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Veröffentlicht am 16.02.2022

Lerne das Leben neu schätzen

U-Turn - Irgendwann kommt jeder an
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"Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben." (Alexis Carrel)
Was geschieht, wenn das Leben auf einmal aus den Fugen gerät und man seine Träume in die ...

"Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben." (Alexis Carrel)
Was geschieht, wenn das Leben auf einmal aus den Fugen gerät und man seine Träume in die Realität umsetzt. Genau dies macht Tom, als ihm bei seiner Einkaufstour mit dem Vespa-Roller die schönen Erinnerungen an Almeria und Schwester Bea in den Sinn kommen. Toms Alltag ist schon lange öde und langweilig geworden, in seiner Ehe kriselt es, seit er vor einem Jahr arbeitslos geworden ist. Kein Wunder also, dass er deshalb ausbricht und was Neues wagt. Der Werbetexter Andy will endlich den großen Durchbruch schaffen. Seine Werbefilme reizen ihn schon lange nicht mehr, er träumt von einer großen Zukunft. Juana aus Sierra Nevada, eine Biologiestudentin, deren Zweifel und die Geldsorgen ihres Vaters immer mehr zusetzten.

Meine Meinung:
Das fast 4-stündige Hörbuch wurde erstaunlicherweise vom Autor selbst eingelesen und ich war positiv überrascht von seiner angenehm warmen Stimme. Bei dem einfachen Cover und er Kurzinfo hatte ich nicht mit einem solchen Roadtrip gerechnet. Drei Menschen, drei Leben und ihre Träume beinhaltet diese außergewöhnliche Geschichte. In diesem Buch geht es um Träume, Lebenserfahrung, Wünsche und um ungewöhnliche Zukunftspläne. So unterschiedlich diese drei Charaktere sind, so unterschiedlich ist ihr Leben bisher verlaufen. Doch alle drei haben etwas gemeinsam, nämlich ihre Freude am Leben verloren. Die versuchen sie hier nun auf ungewöhnliche Weise wiederzuentdecken. Tom, der so schöne Erinnerungen an Almeria in sich trägt, wo er als Kind mit der Familie den Urlaub verbracht hat. Allerdings geht er bei seiner Reise ein paar zwielichtigen Personen auf den Leim, weshalb die Reise deshalb beinah enden musste. Frauenheld Andy ist zwar als Werbetexter sehr erfolgreich, doch dieser Job erfüllt ihn schon lange nicht mehr. "Man soll nur die Dinge tun, die man mag", mit diesem Satz bestärkt in seine Bekannte Malou. Ein Werbefilm nach Westernart für eine Bohnensuppe gibt ihm die nötige Inspiration. Juana fühlt sich nur noch beim Drachenfliegen richtig frei und glücklich. Am liebsten wäre sie so frei wie der Kaiseradler, den sie so sehr bewundert. Nicht nur ihr Studium belastet sie, sondern vor allem die Geldsorgen ihres Vaters. Jo Schuttwolf ist hier wahrlich ein ganz eigener Roadtrip gelungen. Drei Menschen, drei Schicksalsschläge und drei unglückliche Leben wollen hier verändert werden. Alle drei treffen in der Wüste von Tabernas in Andalusien aufeinander. Wir Leser begleiten sie dabei auf ihrer ganz eigenen Reise in ihre neue Zukunft anhand von drei Handlungssträngen. Wobei besonders Toms Reise recht abenteuerlich und spannend ist. Die von Juana dagegen empfand ich eher etwas mystisch. Doch am Ende bin ich erstaunt, wie gut sich alles ineinanderfügt und positiv überrascht über die tiefgreifenden einzelnen Charaktere. Ich stelle fest für einen Roadtrip ist es nie zuspät und man ist nie zu alt dafür. Wer also einmal einen ganz besonderen Roadtrip erleben möchte, der sollte unbedingt dieses Buch lesen oder besser noch anhören. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für das interessante Hörbuch.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Terroranschlag und seine Folgen

Der Auftrag
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"Was denkst du über die Mauer? Sie hat ganz sicher Leben gerettet, weil es jetzt für Terroristen schwerer ist, die jüdischen Bezirke zu betreten. Aber auf der anderen Seite ist sie auch eine tragische ...

"Was denkst du über die Mauer? Sie hat ganz sicher Leben gerettet, weil es jetzt für Terroristen schwerer ist, die jüdischen Bezirke zu betreten. Aber auf der anderen Seite ist sie auch eine tragische Erinnerung daran, wie viel Hass hier existiert" (Buchauszug)
Terroranschläge sind mitunter an der Tagesordnung in Israel. Einen davon muss die Familie Neumann am eigenen Leib erfahren. Dabei stirbt die Mutter und Tochter Sadie wird schwer verletzt. Anwältin Hana Abboud, Araberin aus Nazareth mit christlichen Wurzeln, die zurzeit in Atlanta arbeitet, kennt solche Terroranschläge gut. Deshalb soll sie auch den Fall zusammen mit Anwalt Jakob Brodsky übernehmen. Für eine Anklage versuchen sie mehr zu den Hintergründen des Anschlags bzw. über die Täter herauszufinden. Dazu fliegt sie in ihre Heimat, um dort den Privatdetektiv Daud Hasan zu treffen. Bis sie sich eines Tages die Frage stellen muss, wem sie noch vertrauen kann.

Meine Meinung:
Ein bezauberndes Cover mit dem Blick auf Jerusalem zeigt um was es in diesem Thriller geht. Ein brutaler Terroranschlag hat eine kleine Familie zerstört. Ben Neumann möchte nun, dass jemand für den Tod seiner Frau zur Rechenschaft gezogen wird. Doch zuerst muss man sehen, ob das Ganze eine Einzelaktion war oder ob dahinter eine Organisation steckt. Dafür sucht sein Anwalt eine weitere Anwaltskanzlei zur Unterstützung. Die bei Lowenstein/Collins zurzeit arbeitende Hana Abboud, christliche Araberin aus Reinah/Nazareth wird mit dem Fall betraut. Der Schreibstil von Robert Whitlow ist recht eingängig, gut verständlich und gegen Ende zu wird es dann noch einmal richtig spannend. Mitunter sind zwar ein paar recht lange Phasen eingebaut, bei denen wir mehr über Hanas Privatleben erfahren. Mit dabei zu sein, was sie denkt und fühlt, empfand ich sehr bereichernd. Dadurch wird zwar ein wenig die Spannung genommen, doch ich fand es trotzdem interessant. Besonders weil Hana viel über Israel, Religion oder den Fall nachdenkt und betet. Zudem freundet sie sich mit der kleinen Sadie an, die durch den Anschlag ziemlich gezeichnet ist. Daher wirkt sie auf mich schon von Anfang an sympathisch, selbstständig, intelligent und herzlich. Sadie erscheint mir ebenfalls altersgerecht dargestellt, weshalb die Tat mich noch mehr fassungsloser macht. Jakob dagegen ist ein Kämpfer, ehrgeizig, impulsiv und mitunter ungeduldig, trotzdem fand ich ihn gleich sympathisch. Dass wir viel über Juden, Moslems, Christentum, Islam und die Konflikte in Israel erfahren, fand ich sehr wertvoll. Auch die Beschreibungen der Settings haben bei mir einige Bilder hervorgerufen, als ich selbst in Israel war. Herausragend dabei der Besuch des Gartengrabs, das hier schön beschrieben wird. Beeindruckt hat mich, dass der Boykott Israels eine Rolle spielt, Glaubensfragen beantwortet werden und ich etwas über Terrorismus erfuhr. Toll fand ich, dass wir erleben, wie Jakob zu seinem persönlichen Glauben findet. Dass bei ihrem Besuch in Israel immer wieder ihre Ängste rüberkamen, fand ich klasse. Es ist eben kein Land wie jedes andere und trotzdem friedlicher, als wir es uns vorstellen. Der christlich, realistisch und gut verständliche Thriller, den ich wirklich empfehlen kann, bekommt 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Sie müssen nicht perfekt sein

Perfect Day
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"Wer immer perfekt sein will, ist nicht in der Lage, sich zu lieben, wie er ist." (Karl Feldkamp)
Eines Tages bricht für Ann eine Welt zusammen, als man ihren Vater Walter Lesniak vor ihren Augen verhaftet. ...

"Wer immer perfekt sein will, ist nicht in der Lage, sich zu lieben, wie er ist." (Karl Feldkamp)
Eines Tages bricht für Ann eine Welt zusammen, als man ihren Vater Walter Lesniak vor ihren Augen verhaftet. Anscheinend soll der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe der Schleifenmörder sein, der mehrere Mädchen ermordet hat. Ann ist davon überzeugt, dass ihr Vater unschuldig ist und niemals diese Mädchen ermordet hat. Doch da Ludwig, ihr Patenonkel und Anwalt ebenfalls an seiner Unschuld zweifelt, begibt sich Ann selbst auf ihre ganz eigene Spurensuche.

Meine Meinung:
Eine brutale Mordserie erschüttert seit über 14 Jahren die Hauptstadt Berlin. Fast jedes Jahr tötet dabei der Serienmörder Mädchen zwischen 6 und 10 Jahre. Als Hinweis verteilt er rote Schleifenbänder, weshalb man ihm den Namen Schleifenmörder gegeben hat. Doch mehrere Beweise weisen auf den Philosophieprofessor Walter Lesniak. Die Spurensuche seiner Tochter führen zu den Familien der Opfer, bis ihr irgendwann klar ist, dass nur einer der Mörder sein kann. Romy Hausmann nimmt uns hier mit auf eine ganz besondere Spurensuche. Der Schreibstil ist unterhaltsam, spannend, informativ und mitunter fesselnd. Dabei sind es mehrere Handlungsstränge, die ineinander zusammenlaufen. Unter "Ann" erlebe ich ihre explizite Suche nach dem Täter, bei der ich teils sogar in ihre Vergangenheit eintauche. Bei "Wir" bekomme ich Einblick in den Umgang des Täters mit seinen Opfern. Wobei diese Abschnitte mitunter heftig und nicht für jedermann geeignet sind. "Aufnahme" befasst sich mit der Befragung, bzw. Vernehmung des Täters durch den Ermittler. So schließen sich die einzelnen Stränge im Laufe des Buchs immer mehr zusammen, sodass ich am Ende das ganze Ausmaß erfassen kann. Mit viel Liebe zum Detail und einem hohen Anspruch erlebe ich vor allem Ann. Als Tochter ist sie natürlich von der Unschuld des Vaters überzeugt. Mitunter reise ich sogar in ihre Vergangenheit in dem immer wieder kurze Szenen der kleinen Ann eingeblendet werden. Wobei gerade die Szenen für mich nicht kindgerecht waren und es deshalb meinen Punktabzug gab. Selbst nachdem die Autorin dort bewusst kleine Fehler eingebaut hat, fand ich die Wortwahl nicht altersgerecht. Den welche 7-Jährige denkt schon über Entschlossenheit nach oder befasst sich damit, was Schreck oder Schock für eine Bedeutung hat. Natürlich hat Ann durch ihren philosophischen Vater einen höheren Anspruch, trotzdem wirkt es auf mich befremdlich. Das allerdings Ann die Unschuld ihres Vaters beweisen möchte, kann ich gut nachvollziehen. Doch mitunter wirkt sie dabei schon ein wenig fanatisch, wenn nicht sogar krankhaft. Den sie würde dabei sogar einen Mord in Kauf nehmen. Ludwig dagegen wirkt auf mich abgeklärt, ruhig und sachlich wie ein Anwalt eben. Alle weiteren Charaktere fand ich recht authentisch ausgearbeitet, sodass ich bei ihnen immer wieder zweifle und deshalb die Geschichte bis zum Schluss interessant blieb. Beeindruckt hat mich außerdem die Auflösung am Ende und wie sie für uns Leser alles zusammengefasst hat. Selbst wenn es meiner Ansicht nach mitunter für einen Thriller etwas an Action gefehlt hat, bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Ein jegliches hat seine Zeit

Zur falschen Zeit am falschen Ort
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"Der falsche Mann, zur falschen Zeit, am falschen Ort, mit der falschen Botschaft – der wird nicht alt!" (Thomas Strobel)
Waren sie schon einmal zur falschen Zeit am falschen Ort? In dieser Anthologie ...

"Der falsche Mann, zur falschen Zeit, am falschen Ort, mit der falschen Botschaft – der wird nicht alt!" (Thomas Strobel)
Waren sie schon einmal zur falschen Zeit am falschen Ort? In dieser Anthologie haben sich die Autoren diese Besonderheit zur Aufgabe gemacht, Geschichten zu diesem Thema zu verfassen. Dabei geht es um schöne Momente, aber auch um Tragödien und Katastrophen, deren Bilder uns alle betroffen gemacht haben. Sei es die Geschichte "Am Meer", wo es um den Tsunami in Thailand geht. Eine Familie, die das erste Mal Weihnachten in der Sonne genießen möchte und sich genau dann diese Katastrophe anbahnt. Den Anschlag des World Trade Centers behandelt "Staub zu Staub", darin wird dieses Attentat für einen Menschen zum ganz eigenen Schicksal werden. In "Eine verhängnisvolle Reise" wird ein junger Mann bei der Ausreise mit Drogen erwischt. Viele Jahre seines Lebens sitzt er dafür in Thailand hinter Gittern. Ob er wohl unschuldig ist? "Ausgang in den Tod", behandelt die Düsseldorfer Brandkatastrophe am Flughafen 1996, bei dem es viele Verletzte gab und 17 Menschen starben. Das warten auf seinen Koffer wird dabei für manch einen zum Todesurteil. Jedoch gibt es auch schöne Geschichten, wie die folgende. Durch die Begegnung eines ausgesetzten Hundes schöpft jemand in "Hope" neue Kraft und bekommt ihr Leben ganz neu in den Griff. Jeweils 20 Autoren befassen sich mit dem Thema "Zur falschen Zeit am falschen Ort". Herausgeberin Bigitte Lambert hat hier wieder viele Autorenkollegen vereint, um uns an ihrer ganz eigenen Geschichte teilhaben zu lassen. Dabei ist ganz sicher für jeden Leser etwas, bei den Geschichten mit fiktiven oder realen Hintergründen. Eine Überraschung ist dieses Buch für mich definitiv gewesen, den es waren viele Beiträge dabei, die mich emotional berührt haben.

Fazit:
Eine gute Mischung aus Drama, Krimi und zum Schmunzeln lädt den Leser ein, sich über dieses Thema seine eigenen Gedanken zu machen. Und manchmal bekommen wir es vielleicht nicht einmal mit, welches Glück wir hatten, weil wir selbst zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Und trotzdem glaube ich nicht an Zufälle, sondern denke, dass jeder Lebensweg vorprogrammiert ist. Von mir gibt es deshalb ein Lob an die ganzen Autoren und 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Bewegende Zeiten mit einem Duft aus Zimt und Meer

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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"Die süßen Herzen waren die Lieblingsleckerei ihrer Oma Ingrid gewesen, die sich stehts wie im Himmel fühlte, wenn sie eins der Herzen auf der Zunge zergehen ließ. So war das Café damals zu seinem Namen ...

"Die süßen Herzen waren die Lieblingsleckerei ihrer Oma Ingrid gewesen, die sich stehts wie im Himmel fühlte, wenn sie eins der Herzen auf der Zunge zergehen ließ. So war das Café damals zu seinem Namen gekommen: Söte Himlen - Süßer Himmel."
Schweden 1936: Bescheiden wachsen die fünf Lindholm Schwester am Rande des Kullabergs auf. Was zuerst mit einer kleinen Bäckerei beginnt, entwickelt sich im Laufe der Jahre zu ihrem Kaffeegarten "Söta Himlen" mit herrlichen Köstlichkeiten. Diese Idee hatten damals die drei Ältesten, um ihren Kunden die wunderbaren Familienrezepte zu kredenzen. Hannah allerdings verlässt wenig später die Familie, weil sie sich in einen Deutschen verliebt hat. Doch dann kommt der Krieg und alles, was sie sich aufgebaut haben, wird schwieriger. Das Einzige, das ihnen bleibt, ist der Zusammenhalt als Familie.

Meine Meinung:
Andrea Russos neustes Buch spielt in Schweden, was man unschwer an der blauen gelben Coverfarbe erkennen kann. Der Schreibstil ist, wie ich es nicht anders von der Autorin gewohnt bin, wieder sehr lebhaft und unterhaltsam. Was unter anderem an dem ungewöhnlichen Setting Schwedens liegt. Ich begleite die Lindholm Schwestern Hannah, Mathilda, Ingrid, Ulla und Ebba zwischen den Jahren 1936 - 1940. Es sind schwierige Zeiten auch in Schweden. Um seine Familie zu ernähren, muss der Vater ins weit entfernte Kiruna in Lappland. Die Mutter bleibt währenddessen mit den Kindern bei ihren Eltern, die eine kleine Bäckerei betreiben, indem alle mithelfen. Weil die Zeiten hart sind, reift irgendwann die Idee, im heimischen Gemüsegarten ein Café zu betreiben, um mehr Kundschaft und Geld zu gewinnen. Der Söta Himlen - Süßer Himmel soll er heißen, wird umgesetzt und kommt bei den Kunden gut an. Die Autorin hat hier wieder einmal eine bezaubernde Idee. Sie nimmt uns dabei mit in die schwierigen Zeiten des Krieges, in dem die Familie Lindholm mit einigen Sorgen und Nöten zu kämpfen hat. Die Charaktere sind wieder sehr gut durchdacht und beschrieben. Sei es die sympathische Hannah, die eine begnadete Bäckerin ist, allerdings der Liebe wegen dann die Familie verlässt. Mathilda ist lebhaft und will schon immer gerne Schauspielerin werden wie Greta Garbo. Ingrid hingegen ist eher zurückhaltend und ruhig, sie bäckt zwar nicht so akkurat wie ihre Schwester Hannah, doch das Café wird zu ihrer großen Leidenschaft, indem sie alle ihre Liebe hineinsteckt. Die Zwillinge Ebba und Ulla sind die Nesthäkchen und werden von allen geliebt und so gut es geht verwöhnt. Auch in diesem Buch spüre man wieder, dass die Autorin ein Faible für den Norden, das Meer, Familie und vor allem dem Backen hat. Die Rezepte aus dem Buch befinden sich teilweise am Ende und wurden zuvor liebevoll von der Autorin selbst getestet und teils verändert. Bei der Geschichte der Familie Lindholm geht es nicht nur ums Backen oder ein Café, sondern vor allem um Liebe, Familie, Zusammenhalt, Probleme und die Freude am Leben trotz der Kriegsjahre. Auch wenn manche schwedischen Wörter zu Beginn gewöhnungsbedürftig sind, hat mich diese Geschichte wieder voll in den Bann gezogen. Einige der wichtigsten schwedischen Wörter finden sich übersetzt am Buchanfang. Mit einem Cliffhanger am Ende weist die Autorin darauf hin, dass die schwedische Familiengeschichte weitergeht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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