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Veröffentlicht am 04.10.2019

Weihnachten die Zeit für kleine Wunder

Der wundersame Adventskalender
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"Das Wunderbare an Wundern ist, dass sie sich weder herbeiwünschen noch wiederholen lassen. Sie geschehen an den seltsamsten Orten, in den unwahrscheinlichsten Augenblicken und lassen jene, die am wenigsten ...

"Das Wunderbare an Wundern ist, dass sie sich weder herbeiwünschen noch wiederholen lassen. Sie geschehen an den seltsamsten Orten, in den unwahrscheinlichsten Augenblicken und lassen jene, die am wenigsten damit gerechnet haben, wundersam verändert zurück." (Buchauszug)
Es ist Heiligabend, die Straßen sind fast leer, nur Martin Harnack eilt noch durch die Gegend. Den seine bestellten Weihnachtsgeschenke sind nicht angekommen. Kein Wunder das es nun Ärger zu Hause gegeben hat, den wieder einmal hat seine Frau bemerkt, wie wenig Interesse er noch an seiner Familie hat. Das Einzige was Martin nun noch bleibt, ist zu retten, was noch irgendwie geht. Als er sieht, dass ein alten Laden noch geöffnet hat, tritt er ein in der Hoffnung, dort etwas Passendes zu finden. Dem Besitzer ist auch sofort klar, dass er das Richtige für Martin und seine Familie hat und gibt ihm einen seltsamen Adventskalender mit. Als Martin am nächsten Morgen erwacht und sieht, dass der Kalender den 1. Dezember anzeigt, denkt er, das Ganze war nur ein Traum, bis er den Adventskalender auf dem Dachboden entdeckt.

Meine Meinung:
Das warme, weihnachtliche Cover lässt bei mir sofort die ersten Weihnachtsgefühle hochkommen. Der Schreibstil war flüssig, unterhaltsam, humorvoll und streckenweise zwischen Fantasie und Mystik. Den dieser sonderbare Adventskalender hat es wirklich in sich, er beschert Martin Geschenke, mit denen er zu anfangs gar nichts anfangen kann. Erst nach und nach erkennt er, dass hinter allem eine Bestimmung ist und das, sogar Gott seinen Finger da im Spiel hat. Martin ist ein bisschen ein Workaholiker, die Arbeit als Dozent füllt ihn sehr aus. Zudem will er nun die Karriereleiter noch weiterklettern und muss dafür unbedingt sein Manuskript fertig bekommen. Kein Wunder also das man dabei seine drei Kinder Anton, Leonie, Ben und seine Ehefrau Swenja vernachlässigt. Die vier allerdings scheinen diese Leben schon länger zu kennen. Den man spürt förmlich schon auf den ersten Seiten, wie sehr jeder sein eigenes Leben lebt. Swenja arbeitet als Erzieherin in einer Kindertagesstätte, Anton der meist über seinem Tablet hängt, die ruhige Leonie die sehr auf ihren Körper und das Essen achtet und Ben der Jüngste, der einfach so nebenher läuft und alles erduldet. Thomas Franke hat hier ein Bild von einer Familie dargestellt, wie man sie sicher mehrfach heutzutage vorfindet. Nur das hier Martin langsam die Augen geöffnet werden, den Martin ist Christ und eigentlich sollte sein Glaube das Zentrum in ihm und seiner Familie sein. Doch irgendwo und -wann muss dieser Glaube ein wenig in Vergessenheit gerückt worden sein. Da kommt die Weihnachtszeit mit der Geburt Jesus genau zur richtigen Zeit. Den durch die Geschenke aus dem Adventskalender lernt auch Martin wieder, wichtig seine Familie für ihn ist und wie sehr er sie bisher vernachlässigt hat. Zwar war mir dieser suspekte Adventskalender am Anfang nicht ganz so geheuert, da dieses Mystische nicht so ganz mein Fall ist. Doch ich muss sagen, der Autor hat sich mit den Geschenken und den daraus entstehenden Situationen und Geschichten wirklich was einfallen lassen. Selbst die Weihnachtsgeschichte wird hier in moderner Form dargestellt, als er sie seinen Sohn Ben erzählt. Und so ist es dann auch kein Wunder, das er nach und nach nicht nur seine Kollegen besser kennenlernt, sondern auch der Familie wieder näherkommt. Für mich war dies eine wunderschöne Geschichte, die mir zeigt das Familie, Glaube, Nächstenliebe und Liebe wieder mehr in den Vordergrund rücken sollten und das es Wunder immer wieder gibt. Von daher lassen sie sich mit diesem Buch auf Weihnachten einstimmen, ich kann es nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Giftmord auf dem Münchner Wiesn

Blut. Rausch. Gift.
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"Jedes Glück, das wir genießen, indem wir andern Schmerz bereiten, träufelt einen Tropfen Gift in unsere Seele." (Otto von Leixner)
In der Schreinerei Kreitmair in München kommt es zu einem brutalen Blutbad ...

"Jedes Glück, das wir genießen, indem wir andern Schmerz bereiten, träufelt einen Tropfen Gift in unsere Seele." (Otto von Leixner)
In der Schreinerei Kreitmair in München kommt es zu einem brutalen Blutbad bei dem Marleen Kreitmair und ihr Geselle Konstantin Hain getötet werden. Schnell deutet alles daraufhin, das die Tat aus Eifersucht vom Ehemann Max begangen wurde. Den dieser ist seit der Tat nicht auffindbar und befindet sich sehr wahrscheinlich auf der Flucht. Als kurz danach ein weiterer Todesfall das Team um Henri Wieland erschüttert. Beim Münchner Oktoberfest wird in einem Bierzelt der Pilot Philipp Dreyer vergiftet. Schnell stellt man fest, das Philipp mit dem Gift Coiin getötet wurde. Wer hatte ein Interesse den Piloten zu töten oder galt dieser Anschlag vielleicht seiner Frau Cosima?
Derweil erfreut sich Elisa das Henri endlich mit ihr eine Beziehung eingegangen ist, auch wenn sie diese vereinzelt noch geheim halten. Als ihr Chef Andre davon erfährt, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Erneut muss Elisa ihm beweisen, wie gut sie in ihrem Job ist und das er sie als Journalistin braucht.

Meine Meinung:
Der vierte Fall um Kommissar Henri Wieland und Journalistin Elisa Gerlach führt mich diesmal aufs Münchner Oktoberfest oder auch Wiesn genannt. Das dunkle Cover mit dem roten Riesenrad passt dabei nicht nur zu den anderen Büchern, sondern auch sehr gut zum Inhalt dieses Buchs. In dieser Geschichte kommt es zu zwei Verbrechen, die das Team bearbeiten muss. Dabei fand ich besonders den Giftanschlag im Bierzelt auf der Wiesn als eine gelungene Idee. Zum Hintergrund des Gifts ist folgendes zu wissen: Coniin erregt zunächst die motorischen Nerven, die dann später gelähmt werden. Gewonnen wird es aus von der Pflanze Gefleckten Schierling, die es zum Glück heute nicht mehr häufig gibt. Charakteristisch ist der brennende Geschmack. Nach der Einnahme kommt es zu vermehrten Speichelfluss, Schwindel, Atemnot, Eintrübung des Bewusstseins, Sehstörungen, Lähmungen. Bei erhöhter Dosis ist dieses Gift tödlich, ein Mensch benötigt ca. 500 mg und der Tod tritt nach einer halben bis zu 5 Stunden ein. Somit ist Coniin kein schöner Tod, aber welcher Tod durch Gift ist das schon? Für mich war dieses Gift recht neu, mir wurde es erst klar, als ich las, das man damit im 5. und 4. Jh. vor Chr. in Athen viele hingerichtet wurden, bekanntes Opfer war Sokrates. Gute Recherchen, ihr herausragender Aufbau und der unterhaltsame Schreibstil, bei dem mich die Autorin wieder bis zum Schluss verworren hat, hat diesen Krimi wieder sehr interessant gemacht. Gerade das Wechselspiel Privatleben und Ermittlungen ist in den Krimis von Liv Morus maßgebend und empfinde ich als recht angenehm. Besonders ihre Täter die sie bisher nie als brutal und blutrünstig dargestellt hat. Im Gegenteil man kann sogar sehr oft im Nachhinein ihre Beweggründe der Tat verstehen. Selbst wenn der Fall um die beiden ersten Toten recht offensichtlich war, wurde es hier am Ende noch sehr spannend. Dass man außerdem noch Henris Tochter Anna entführt brachte selbst den sonst eher ruhigen, gelassenen Kommissar an seine Grenzen. Schön hingegen fand ich das Elisa und Henri endlich ein Paar geworden sind, den ich finde die beiden gehören zusammen. Er scheint Elisa endlich zu vertrauen und das sich die beiden lieben habe ich ja schon länger gespürt. Trotzdem er hier in diesem Band noch ab und an unsicher ist, erscheint er Elisa nun zu vertrauen, das sie nicht einfach über ihn hinweg gehörte Ermittlungen in ihren Artikel veröffentlicht. Die Mühen ihre Beziehung vor der Familie und der Arbeit geheim zu halten wird immer schwerer und war hier streckenweise sehr lustig dargestellt. Selbst das Rivalinnenspiel zwischen Jette und Elisa kommt wieder mal nicht zu kurz und wird diesmal wieder extrem. Ich liebe diese bayrische Krimireihe, die stellenweise auch Dialekt aufweist, sehr. Deshalb gebe ich diesem Buch wieder 5 von 5 Sterne für einen gelungenen Krimi und kann die Reihe nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Der Tod löscht alles Leben und die Freundschaft aus

Blackbird
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"Der Tod ist nicht der größte Verlust im Leben. Der größte Verlust ist das, was in uns stirbt, während wir leben." (Norman Cousins)
Als der 15-jährige Morton Schumacher, von seinen Freunden nur Motte genannt ...

"Der Tod ist nicht der größte Verlust im Leben. Der größte Verlust ist das, was in uns stirbt, während wir leben." (Norman Cousins)
Als der 15-jährige Morton Schumacher, von seinen Freunden nur Motte genannt den Anruf bekam, konnte er erst gar nichts damit anfangen. Der Vater von seinem besten Freund Bogi sagte ihm, das dieser schwer krank im Krankenhaus lege. Bogi hieß eigentlich Manfred Schnellstieg, aber alle nannten ihn nur Bogi. Motte erfährt das Bogi am Non Hodgkin Lymphom erkrankt ist, keine Ahnung was das wieder war, denkt er sich. Doch für Motte und seine Freunde sollte sich nach dieser Nachricht das ganze Leben verändern.


Meine Meinung:
Das unscheinbare Cover mit der roten Bank will für mich nicht so recht zur Geschichte passen, ich hätte da sicher etwas anderes gewählt. Ich wurde auf diese Geschichte aufmerksam und war gespannt, was der Schauspieler Matthias Brandt hier geschrieben hat. Mich machte vor allem neugierig das es um Jugendliche, Krankheit und Tod ging. Doch ich sollte noch mehr erfahren, den diese Krankheit würde Mottes ganze Jugend verändern. Den er lernt nicht nur Tod, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Trennung kennen, sondern auch Freundschaft, Vertrauen, Mut und Liebe. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, humorvoll und emotional, besonders am Ende war es dann für mich sehr tränenreich. Ab und an war die Sprache etwas ungehobelt, wie eben ab und zu die Jugend von damals war. Vulgär wurde es erst, als es um Bogis Hobby das Furzen ging. Das war mir dann doch zu viel, aber es war das einzige das mir aufgestoßen ist. Der Autor erzählt in Ich-Form Motte Leben in ca. ein Jahr lang. Ich merkte recht schnell, das dieses Buch in der Vergangenheit spielt und sicher stückweise die eigene Jugend des Autors mit einfließt. Ob er natürlich dieses Todeserlebnis wirklich hatte, wird aus dem Buch nicht ersichtlich. Ich spüre sofort die 70er Jahre und ich fühle mich in meine Jugendzeit zurückversetzt. Ob das die Lehrer sind, in Mottes Schule bei denen ich in manchen meine Lehrer sehe. Da ist im besonderen Vertrauenslehrer Meinhardt den alle toll finden, Kragler der heimlich Nazikragler genannt wird, weil er sich so benimmt und der Bademeister der für alle nur Elvis heißt, weil er ihm so ähnlich ist. Motte, Bogi, Jan und Walki sind eine Clique, doch mit Bogi ist er wirklich ganz dicke befreundet. Ihm kann er alles erzählen, die Liebe zu besonderen Wörtern und zur Musik sind ihnen wichtig. Auch hier spürt man wieder die 70er mit Bands wie die Beatles, Led Zeppelin, Queen und viele mehr. Hieraus entsteht auch der Titel, den "Blackbird" ist ein alter Song der Beatles. Das Motte mit Bogis Krankheit gar nicht klarkommt, spürt man das gesamte Buch über. Doch statt er hinter seinem Freund steht, flüchtet er lieber, was sicher auch mit Mottes beginnender Pubertät zu tun hat. Den er lernt eines Tages Jacqueline Schmiedebach kennen, verliebt sich in sie und wird enttäuscht. Es folgen Ängsten, Freude, Tränen und Bangen um seinen Freund Bogi, bei dem ihm Schornsteinfegerin Steffi zur Seite steht. Ein Buch das sicher viele Leser in ihre Jugend zurückversetzt und mir deshalb gut gefallen hat. Und das der Jugend von heute aufzeigt, das wir auch einmal jung waren und wir ohne Handy und Internet etwas erlebten. Mich jedenfalls konnte das Buch größtenteils überzeugen und gebe darum 4 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Verlassen im Dunkel mit dem Tod vor Augen

Sterbekammer
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"Hier unten gibt es nur eine Jahreszeit: Sie heißt: Warten. Warten auf das Licht. Warten auf das Essen. Warten auf ihn. Warten auf die Angst. Manchmal warte ich auf den Tod. Aber er findet mich nicht hier ...

"Hier unten gibt es nur eine Jahreszeit: Sie heißt: Warten. Warten auf das Licht. Warten auf das Essen. Warten auf ihn. Warten auf die Angst. Manchmal warte ich auf den Tod. Aber er findet mich nicht hier unten." (Buchauszug)
Am frühen Morgen wird Frida und ihr Vater von der Nachbarin geweckt, weil der Hund vom alten Josef Hader wie verrückt bellt. Frida fährt zur Deichmühle und findet dort den sturen Eigenbrötler tot auf der Treppe vor und geht erst mal von einem Unfall aus. Am nächsten Tag, als Frida die Deichmühle durchsucht, findet sie eine sonderbare Bodenklappe in der Küche. Beim näheren betrachten sieht die darunterliegende Kammer zwar erst wie ein Bunker aus, doch Frida wird schnell klar, das dieses dunkle Loch ursprünglich Gefängnis war. Derweil erinnert sich Bjarne Haverkorn der nach seinem letzten Fall noch immer angeschlagen ist, sich an einen Fall vor fast 10 Jahren, als die junge Ehefrau und Mutter Anneke Jung auf dem Nachhauseweg verschwunden ist. Eine DNA Analyse fällt positiv aus, alles deutet daraufhin das Anneke in dieser Kammer gefangen gehalten wurde. Außerdem beschäftigt das Team ein Überfall auf eine Tankstelle, bei dem der Tankstellenangestellte erschossen wurde.


Meine Meinung:
Dies ist der dritte Band der Reihe rund um das Marschland und die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Das eindrückliche, düstere Cover mit der Mühle passt wieder sehr gut. Der Schreibstil ist unterhaltsam flüssig und in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Dabei tut sich in den Strängen, die in Ich-Form geschrieben sind, die ganzen Abgründe Annekes auf. Annähernd zu spüren was sie in dem dunklen Loch unter der Küche erdulden und ertragen musste an Missbrauch, Vergewaltigung und allem anderem erschüttert mich zu tiefst. Dass man so ein Martyrium fast 10 Jahre aushalten kann, ist kaum vorstellbar. Anders als bei Natascha Kampusch hat sie keinen großen Kontakt zu ihrem Peiniger. Es tut es mir regelrecht in der Seele weh, zu sehen wie sie leidet und trotzdem bin ich fasziniert, was für eine Stärke sie besitzt. Sätze wie dieser:
"Der Gedanke an meinen Tod ist nicht schlimm. Er fühlt sich still an und warm. Wie ein langer Schlaf. Aber die Vorstellung, dass meine Lieben nie erfahren, was mit mir geschehen ist, kann ich kaum ertragen", treiben mir die Tränen in die Augen. Aber nicht nur Anneke leidet, sondern auch Frida, den Vollmers Nachfolger Nick Wahler hat sie von Anfang an auf dem Kieker. Und auch auf dem elterlichen Hof, wo Frida zurzeit wohnt, gibt es erneut Sorgen, die sie versucht in den Griff zu bekommen. Bjarne hingegen muss sich noch von seiner Rauchvergiftung erholen, die ihm doch stärker zugesetzt hat, wie er dachte. Dafür klappt das Zusammenleben mit seiner neugewonnen Tochter Henriette umso besser, so das die beiden sogar überlegen sich ein Haus zu kaufen. Wie schon in den beiden letzten Büchern rum um die Ermittler Frida Paulsen/ Bjarne Haverkorn spielt wieder einmal das Marschland eine große Rolle. Dieser außergewöhnliche Lokalkolorit bindet die Autorin hier sehr gut in ihre Krimis ein. Besonders die bildhafte Sprache lässt bei mir sofort die Einöden, Deichmühle oder die reetgedeckten Häuser vor Augen erscheinen. Genauso ergeht es mir mit den Charakteren, bei denen ich ebenfalls die passenden Schauspieler mir vorstellen kann. Besonders weil die Autorin mich, an deren Privatleben teilhaben lässt, wachsen mir die Ermittler immer mehr ans Herz. Schön fand ich diesmal, das Frida Torben nun doch eine Chance gibt und die beiden endlich zusammenkommen. Selbst bei Bjarne spürt man eine Veränderung seit er weiß, dass er eine erwachsene Tochter hat. Es ist schön zu sehen wie er im Grunde für Frida nicht nur eine partnerliche, sondern auch eine väterliche Rolle einnimmt. Für mich sind die beiden ein ideales Ermittlergespann, von denen ich gerne mehr lesen möchte. Trotzdem ich recht früh eine Vermutung hatte, überraschte mich die Autorin am Ende doch noch mit einer Wendung. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.10.2019

Das Jurymitglied mit einem dunklen Geheimnis

Profiling Murder – Fall 6
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"Intrigante Leute sind schwache Köpfe, öfters haben sie Einfälle, aber im Großen kann ein böser Mensch nichts einsehen." (Immanuel Kant)
In Phönix wird die grausam zerstückelte Leiche einer jungen Frau ...

"Intrigante Leute sind schwache Köpfe, öfters haben sie Einfälle, aber im Großen kann ein böser Mensch nichts einsehen." (Immanuel Kant)
In Phönix wird die grausam zerstückelte Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Laurie ist entsetzt und überrascht als sie die Frau entdeckt, die sie Tags zuvor bei Richter Abbott der für den Marquez Fall zuständig ist angetroffen hat. Sie sollte eigentlich in der Jury sitzen und wollte vom Richter entbunden werden. Steckt hinter dem Tod von Linda Harrelson etwa das Kartell um Marquez? Doch als Laurie Lindas Vergangenheit durchleuchten, stellen sie fest, dass sie den Staatsanwalt von früher kannte und das sie ein dunkles Geheimnis von früher miteinander verbindet.

Meine Meinung:
In der vorerst letzten Folge der Dranbleiber-Reihe geht es um einen brutalen, grausamen Leichenfund einer jungen Frau. Durch die gleichbleibenden Cover hat man einen gewissen Wiedererkennungswert für die Serie rum um Laurie Walsh geschaffen. Wie schon in den anderen Folgen handelt es sich auch diesmal um einen Kurzkrimi, der mich erneut mit seinem unterhaltsamen, spannenden Schreibstil überzeugen konnte. Dania Dicken gibt mir als Leser erneut Teil Rätsel auf, die bis zum Ende offen blieben. So hatte ich wieder keine Wahl, ich musste dieses Buch in einem Stück verschlingen. Den besonders durch die kurzen prägnanten Kapitel die immer zwischen Ermittlungen und Privatleben hin und her springen, bleibt man einfach dran. In erster Linie da am Ende meist noch ein spannender Showdown auf mich wartet. Inzwischen hat das dreier Gespann Laurie, Jake und Sam ein neues Zuhause gefunden. Den für Laurie war es nach ihrem letzten Fall nicht mehr möglich weiter in ihrer Wohnung zu leben. Sam hat nach ihrer jahrelangen Entführung und Missbrauch endlich bei Laurie ein neues zu Hause gefunden und scheint angekommen zu sein. Und ich bin erstaunt, wie gut sie inzwischen ihr Leben meistert. Dass sie nun in Erwägung zieht, ihre Geschichte zu vermarkten erschien mir erst befremdlich. Doch vielleicht ist das genau ihr Weg um mit der Vergangenheit abzuschließen. Dass ich als Leser stückweise in das Privatleben der Ermittler involviert werde, gehört zum Markenzeichen der Autorin. Ich muss sagen ich finde das sehr schön, den dadurch kommt man den Ermittlern näher, man fühlt, jedoch leidet man auch mehr mit den Protagonisten mit. So ging es mir auch in diesem Teil wieder. Den zu den eigentlichen Ermittlungen muss Laurie noch in einem speziellen Gerichtsfall als Zeugin aussagen, bei dem sie selbst Betroffene war. Speziell diese Gerichtsverhandlung ging auch mir an die Nieren, da diese recht detailliert und emotional beschrieben wurde. Hier spürt man speziell den psychologischen Hintergrund der Autorin. Zudem gibt es im Fall um die tote Linda einige Wendungen, so das ich vom Ende schon überrascht war. Dabei wurden die Protagonisten wieder akkurat und recht akribisch beschrieben. Was mich sehr gefreut hat, war der Cliffhanger am Ende, den er zeigt, mir das diese Serie noch nicht zu Ende ist. Für dieses Buch vergebe ich wieder 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für die komplette Dranbleiber-Reihe.