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Veröffentlicht am 16.01.2021

Die Suche nach dem Recht für Arme und Waisenkinder

Weiter als der Ozean
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"Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht." (Psalm 82,3)
London 1909: Der Tod ihres Ehemanns trifft Edna McAlister ziemlich unverhofft. Mit Näharbeiten versucht ...

"Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht." (Psalm 82,3)
London 1909: Der Tod ihres Ehemanns trifft Edna McAlister ziemlich unverhofft. Mit Näharbeiten versucht sie, ihre Zwillinge Katie und Garth sowie Grace ihre Jüngste über Wasser zu halten. Laura, ihre Älteste, arbeitet währenddessen als Kammerzofe außerhalb Londons. Doch dann wird Edna schwer krank und muss sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf einmal stehen die drei Kinder alleine da. Als man Garth beim Stehlen eines Brots erwischt, werden sie getrennt und in Waisenhäuser untergebracht. Doch ehe Laura ihnen helfen kann und die Mutter wieder gesund wird, erfährt sie, dass man ihre Geschwister nach Kanada verschickt hat. Andrew Fraiser, der Sohn ihrer Arbeitgeberin, möchte ihr helfen. Doch ehe sie ihn darum bitten kann, versucht Laura die Geschwister auf eigene Faust zu finden. Nichtsahnend begegnen sich die beiden jedoch auf demselben Schiff nach Kanada. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Geschwistern, was nicht gerade einfach ist.

Meine Meinung:
Das zauberhafte Cover stellt schon ein wenig den Inhalt dieser Geschichte dar und passt sehr gut dazu. Der Schreibstil ist unterhaltsam, bewegend und emotional, sodass mir die Geschichte wirklich ans Herz geht. Besonders dadurch, dass sie auf wahren Begebenheiten basiert. Arme, verwaiste und obdachlose Kinder und Jugendliche ohne ein normales häusliches Umfeld galten im Großbritannien seit dem 17. Jahrhundert als soziales Problem. Deshalb verschiffte man viele Jahre Kinder nach Kanada oder Australien, wo Wohltätigkeitsorganisationen oder Kirchen ein neues Zuhause für sie suchten. Doch leider waren die Unterbringungen nicht immer ideal für die Kinder. Einige Familien suchten nur billige Arbeitskräfte und ließen die Kinder den ganzen Tag schwer arbeiten. Dazu bekamen sie oft viel zu wenig zu essen und an Liebe fehlte es natürlich völlig. Im Grunde ging es einigen Kindern nicht besser als Sklaven. Die britische Regierung förderte das ganze noch, ohne danach zu schauen, ob die Kinder wirklich gut untergebracht waren. Mitunter kam es dabei vor, dass Fehler unterliefen und Eltern dieser Emigration gar nicht zustimmten. Dadurch waren die Kinder dann nach der Verschiffung nicht mehr auffindbar. Das England im Thema Waisenhäuser kein Einzelfall war, kann ich mir gut vorstellen. Den auch die Heime in Deutschland waren nicht besser gewesen. Um genau diese Problematik geht es der Autorin in dieser Geschichte. Hauptsächlich geht es dabei um den Werdegang von Katie und die Suche Lauras nach ihren Geschwistern. Ich war wirklich entsetzt darüber, wie man nicht nur in den Waisenhäusern Großbritanniens, sondern ebenso in den neuen Familien Kanadas mit den Kindern umging. Dass man nicht einmal die Möglichkeit hat, seine Kinder wieder zubekommen, wenn es einem besser geht, hat mich schon schwer erschüttert. Das eine Regierung mehr zu sagen hat als die eigenen Eltern, selbst wenn die nachweisen kann, dass es den Kindern bei einem gut geht, fand ich unwürdig. Ich bin froh, dass sich inzwischen in all den Jahren vieles geändert hat. Dass man überhaupt auf die Idee kam, Kinder aus ihrer Heimat zu reißen, ist unfassbar. Nur gut, dass Katie und Laura ihren Glauben haben und dadurch ihr Schicksal in Gottes Hand legen können, selbst wenn sie mitunter mit Gott hadern. Carrie Turansky hat hier ein wirklich bewegendes Kapitel der englischen Geschichte hervorgeholt. Dabei gefiel mir besonders die Beschreibungen des damaligen Londons mit all seiner Problematik. Ebenso wie die Verschiffung, bei denen es oft Unfällen gab und Kinder dabei sogar ums Leben kamen. Besonders beeindruckend hat mich die unaufhaltsame Suche von Laura nach ihren Geschwistern. Gut eingefügt waren außerdem die Gebete und geistlichen Gedanken, die hier mit kursiver Schrift dargestellt werden. Schade nur, dass man erst am Ende erfährt, das dies erst der erste Teil der Geschichte war und es eine Fortsetzung gibt. Doch so warte ich nun gespannt auf den zweiten Teil, kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

In vino veritas - Im Wein liegt die Wahrheit

Wein
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"So geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Tun hat Gott schon längst gefallen." (Prediger 9,7)
Wein ist in der Bibel ein häufiges Thema, mehr als 300 Bezüge befinden ...

"So geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Tun hat Gott schon längst gefallen." (Prediger 9,7)
Wein ist in der Bibel ein häufiges Thema, mehr als 300 Bezüge befinden sich davon in der Bibel. Also wussten schon unsere Vorgänger den Genuss des Weines zu schätzen. Während Bier eher ein Menschenwerk ist laut Martin Luther, scheint der Wein eine wirkliche Gabe Gottes an uns Menschen zu sein. Schon den Israeliten war der Weinbau wichtig gewesen, sodass sie sogar manche Weinbauern vom Kriegsdienst befreit haben. Für sie zählt der Weingenuss als Ausdruck der Fröhlichkeit und der Lebensfreude. Und so zum Beispiel spielt beim heiligen Sabbat koscherer Wein eine bedeutende rituelle Rolle. Autor, Pastor und Sommelier Oliver Kircher möchte nun in diesem Buch nicht nur spezifisches zum Thema Wein nahebringen, sondern besonders mit biblischen Stellen dazu bereichern. Und wo fängt man beim Thema Wein an, natürlich beim Weinberg! Nur wenn man versteht, wo der Wein herkommt und wie viel Arbeit dahintersteckt, lernt man diesen edlen Tropfen wirklich zu schätzen und kann ihn genießen. Der Autor zeigt hier den Weg vom Weinberg bis hin zur Kelter und welche Arbeit so ein Weinbauer zu bewältigen hat. Den der Weinberg muss das ganze Jahr über gepflegt werden.
Weitere Kapitel sind:
- Die Weinrebe, guter Wein sollte erzog und beschnitten werden.
- Der Korkenzieher er ist der Türöffner zu einer neuen Welt.
- Gläser den für einen guten Tropfen sollte man das richtige Glas haben.
- Die Farbe des Weines kann sogar Geschichten erzählen.
- Das Aroma des Weines, das man entdecken kann, wenn man einmal die Nase in sein Glas steckt und die Aromavielfältigkeit der verschiedenen Sorten erschnüffelt.
- Alles zum Thema Geschmack und Schmecken und sogar Schlürfen ist beim Wein erlaubt.
- Wein und das passende Essen dazu, Gott muss wirklich ein Feinschmecker gewesen sein. Den in Verbindung mit Wein wird manches Essen zum Hochgenuss.
- Gemeinsam genießen, den in Gesellschaft schmeckt es nicht nur besser, sondern Herzen werden dabei geöffnet. Kein Wunder das manche Politiker gerne zusammen bei einem Essen reden.
- Interessante Tipps für einen unterhaltsamen Weinabend, der gerne auch mal mit einem biblischen Hintergrund sein darf.
- Deshalb die passenden Bibelstellen mit Anregungen vom Autor.
Ganz am Ende befinden sich noch Buchtipps des Autors und ein kleines Weinglossar.

Fazit:
Für mich war es ein beeindruckendes Erlebnis dieses Buch genießen zu dürfen. Den nicht nur die grandiosen farbigen Bilder sind hier faszinierend, sondern ebenso was der Autor hier über das Thema Wein und Bibel zu sagen hat. Dieses Buch zählt schon zu den spezielleren Büchern für Weinkenner, da es nicht nur um den Wein an sich geht, sondern im Besonderen um seine persönlichen Erfahrungen vonseiten der Bibel. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, mich hat es bereichert. Zudem ist es ein wundervolles Geschenk, über das sich sicher jeder Weinliebhaber freuen wird, darum von mir 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Krankheit und die Rebellion einer Krankenschwester

Mr. Crane
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"Krankheit akzeptieren heißt, sie als ein Mosaiksteinchen in einem großen Ganzen zu sehen." (Ebo Rau)
Badenweiler im Sommer 1900, wird für Schriftsteller und Kriegsreporter Stephan Crane zum letzten Ausweg ...

"Krankheit akzeptieren heißt, sie als ein Mosaiksteinchen in einem großen Ganzen zu sehen." (Ebo Rau)
Badenweiler im Sommer 1900, wird für Schriftsteller und Kriegsreporter Stephan Crane zum letzten Ausweg seiner Tuberkulose Erkrankung. Längst haben ihn alle anderen Ärzte aufgegeben, weshalb er zusammen mit seiner Frau Cora und Nichte Helen in das Sanatorium nach Badenweiler reist, das für seinen guten Ruf bekannt ist. Dort soll ihn die junge Krankenschwester Elisabeth pflegen, die eine große Liebhaberin seiner Bücher ist. In seinem Fieberwahn erzählt Crane Elisabeth aus seinem Leben, seinen Liebschaften und den Erlebnissen als Kriegsreporter. Währenddessen wird Elisabeths Zuneigung zu Crane immer stärker, in ihm erkennt sie das erste Mal, was wahre Liebe ist. Nach und nach wird ihr Vertrauen zu dem doch recht unbekannten Mann immer stärker und sie offenbart ihm ihre sogar ihr größtes Geheimnis.

Meine Meinung:
In "Mr.Crane" gelingt es dem Autor auf wundersame, extravagante Weise das Leben des viel zu früh verstorbenen Schriftsteller darzustellen. Während auf der einen Seite ein todkranker Mann steht, stellt er hier eine revolutionäre, ungehorsame Krankenschwester, die voll Hunger nach Anerkennung, Liebe und Geborgenheit ist. Eine recht eigenwillige Liebe verbindet die beiden, obwohl sie wissen, dass ihnen sehr wahrscheinlich nur noch wenige Tage bleiben werden. Umso intensiver beschreibt hier Andreas Kollender den kranken Stephan Crane, der in seinem Fieberwahn manches aus dem Nähkästchen plaudert, bei dem man nicht so recht weiß, sind sie nun wahr oder nur einer seiner vielen erfundenen Geschichten. Aus einer unheimlich schnellen Vertrautheit und Zuneigung zu der durch einen Unfall gezeichneten Elisabeth wird sehr schnell eine innige, intensive Liebe. Die dadurch entstehenden zwei erotischen Szenen haben mich weniger gestört als viel mehr verwirrt. Besonders die Dreistigkeit und der Egoismus, mit dem Elisabeth diese einfordert, sie kommt mir mitunter vor wie dem Liebeswahn verfallen. Da ich selbst diesen Beruf ausgeübt habe, konnte ich manche Reaktion Elisabeths so gar nicht verstehen. Besonders da man ja eigentlich keine Beziehung zu seinem Patienten haben sollte. Doch dem Autor scheint dies hier nicht wichtig zu sein. Den er möchte hier eher eine Elisabeth darstellen, die durch die Begegnung Cranes zur Rebellin wird und ihr eigenes Leben, Liebe und Ehe hinterfragt. So wirkt dieses Buch für mich stellenweise recht verwirrend und nicht nur wie ein Bericht über Stephan Crane, sondern eher als eine Art Emanzipation von Schwester Elisabeth. Wie sie jedoch teils mit ihren Mitmenschen umgeht, hat mich doch mitunter nicht nur überrascht, sondern sogar gestört. Deshalb sollte man das Buch auch nicht allzu kritisch sehen. Man muss schon recht intensiv bei Lesen dabei sein, sonst verliert man sich recht schnell in dieser Geschichte. Besonders da Cranes Erinnerungen schon recht kompakt und verwirrend dargestellt werden. Was jedoch wiederum sehr gut zu seiner Krankheit und dem Fieber passt. Dass die Tuberkulose im Jahr 1900 eine schreckliche Krankheit war, das spiegelt der Autor hier allerdings wirklich bemerkenswert wider. Selbst wenn ich etwas anderes von der Geschichte erwartet hatte, ist es doch ein gutes literarisches Werk, das Andreas Kollender hier darstellt. Darum gibt es von mir 4 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Freunde sind Familie, die wir selbst aussuchen

Drei Frauen im Schnee
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"Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft." (Epikur von Samos)
Sonja, Mutter der Zwillinge Amelie und Lilly, wohnt zusammen mit Ehemann Paul bei ...

"Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft." (Epikur von Samos)
Sonja, Mutter der Zwillinge Amelie und Lilly, wohnt zusammen mit Ehemann Paul bei Schwiegermutter Irene, was nicht immer einfach ist. Weihnachten steht vor der Tür und es soll wie jedes Jahr ablaufen, doch Sonja hat darauf keine Lust mehr. Deshalb beschließt sie, dass es in diesem Jahr einmal anders laufen soll. Bis sie erkennen muss, dass es noch chaotischer wird als sonst. Was unter anderem an überraschenden Besuch und Irenes Geschenk für die Zwillinge liegt. Als Sonja dann an Weihnachten dem Chaos entflieht, lernt sie auf dem Friedhof Bernadette und Karin kennen. Kurzerhand entflieht sie zusammen mit Bernadette in Karins Hotel auf dem Stoos, um ihr behilflich zu sein. Schnell werden Karins Sorgen Probleme, auch denen von Bernadette und Sonja. Dort oben in den Bergen wird ihnen zum ersten Mal klar, was Freundschaft bedeutet, nämlich füreinander einzustehen.

Meine Meinung:
Das erheiternde Cover von drei Frauen unter einer Schneekugel begleitet dieses Buch. Der Schreibstil ist locker, teils humorvoll, unterhaltsam und wird zu Beginn von den Sorgen und Problemen von Sonjas Familie eingeleitet. Leider zieht sich dieser Anfang recht lang hin, bis erst ab Seite 80 der eigentliche Roman um die Freundschaft der drei Frauen und ihre Probleme und Sorgen beginnen. Dadurch wirkt das Ganze ein wenig zäh auf mich, dafür das der Titel ja eigentlich "Drei Frauen im Schnee" heißt. Ebenso bin ich mit einigen Redewendungen nicht klargekommen, was sicher daran liegt, dass dieses Buch von einer Schweizerin geschrieben wurde. Ich habe zum Beispiel nicht verstanden, warum sie immer wieder diesen Ausspruch Asche, Asche, Asche sagt, das mehrmals im Buch erwähnt wird? Trotz allem konnte ich mich in einigen Szenen sehr gut in Sonja hineinversetzen. Am besten gefiel mir die Freundschaft, Hilfsbereitschaft und die Harmonie zwischen den drei Frauen Bernadette, Karin und Sonja. Das Bernadette und Sonja gegenüber Karin, die einen solch schweren Schicksalsschlag erlitten hat, so hilfsbereit sind, obwohl sie sich ja erst seit ein paar Tagen kennen, fand ich schon bemerkenswert. Sehr gut hat die Autorin hier vor allem Karins Heimat den Stoos vermittelt, mit seiner Ruhe, Idylle, dem Tourismus und selbst mit dem Zusammenhalt der Bewohner, die füreinander einstehen. Das auf über 1300 Meter hohe, autofreie Skigebiet des Stoos, mit gerade mal 150 Einwohner erreicht man vorwiegend mit einer Standseilbahn, was die Autorin hier auch wunderbar beschreibt. Kein Wunder, das man gerade dort zur Winterzeit mit viel Schnee zusammenhalten muss, wenn jemand Hilfe braucht. Und man lernt, dass es trotz Idylle und Harmonie immer wieder Menschen gibt, die anderen nichts gönnen und ihre Sorgen ausnützen. Am besten an diesem Buch hat mir gefallen, das ich erleben durfte, wie es sich anfühlt, in so einer Bergregion zu leben. Vielleicht wäre es gut gewesen, noch etwas intensiver die drei Frauen und ihre besondere Freundschaft darzustellen, statt zuerst 80 Seiten lang über Sonjas Familienprobleme zu lesen. Ich hätte gerne noch etwas mehr von Bernadette und Karin erfahren, die meiner Ansicht nach etwas zu kurz kamen in der Geschichte. Deshalb von mir leider nur 3 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine Kreuzfahrt mit vielen bösen, heimtückischen Plänen

Kreuzfahrt, Mord und Mittelmeer
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Lassen sie sich von Flair eines Kreuzfahrtschiffes á la Traumschiff mitnehmen. Nicht nur die Eindrücke von Landgängen in Spanien, Mallorca, Frankreich, Monaco und Italien sollen uns bezaubern. Sondern ...


Lassen sie sich von Flair eines Kreuzfahrtschiffes á la Traumschiff mitnehmen. Nicht nur die Eindrücke von Landgängen in Spanien, Mallorca, Frankreich, Monaco und Italien sollen uns bezaubern. Sondern zusätzlich die Kurzkrimis, die in jeder Geschichte enthalten ist. Dabei begegnen wir nicht nur Dieben, Heiratsschwindlern, Ehebrechern und Mördern bei ihren Taten. Meistens werden sie von Rache, Vergeltung, Neid, Hass, Begierde, Eifersucht oder Wut geleitet. Das es in diesen Schiffen nicht nur wie im Traumschiff liebevoll zu geht, das erlebe ich in jeder Einzelnen der 19 Kriminalgeschichten, die von 17 verschiedenen Autoren verfasst wurden. Dabei zeigt das Cover schon eindeutig um was es bei diesem Buch geht. Allerdings sind nicht alle Krimis blutig und brutal, sondern mitunter einfach raffiniert und informativ geschrieben. So hatte ich fast immer den Eindruck, mitten an Bord dabei zu sein oder auf dem Ausflug an Land, wenn die Sehenswürdigkeiten Valencias, Monte Carlos, Barcelonas, Roms...., bewundert werden. Das dabei an Bord sogar ein Kommissar, ein Gerichtsmediziner, ein Arzt und ein Bestatter als Freunde ihren Urlaub mit der Partnerin verbringen, macht das Ganze noch makabrer. Schon die einleitenden Worte zu Beginn geben mir das Gefühl, am Hafen wie als Passagier im Traumschiff empfangen zu werden.Teils treffen wir die Passagiere, die da an Bord gehen, sogar in den Krimis wieder. Mitunter gibt es selbst Rachepläne, die noch rechtzeitig gut ausgehen und ebenso welche, die wirklich tödlich enden. Ehepaare, die verzweifelt sind. Ein Knochenfund, der eine Familie nach Jahren erschüttert. Ein Diebstahl, der ganz anderes ausgeht wie vermutet und noch viele weitere mehr.

Fazit:
Es ist ja Geschmackssache, welche Krimis man liebt, ob brutal, blutig oder eher etwas leicht. Doch hier haben mich bis auf wenige Ausnahmen alle Krimis bestens unterhalten, trotzdem die meisten eher von der harmlosen Sorte waren. Das es dabei oft zu einer ganz anderen Wendung kommt, als ich erwartet habe, hat mir gut gefallen. Jedoch das Besondere an allen diesen Krimis ist das in allen die Besichtigungen der Städte mit ihren bekannten Sehenswürdigkeiten integriert sind. Dadurch haben wir es hier nicht nur mit einer Anthologie an Kriminalgeschichten zu tun, sondern ebenso mit einem kleinen Reiseführer. Das ich dabei viele Städte nicht kannte, haben mich die Autoren mit auf die Reise ans Mittelmeer genommen. Es sind nicht nur Passagiere, die zu Tätern werden, sondern mitunter sogar das Schiffspersonal. Oft hatte ich dabei sogar das Gefühl, das so eine Geschichte selbst im wahren Leben vorkommen könnte. Das Schlimme ist, das es auf den meisten Schiffen keinerlei Sicherheit in Form von Polizei gibt und sich dadurch viele Täter recht sicher fühlen. Doch das haben inzwischen in den letzten Jahren einige Reedereien eingesehen und wer weiß, vielleicht ändert sich da etwas in naher Zukunft. Ich jedenfalls kann dieses Buch zum Beispiel für die nächste Kreuzfahrt empfehlen und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

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