogh)
Libbys Traum als Profilerin beim FBI ist endlich in Erfüllung gegangen. Sie ist nun als Special Agent in Nicks Dormers Team bei der Behavioral Analysis Unit (BAU). Schon ihr ersten Fall ist brandgefährlich, den ein Serientäter in Richmond steckt seine Opfer lebendig in Brand. Libby versucht natürlich, ihre Kollegen bei diesem Fall zu unterstützen. Doch ihr Freund Owen hat es ebenso mit einem kniffligen Fall zu tun, bei dem er Libbys Hilfe erbittet. Am helllichten Tag wird der 9-jährige Peter Cummings bei einem Skate-Park erschlagen. Augenzeugen für die Tat sind bisher keine zu finden, außerdem fehlt seither Peters BMX-Rad, mit dem er von zu Hause losgefahren ist. Obwohl sie es mit zwei außergewöhnlichen Fällen zu tun hat, steht für Libby zumindest das Profil von Peters Täter recht schnell fest. Als dann eines der Brandopfer überlebt, kristallisiert sich Frank Melville recht schnell als ihr Täter heraus. Doch da dem FBI eindeutige Beweise fehlen, müssen sie ihn zum Leidwesen Libbys wieder laufen lassen. Nun heißt es, Melville zu beschatten, bis er erneut zuschlägt.

Meine Meinung:
Das Cover stellt recht gut die beiden Fälle dar, mit denen es Libby in diesem Band zu tun bekommt. Nämlich zum einen dem Mord an einem Kind und die Tat des Brandstifters der Frauen lebendig verbrennt. Der Schreibstil ist wie gewöhnlich bei der Autorin flüssig, lebendig, unterhaltsam, spannend und recht authentisch in mehrere Kapitel bzw. Zeiträume eingeteilt. Als Leser bekommen ich wieder mal Einblick in die Ermittlungsarbeit, aber auch in die Gedanken und Taten des Serientäters, sodass ich immer beide Seiten bestens durchleuchten kann. Besonders jedoch schockieren mich Frank Melvilles Taten, die ich nach wie vor nicht verstehe wie einem das Quälen von Menschen bis zum Tod Freude bereitet. Für mich bleibt es noch immer unbegreiflich, das es einem Sadisten eher Freude bereitet Frauen zuzusehen wie sie qualvoll verbrennen, statt sich an ihnen körperlich zu vergehen. Jedoch macht mich als Mutter ebenso der Fall des toten Jungen sehr betroffen. Für mich ist es unvorstellbar, dass jemand vielleicht aus Neid oder Eifersucht einen kleinen Jungen erschlägt. Zudem hat die Autorin auch diesmal wieder einigen Information über reale Serientäter mit in ihre Geschichte eingebaut. Dadurch wirkt das ganze natürlich noch authentischer und lässt mich als Leser erst richtig erahnen wie bösartig der Menschen sein kann. Da die Autorin inzwischen durch viele Thriller recht viel Erfahrung mit Psychologie und Serientätern hat, habe ich den Eindruck das ihre Bücher immer besser werden. Auch diesmal sind die einzelnen Charaktere sehr gut durchdacht und ausgearbeitet worden. Dass ich dazu noch einen Einblick in Libbys Privatleben bekomme gefällt mir gut, besonders da Libby und Owen sich recht gut ergänzen. Außerdem erfahre und erlebe ich so noch ein wenig von Libbys Familie, den Whitmans. Sadie und Matt Whitman kenne und schätze ich schon durch ihre Reihe "Die Seele des Bösen" wo die beiden selbst Special Agent beim FBI waren. Auch mit ihnen habe ich öfters, als mir lieb war gefiebert, gelitten und gebangt bei ihren Fällen. Umso mehr freut es mich, dass nun Libby in ihre Fußstapfen tritt. Natürlich können die Bücher einzeln gelesen werden, doch wer Libby Whitman wirklich von Grund auf kennenlernen und begleiten möchte, der sollte mit der Reihe ihrer Eltern beginnen. Für mich war es wieder ein einzigartiges Lesevergnügen, dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

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