Profilbild von claudi-1963

claudi-1963

Lesejury Star
offline

claudi-1963 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit claudi-1963 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2023

Rache beendet seine eigene Wut auf sich selbst

Dein Schmerz wird meine Rache sein
0

"Rache verändert nicht die Vergangenheit, aber vielleicht die Zukunft, die man dann am Ende möglicherweise bereut." (Pascal Hilgendorf)
Libby und Owen sind gerade sehr glücklich und schmieden schon erste ...

"Rache verändert nicht die Vergangenheit, aber vielleicht die Zukunft, die man dann am Ende möglicherweise bereut." (Pascal Hilgendorf)
Libby und Owen sind gerade sehr glücklich und schmieden schon erste Zukunftspläne. Eine brutale Mordserie führt das FBI nach San José, gerade richtig für Libby, das sie auf ihre alten Kollegen trifft und wieder einmal ihre Familie. Doch irgendwie scheinen sie in dem Fall nicht weiterzukommen, den der Täter mordet weiter. Die Profiler vermuten, dass ein tragischer Verlust den jungen Täter zu seiner Rache motiviert hat. Erst der Brief von ihm an einen Officer, bei dem Libby namentlich erwähnt wird, macht sie stutzig. War es ein damaliger Fall von Miguel und ihr, weshalb der Täter nun auf Rache sinnt? Während sie weiter nach dem Motiv suchen, kommt der Täter seinem Ziel immer näher.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat mich der neuste Fall von Libby total in den Bann gezogen. Es freut mich, dass Libby und Owen inzwischen eine tolle Beziehung führen und glücklich sind. Sogar so glücklich, dass sie schon über eine weitere Zukunft mich Heirat und Kinder nachdenken. Doch zuallererst möchte Libby noch weitere Jahre bei der BAU arbeiten, weil sie dort glücklich ist. Doch ein brutaler Mörder, der seine Opfer verstümmelt und ausbluten lässt und anschließend am Highway ablegt, überschattet Libbys frühere Heimat, weshalb das FBI nach San José fliegt. Der Täter ist intelligent und bisher haben die Officer keinen Anhaltspunkt, warum er seine Opfer so grausam tötet. Weshalb Nick Dormer Libbys Mutter Sadie mit in das Team nimmt, da er ihre Erfahrung sehr schätzt. Nach und nach wird ihnen klar, dass es ein junger Mann sein muss, der einen großen Verlust erlitten hat, weshalb er sich nun sehr wahrscheinlich an einigen Personen rächt. Doch erst durch einen Brief wird Libby und Sadie klar, dass es für sie persönlich werden könnte. Dieser neue Band aus der Libby Whitman-Reihe fängt wirklich barbarisch an. Ich musste echt schlucken, als ich die ersten Zeilen lass, wie der Täter seine Opfer foltert und tötet. Unter anderem ritzt der Täter jedem seiner Opfer zwei Buchstaben in den Bauch. Erst die Dechiffrierung vom FBI kann die beiden Wörter näher definieren. Als Libby sie sieht, stockt ihr der Atem, den damit hatte sie nicht gerechnet. Was muss ein Mensch für einen Hass haben, wenn er so etwas tut? Erst im Laufe der Geschichte erfahre ich mehr über seinen Verlust, wie es dazu kam. Das Ganze zeigt die Autorin aus Sicht des Täters und aus Sicht des damaligen Ermittlers. Dadurch merkt man, dass der Täter seinen Verlust nie verarbeitet hat, stattdessen gibt er allen anderen die Schuld für seinen Verlust. Dass es dabei für Libby persönlich wird, liegt daran, dass sie diesen sehr gut kennt. Als es zur Entführung kommt, setzt das FBI alles in Bewegung, um das schlimmste zu verhindern. Gerade dadurch, dass ich als Leser die damaligen Erlebnisse aus der Sicht von beiden Seiten bekomme, habe ich einen guten Vergleich. Für mich war sofort klar, dass der Täter seine eigene Schuld auf seine Opfer projiziert und erhofft, durch ihren Tod Erlösung zu finden. Ein Buch, das wieder mal mit viel Spannung aufwartet, aber auch mit einigem aus Libbys privatem Umfeld, das bei den Reihen der Autorin nie fehlen darf. Am Ende kommt es dann noch zu einer Überraschung bei Libby und ihre Freundin Julie. Das Einzige, was mich immer etwas irritiert ist, wie schnell die Ermittler wieder fit werden, wenn sie mal angeschlagen sind. Für mich war es jedoch ein gelungener Band, bei dem ich erneut Sadies und Libbys Qualitäten als Profiler kennenlernte und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2023

Deine Schmerzen sind Musik in meinen Ohren

Ihre Schreie sind Musik
0

"Die Zeit heilt viele Wunden, doch sorgen die Narben dafür, dass der Schmerz nie in Vergessenheit gerät." (Manuela Zimmermann)
Wieder zu Hause von Julie und Kyles Hochzeit erhält Libby Tage später einen ...

"Die Zeit heilt viele Wunden, doch sorgen die Narben dafür, dass der Schmerz nie in Vergessenheit gerät." (Manuela Zimmermann)
Wieder zu Hause von Julie und Kyles Hochzeit erhält Libby Tage später einen Anruf von Kyle. Seine Kollegen kommen mit einer Mordserie an jungen Frauen nicht weiter. Leider ist dies nicht alles, den die Opfer wurden während ihrer Gefangenschaft schrecklich gefoltert. Mit Messerstichen und Verstümmelungen übersät tötet man sie am Ende. Für das Team der BAU aus Quantico steht fest, das sie in diesem Fall dringend helfen müssen. Schnell stellen die Profiler fest, dass der Täter aktuell sicher weitere Frauen in seiner Gewalt hat. Als die lang Vermisste Mary Jane Cox verletzt auftaucht, erhoffen sie sich von ihr weitere Hilfe. Doch die traumatisierte Mary Jane muss erst mal Vertrauen aufbauen, in Libby scheint sie es gefunden zu haben. Doch schnell spürt Libby, dass es Ungereimtheiten bei ihren Aussagen gibt.

Meine Meinung:
In Band 5 um Profilerin Libby Whitman geht es dieses Mal erneut um einen brutalen Serientäter, der schon seit Jahren sein Unwesen rund um New York treibt. Dass er Frauen über Jahre gefangen und schwer foltert, belastet Libby sehr. Ich kann gut verstehen, dass dabei viele Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit hochkommen. Doch ihr ist klar, dass sie den Täter schnell finden müssen, um das Schicksal der Frauen zu beenden. Schön, dass Nick Julie als Beraterin mit dabei haben möchte, die gerade über die Thematik ihre Doktorarbeit schreibt. Zwar ist Täter kein Sexualverbrecher, sondern seine Vorliebe für Schmerzen scheint ihm Erregung genug zu sein. Doch auch dies ist nicht gerade besser. Für die BAU wird es ein Wettlauf auf Zeit, um den Täter zu finden? Die Autorin hat sich erneut einen wahrlich schrecklichen Serientäter ausgedacht. Das dabei Parallelen zu realen Tätern eine Rolle spielt, hat mich erschüttert. Unfassbar, dass es solche kranken Menschen wirklich gibt. Ebenso entsetzlich fand ich mitunter die Einblicke in die Gedankenwelt der Frauen. Doch bekomme ich dabei eine Vorstellung, was diese Frauen psychisch und physisch mitmachen. Schon der Prolog beschert mir eine wahre Gänsehaut, weshalb dieses Buch nichts für Zartbesaitete ist. Den die Gräueltaten des Serientäters sind wirklich heftig. Gleichzeitig erfahre ich dabei immer mehr über seine Motivation und sein Leben. Besonders Libby als Ermittlerin ist hier wieder überaus stark, ihr Einfühlungsvermögen und Spürsinn bringen recht schnell Licht ins Dunkel. Erneut spüre ich, dass die Autorin hier wieder ihr ganzes Wissen und Herzblut in dieses Buch gelegt hat. Das Privates und Dienstliches bei den Hauptcharakteren wieder gut einfließen, gefällt mir. Genauso fand ich ihre Diskussion über den Patriotismus Amerikas interessant. Allerdings müssen sich die Leser darüber im Klaren sein, dass dieses Buch erste der Auftakt zu einem größeren Abenteuer ist. Schade, dass diesmal der Spannungsbogen in der Mitte des Buchs etwas abflacht und es einen fiesen Cliffhanger am Ende gibt. Trotzdem bin ich neugierig auf die Fortsetzung, gebe eine Empfehlung und 4 1/2 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2023

Manipulation und Prügel vom eigenen Ehemann

Brave Mädchen schreien nicht
0

"Schenk nicht jedem dein Vertrauen der dir sagt, er ist dein Freund! Denn ins Herz kannst du nicht schauen, ob er es ehrlich mit dir meint!" (mein-wahres-ich)
Libby Whitman hat nach ihrem Studium nun bei ...

"Schenk nicht jedem dein Vertrauen der dir sagt, er ist dein Freund! Denn ins Herz kannst du nicht schauen, ob er es ehrlich mit dir meint!" (mein-wahres-ich)
Libby Whitman hat nach ihrem Studium nun bei der Polizei begonnen. In San José möchte sie arbeiten, bis sie für die Zulassung als Profilerin in Quantico angenommen wird. Zusammen mit ihrem Partner Miguel Alvarez wird sie erneut wegen häuslicher Gewalt zum Ehepaar Maxwell gerufen. Mehrmals waren Libby und Miguel schon dort gewesen, jedoch Cassidy ist viel zu eingeschüchtert, um ihren Mann Luke anzuzeigen. Bei einem Einzelgespräch ein paar Tage später versucht Libby, Cassidy gut zuzureden. Doch als sie am nächsten Tag verschwunden ist, macht sich Libby ernsthaft Sorgen. Selbst ihre hartnäckige Suche nach Cassidy bleibt ohne Erfolg, lediglich bei Kollegen und Vorgesetzten macht sie sich unbeliebt. Einige Tage später ruft Detective Owen Young bei ihr an und bittet sie eine Frau zu identifizieren. Tatsächlich ist die tote und stark misshandelte Frau am Klärbecken Cassidy. Als Owen diesen Fall bearbeiten soll, bittet er Libby um ihre Hilfe, doch da ahnt sie noch nichts welche schrecklichen Details zutage kommen werden.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beginnt die Autorin ihre vierte Ermittler-Reihe, gleichzeitig tritt Libby Whitman in die Fußstapfen der bekannten Profilerin Sadie Whitman aus "Die Seele des Bösen". Der Schreibstil ist flüssig, lebendig, unterhaltsam und wie immer bei der Autorin sehr informativ. Im Plot geht es diesmal um häusliche Gewalt in ihrer brutalsten Form. Leser der Sadie Whitman-Reihe kennen ja schon ein wenig die häusliche Gewalt, die Sadies Mutter bei ihrem Vater mitmachen musste. Doch hier geht es jetzt fast noch einen Schritt weiter mit dem, was Cassidy erleben musste und bei dem sie auch den Leser mit teilhaben lässt. Bei den Videos die sich Libby und Owen da in Darknet anschauen, bekomme selbst ich als Leser das kalte Grausen. Unverständlich wie ein Ehemann so was seiner Frau antun kann. Aber ich kann nach wie vor die Frauen nicht verstehen, die sich da ihre Männer schönreden, ihnen alles immer wieder verzeihen und das ganze Dilemma wieder von vorne geschieht. Sicher ist es, für Frauen die keine eigene Perspektive, keine Familie auf die sie zurückgreifen oder Freunde auf die sie zählen können, äußert schwer den Absprung zu bekommen. Deshalb bietet ihr ja Libby ihre Hilfe und Unterstützung an. Doch leider entscheidet sich Cassidy erst, als es längst zu spät ist. Die Suche nach dem Schuldigen wird dann für Libby und Owen äußerst spannend aber auch gefährlich. In diesem Debüt der neuen Reihe erfahren wir viel von Libbys Vergangenheit bei der FLDS eine mormonische Sekte, bei der sie aufgewachsen ist, ihrem zukünftigen Leben bei den Whitmans und den Vorgängen auf dem College. Auch in ihrer Beziehung zu ihrem Freund Kieran, den sie vom College kennt, scheint es eine Krise zu geben. Zudem gibt es viel Informelles zu Cassidys Fall, bei dem ich regelrecht schockiert bin. Mitgefiebert habe ich dann am Ende des Buches als es wie meist bei Dania Dickens Büchern einen grandiosen Showdown gab. Libby kenne ich ja schon, seit sie 14 Jahre alt ist, inzwischen ist aus dem eingeschüchterten Mädchen von damals eine erwachsene, toughe, sehr selbstbewusste junge Frau geworden. Sie weiß genau was sie will und möchte das um jeden Preis durchsetzen. Bei Kieran ihrem Freund habe ich eher das Gefühl, den Jungen von damals zu erleben Libby hat ihn deutlich geistig überholt. Owen Young dagegen ist ein sympathischer, fürsorglicher und loyaler Mensch, mit dem sich Libby sofort versteht. Die beiden scheinen auf gleicher Wellenlänge zu sein und harmonieren als Team gut zusammen. Außerdem kann sie mit ihm auch über alles reden. Für mich war dieser Einstieg in die neue Reihe ein weiterer Einblick in das Können der Autorin, die schriftstellerisch hier noch weiter zugelegt hat. Deshalb gebe ich 5 von 5 Sterne dafür und kann dieses Buch nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2023

Wenn die Angst meine Freiheit raubt

Wo Tod statt Liebe wartet
0

"Es ist schon faszinierend, zu erkennen, wie wenig es manchmal braucht, um so vieles zu zerstören." (Willy Meurer)
Nach Libbys Auseinandersetzung mit dem Serientäter Vincent Howard Bailey, der für sie ...

"Es ist schon faszinierend, zu erkennen, wie wenig es manchmal braucht, um so vieles zu zerstören." (Willy Meurer)
Nach Libbys Auseinandersetzung mit dem Serientäter Vincent Howard Bailey, der für sie mit einem gefährlichen Schusswechsel endet, wird Libby schwer verletzt in eine Klinik gebracht. Derweil läuft die Suche nach Bailey auf Hochtouren, doch dieser scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Leider taucht dann auch einige Zeit danach die brutal zugerichtet Leiche von der vermissten Studentin Leanne Watkins auf. Spätestens jetzt ist dem FBI klar, dass Bailey an Grausamkeit seinem Cousin Randall in nichts nachsteht. Zur selben Zeit erhält die BAU einen Anruf der Polizei, dass man in Virginia beim Restaurieren eines Wohnhauses ein Skelett gefunden hat. Wie sich schnell herausstellt, war es ein Teenager, dessen Tod vor ca. 15 Jahren eintrat. Fieberhaft wird nun nach Vermissten und den ehemaligen Mietern gesucht. Als Bailey weitere Drohungen gegen Libby richtet, bleibt Nick nichts anders zu tun, als Owen und Libby in Sicherheit zu bringen und Bailey auf die Ten Most Wanted Liste zu setzen. Doch wie lange soll die beiden in Angst weiterleben?

Meine Meinung:
Viel zu lange musste ich auf diese Fortsetzung warten, besonders da der letzte Band "Ihre Schreie sind Musik" mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat. Dies nun ist die Fortsetzung über den brutalen Serienmörder Vincent Howard Bailey, der zuvor mit seinem Cousin Randall Howard mehrere Frauen über Jahre gefangen, gefoltert, verstümmelt und getötet hat. Mit Mary Jane Cox hat er sogar eine Liebesbeziehung angefangen, bei der diese flüchten konnte. Während der Cousin wenig später von Libby getötet wird, kann Bailey fliehen und begeht jetzt erneut Morde mit derselben Handschrift. In diesem Band beginnt nun das Katz- und Mausspiel zwischen Vincent und Libby, das nicht ohne Folgen bleibt. Den aufgewühlt durch die Angst vor dem unberechenbaren, grausamen Serienmörder und Sadisten müssen Owen und Libby um ihr Leben fürchten. Dania Dicken präsentiert hier jedoch noch einen zusätzlichen Fall, bei dem es um familiäre Misshandlungen mit Todesfolge geht. Dass es genau solche Fälle schon im realen Leben gab, das schildert sie hier an bekannten Beispielen. Da ist zum einen Theresa Knorr, die alle ihre Kinder misshandelt hat, jedoch zwei der Kinder so schwer, dass diese sogar daran verstarben. Und Gertrude Baniszewski, deren Pflegekind Sylvia Likens unter ihren starken Foltern und Misshandlungen leiden musste und ebenfalls verstarb. Gerade diese realen Fälle machen den hier geschilderten Fund des Skeletts noch interessanter. Doch brisant bleibt weiterhin die Suche nach Bailey und besonders die Anspannung um die Bedrohung für Libby. So fiebere und leide ich mit Libby und Owen und hoffe insgeheim, dass Vincent irgendwann das Interesse an ihr verliert. Doch wie ich ja inzwischen die Autorin sehr gut kenne, kommt es hier zum Showdown und am Ende erneut zu einem fiesen Cliffhanger. Auf unfassbare Weise hält die Autorin fast durch das gesamte Buch hindurch den Spannungsbogen recht hoch, sodass ich als Leser immer angespannt bin, desto länger ich das Buch lese. Und nicht nur das, ihr informatives und fachliches Wissen über reale Serientäter und Mörder ist hier wieder von großer Bedeutung für mich. Ich muss sagen, da hat sie sich inzwischen schon ein gutes Repertoire angeeignet. Als kleinen Sahnetupfer präsentiert sie dann noch die wunderschöne Hochzeit von Libby und Owen, die mit einer brillanten Rede von Ziehvater Matt ihren Höhepunkt bekommt. Meinen Rat am Ende: Bitte nur diese Folge lesen, wenn man gute Nerven hat und wenn man zuvor mindestens Band 5 gelesen hat. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur empfehlen und geben 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2023

Ich muss die eigene Angst besiegen

Schrei um dein Leben
0

"Hast du Angst, machst du Angst, fürchtest du sie, vergrößerst du sie, fliehst du vor ihr, jagt sie dich." (Manfred Hinrich)
Viel zu lange schon ist das FBI hinter dem Serienmörder Vincent Howard Bailey ...

"Hast du Angst, machst du Angst, fürchtest du sie, vergrößerst du sie, fliehst du vor ihr, jagt sie dich." (Manfred Hinrich)
Viel zu lange schon ist das FBI hinter dem Serienmörder Vincent Howard Bailey her, nachdem er Libby schwer verletzt hatte. Doch leider fehlt weiter jede Spur von ihm, lediglich Libby kontaktiert er mit mehreren Drohbriefen. Eines Nachts schlägt er dann zu, Libby und Owen versuchen sich zu wehren, doch dabei verletzt er Owen schwer und nimmt Libby in seine Gewalt. In den Wäldern von Pennsylvanias, wo Vince sein Versteck hat, werden sie Libby wohl kaum so schnell finden. Deshalb versucht sie so gut es geht, ihre Fähigkeiten als Profilerin abzurufen, was unter diesen Umständen nicht gerade einfach ist. Währenddessen bemühen sich Owen, Nick, Julie, Sadie, Matt und die Kollegen alles daranzusetzen, um sie zu finden. Während er Libby immer stärker körperlich zusetzt, weiß sie, sie braucht einen Plan, sonst wird sie dies nicht überleben.

Meine Meinung:
Der krasse Titel zeigt schon auf was es in diesem Buch hinausläuft. So ist der Schreibstil nicht ohne Grund diesmal überaus emotional und äußerst fesselnd, sodass ich das ganze Buch über angespannt bin. Besonders, da Libby in dieser Folge heftig was einstecken muss. Trotzdem Libby und Owen wegen Vince Polizeischutz bekommen haben und sogar zeitweise abgeschottet wurden, gelingt es ihm in ihr Haus einzudringen. Zwar kämpfen beide wie die Löwen, können jedoch nicht verhindern, dass er Owen schwer verletzt und Libby in seine Gewalt bringt. Wer Vince aus den beiden Folgen zuvor kennt, der weiß sehr genau, was mit Libby nun geschehen könnte. Den Vincent Howard Bailey ist kein Mensch, sondern ein Sadist, ein Monster. Ein Mann, der Freude und Erregung verspürt, wenn er Frauen foltert und quält. Die Autorin schildert hier wirklich Libbys dramatische Gefangenschaft, sodass ich in jeder Szene mit ihr mitleiden muss. Ebenso berührt mich Owen Hilflosigkeit, seine Tränen und seine Ängste um seine Frau. Zwar kennen einige Stammleser sicher eine ähnliche Situation aus Sadies Vergangenheit, doch diese hier empfinde ich sie weitaus krasser. Besonders, da dieser Täter noch durchtriebener, erfahrener und brutaler ist als damals Sean. Ein gutes Bauchgefühl hatte ich dagegen, wie Libby ihre Ausweglosigkeit überwinden und zur Flucht nützen könnte. Den vonseiten des FBI mache ich mir wenig Hoffnung, dass sie die beiden finden werden. Gerade die Weite der Wälder wird hier als riesiges Problem sehr gut aufgegriffen. Dabei gefällt mir erneut der gute Familienzusammenhalt von Libbys Familie und ihren Freunden, die sofort zur Stelle sind. Ebenso wie Nicks Einfühlungsvermögen, der für sie wie ein väterlicher Mentor ist. Wieder mal zieht die Autorin in dieser Geschichte wirklich alle Register und beschönigt kaum etwas bei ihrem brutalen Täter. Zwar geht sie nicht ganz bis zum Äußersten, was die Brutalität anbelangt, doch schon alleine die Andeutung lässt bei mir das Kopfkino anspringen. Deshalb empfehle ich dieses Buch nur Lesern mit starken Nerven. Zudem rate ich zum besseren Verständnis, die Bände 5 und 6 vorweg zu lesen. Dass diese Geschichte nicht spurlos an Libby vorübergeht, war mir klar. Trotzdem die Hauptprotagonistin einiges mitmachen muss, empfinde ich die Verkörperung des sadistischen Täters wirklich herausragend wiedergegeben. Für mich war es eines der intuitivsten und spannendsten Bücher der Autorin, deshalb eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere