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Veröffentlicht am 20.08.2022

Neues Leben entsteht

Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht
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"Die Geburt sollte für eine Frau die Stunde ihrer größten Würde sein." (Pierre Vellay)
Für die Hebammen aus dem "Haus der guten Hoffnung", wie das neue Geburtshaus heißt, etwas ganz Natürliches. Die drei ...

"Die Geburt sollte für eine Frau die Stunde ihrer größten Würde sein." (Pierre Vellay)
Für die Hebammen aus dem "Haus der guten Hoffnung", wie das neue Geburtshaus heißt, etwas ganz Natürliches. Die drei Freundinnen Susanne, Carola und Ella lernen sich im Krankenhaus kennen. Ein leer stehendes Haus in der Cranachstraße bringt die 3 auf die Idee, ihr eigenes Geburtshaus zu gründen. Dort wollen sie Mütter von Beginn an bis zur Geburt begleiten, ihnen viel Geborgenheit, Verständnis, Wärme schenken und gesunde Babys zur Welt bringen. Der Wunsch nach einer Familie lässt bei Susanne ihre Vergangenheit wieder aufleben. Dieses Geheimnis hat sie nicht mal ihren Freundinnen anvertraut.

Meine Meinung:
Diese Trilogie ist eine Hommage an die Verdienste der vielen Hebammen in unserem Land. Marie Adams hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bild der Hebamme und dem ersten Geburtshaus in Köln eine Buchreihe zu widmen. 1989 wurde es wirklich von den beiden Hebammen Monika Plonka, Vera Minnik und dem Gynäkologen Michael Müller gegründet. In Band eins geht es um Susannes Geheimnis und Sehnsüchte. In jungen Jahren hat sie der Eltern wegen ihr Kind zur Adoption weggeben müssen. Nun, 18 Jahre später, würde sie gerne erfahren, was aus Julia geworden ist. Wird sie ihre Tochter wohl wiedersehen? Außerdem erleben wir, dass Schwangerschaft und Geburt bei den meisten Frauen etwas völlig Normales ist, bei dem es keinen Kaiserschnitt oder gar einen Arzt braucht. Selbst wenn manch einer zu Beginn skeptisch ist, ob dieses Geburtshaus wirklich eine so gute Idee ist. Allerdings geben ihnen die Mütter recht, die nach und nach ihre Kinder bei ihnen entbinden. Eigentlich dachte ich, Susanne spielt hier eine größere Rolle, doch wir lernen in Band 1 alle drei Hebammen etwas näher kennen. Wie schon angedeutet ist da Susanne, deren größte Sehnsucht ihr Wiedersehen mit ihrer Tochter ist. Sie lernt obendrein in diesem Teil Antonius einen überaus netten Mann kennen. Carola ist verheiratet, Mutter von 3 Kindern und die Hauptverdienerin der Familie, während ihr Mann auf den Durchbruch als Autor wartet und nebenher die Kinder versorgt. Mitunter fühlt sie sich jedoch als Rabenmutter, weil sie zu wenig Zeit für ihre Familie hat. Ella ist die Jüngste im Bunde, sie lebt noch zu Hause und ist hin- und hergerissen, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll. Da ist Kinderarzt Christoph Hofert, der ein Auge auf sie geworfen hat und zu dem sie sich ebenfalls etwas hingezogen fühlt. Doch dessen altmodische Ansichten gefallen Ella weniger, weshalb sie skeptisch ist, was diese Beziehung anbelangt. Außerdem wäre da noch ihr Traum, als Hebamme nach Afrika zu gehen. Die liebevolle Art der drei Hebammen lassen sie sofort sympathisch erscheinen. Jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Charakter und Sorgen, die sie mit sich schleppt, was den gesamten Plot etwas auffrischt. Natürlich hatte ich erwartet, noch viel mehr über Susanne zu erfahren. Allerdings fand ich es auch schön, alle drei näher kennenzulernen. Besonders gut hat mir die Darstellung der natürlichen Geburt gefallen, die zu dieser damaligen Zeit noch recht ungewöhnlich war. Ich freue mich, noch mehr von den drei Hebammen zu erfahren und gebe 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Mit viel Geduld gelangt man irgendwann ans Ziel

Eine Frage der Geduld
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"Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld." (Röm. 12, 12)
Texas 1849:
Victoria (Tori) Adams neuste Idee, die umliegenden Farmen mit ihren Waren zu beliefern, stößt ...

"Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld." (Röm. 12, 12)
Texas 1849:
Victoria (Tori) Adams neuste Idee, die umliegenden Farmen mit ihren Waren zu beliefern, stößt vor allem bei Fuhrunternehmer Benjamin Porter auf offene Ohren. Zusammen mit ihrem Sohn Lewis will Tori nun ihre erste Fahrt machen. Dabei hat insbesondere Ben großes Interesse, Tori zu begleiten. Den längst hat er ein Auge auf die Ladenbesitzerin aus Harpers Station geworfen. Weshalb er sie bei dieser Fahrt beschützen und ihr Herz erobern möchte. Doch Toris Herz zu gewinnen, ist nicht gerade einfach. Erst nach einem dramatischen Ereignis muss sich Tori mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um endlich Vertrauen für die Zukunft zu finden.

Meine Meinung:
Diesmal beschert mir die "Kleine Auszeit-Reihe" eine verzwickte, dramatische Liebesgeschichte. Bei der geht es besonders um das Thema Geduld und Vertrauen. Den dies muss der Fuhrunternehmer Ben definitiv bei Tori haben. Tori lebt mit ihrem Sohn in der Frauenkolonie Harpers Station, seit sie in der Vergangenheit etwas Traumatisches erlebt hat. Seitdem ist sie auch keinem Mann mehr an sich herangelassen oder ist mit jemandem ausgegangen. Ben will das nun unbedingt ändern und Toris Herz gewinnen. Den er ist, sich sicher in Tori die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch wie will man ein Herz gewinnen, das so ablehnend und kalt ist? Mit Lewis und Gottes Hilfe ist sich Ben sicher, dass er es schaffen wird. Seine einfühlsame, liebevolle Art lässt den Fuhrunternehmer sofort sympathisch erscheinen und das Herz von Lewis hat sofort erobert. Tori dagegen wirkt oft ängstlich, sensibel, jedoch mitunter robust, ehrgeizig und liebenswert. Dies muss sie auch sein als Ladenbesitzerin und Mutter. Besonders bei so einem kleinen Wirbelwind wie Lewis, der sie ganz schön auf Trab hält. Gerade für ihn wäre eine Vaterfigur durchaus wichtig, weil es in der Frauenkolonie nur wenig Männer gibt. Die Geschichte von Tori und Ben konnte mich wieder einmal begeistern. Trotz der Kürze der Auszeit-Bücher erfahre ich genügend über Tori und er Liebesentwicklung der beiden. Natürlich wird es nicht so tief behandelt wie bei ihren anderen Büchern der Autorin. Doch zur kürzeren Unterhaltung dient es auf jeden Fall. Das Besondere allerdings ist, dass der christliche Glaube ebenfalls Raum in diesem Buch findet. Meist sind diese Bücher der Einstieg für eine Reihe oder um die Autoren kennenzulernen. In "Selbst ist die Frau!", treffen wir auf Toris Freundin Emma und genauso spielt "Herz auf Empfang" und "Das Glück kommt per Express" in der Frauenkolonie Harper Station. Wieder einmal konnte mich die Autorin in die Welt des Wilden Westens entführen. Selbst zu dieser Zeit gab es Sorgen, Probleme und Schicksalsschläge, doch der Glaube an Gott spielt hier noch eine stärkere Rolle als heute. Lassen sie sich von den Romanen dieser Autorin so verzaubern wie ich. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein Feuerteufel sinnt auf Rache

Die Prüfung
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"Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not" (Psalm 46, 2)
Bei Kaely Quinns Mutter ist der Krebs stärker ausgebrochen, als die Ärzte vermutet hatten, darum benötigt sie ...

"Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not" (Psalm 46, 2)
Bei Kaely Quinns Mutter ist der Krebs stärker ausgebrochen, als die Ärzte vermutet hatten, darum benötigt sie familiäre Hilfe. Plötzlich muss sich die Verhaltensanalytikerin ihrer Vergangenheit stellen und macht sich auf den Weg nach Darkwater in Nebraska. Allerdings wird sie dort mit mysteriösen Brandstiftungen konfrontiert, die diese Stadt schon länger in Atem hält. Ein Wahnsinniger hat es auf Familie abgesehen. Ohne es zu ahnen, dass er es nur auf sie abgesehen hat, gerät Kaelys Familie selbst in den Fokus des Täters. Wird sie den Täter rechtzeitig finden, ehe es zu spät ist?

Meine Meinung:
Der zweite Band der Kaely Quinn Reihe befasst sich mit einem Serienbrandstifter, der die Kleinstadt Darkwater mit seinen Bränden kaum zur Ruhe kommen lässt. Doch eigentlich will sie ihren Bruder Jason bei der Pflege ihrer Mutter unterstützen, mit der sie seit Jahren kein gutes Verhältnis hat. So ist dieser Schritt für Kaely nicht einfach, besonders wenn dadurch ihre nicht gerade einfache Kindheit wieder hochkommt. Allerdings kann Kaely nicht aus ihrer Haut, den die eigenartigen Brände in der Stadt machen, ihr Kopfzerbrechen. Besonders nachdem es zu Todesfolgen kommt. So versucht sie erst rein privat an diesem Fall zu arbeiten, ehe ihr Vorgesetzter Solomon und ihr Partner Noah Hunter Wind davon bekommen. Aus Angst Kaely würde etwas zustoßen, reist Noah ebenfalls nach Darkwater um gemeinsam das FBI in Omaha zu unterstützen und nebenbei den Brandstifter zu finden. Nichtsahnend, dass dies nicht nur Kaely, sondern ebenfalls ihn in Gefahr bringt. Bestsellerautorin Nancy Mehl ist mit Kaely Quinn eine ganz eigene Ermittlerin gelungen. Sie ist nicht nur gläubige Christin, sondern hat zudem ihre ganz speziellen Methoden der Verbrechersuche. Dabei kann sie sich so in einen Fall hineinversetzen, dass sie beginnt, sich den Täter vorzustellen und sogar mit ihm zu kommunizieren. Bisher ist mir Kaely etwas suspekt, ansonsten recht sympathisch vorgekommen. Doch dieses Mal fand ich sie mitunter doch ziemlich egoistisch, besonders ihrer Familie gegenüber. Das fällt ihr erst gar nicht auf, weil sie ihren Beruf so sehr liebt, sodass sie manches hinten anstellt. Erst durch Jasons Reaktion wird ihr manches bewusst. Jason dagegen wirkt auf mich total entgegenkommend, liebenswert und immer bereit für ein gutes Wort, was sicher an seinem starken Glauben liegt. Noah Hunter bleibt er liebevolle Partner, der immer ein Auge auf Kaely hat, damit ihr nichts zustößt. Der Fall um den Brandstifter gibt nicht nur den Ermittlern Rätsel auf, sondern auch mir als Leser. Das Verwirrspiel bleibt bei mir bis zur Auflösung ein Rätsel, dessen Spannungsbogen kontinuierlich nach oben geht. Lediglich die familiären Auseinandersetzungen sind etwas langatmig und wiederholen sich öfters. Doch der Fall selbst ist durchaus interessant gewesen und ich hätte mit der Entwicklung nicht gerechnet. Der christliche Bezug in diesem Buch ist gering, sodass es ebenfalls für Leser geeignet ist, die nichts mit Religion zu tun haben. Wegen seinen grandiosen Ideen und Einfällen bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Eine Sommernacht und Raststätte in den Ardennen

23 Uhr 12 – Menschen in einer Nacht
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"Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)
Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an ...

"Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)
Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an diesem Ort. Sie erleben alle zusammen, wie eine alte Frau über die Leitplanke auf die Fahrbahn klettert. Chelly die Pole-Dance Lehrerin, die Kassierer Juliette und Sébastien, Victoire die junge Frau mit der Glatze, auf der Bank sitzt Alika das Hausmädchen aus den Philippinen, Joseph ein Vertreter für Milben und viele weitere. Jeder von ihnen ist ein Original, ein Außenseiter oder ein ganz eigenwilliger Mensch, die hier in den einzelnen Geschichten von der Autorin widergespiegelt werden. Besonders ist noch die Geschichte über das Pferd Red Apple.

Meine Meinung:
Bei Adeline Dieudonné neustem Buch lernen wir in 12 Geschichten sehr besondere Menschen und ein Tier kennen. In einer von ihnen kommt sogar eine Person vor, die eine Abneigung gegen Delfine hat, weshalb wiederum das Cover mit dem Delfin gut passt. Allesamt sind es sehr eigenwillige, krasse Menschen und die Geschichten dazu werden oft drastisch, wild, ohne tabu, brutal und schonungslos geschildert. Mitunter sind sie vielleicht etwas übertrieben, jedoch einige auch sehr realistisch dargestellt. Wie ich sie schon in ihrem Debüt kennenlernen durfte, nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Sie zeigt gerade die Menschheit und ihre Abgründe ganz unverblümt. Dies mag sicher nicht jedem Leser gefallen, besonders weil sie in der Kürze oft recht viele Inputs liefert und man mitunter überfordert ist. Allerdings zeigt es gerade hier, was für unterschiedliche Charaktere, Wesenszüge, Eigenheiten, diese Menschen an sich haben. Die zudem alle an demselben Platz zusammenkommen können, ohne voneinander je etwas zu erfahren. So kann es mitunter sogar passieren, dass ein Toter im Kofferraum am Rastplatz steht, von dem niemand etwas ahnt außer der Täter. Sicher mag ihre harte Sprache nicht jedermanns Sache sein, doch gerade dies gefiel mir hier besonders gut. Den unsere Welt ist heutzutage aggressiv, brutal und gleichgültig genug, also weshalb sollte sie ausgerechnet in ihrem Buch diese positiver darstellen? Allerdings muss ich sagen, hat mir persönlich die Geschichte über das Pferd Red Apple am besten gefallen. Ich habe selten erlebt, das Geräte oder Tiere ihre ganz eigene Geschichte erzählen dürfen, so was erlebt man fast nur bei Adeline Dieudonné. Ich habe mich nur gefragt, was wohl mit dem Mädchen Avril passiert ist, da man Genaueres leider nicht erfährt, sondern nur vermuten kann. Natürlich muss man sich am Ende fragen, warum hat sie ausgerechnet nur solche extremen Charaktere ausgesucht? Vielleicht weil genau diese Personen in den letzten Jahren drastisch angestiegen sind. Außer den ganz drastischen Personen habe ich doch vieles wieder erkannt, was immer mal wieder in den Nachrichten auftaucht. Vielleicht ist dieses Buch eine Art Spiegel für uns, um zu hinterfragen, wie wir auf andere wirken? Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Das Pech ist manchmal wie eine Klette

DER SELTSAME MR. BRIDGES
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"Trotz Glück und Unglück, trotz vieler Zufälle und Zwischenfälle, das Leben ist letztlich doch das, was man daraus macht." (unbekannt)
Henry Bridges, ein kleiner Bibliothekar aus Stamford/New York, der ...

"Trotz Glück und Unglück, trotz vieler Zufälle und Zwischenfälle, das Leben ist letztlich doch das, was man daraus macht." (unbekannt)
Henry Bridges, ein kleiner Bibliothekar aus Stamford/New York, der schon seit 42 Jahren bei seiner Mutter lebt. Diese möchte ihn am liebsten unter die Haube bringen, doch er will keine Frau. Henry möchte sich lieber endlich seinen Traum erfüllen, eine Reise nach Europa und Afrika. In London soll sie beginnen, wo er erstmals seine Familie abschütteln muss. Durch einen Kolumbianer kommt er unverhofft an einen Koffer voller Drogengeld, das im nur Pech bringt. Er wird missbraucht und misshandelt, landet im Gefängnis und erkrankt in Afrika an Malaria. An Henry scheint wahrlich das Pech wie eine Klette zu hängen.


Meine Meinung:
Das beeindruckende Cover mit den Reisezielen von Henry und der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Mit einer Mischung aus "In 80 Tagen um die Welt" und "Hectors Reisen" kann man diese Geschichte nicht unbedingt vergleichen, selbst wenn es durchaus Ähnlichkeiten gibt. Den Henry ist von der ersten Minute an wirklich vom Pech verfolgt. Dabei geht mancher Humor unter die Gürtellinie, wobei die Autorin dies zum Glück nicht detailliert beschreibt. Mitunter trifft er auf wirklich chaotische Typen oder Settings, sodass er mir schon fast leidtat. Allerdings ist er oft auch selbst schuld an seinen Miseren. Den Henry ist sehr unbedarft und naiv für sein Alter und man merkt, dass er einfach viel zu wenig Erfahrung mit seinen Mitmenschen hat. Ist ja eigentlich auch kein Wunder, wenn man sein ganzes Leben lang nur zu Hause gelebt hat. Man sollte diese Geschichte nicht allzu Ernst sehen. Den dieses Europa, was hier dargestellt wird, das erlebt zum Glück nur Henry. Trotz allem geht sein Unglück ebenso in Afrika weiter. Allerdings dieses Mal führt das endlich zu seinem zukünftigen Glück. Die Settings und die Charaktere waren sehr gut durchdacht und umgesetzt. Hier spürt man sofort, dass die Autorin schon immer ein Faible für Reisen hatte. Was in dieses Buch sicherlich von Nutzen war. Henry selbst ist charmant, freundlich und zuvorkommend, was allerdings sehr oft von andern ausgenutzt wird und deshalb meist in schwierige Situationen führt. Unter anderem gerät er in Amsterdam statt eines Cafés in einen Coffeeshop und natürlich zwangsläufig durch ein Stück Kuchen in seinen ersten Drogenrausch. In Italien wird er fast verheiratet und landet dann später in einem Dorf voller Männer, die ihn am liebsten vernaschen würden. Irgendwann war er fast nur noch zu bemitleiden und ich hätte ihm gerne eine Erholung gewünscht. Es ist jetzt nicht so, dass ich permanent lachen musste, doch einige Szenen waren wirklich zum Schmunzeln. Ab und zu hätte ich mir schon einige normale Szenen gewünscht. Ich fühlte mich zwar gut unterhalten, allerdings Tiefgang kann man hier wenig erwarten, deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sterne.

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