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Veröffentlicht am 23.05.2021

EinLeben zwischen Bankraub, Knast und der Suche nach Gott

Knallhart durchgezogen
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"Ich wusste, das Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Doch jetzt hatte ich mit jeder Zelle meines Körpers empfunden, was es bedeutet, dass er tatsächlich für mich gestorben ist." (Buchauszug)
Keine einfache ...

"Ich wusste, das Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Doch jetzt hatte ich mit jeder Zelle meines Körpers empfunden, was es bedeutet, dass er tatsächlich für mich gestorben ist." (Buchauszug)
Keine einfache Kindheit musste Rudolf Szabo (Ruedi) miterleben. Schon als kleines Kind musste er mit einer überforderten Mutter und einem harten Vater zurechtkommen. Als dann der Vater längere Zeit verschwindet, wird er von Pflegetanten betreut. Doch dort verwahrlost er immer mehr, weil sich niemand um ihn kümmert. Erst sein Vater kann in aus dieser misslichen Lage herausholen. Allerdings muss er selbst unter ihm Misshandlungen erdulden. Hätte man damals schon ahnen müssen, dass seine Zukunft von dieser Kindheit geprägt wird? Sicherlich macht es etwas mit einem, wenn man ständig von seinem Lehrer und Vater zu hören bekommt, das man ein Versager ist. Da ist es kein Wunder, das er eines Tages ganz unten ist und Dummheiten begeht. Spätestens als seine Firma und Ehe am Ende sind und er seine 5 Kinder nur noch sehen darf, wenn er eine horrende Summe an Unterhalt bezahlt. Als ihm dann die Bank einen Kredit verwehrt, kocht die Wut bei ihm über. Und so kommt es, wie es kommen muss Rudolf begeht ohne Rücksicht auf Verluste zusammen mit zwei seiner Mitarbeiter mehrere Einbrüche. Erst im Gefängnis wird ihm dann so richtig seine Schuld bewusst und er weiß, dass er seine Leben ändern muss. Viel Hilfe bekommt er besonders von Christen, die seinen Weg während der Haft kreuzen. Und selbst seine Mutter und die Kinder halten weiter zu ihm, was ihm enorm weiterhilft. Als er dann im offenen Vollzug zu seinem persönlichen Glauben findet, versteht er das Jesus auch für ihn ans Kreuz genagelt wurde.

Fazit:
Rudolf Szabo lädt mich hier zu seinem ganz persönlichen Leben und Werdegang ein. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, mit dem was er seinen Opfern an Leid und Traumata zugefügt hat. Dabei ist er sicherlich einer von wenigen Straftätern, die einsehen, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen haben. Dass Gott ohne Ruedis Zutun weiterhin an ihm arbeitet, das stellt er jedoch erst viel später fest. Hat er doch den christlichen Glauben schon von seiner Großmutter kennengelernt. Nur wie bei vielen ist dieser inzwischen im Laufe seines Lebens ein wenig verloren gegangen. Doch gerade Jesus, der immer für die Sünder da ist, den lernt er erst bei seinem ganz persönlichen Kreuzweg mit Pastor Langenegger kennen. Am meisten schockierte mich Ruedis Lehrer, sein Vater und die Haftbedingungen, die damals in der Schweiz existierten. Ich hätte niemals gedacht, dass man in so einem Land Häftlinge so menschenunwürdig unterbringt. Zum Glück scheinen sich diese Zeiten inzwischen geändert zu haben. Gefallen hat mir, dass Gott selbst aus so einem verkorksten Leben wie dem von Ruedi etwas ganz Besonderes tun kann. Allerdings durfte ich hier auch Ruedis starken Willen erleben, den ohne diesen hätte er sich nie so ändern können. Den inzwischen arbeitet er als Casemanager und Lehrlingscoach. Dabei betreute er insbesondere junge Häftlinge von der Lehre bis zum Ausbildungsende. Dieses Buch ist ein wahres Zeugnis für jeden, das bezeugt, wie Ehrlichkeit, Wille und der Glaube einen Menschen auf die richtige Bahn lenken kann. Von mir bekommt es 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Ein Psychiater auf der Suche nach der Liebe im Westjordanland

Besetzte Gebiete
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"Er erkennt, dass das Hindernis auf dem Weg zu Anats Liebe nicht der Ewige ist und auch nicht der Zionismus, sondern ihre Mutter." (Buchauszug)
Wegen falschen Anschuldigungen seiner Borderline Patientin ...

"Er erkennt, dass das Hindernis auf dem Weg zu Anats Liebe nicht der Ewige ist und auch nicht der Zionismus, sondern ihre Mutter." (Buchauszug)
Wegen falschen Anschuldigungen seiner Borderline Patientin Michette verliert der Psychiater Otto Kadoke seine Approbation. Fortan wird er in Amsterdam nicht nur als Täter angesehen, sondern muss auch antisemitische Tiraden über sich ergehen lassen. Als seine Cousine Anat, eine fanatische Zionistin aus dem Westjordanland, ihn besucht, lädt sie ihn ein, nach Israel zu kommen. Als Kadoke nichts mehr zu verlieren hat, reist der überzeugte Atheist aus Liebe zu Anat, zusammen mit seinem Vater nach Israel. Dort verliebt er sich ernsthaft in sie. Trotzdem Anat seine Liebe nicht erwidert, heiraten beide. Weitere harte Prüfungen warten vonseiten Anats Mutter, die erhofft, das Kadoke mit ihrer Tochter viele Kinder zeugt.

Meine Meinung:
Ich wusste zuvor nicht, dass dieser Roman da beginnt, wo sein Buch "Muttermale" zuletzt aufgehört hat. Den in diesem Buch ging es schon um Otto Kadoke, seinem ungewöhnlichen Vater und seiner Patientin Michette. Zwar kann man dieses Buch durchaus ohne das Vorherige gelesen zu haben verstehen, doch ich finde es besser, wenn man es schon kennt. Otto Kadoke gehört sicherlich zu den wenigen gutgläubigen Menschen, die meinen, ihren Mitmenschen helfen zu müssen, ohne darüber nachzudenken, was dies für Folgen für ihn haben kann. Deshalb hat er sich der austherapierten Michette angenommen und sie als Pflegerin für seinen Vater (die hier noch die Mutter ist) engagiert, um sie vor weiteren Selbstmordversuchen zu schützen. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie ihn wegen eines Schriftstellers verlässt, der ein Buch über ihr eigenartiges Arzt-Patientin-Verhältnis, Missbrauch und Liebe schreibt. Es kommt wie nicht anders zu erwarten zu einer "MeToo" Debatte, die ihm schlussendlich seinen Job als Psychiater kostet. Zudem gibt dem gekränkte Kadoke das Bild als jüdischer Frauenschänder den Rest. Er verliebt sich in seine entfernte Cousine Anat aus dem Westjordanland, die ihn bittet, mit seinem Vater nach Israel zu kommen. Man könnte Eindruck haben Kadoke erhofft mit Liebe alles wegwischen zu können, was bis dahin in seinem Leben schiefgelaufen ist. Doch leider verändert ihn seine lieblose Ehe immer mehr, bei der er sogar Gänsefett und Pulverkaffee akzeptiert. Und so wird sein Leben in Israel weiter geprägt von grotesken Situationen die teilweise so überspitz ins Lächerliche gezogen werden, das man dieses Buch nur noch als Satire ertragen kann. Natürlich hatte ich bei dem Klappentext etwas vollkommen anderes vermutet und nicht, das mich eine Satire erwartet. Was sicherlich daran liegt, dass dies mein erstes Buch von Arnon Grünberg ist. Doch was bewegt einen Autor so über sein eigenes Volk zu schreiben? Ist es eine Art Abrechnung mit dem Zionismus, den er durch seine Schwester kennt, die ebenfalls im Westjordanland lebt? Sicherlich liegt es vor allem daran, weil diese Siedlungen einen doch recht stark Messianismus und Idealismus pflegen, der sich nicht mehr so ganz mit der heutigen Zeit vereinbaren lässt. Allerdings vermute ich, dass dieses Buch nicht bei allen Zionisten gut ankommen wird. Ich denke jedoch nicht, dass der Autor mit seinem Buch die Zionisten verurteilen möchte. Sondern ich glaube, er möchte mit diesem Buch eher humorvoll aufzeigen, wie diese denken und leben. Nur gut, dass viele Juden Humor haben und sehr gut über sich selbst lachen können. Den das braucht man bei diesem Buch, das teils recht haarspalterisch, übertrieben und mir in einer Szene sogar zu vulgär ist. So bittet zum Beispiel Kadoke seinen Vater um den Segen für seine bevorstehende Ehe und dieser erwidert dann: "Hättest Du nicht besser einen Hund nehmen können? Wenn Leute in Deinem Alter sich einsam fühlen, können sie sich doch ein Haustier anschaffen?" Allerdings endet diese komödiantische einseiteige Liebe am Ende in einer wirklich erschütternden Tragödie mit der Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung.Trotzdem gibt es von mir 4 von 5 Sterne, weil ich viel lachen durfte.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Reise in den Tod

Die Komplizen des Todes
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"Der Gestank des Todes umgibt mich wie eine zweite Haut. Ich öffne den Mund zu einem stummen Schrei und bereue es sofort, weil er mir den Atem nimmt." (Buchauszug)
Bei einer Massenkarambolage auf der Mannheimer ...

"Der Gestank des Todes umgibt mich wie eine zweite Haut. Ich öffne den Mund zu einem stummen Schrei und bereue es sofort, weil er mir den Atem nimmt." (Buchauszug)
Bei einer Massenkarambolage auf der Mannheimer Autobahn ist ebenfalls ein Lkw mit einem Container beteiligt. Als die Ersthelfer diesen öffnen, bietet sich ihnen ein bizarres Bild. 48 Leichen liegen in diesem Container und stellen Kommissarin Laura Braun und Gerichtsmedizinerin Elena Salonis vor Rätsel. Nicht nur das die Papiere fehlen, Elena befürchtet sogar eine tödliche Seuche in dem Container. Sofort alarmiert sie ihren Ex-Freund Sebastian Kevekordes Leiter der Seuchenbehörde. Doch wer hätte ein Interesse an so vielen Toten und zu welchem Zweck? Bei ihren Ermittlungen tauchen sie immer tiefer in menschliche Abgründe und der unbegrenzten Macht nach Gier und Profit, die sie selbst in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch ist der inzwischen dritte Band von Kommissarin Laura Braun und Gerichtsmedizinerin Elena Salonis erschienen. Leider kannte ich bisher keinen dieser Krimis, was jedoch für dieses Buch eigentlich keine Rolle spielen sollte. Doch da einige Begebenheiten erwähnt bzw. angedeutet werden, hat es mich schon ein wenig enttäuscht, die anderen Bücher nicht zu kennen. Den irgendwie hatte ich das Gefühl, das mir schon einige Informationen aus dem Privatleben fehlen und das ich so mittendrin beginne. Selbst die Freundschaft von Elena und Laura war für mich schwer nachvollziehbar und manchmal nicht greifbar. Da ich zwischen den beiden eigentlich kaum Harmonie spüre. Was durchaus an dem Fall liegen kann, bei dem die beiden miteinander Probleme und etwas Zoff hatten. Dadurch wirken sie auf mich eher schlecht gelaunt, erbost und nicht gerade sympathisch. Ich hätte mir gerne ein bisschen mehr Wissen um die Ermittler gewünscht, um mich ihnen näher zu fühlen und auf sie einzulassen. Im Plot selbst jedoch geht es in erster Linie um den Tod von 48 afrikanische Menschen, bei denen sich lediglich ihre Herkunft der Kongo herstellen ließ. Dass sie nicht mehr über diese Personen wissen, macht die Ermittlungen umso schwieriger und interessanter. Sind die Personen bewusst tot ins Land geschleust worden und warum wurden sie getötet? Will man mit ihren toten Körpern Geschäfte machen oder wollte man sie einfach nur entsorgen? Die Ermittlungen führen mich zu Spuren, die wirklich recht realistisch und durchaus nachvollziehbar sind. Ich möchte nicht zu viel verraten, jedoch eine der Organisationen, die in den Fokus der Ermittler geraten, habe ich sogar selbst schon gesehen. Schon der spannende Prolog stimmt mich in das Buch ein und ich leide förmlich mit den Menschen im Container mit. Hatten sie doch sicher ganz andere Hoffnungen für ihre Zukunft, als in den Tod zu gehen. Dass man mit ihren Körpern Handel betreibt, auf welche Art und Weise, das müssen die Ermittler hier erst herausfinden. Ich konnte dem Buch wirklich viel abgewinnen, gerade dadurch, da einiges recht glaubhaft und nachvollziehbar ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Zukunft aussehen könnte. Am Ende wurden mir dann einige Szenen doch zu unrealistisch und übertrieben dargestellt. Natürlich darf es für mich gerne Action und ein Showdown geben, doch wenn Ermittler zu Superhelden mutieren, dann wird es für mich etwas zwiespältig wie hier. Statt das sie Verstärkung rufen und abwarten, wird in einer Art Graustufe einfach mal gestürmt. Eine Gefangene wächst einfach zu sehr über sich hinaus und am Ende wird dann noch mal eins draufgelegt. Ich finde, Ermittler sind auch nur Menschen und sollten keine Superhelden sein. Vielleicht hier beim nächsten Krimi etwas mehr bei der Spannung bleiben, die man nachvollziehen kann. Außerdem hat mich die Szene mit dem Container am Ende etwas verwirrt.Trotzdem konnte mich besonders der Plot überzeugen, bei den Ermittlern hingegen muss ich abwarten, deshalb von mir 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Nichts ist schlimmer, als eine Welt ohne Liebe

Empatiana
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"Sobald ich zu einer Sache gezwungen werde, bin ich jeder Verantwortung enthoben, denn mein Wille wurde ausgeschaltet." (Luise Baer)
Durch ein verheerendes Feuer wurden viele Menschen getötet und die Erde ...

"Sobald ich zu einer Sache gezwungen werde, bin ich jeder Verantwortung enthoben, denn mein Wille wurde ausgeschaltet." (Luise Baer)
Durch ein verheerendes Feuer wurden viele Menschen getötet und die Erde vernichtet. Nur ein kleiner Teil von ihnen lebt in einem streng reglementierten Königreich Monarid, mit festen Strukturen. Jede Aufgaben und jegliches Leben wird von der Königin bestimmt. Eine von ihnen ist Lara, die allein schon durch ihre seltenen roten Haare auffällt. Wegen dieser Einzigartigkeit wird sie von vielen verachtet und verspottet. Auch unter dem Verlust ihrer Freundin Jenna leidet sie noch immer, sie hat man eines Tages abgeholt. Wohin sie und ihre Familie kam, weiß niemand. Auf dem Weg zur Arbeit lernt sie Lennox kennen und verliebt sich in ihn. Allmählich muss sie jedoch erkennen, dass er nicht anders ist wie alle anderen. Als dann ihr größter Traum zerplatzt, ist sie zunächst enttäuscht. Doch dann versucht sie ihr Bestes und entdeckt dabei ein entsetzliches Geheimnis. Irgendwann gibt es für Lara und ihre Familie nur noch einen Ausweg um nicht getrennt zu werden.

Meine Meinung:
Der Klappentext und die Leseprobe haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Eigentlich bin ich kein Freund von fiktiven, dystopischen Büchern, doch die Geschichte von Lara hat mich sofort angesprochen. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, emotional und ich kurze Kapitel eingeteilt. Einmal begonnen lässt einen die Geschichte nicht mehr los. Dabei sollte es eigentlich in Band eins um die Brautsuche des Prinzen gehen. Leider blieb die am Ende auf der Strecke, da die anderen Themen einfach wichtiger waren. Schade ich hätte gern gewusste wer der Prinz ist. Doch auch so ist der erste Band der Trilogie ein wirkliches Abenteuer. Erschreckend ist besonders dieses abgeschottete Königreich Monarid mit einer extrem dominanten Herrscherin. Dabei bin ich vor allem entsetzt über die Gefühlskälte der Menschen, die sie als Regel vorgegeben hat. Zwar blitzen mitunter doch welche durch, allerdings eher unbewusst oder wenn dann, weil man es bezweckt. Dass sie die Menschen in ihrem Reich so manipulieren und beeinflussen kann, ist wirklich beängstigend. Das dabei Lara mit ihrer besonderen Haarfarbe auffällt, ist schon außergewöhnlich. Doch schlimmer ist noch wie sie von den Mitmenschen missachtet und gemobbt wird. Ebenso sonderbar finde ich die Art wie man den Menschen ihre Arbeitsstellen oder ihre Ehepartner zuteilt. Das hierbei ebenfalls die Königin das letzte Wort hat, zeigt wie zwanghaft dieses Reich ist. Natürlich denke alle das es nur zu ihrem besten ist. Jedoch das es außerhalb des Königreichs weitere Geheimnisse gibt, das ahnt nur ein kleiner verschworener Kreis. Die Geschichte dieses Königreichs, so mysteriös es ist, konnte ich mir gut vorstellen. Jedoch das man jegliche Gefühle nur noch, wenn überhaupt zu Hause zeigen darf, ist schon schockierend. Linda Dantony sieht hier in ihrer Trilogie eine wahrlich recht beklemmende Zukunft voraus. Selbst die meisten Charaktere bleiben hier recht gefühlskalt. Lediglich mit Lara und ihrer Familie zeigt sie, das die Gefühle nicht alle verloren gegangen sind. Sie sind außerdem fast die einzigen die bei mir durch ihre Sympathie hängen geblieben sind. Bei Lennox dagegen bin ich noch sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich ihn nett und toll, wurde dann allerdings wieder eines Besseren belehrt. Am meisten jedoch enttäuschte mich Laras Kollege Jakob, der sich immer mehr zu einem total fiesen Kerl entwickelt. Monarid selbst erscheint mir wie eine Diktatur mit Überwachungsstaat. Nicht gefallen hat mir der fiese Cliffhanger am Ende des Buchs, bei dem ich quasi genötigt werde das nächste Buch zu lesen. Den schließlich will ich ja wissen, wie es weitergeht. Trotzdem eine Story die mich voll in den Bann gezogen hat und der ich gern 5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Auf den Spuren von verborgenen Geheimnissen und Gemälden

Bernsteinsommer
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"Wahre Freunde sind wie ein Leuchtturm. Er schenkt Geborgenheit, wenn man in seiner Nähe ist und in der Ferne ein Licht." (Nicole Oesterwind)
Das Leben könnte so schön sein, denkt sich Christina. Mit ihrem ...

"Wahre Freunde sind wie ein Leuchtturm. Er schenkt Geborgenheit, wenn man in seiner Nähe ist und in der Ferne ein Licht." (Nicole Oesterwind)
Das Leben könnte so schön sein, denkt sich Christina. Mit ihrem Frankfurter Café, das mit Papas schönsten Bilder dekoriert ist, hat sie sich ihren Traum erfüllt. Wäre da nicht ihre baldige Scheidung und die stetig fortschreitende Alzheimererkrankung ihres Vaters, die ihm jede Lust zum Malen genommen hat. Außerdem belastet Christina und ihre Mutter sehr, dass er immer mehr in seine eigene Welt verschwindet. Als er eines Tages doch wieder nach seinen Malutensilien fragt, erscheint es ihnen wie ein Licht am Horizont. Bei der Suche entdeckt Christina einige alte Gemälde, die nicht von ihrem Vater stammen. Magisch angezogen von den malerischen Bildern Rügens, beschließt sie kurzfristig einen Urlaub dort zu verbringen, um auf die Suche nach der Künstlerin zu gehen. Wäre da nur nicht die Sehnsucht nach Lukas ihre ganz neu gewonnen Liebe. Jedoch auf der Suche nach der Vergangenheit findet sie nicht nur Neues über ihre Familie heraus und Antworten auf ihre Fragen, sondern jede Menge neue Freundschaften.

Meine Meinung:
Magisch angezogen von dem neuerlichen bezaubernden Cover, habe ich mich auf das neuste Buch von Anne Barns gefreut. Schon bei den ersten Seiten stellt sich bei mir wieder ein Wohlgefühl ein, das ich nur bei den Büchern dieser Autorin so erlebe. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr lebhaft, mitfühlend, emotional und unterhaltsam, sodass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen kann. Gerade jetzt in dieser Zeit hat es mich gefreut, dass ich mit dieser Geschichte ein bisschen Urlaub an der Ostsee machen konnte. Dazu verhilft natürlich wieder einmal ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren auf Rügen, die ich schon von anderen Büchern der Autorin kenne. Doch erst einmal zu Christina, den das Schicksal ihres Vaters mit der Alzheimer Erkrankung hat mich tief bewegt. Ich konnte mich förmlich in ihre belastende Situation hineinversetzen und bin gleichzeitig erstaunt, wie gut die Familie das Ganze meistert. Die guten Recherchen haben wieder einmal gezeigt, dass die Autorin hier ein sehr glaubwürdiges Krankheitsbild zu Papier gebracht hat. Und selbst die Einblicke auf Rügen und Hiddensee haben bei mir wieder Bilder von unserem damaligen Urlaub hervorgezaubert. Ich muss sagen, dass ausgerechnet ein Wasserrohrbruch Christinas Urlaubspläne schneller vorantreibt war wirklich eine gute Idee. Am meisten jedoch hat mich wieder einmal die herzliche Art gefreut, mit der sie von ihrer Tante Thea und ihren Freunden empfangen wird. Wie schon in den vorherigen Büchern wird Christina schnell im Kreis der Rügener Ludwig, Oma Annie, Pia, Katharina und Jana aufgenommen. Die traumhafte Landschaft mit Meer, Strand, Leuchttürme und Bernstein lässt sie sofort dahinschmelzen. Das ausgerechnet ein Abstecher zur malerischen Künstlerinsel Hiddensee dann ein Geheimnis lüftet, damit hatte nicht mal Christina gerechnet. Schön wäre es gewesen, wenn die Geschichte aus der Vergangenheit vielleicht noch ein bisschen ausführlicher und spektakulärer gewesen wäre. Natürlich kommt die Liebe zu Lukas, dem ehemaligen Auszubildenden ihres Vaters, den sie durch Zufall wieder gesehen hat, hier ebenfalls nicht zu kurz. Und wie in allen Büchern der Autorin dürfen natürlich hier nicht die besten Rezepte der Geschichte zum Nachbacken fehlen, die man am Ende des Buchs finden kann. Das dabei Theas sommerliche Christstollen schon auf ein weiteres Buch auf Rügen hinweist, freut mich umso mehr. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die Sehnsucht nach Urlaub, Liebe und Freundschaft haben.

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