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Veröffentlicht am 15.09.2020

SOKO Handicap auf der Suche nach Mikes Mörder

Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher
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"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann." (Richard v. Weizsäcker)
Der im Rollstuhl sitzende 20-jährige Theo ist geschockt, als er erfährt, ...

"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann." (Richard v. Weizsäcker)
Der im Rollstuhl sitzende 20-jährige Theo ist geschockt, als er erfährt, dass Mike in der Nacht verstorben ist. Eigentlich ist das nichts Vorhersehbares, den Mike hatte ALS und man musste immer damit rechnen. Dabei war er noch so gut gelaunt am Tag zuvor beim Karaoke-Abend. Trotzdem sind alle anderen WG Bewohner ebenso schockiert. Besonders Autist Keno ist seitdem total aufgelöst, ständig redet er nur von einem Taucher. Selbst Theo kommen erste Zweifel, als er durch Zufall eine Einstichstelle an Mikes Arm entdeckt. Obwohl es in der WG keine Medikamente gibt, die gespritzt werden. Außerdem was haben Mikes Eltern in seinem Zimmer gesucht und warum soll seine Beisetzung so schnell sein? Theo muss unbedingt die Wahrheit herausfinden, nachdem er Arzt nichts Ungewöhnliches festgestellt hat. Um auf Spurensuche zu gehen, wird die SOKO Handicap ins Leben gerufen.

Meine Meinung:
Das Cover mit der Tauchermaske und der Rollstuhllehne auf der rechten Seite passt sehr gut zur Geschichte. Der Schreibstil der zweiteiligen Krimireihe ist locker, humorvoll, interessant und unterhaltsam. In zwei Handlungssträngen wird zum einen im Fall von Mikes Tod ermittelt und man kommt einem Namenlosen immer mehr auf die Spur. Thomas Frankes Krimi präsentiert hier ein sehr ungewöhnliches Ermittlerteam. Die SOKO Handicap besteht aus Theo, der an der Erbkrankheit (CMD) kongenitaler Muskeldystrophie erkrankt ist, im Rollstuhl sitzt und Psychologie studiert. Außerdem ist da noch die Schauspielerin Paula mit Trisomie 21(Downsyndrom), die schwergewichtige, ständig hungrige Lene mit dem Prater-Willi-Syndrom und Scott, der das Weaver-Syndrom hat. Zudem wohnt in ihrer WG noch der Autist Keno und natürlich der verstorbene Mike, der ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) hatte. Da der Autor selbst als Sozialpädagoge unter Menschen mit Beeinträchtigung arbeitet, kann er seine Betroffenen sehr gut darstellen, sodass ich mich sofort in sie hineinversetzen konnte. In diesem Krimi geht es zum größten Teil um Mikes Tod und um den vor Jahren verschwunden Vater von Theo und seiner Schwester Lina, die bei der Polizei arbeitet. Theo ist für mich ein sehr außergewöhnlicher, intelligenter junger Mann, der trotz seiner schweren Erkrankung das Leben annimmt, wie es ist. Was sicherlich zum großen Teil an seinem christlichen Glauben liegt. Seine Art wirkt einfach ansteckend, besonders auf seine WG-Bewohner, mit denen er es nicht immer einfach hat. Dabei finde ich gerade die humorvolle Lene mit ihrem Berliner Dialekt nach Theo am herausragendsten. Nicht nur ihre spontanen Sprüche sind großartig, sondern im Wesentlichen ihre ganze Art, das Leben locker zu nehmen. Überhaupt passt diese individuelle SOKO Handicap sehr gut zusammen. Was der eine nicht schafft, macht ein anderer mit Köpfchen, Humor, schauspielerischem Talent, ausgefallenen Sprüchen oder mit schlichter Muskelkraft und so ergänzt sich dieses Quartett wundervoll. Ferner bekommen sie weitere Unterstützung von Polizistin Lina und dem Einzelfallhelfer Bastian. Damit alles verständlicher wird, werden dem Leser spezielle fachinterne Begriffe wie z. B. Theory of Mind erklärt. Und man erfährt mehr über die Handicaps der Bewohner und ihre Eigenheiten. Natürlich kommt die Spannung ebenfalls nicht zu kurz, die der Autor in beiden Handlungssträngen immer mehr forciert. So komme ich nach und nach dem ganzen Geschehen immer näher. Dieser bedeutsame Krimi hat mich bestens unterhalten. Vor allem durch die Vielschichtigkeit dieser außergewöhnlichen Charaktere wird das Ganze noch mehr hervorgehoben. Gerade in Zeiten der Inklusion ist ein solches Ermittlerteam etwas Einmaliges. Am Ende gibt es sogar noch eine Wendung, die mich neugierig auf Band 2 macht. Deshalb freue ich mich schon darauf wie es in der Reihe weitergeht. Von mir jedenfalls gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Auf der Suche nach der alten und neuen Liebe

Wie sagt man ich liebe dich
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"Manchmal muss man einen Menschen loslassen, damit er glücklich sein kann, auch wenn man selbst daran zerbricht." (desired)
Maelys Durant kann ich Glück kaum fassen, den sie darf in Paris Kunst studieren ...

"Manchmal muss man einen Menschen loslassen, damit er glücklich sein kann, auch wenn man selbst daran zerbricht." (desired)
Maelys Durant kann ich Glück kaum fassen, den sie darf in Paris Kunst studieren und bei Tante Valerie wohnen. Doch eines Tages erkrankt Valerie und immer mehr Schulden häufen sich an. Maelys bleibt nichts anderes übrig, als in Hadirs Garküche zu arbeiten und Touristen am Place du Tertre zu malen. Eines Tages macht ihr ein Fremder das unglaubliche Angebot für viel Geld, seinen Großvater in Lissabon zu malen. Maelys ist neugierig, geht jedoch nur unter der Bedingung mit, das sie Tante Valerie mitnehmen kann. Ihre Reise in die Stadt am Tejo wird gleichzeitig zur Spurensuche einer vergangenen Liebe, die in Paris 1966 begann. Dabei ahnt sie nicht, dass auch sie eine Rolle darin spielen wird.
Meine Meinung:
Das wunderschöne gelbe Cover mit den Zitronen und der Frau im blauen Kleid lässt mich sofort an Wärme, Urlaub und Portugal denken. Der Schreibstil ist locker, bildhaft, einfühlsam, berührend und überaus unterhaltsam, wie bisher alle Bücher der Autorin. Die zwei Handlungsstränge mit der Liebe in der Vergangenheit und Maelys Geschichte nehmen mich sofort gefangen. Dieses Buch ist die Fortsetzungsgeschichte von "Die Wolkenfischerin", das ich leider nicht gelesen habe, jedoch nach diesem Buch unbedingt lesen werde. Da die Eltern von Claudia Winter ebenfalls gehörlos sind, kann sie sehr gute Maelys Welt ohne Hören darstellen. Obwohl ich es mir sicher schwer vorstelle, dass man manche Gefühle per Handzeichen vermitteln kann. Da kommt selbst Maelys manchmal an ihre Grenzen, doch besonders merke ich es bei Antonio. Der Fremde, der Maelys nach Lissabon holt und dann merkt, dass er mehr für diese ungewöhnliche junge Frau empfindet, als er denkt. Doch sehr angetan war ich von Valeries Geschichte, die aus der Bretagne nach Paris geht, um dort eine bessere Zukunft zu haben. Dass sie dort dann auf die Liebe ihres Lebens trifft, hatte sie wahrscheinlich selbst nicht gedacht. Jedoch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr und Fredo wie sie ihn immer nennt. Die beiden Geschichten, die mich fast zu Tränen gerührt und tief bewegt haben, weil sie einen so fassungslos macht. Jedes Mal dachte ich beim Lesen, würden sie doch nur offen miteinander reden. Ebenso wie Maelys Geschichte, die in Lissabon so schön beginnt und so tragisch zu Ende geht. Sofort dachte ich nein, nicht noch mal dasselbe. Claudia Winter entführt mich in das Paris der Künstler und auch in das Paris der 60er-Jahre, als man als junger Mensch froh war, ein Einkommen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Da nimmt man dann gerne einmal Arbeiten an, an die man zuvor vielleicht nicht gedacht hat. Durch das ständige Abtauchen in die verschiedenen Zeitebenen, die französischen Wörter und der Beschreibung des Lokalkolorits habe ich das Gefühl, mitten dabei zu sein. Zudem werden für mich die unterschiedlichen Personen der beiden Geschichten viel klarer dargestellt. Gerade ihre Charaktere haben mir außerordentlich gut gefallen. Besonders die despotische Patriarchin Dona Maria fand ich schrecklich, doch dadurch konnte ich sie mir sehr gut vorstellen. Die sympathische, zurückhaltende junge Maelys die gehörlos ist. Der nette, gut aussehende, charmante Antonio, die energische, kultivierte Valerie und der sture, eigensinnige Vovo sind wirklich gut gelungen. Eine Geschichte, die nicht nur für Urlaubsstimmung sorgt, sondern besonders was fürs Herz ist und die mit der Individualität der Gehörlosigkeit etwas ganz Besonderes ist. Darum gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Wen im Laufe des Lebens das Glück verloren geht

Dieses entsetzliche Glück
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„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. ...

„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. Von den 15 Personen erleben wir einen Ausschnitt ihres Lebens. Einige sind miteinander verbunden durch Familie, Ehe oder Freundschaft. Da gibt es Robert und Amy, in deren Ehe es kriselt, deshalb beschließen sie, eine offene Beziehung zu führen. Doch Robert scheint nicht glücklich zu sein und sie übersehen, dass sie sich doch noch brauchen. Ebenso scheint bei Nomi und Saul die Ehe zu Ende zu sein. Nomi sehnt sich nach Japan zurück, besonders weil sie denkt, das ihren Eltern sie brauchen. Doch kann man nach so vielen Jahren wieder in die Heimat zurückkehren? Kenji hat sein Buch geschrieben, doch er zweifelt an seinem Erfolg und sieht gar nicht das andere zu ihm aufschauen. Seine Schwester Aiko scheint die strebsame, glückliche Studentin zu sein, doch im Grunde hat auch sie ihre Last zu tragen. Flynn ist todkrank, er hat Angst vor den Schmerzen und dem Sterben und möchte sich deshalb das Leben nehmen. Seine einsame Großmutter Claire hängt sehr an ihm, weshalb sie ihn diesen Schritt nicht alleine gehen lässt. Basil dagegen trägt ein Geheimnis mit sich, von dem niemand etwas ahnt.

Meine Meinung:
Bei 15 Kurzgeschichten, in denen unterschiedlich teils wiederkehrende Charaktere eine Rolle spielen, deren Glück irgendwie abhandengekommen ist. Alle scheinen sie Sehnsüchte zu haben oder auf der Suche nach dem Glück zu sein. Sei es die Ehen, die zerrissen wird, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben oder weil die Liebe im Laufe der Zeit erkaltet oder erloschen ist. Doch ist es wirklich so, dass die Liebe erloschen ist? Oft sehe ich bei diesen Geschichten, dass zu wenig geredet wird miteinander, sondern stattdessen handeln sie gleich. Für Familie, Partnerschaft oder Freundschaft braucht man Zeit und auch dies spiegelt sich in Annette Mingels Geschichten wider. Jedoch ist dieses Buch mit sehr viel Melancholie und Traurigkeit gespickt, sodass es für mich nicht einfach ist am Lesen dranzubleiben.Mitunter empfinde ich die Geschichten fast ein wenig zu platt und ermüdend. Bei den meisten fehlte mir der richtige Anfang und besonders, dass verständliche Ende, den sie lässt, dieses offen. Natürlich regt sie dadurch meine Fantasie an, doch ich hätte ab und zu schon gerne gewusst, wie es nun mit dem Paar oder der Person weitergeht. Zwar tauchen manche Charaktere in einer anderen Geschichte auf, weil es der Partner oder die Geschwister sind, doch leider konnte selbst dies mich nicht wirklich befriedigen. Ebenfalls die Charaktere, die mir oft zu oberflächlich waren, dadurch das ich als Leser immer nur einen kleinen Lebensausschnitt mitbekam. So habe ich mitunter keine Ahnung, was die Autorin mir außer Traurigkeit, Unglück und Unzufriedenheit vermitteln wollte in diesem Buch. Natürlich spüre ich ihr gutes Einfühlungsvermögen, sie zeigt auch ab und zu Emotionen, doch so das es mich berührt würde, war es leider nicht. Lediglich eine Geschichte, bei dem es darum geht, dass eine Großmutter mit dem Enkel Selbstmord begehen möchte, konnte mich etwas berühren. Ich glaube, dass die Autorin mit der Vielzahl an Charakteren den Leser überfordert und das mehr Tiefgang der Geschichte gutgetan hätte. Mich jedenfalls hat die Mehrzahl nicht berührt, geschweige den zu Tränen rühren können. Für mich hat die Autorin hier nicht ihr ganzes Potenzial ausgespielt. Es waren eben Geschichten, wie sie tagtäglich immer und überall passieren können. Falls die Autorin dies so bezweckt hat, dann habe ich es entweder nicht ganz verstanden oder sie hat es mir einfach nicht klar genug vermitteln können. Bei mir jedenfalls blieb am Ende wenig hängen, dagegen viele Fragen offen, sodass ich nicht befriedigt war. Deshalb kann leider ich nur 2 1/2 von 5 Sternen für dieses Buch geben.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Mon dieu, mein Kater kann auf einmal sprechen

Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen! (ungekürzt)
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"Und Langstrumpf ist ein Kater. Er kann schnurren und miauen. Ich kann ihn nicht verstehen! Und er mich auch nicht. Ob mich irgendwer veräppeln will? Mama vielleicht?" (Buchauszug)
Die fast zehnjährige ...

"Und Langstrumpf ist ein Kater. Er kann schnurren und miauen. Ich kann ihn nicht verstehen! Und er mich auch nicht. Ob mich irgendwer veräppeln will? Mama vielleicht?" (Buchauszug)
Die fast zehnjährige Mirella Manusch ist gerade dabei, ihren ersten Eckzahn zu bekommen, der ungewöhnlich spitz ist. Als sie eines Nachts bemerkt, dass sie ihren Kater Langstrumpf versteht, ist sie mehr als erschreckt. Will sie da jemand veräppeln, vielleicht Mama oder Papa? Ganz im Gegenteil, das soll sie jedoch erst nächsten Tag erfahren. Denn Mama und ihre coole Tante Elly beichten ihr, dass sie ein Vampirmädchen ist. "Muss ich dann Blut trinken?", fragt sie Mariella. Doch die beiden beruhigen sie, sie erklären ihr, dass sie nachts sich in eine Fledermaus verwandeln kann. Zudem hätte sie einen Beschützer, was in ihrem Fall Kater Langstrumpf ist. Doch das Beste ist, das sie Tiere verstehen kann. Zwar keine Insekten, wie sie feststellt, doch dafür alle anderen. Wie gut, dass sie nun die ganzen Probleme aufklären kann, die Papas Tiere im Zoo haben. Den diese vertrauen ihr an, was ihnen fehlt.

Meine Meinung:
Die bezaubernde Mirella und Kater Langstrumpf (Sir Lancelot) zieren das wundervolle Hörbuch, das für Kinder ab 8 Jahre geeignet ist. Das Mutter-Tochter Gespann Anne Barns und Christin-Marie Below hat hier wirklich gelungene Geschichte verfasst. Eine Geschichte um Freundschaft, Ängste, Vertrauen, Mut und Hilfsbereitschaft. Ich bin ja sonst weniger der Freund von Vampiren, doch das Cover hat mich sofort angesprochen. So wurden die 3,32 Stunden für mich zu einem reinen Hörvergnügen, was explizit an der Sprecherin Dina Kürten lag, deren Stimme sicher einige von Elsa aus "Die Eiskönigin" erkennen werden. Doch besonders angetan war ich von Mirellas Kater Lancelot, wie er sich ab nun nennt. Sein französischer Dialekt mit mon dieu, tres terrible gab dem Hörbuch einen besonderen Flair und passt hervorragend zu dem Kater. Dass er sich über seinen Namen und das rosa Halsband ärgert, bringt er ebenfalls sofort zum Ausdruck. Doch ebenso gut gefallen hat mir die kecke Mirella, die mitunter etwas verängstigt ist, besonders nachts. Und dann wäre da noch Tante Elly, wenn sie erstaunt ist, gibt sie schon mal ihr Holy Moly von sich, das einfach gut zu ihr passt. Doch wie soll sie sich verhalten, wenn der eigene Vater Tierarzt ist und man ihm nicht sagen darf, dass sie Tiere versteht? Mirella und ihre Mutter stehen da vor einem großen Problem. Zudem darf außer Mama und Tante Elly niemand davon wissen, dass sie nachts zu einem Vampirmädchen wird. Und auf ihren Ausflügen entdeckt sie noch andere Vampire und ihre Beschützer. Diese wundervoll erdachte Geschichte hat so viel Potenzial für mehr, sodass ich mir sicher bin, das Mirella und ihren Freunden noch einiges erleben werden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich froh war, über dass Hörbuch, weil hier manches noch deutlicher zu tragen. Den durch den Akzent und verschiedenen Stimmlagen werden die einzelnen Szenen einfach verdeutlicht. Ich bin sonst eher weniger der Hörer von Hörbüchern, doch hier würde ich wirklich eher zu diesem statt zum Buch greifen. Und ich bin mir sicher, dass es nicht nur die Mädchenherzen höherschlagen lässt, sondern es ebenso den Jungs und selbst Erwachsenen gefallen wird. Als krönenden Abschluss gibt es am Ende noch eine coole Vampirmarmelade. Mich jedenfalls konnte die Geschichte begeistern und ich möchte unbedingt wissen, was Mirella weiter erlebt. Deshalb gibt es von mir eine Hörempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Wenn man tötet weil die Seele krank ist

Profiling Murder – Fall 10
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"Und du sollst ihn schächten und von seinem Blut nehmen und auf den Altar sprengen ringsumher." (Exodus 29:16)
Laurie und Jake werden zu einem unschönen Tatort gerufen. Ähnlich wie bei ihrem letzten Fall ...

"Und du sollst ihn schächten und von seinem Blut nehmen und auf den Altar sprengen ringsumher." (Exodus 29:16)
Laurie und Jake werden zu einem unschönen Tatort gerufen. Ähnlich wie bei ihrem letzten Fall scheint hier jemand Menschen bei lebendigem Leib zu opfern. Der Täter überwältigt seine Opfer, hängt sie kopfüber und schneidet ihnen die Kehle und Pulsadern auf. Doch warum tötet er auf so grausame Weise? Als die nächsten Opfer im muslimischen und jüdischen Kreis zu finden sind, scheint niemand etwas zu wissen. Der erste Hinweis einer jungen Frau führt die Ermittler auf eine Spur. Außerdem gibt Lauries Stalker Keith Holden keine Ruhe, immer weiter attackiert er sie mit Nachrichten.

Meine Meinung:
In Band 10 der Dranbleiber-Reihe "Profiling Murder" wird es diesmal wieder blutig. Der Serientäter tötet überaus brutal, in dem er seine Opfer tötet, ähnlich wie beim Schächten, das man aus dem Islam (Halāl) und Judentum (Koscher) kennt. Das Blut gilt in diesen beiden Religionen als unrein. Schächten soll deshalb das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleisten. Haben Laurie und Jake es gar mit einem religiösen Fanatiker zu tun? Die ersten Anzeichen scheinen jedenfalls dafür dazu sein. Doch egal, ob sie in der jüdischen oder muslimischen Gemeinde fragen, sie treffen auf eine Mauer des Schweigens. Wieder mal müssen Laurie und Jake sich mit einem Serienmörder befassen, anscheinend sind sie in Phönix schon dafür bekannt, die Besten dafür zu sein. Dania Dicken lässt es wieder einmal brutal und blutig werden. Zwar lese ich nicht explizit, wie der Täter seine Opfer tötet, dafür sind diese Bücher einfach zu kurz. Dafür lässt mich die Autorin in die Seele des Menschen blicken, der schon mehrere Jahre psychisch angeschlagen ist. Die Vorstellung, dass jemand solche Morde begeht, ist für mich unvorstellbar, als würde man einen Menschen wie ein Tier behandeln. Ist dieser Täter wirklich so skrupellos oder ist er einfach nur krank? Genau dies müssen Laurie und Jake herausfinden, als sie ihren ersten Hinweis bekommen. Für Laurie heißt es nun, alles dranzusetzen, was sie als Sozialarbeiterin kennengelernt hat. Und auch Lauries Stalker scheint keine Skrupel zu kennen. Selbst nachdem sie ihn inzwischen angezeigt hat, scheint er keine Ruhe zu geben. Ich dachte mir, dass Keith keine Ruhe geben wird, viel zu sehr ist er von Laurie angetan. Gleichzeitig produziert die Autorin hier eine Spannung, die mich als Leser immer mehr beunruhigt. Denn wer weiß, was Keith Holden noch tut, um an Laurie zu kommen? Weiterhin ist das ein Thema, bei dem sie mich auf die Folter spannt und ich wirklich neugierig bin, was da auf Laurie oder Jake noch zukommt. Trotz der Kürze war es erneut ein sehr interessantes Thema, bei dem mich dieses Buch wieder bis zum Ende gefesselt hat. So bin ich schon gespannt auf Band 11 und besonders, was Keith Holden macht. Von mir gibt es auch diesmal wieder 5 von 5 Sterne für einen informativ gut recherchierten Kurzthriller.

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