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Veröffentlicht am 24.06.2022

Verfolgung, Entführung und dann kommt die Wahrheit ans Licht

Klippenfall
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"Dieser Mann hat mich beobachtet. Ich habe es genau gemerkt. Und als ich gehe wollte, kam er hinter mir her." (Buchauszug)
Die eigenwillige SMS ihrer Tochter hält Sylke erst für einen Scherz. Dann kommen ...

"Dieser Mann hat mich beobachtet. Ich habe es genau gemerkt. Und als ich gehe wollte, kam er hinter mir her." (Buchauszug)
Die eigenwillige SMS ihrer Tochter hält Sylke erst für einen Scherz. Dann kommen ihr allerdings doch Zweifel. Verfolgt jemand ihre Tochter Emilie an der Steilküste Fehmarns, wo sie immer Vögel beobachtet? Rechtzeitig findet sie Emilie am Katharinenhof. Dann jedoch schlägt der Täter sie nieder und sie erwacht in ihrem größten Albtraum. Was hat der Täter vor, warum hält er sie hier fest und wo ist Emilia? Ihr Gegner spielt ein Katz und Maus Spiel mit Mutter und Tochter, ehe sie verstehen, warum er sie gefangen hält.

Meine Meinung:
Meike Messal steht für spannende, fesselnde Krimis und seit Neustem mit dem Flair von Meer, Strand und Inselfeeling. So habe ich das zumindest bisher bei ihren letzten Krimis erlebt. Schon ihre Krimis aus Minden haben mich fasziniert und das ist bei den Fehmarnkrimis ebenfalls der Fall. Die Ermittler spielen oft nur Nebenrollen oder tauchen gar nicht auf, sondern die Betroffenen selbst kämpfen um die Freiheit und ihr Leben. Was mag in einer Mutter vorgehen, wenn sie eine SMS liest: "Komm schnell. Jemand ist hinter mir her." Ich jedenfalls würde es wie Sylke machen und schnellstens meine Tochter suchen. Dabei ahnt sie noch nichts von der Gefahr, in die sie sich selbst begibt. Erst als sie in ihrem dunklen Gefängnis erwacht, weiß sie ihre Tochter alleine zu suchen war keine gute Idee. Dabei nimmt mich die Autorin wie schon in ihrem letzten Kriminalfall aus Fehmarn mit in eine Entführungsgeschichte. Bei dieser bleiben wir als Leser natürlich bis zum Schluss im Ungewissen, worum es geht. Dafür bin ich dabei, wenn Mutter und Tochter versuchen, sich aus dieser Lage zu befreien und das um jeden Preis. Und ich erlebe, wie die beiden umeinander bangen vor Angst. In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Mobbing an einer Schule, bei der ich lange nicht weiß, wie sie zu der Entführung der beiden passt. Daneben erlebe ich Sylkes Freundin Levke, die ebenfalls auf die Suche nach den beiden geht. Dabei trifft sie unter anderem auf eine Person aus "Düsterstrand" dem letzten Krimi. Die beiden unterstützen sich und geraten eines Abends fast selbst in Gefahr. Was allerdings dieses Erlebnis für eine Bedeutung hat, das erfahren wir nicht mehr. Vielleicht ist das schon der Vorgeschmack für einen weiteren Krimi aus Fehmarn? Herausragend sind mal wieder ihre starken Charaktere. Sylke, die wie eine Löwin um ihr Kind kämpft. Emilie, die schon recht reif für ihr Alter ist und die ein Faible mehr für Vögel als für Menschen hat. Und zuletzt noch Levke, die mit viel Engagement und Liebe auf Spurensuche geht. Bei diesem lockeren, unterhaltsamen Schreibstil macht das Lesen einfach Spaß. Ich bin mir sicher, wenn ihr das Buch beginnt, werden ihr es nicht mehr weglegen. Ich jedenfalls kenne wenige Autoren, die mich so an ein Buch fesseln wie sie. Zu guter Letzt noch das Feeling der Insel Fehmarn, das einen trotz Krimi zum Urlaub machen einlädt. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Kindesvernachlässigung, wie ein Trauma das Leben beeinflusst

Verlassen
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"Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." (aus Gone Girl)
Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). ...

"Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." (aus Gone Girl)
Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). Zuvor hat sie schon ihre beiden Kinder vernachlässigt und sie über mehrere Tage zu Hause eingesperrt, alleingelassen. Traumatisiert und krank werden sie noch rechtzeitig gefunden, während von der Mutter jeder Spur fehlt. Viele Jahre später findet man eine Touristin tot im Wasser, die zuvor als vermisst gemeldet wurde. Wie sich später herausstellt, ist diese Frau jene Mutter von damals. Doch warum war sie hier zu Besuch und was sucht der Fahrradhelm Demels Sohn Justin am Tatort? Allerdings warum sollte ein 14-Jähriger eine Touristin töten? Für Klaudia wird es nicht nur eine heiße, anstrengende Ermittlung, sondern außerdem emotional, den jemand hat ihren Kater Dickie angefahren.

Meine Meinung:
Dies ist der siebte Band um Kommissarin Klaudia Wagner aus dem Spreewald. In ihrem neusten Fall geht es um die vermisste Touristin Heike Thielmann, die einige Tage später tot im Wasser gefunden wird. Schon zuvor haben die Beamten viel Interessantes über die vermisste Heike Thielmann ausgegraben. Da wären ihre Kinder, mit denen sie hier im Urlaub ist. Sohn Raphael gab sie zur Adoption frei und nur ihre Tochter Marie ist bei ihr aufgewachsen. Doch davor lebte sie im Spreewald und hatte auch hier zwei Kinder, die sie nach dem Mauerfall alleine ließ. Nur warum kommt sie nach so vielen Jahren in ihre Heimat zurück? Will sie wissen, was aus ihren beiden Kindern wurde? Es könnte also durchaus sein, dass sich einer von den Kindern an ihr gerächt hat. Allerdings was hat dann Justin Demels Fahrradhelm am Tatort zu suchen? Der siebte Fall von Klaudia Wagner beginnt recht bedrückend mit einem Einblick auf zwei vernachlässigte Kinder. Die Autorin nimmt mich mit auf eine wirklich bedrückende emotionale Reise. Besonders weil ich immer wieder in die Vergangenheit von Männi und Matte blicken darf. Wie alt die beiden damals sind, wird nicht erwähnt, ich schätze Männi ist 5 und Matte vielleicht 1 1/2 - 2 Jahre alt gewesen. Jedenfalls musste sie ihn noch wickeln. Schon alleine die Vorstellung, dass man zwei so kleine Kinder ganz alleine lässt, macht mich wütend. Doch die Kinder dann auch noch in der Wohnung einschließen und ihnen einreden, nicht um Hilfe zu rufen, geht gar nicht. Man könnte ehrlich gesagt verstehen, wenn sie sich aus Wut an ihrer Mutter gerächt hätten. Doch dieser Fall ist viel komplexer und komplizierter, als wir zu Beginn ahnen und stellt den Leser vor jede Menge Rätsel. So erfährt man erst am Ende zwar mehr, doch selbst da bleiben noch einige Details offen. Erneut wird es für Klaudia wieder emotional. Zwar nicht um Schiebschick wie letztes Mal, sondern diesmal kämpft Kater Dickie um sein Leben. Wieder einmal erlebe ich Klaudia von einer ganz anderen Seite. Die sonst eher toughe und abgebrüht Kommissarin erscheint hier erneut verletzlich und gefühlvoll. Doch vor allem das Wechselspiel zwischen Krimi, Emotionen und psychologischem Einfluss macht diesen Krimi wieder absolut lesenswert. Chapeau, das war wieder ein Fall, der mich sehr berührt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Rückkehr nach Kirchdorf

Die Dorfschullehrerin
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"Andererseits es gab kaum Lehrer, die ins Zonenrandgebiet ziehen wollten, ob als Rektor oder einfacher Dorflehrer. Die Arbeit da draußen verlangte einem einiges ab." (Buchauszug)
1964: Drei Jahre sind ...

"Andererseits es gab kaum Lehrer, die ins Zonenrandgebiet ziehen wollten, ob als Rektor oder einfacher Dorflehrer. Die Arbeit da draußen verlangte einem einiges ab." (Buchauszug)
1964: Drei Jahre sind vergangen, dass Helenes Familie über die Grenze geflüchtet ist und sie nun mit ihrer Tochter in Frankfurt lebt. Eine Anfrage der Schulbehörde schlägt sie für den Posten als Rektorin in ihrer alten Schule in Kirchberg vor. Doch Helene zögert, auch wenn ihr Vater inzwischen dort lebt. Sie möchte nicht wieder von Tobias und ihren Gefühlen bestimmt werden, trotzdem sagt sie zu. Allerdings bekommt Helene schnell eine neue Herausforderung, den das alte Schulsystem soll umstrukturiert werden. Probleme macht ihr auch die pubertierende Marie und Freundin Isabella, die mit ihrer Beziehung zu einem schwarzen GI im Dorf aneckt. Ein Besuch aus der Vergangenheit wühlt sie zusätzlich auf.

Meine Meinung:
Wieder einmal nimmt mich die Autorin in das kleine Dorf Kirchdorf ins Zonenrandgebiet mit. Inzwischen sind Mutter und Tochter seit 3 Jahren vereint, doch die Spuren von Haft und Kinderheim sind noch bei beiden präsent und vor allem nicht ausgesprochen. Während Helene ihre Liebe zu Tobias wegen Maries Angst vor einer Familie aufgegeben hat, kommen neue Sorgen auf sie zu. Besonders Maries schulische Probleme beschäftigen sie. Da kommt die Anfrage der Schulbehörde gerade zur rechten Zeit, dass sie den Posten des Rektors in Kirchdorf bekommen soll. Wäre da nur nicht ihre Gefühle zu Tobias, doch Helene ist sich sicher, dies alles in den Griff zu bekommen. Sorgen gibt es allerdings ebenfalls im Hause ihres Vaters. Christa kann sich einfach nicht an ihr neues Dorfleben gewöhnen und wird zusehends wehmütiger. Auch bei Isabella ziehen graue Wolken auf und sie muss eine Entscheidung für ihre weitere Zukunft fällen. Band zwei der Dorfschullehrerin konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Erste. Indem Letzten ging es noch viel um die Schule, Lehrer und Schüler, allerdings, diesmal traten diese Themen alle für mich zu sehr in den Hintergrund. Zwar sollte das Schulwesen nun auch in Kirchdorf reformiert und umgestaltet werden, doch ansonsten erfuhr man viel zu wenig von der Schule im Allgemeinen, geschweige den von der Dorflehrerin selbst. Zwar hätten Theos Probleme oder Hildegards Erkrankung durchaus Potenzial für mehr gehabt, doch die Autorin behandelte diese nur recht oberflächlich. Stattdessen wird zu viel wiederholt, teils sogar mehrmals und es gibt zu viele Probleme der Nebencharaktere. Es gab einige Themen, die für mich enttäuschend abgehandelt wurden. Zum Beispiel Christas Problematik, die im Grunde mit etwas mehr Zeit des Partners auskuriert war. Da muss sich doch jeder Betroffene veräppelt fühlen, wenn er das liest. Ebenso erwarte ich, wenn ein Titel schon etwas verspricht, das dann der Plot zum großen Teil auch davon handeln sollte, was hier leider nicht der Fall ist. Alles war zu sehr auf die Nebencharaktere, ihre Probleme und Sorgen fokussiert und zu wenig auf das Eigentliche. Lediglich Agnes konnte mich auch hier wieder total überzeugen und Maries Ängste konnte ich teils ebenfalls verstehen. Zwar hat mich das Buch gut unterhalten, doch vieles verlief widersprüchlich und manches sogar zu kitschig. Alles in allem wurde ich eher enttäuscht und selbst emotional konnte mich das Buch diesmal nicht berühren. Darum gibt es leider nur 3 1/2 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Flashbacks, die nicht Gutes zutage bringen

Flashback-Trilogie (Die Organisation) / Flashback
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"Um jemanden zu verraten, muss man ihn erst dazu bringen, dass er einem vertraut." (Dominik Krenner)
Familiären Probleme werden Mason, dem Sohn eines amerikanischen Schauspielers, zu viel. Er trennt sich ...

"Um jemanden zu verraten, muss man ihn erst dazu bringen, dass er einem vertraut." (Dominik Krenner)
Familiären Probleme werden Mason, dem Sohn eines amerikanischen Schauspielers, zu viel. Er trennt sich von seiner besten Freundin Luana, verfällt den Drogen und gerät schließlich in einen falschen Freundeskreis. Dann verschwindet er und wird erst drei Wochen später gefesselt und schwer gezeichnet in einem Waldstück gefunden. Leider kann er sich nicht mehr erinnern, was inzwischen mit ihm geschah. Doch in wiederkehrenden Flashbacks erlebt er, was er an Erniedrigung mitmachen musste. Die Schuldigen, allen voran Natascha, können nicht gefasst werden, was Mason zusehends belastet. Deshalb schicken seine Eltern ihn zu den Großeltern nach Montana. Allerdings vermisste er dort zusehend seine Freundin Luana. Wird er sie je wiedersehen und können die Täter gefasst werden?


Meine Meinung:
Im ersten Band der Trilogie geht es um Mason, der von einer Organisation verschleppt, erniedrigt, misshandelt und unter Drogen gesetzt wurde. Was genau in diesen drei Wochen geschah, erfahre ich als Leser erst nach und nach. Die in kursiver Schrift ausführlichen Beschreibungen seiner Flashbacks entsetzen mich, sind brutal und teils recht emotional beschrieben. In der Geschichte selbst wechseln sich die Charaktere Luana und Mason immer wieder ab. Während ich Masons Gefühlswelt sehr gut verstehen und nachvollziehen kann, kam mir Luanas Verhalten mitunter recht naiv vor. Allen voran, nachdem sie von der Gefahr dieser Organisation und Natascha Bescheid gewusst wusste, konnte ich einiges nicht verstehen. Wie kann man zum Beispiel mit einer Freundin in ein abgeschiedenes Café gehen und beim nächsten Mal wieder in eine abgelegene einsame Seitenstraße? Wenn man doch weiß, dass die Leute noch nicht gefasst sind, ist man doch besonders vorsichtig. Dass man als Sohn eines berühmten Schauspielers seine Probleme hat, sei es mit Paparazzi, konnte ich gut nachvollziehen. Gerne hätte ich noch etwas mehr über die Organisation erfahren, ihre Beweggründe, warum sie in der Schweiz agieren und weshalb sie ausgerechnet Mason ausgesucht haben. Das Verhalten von Protagonistin Natascha fand ich wirklich krank und grausam, allerdings auch recht gut dargestellt. Was mich etwas verwundert hat, ist das Verhalten von Mike, der sich erst am Ende so richtig offenbart. Warum hat er Luana beim ersten Aufeinandertreffen nicht eingeweiht? Nicht gerechnet damit habe ich, dass hinter den falschen Freunden noch eine viel größere Machenschaft lauert. Allerdings gut vorstellbar, dass es so etwas im realen Leben gibt. Schade fand ich, als Mason seine lieb gewonnenen Freunde und die Familie seines Vaters in Montana zurücklassen musste. Über ein paar einfache Satzfehler habe ich gerne hinweggesehen, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es ein Jugendroman ist. Außerdem ist manches recht brutal und nichts für schwache Nerven, besonders die Erlebnisse von Mason. Ich bin gespannt auf den nächsten Band und gebe 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Geheimnisvolle Vergangenheit unter der Sonne Südfrankreichs

Schatten über Saint-Tropez
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"Le Terrain-Mer, sie vergaß Zeit und Ort, so gebannt saugte sie den Anblick der Bucht von Saint Tropez in sich auf." (Buchauszug)
Gerade erst in ihrem neuen Job als Reisejournalistin bei La Voyagette, ...

"Le Terrain-Mer, sie vergaß Zeit und Ort, so gebannt saugte sie den Anblick der Bucht von Saint Tropez in sich auf." (Buchauszug)
Gerade erst in ihrem neuen Job als Reisejournalistin bei La Voyagette, möchte Conny von Klarg ihre mütterliche Freundin Simonette Bandelieu in St. Tropez interviewen. Ihr Hotel haben schon Prominente wie Brigitte Bardot oder Romy Schneider und Alain Delon besucht. Angekommen sieht sie gerade noch, wie man Simonette abführt. Sie soll den Milliardär Henri Moreau ermordet haben. Conny ist sofort von ihrer Unschuld überzeugt, den sie könnte niemandem etwas zuleide tun. Bei ihren Recherchen stößt sie auf mehrere Geheimnisse in der Vergangenheit. Hilfe erhält sie von Jacques Viscard Simonettes Lebensgefährte und der Chef de la Police Yvonne Saigret. Allerdings wie soll sie Simonette helfen, wenn sie schweigt wie ein Grab? Doch Conny wäre nicht Journalistin, wenn sie nicht wüsste, wie man an Informationen kommt.

Meine Meinung:
Das wundervolle Cover erinnert mich sofort an Südfrankreich und Urlaub. Der intensive, unterhaltsame Schreibstil hat vieles von einer Kriminalgeschichte und Reisebericht. Dazu recht viel historische Information, wie ich es nicht anders kenne von der Autorin. Ermittlungen mit einer Journalistin ist mal etwas ganz anderes für mich. Besonders da Conny noch mehr auf sich selbst aufpassen muss, so ganz ohne Pistole und Kollegen, die ihr helfen können. Den Felix, ihren Ex-Freund möchte sie nicht um Hilfe bitten. Dass man ausgerechnet ihre Freundin des Mordes verdächtigt, tritt sie schwer, ist sie doch wie eine Mutter für sie. Merkwürdig dagegen findet Conny die Familie Ruon, die Verwandten von Simonette, die ebenso verschwiegen sind wie sie selbst. Was verheimlichen alle vor Conny und der Polizei und warum? Mysteriös wird es, als man ein Bild und weitere Kunstobjekte von Simonette entwendet, die bei Jacques für sie aufbewahrt waren. Wer wusste davon, dass die Objekte bei ihm gewesen sind? Conny recherchiert in Simonettes Vergangenheit und erfährt von Dominique, einer jungen Frau, die recht früh verstorben ist. Komisch ist nur, warum möchte ihr niemand über sie erzählen. Conny ist sich sicher, einige haben etwas zu verbergen. Ich kenne die Autorin bisher von ihren ausführlichen Krimis aus München. Dass es dieses Mal nach Frankreich geht, hat mich überrascht. "Da sitze ich bei eisgekühltem Pastis mit Zitronenzesten und Blicke auf den Hafen", beschreibt die Autorin. Ich ahnte ja nicht, dass sie selbst ein Jahr in Frankreich gelebt hat und von daher schon immer ein Faible für dieses Land hat. Dies spüre ich besonders an ihren Beschreibungen von St. Tropez, aber auch von der Lebensweise der Franzosen. Ebenso haben die Charaktere ihren speziellen französischen Charme und das nicht nur, weil sie französische Namen haben. Schwer getan habe ich mich allerdings mit den französischen Wörtern, die jedoch von der Autorin freundlicherweise übersetzt oder umschrieben waren. Zwar hatte ich einige Male einen Verdacht, doch trotz allem war die Auflösung am Ende dann überraschend gewesen. Ebenso freue ich mich noch mehr über die Charaktere Conny und Felix zu erfahren. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch und die Umsetzung.

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