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Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein kritisches Gehör registriert jede Schwingung

Auris
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"Gibt es ein Ohr so fein, dass es die Seufzer der welkenden Rose zu hören vermöchte?" (Arthur Schnitzler)
Der berühmte Berliner forensische Phonetiker Matthias Hegel auch Auris genannt, spürt an jeder ...

"Gibt es ein Ohr so fein, dass es die Seufzer der welkenden Rose zu hören vermöchte?" (Arthur Schnitzler)
Der berühmte Berliner forensische Phonetiker Matthias Hegel auch Auris genannt, spürt an jeder kleinsten Schwingung den Gemütszustand eines Menschen. Dadurch kann er sehr genau zwischen Wahrheit oder Lüge unterscheiden. Zahlreiche Täter hat er somit schon entlarvt und ins Gefängnis gebracht. Doch nun sitzt er selbst in Haft, nachdem er gestanden hat eine Obdachlose während eines Streits mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge hat sich darauf spezialisiert unschuldig Verurteilte zu helfen um ihr Urteil zu revidieren. Als sie in Hegels Fall recherchiert stellt, sie schnell fest das dieser die Tat gar nicht begangen haben kann. Doch Jula ist auch noch immer traumatisiert von den Ereignissen in Argentinien und dem Selbstmord ihres Bruders Moritz. Als sie sich immer mehr in Hegels Leben und seinem Fall vertieft, erhält sie anonyme Drohanrufe. Als Jula nicht aufgibt, gerät nicht nur sie immer tiefer in Gefahr. Ist Hegel wirklich unschuldig und kann Jula dies beweisen?

Meine Meinung:
Das sehr spezielle Cover fühlte sich besser an, wie es aussah, dabei sollten die Rillen ein Frequenzspektrum von Signalen darstellen, was wiederum gut zum Phonetiker Hegel/Auris (lat. Ohr) passte. Ich muss Vorwegsagen, das mich dieses Buch gereizt hatte, da unter anderem der Autor Sebastian Fitzek für die Idee stand. Wobei ich von diesem Autor zuvor noch nichts gelesen, allerdings viel gehört hatte. Auch Vincent Kliesch kannte ich bisher nicht, allerdings frage ich mich, ob es wirklich nötig war, das man die Idee Fitzeks hier so groß ankündigte. Für mich sah dies hier eher wie eine reine Werbestrategie aus, die der Autor nicht nötig hatte. Den der Schriftstil ist sehr gut, fesselnd und größtenteils äußerst unterhaltsam. Die kurzen Kapitel und die verschiedenen Handlungsstränge machten es mir leicht am Buch dranzubleiben. Trotzdem hatte ich ein paar Dinge, die mich an diesem Thriller störten. Der eigentliche Held und Titelgeber kam meiner Meinung nach in diesem Buch viel zu kurz, das meiste drehte sich hauptsächlich um Jula Ansorge. Auch seine Tat, das Motiv und seine ganze Arbeit um die Phonetik war meiner Meinung nach nicht gut ausgearbeitet. Dass es diese Forensischen Phonetiker bei der Polizei gibt, da scheint es keinen Zweifel zu geben, nur hätte ich mir bei weitem mehr Informationen und Wissen um diese Thematik gewünscht. Besonders, weil ich die Szenen mit Matthias Hegel sehr interessant fand. Als ich dann so richtig in die Geschichte eingetaucht war, kam am Ende die Wendung die mich doch sehr verwirrte. Die vielen Fragezeichen die dadurch entstanden, so wie das offene Ende, das für mich eher nach einem provozierenden Cliffhanger aussah. Gerade diese gezielten Handlungsabbrüche bewirken bei mir immer ein ungutes Gefühl, wenn nicht sogar Wut. Den dadurch werde ich zwangsläufig gezwungen, das ich als Leser das nächste Buch kaufen muss, da ich natürlich wissen möchte, wie es weitergeht. Aber auch sonst hatte das Buch viele Ungereimtheiten wie z. B. das ich mir nicht im Klaren war, was es mit diesem Vorfall in Argentinien auf sich hatte, auch hier ließ mich der Autor wie so oft im Ungewissen. Ebenso wie die Rettung der beiden Kinder zu anfangs, die einfach endete, ohne das ich mehr was erfuhr. Hatten diese Handlungen etwas mit dem Plot zu tun oder waren sie nur Einleitung und schmückendes Beiwerk? Ebenso Julas Spekulationen am Ende die mich mit lauter Fragezeichen zurückließen, auf deren Antwort ich nun Wochen oder gar Monate warten muss. Außerdem wurde ich mit den Charakteren nie richtig vertraut, dadurch das ihre Lebensläufe nur oberflächlich angekratzt wurden konnte ich keine wirklichen Gefühle und Sympathien für sie entwickeln. Sie blieben mir weitestgehend fremd und so hoffe ich sehr, das ich im nächsten Band mehr erfahre. Deshalb kann ich diesem Buch nur 3 1/2 von 5 Sterne geben in der Hoffnung das die Fortsetzung mich mehr überzeugt und meine Fragen beantwortet.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Der Alptraum von Adlershof

Heimweh
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Inhalt lt. Amazon:
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine ...

Inhalt lt. Amazon:
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine Exfrau ermordet und seine Tochter entführt wird. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Berg ist klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine langvergessene Schuld drängt ans Licht. Um Isa zu finden, muss er das tun, was er nie wollte: zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim. Dort hat er gelernt, sich zu wehren, und dort wäre er beinahe getötet worden. Berg nimmt die Kampfansage an. Denn für Isa würde er alles tun. Auch ein zweites Mal durch die Hölle gehen.Zusammen mit Jule einer Freundin seiner Frau geht er nach Adlershof um dort seine Suche nach Isa zu beginnen. Was wie ein Alptraum beginnt wird schließlich zur Hölle für Jesse, Jule und Isa.

Meine Meinung:
Also ich muss sagen nach dem ich den Prolog gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf das Buch, vor allem weil ich den Autor nicht kannte. Doch leider plätscherte die Story meines Erachtens nach zu sehr dahin und manchmal war mir das Buch dann fast zu langatmig vom Inhalt. Klar kam so der eine oder andere Vorfall aber eine richtige Spannung wie es für ein Psychothriller üblich ist wollte nicht aufkommen. Erst so aber der Mitte des Buches wurde es dann so richtig interessant bis es manchmal sogar fast etwas verwirrend wurde. Das Ende war dann das spannendste vom ganzen Buch und ich bin froh das der Autor im Epilog doch das eine oder andere noch aufklärt und es so ein schönes Ende gibt.Gut fand ich die kurzen Kapitel und das die Passagen aus der Vergangenheit in einem anderen Schriftbild gehalten sind. Im großen und ganzen ist es ein interessantes Buch aber für mich kein herrausragender Psychothriller, weil er einfach vom Inhalt her strichweise zu lang war. Deshalb bekommt der Roman auch nur gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Tragische Liebesgeschichte

Das Orchideenhaus
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Inhalt lt. Amazon:
Als junges Mädchen verbrachte Julia Forrester jede freie Minute bei ihrem Großvater, einem bekannten Orchideenzüchter, im Gewächshaus von Wharton Park. Nach einem schweren Schicksalsschlag ...

Inhalt lt. Amazon:
Als junges Mädchen verbrachte Julia Forrester jede freie Minute bei ihrem Großvater, einem bekannten Orchideenzüchter, im Gewächshaus von Wharton Park. Nach einem schweren Schicksalsschlag führt der Zufall Julia Jahre später noch einmal zu dem Anwesen zurück. Der jetzige Besitzer Kit Crawford überreicht ihr ein altes Tagebuch, das bei den Renovierungsarbeiten gefunden wurde und womöglich Julias Großvater gehörte. Als Julia ihre Großmutter Elsie mit dem Tagebuch konfrontiert, drängt ein jahrelang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht, das auch Julias Leben komplett verändern wird …

Meine Meinung:
Ein sehr schöner Roman, der vielleicht stellenweise etwas sehr langatmig ist. Aber durch die gute Aufteilung von Zukunft und Gegenwart bleibt es doch interessant und man möchte wissen wie es weiter geht. Aber ich habe schon durchaus auch andere Meinungen gehört die das Buch als sehr langweilig empfanden, was ich jetzt wieder so nicht sagen kann. Wer gerne Liebesgeschichten liest die in versch. Zeitzonen spielen der wird sich im Orchideenhaus sehr wohlfühlen. Auch wenn es mit den 560 Seiten ein etwas zu dickes Buch ist hat es mich doch größtenteils überzeugt und ich habe es gerne gelesen. Allerdings gibt es in der Kategorie auch durchaus viele gute und lesenswerte Bücher. Von daher nicht die ganze volle Punktzahl von mir.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Als Hörbuch sicher besser

Schmitz' Mama
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Inhalt lt. Fischer Verlag:
Warum sagt Mama immer »Dingens«?
Was hat sie mit Hannibal gemeinsam?
Wie zum Teufel beendet man ein Telefonat mit ihr?
Ralf Schmitz geht für solche und ähnlich knifflige Rätsel ...

Inhalt lt. Fischer Verlag:
Warum sagt Mama immer »Dingens«?
Was hat sie mit Hannibal gemeinsam?
Wie zum Teufel beendet man ein Telefonat mit ihr?
Ralf Schmitz geht für solche und ähnlich knifflige Rätsel ungehemmt auf Lösungssuche. Spätestens, wenn er von Mamas schlimmsten Geschenken, unpassendsten Umräum-Aktionen und gruseligsten Kochversuchen erzählt, werden Sie sich fragen: Woher kennt Ralf Schmitz eigentlich meine Mutter?!
Eine humorvolle Hommage an die Mama und die »bucklige« Verwandtschaft.

Meine Meinung:
Leider war ich von diesem Buch etwas enttäuscht, hatte damals einen Beitrag bei Markus Lanz gesehen wo das Buch vorgestellt wurde.
Das machte mich so neugierig das ich es kaufte und feststellen musste das alle lustigen Abschnitte in dem Beitrag gezeigt bzw. gelesen wurden.
Eigentlich mag ich Ralf Schmitz sehr gerne und ich denke auch das die Hörbuchfassung sicher interessanter ist, da dann einfach der Schmitz`che Humor noch eher hervor kommt (was im Buch etwas fehlt).
Manchmal kam es mir fasst etwas zu übertrieben vor, kann eine Mutter wirklich so einfallslos naiv sein wie er sie teilweise beschreibt??
Also ein begnadeter Schriftsteller ist er leider nicht wie ich feststellen musste.

Nach der Hälfte des Buches legte ich es weg,weil es mich nur noch langweilte und bisher habe ich es nicht mehr weitergelesen.

Aber ich denke Mal da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden, für mich ist der Komiker Schmitz Live oder im Fernsehen immer noch der beste.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Aufwühlende und gute Biografie

Nicht alle waren Mörder
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Inhalt lt.Amazon:
Als 1942 die ersten Bomben auf Berlin fielen, war Michael Degen zehn Jahre alt. Ein Jahr später mussten er und seine Mutter in den Untergrund. Zwei Jahre lang, immer auf der Flucht vor ...

Inhalt lt.Amazon:
Als 1942 die ersten Bomben auf Berlin fielen, war Michael Degen zehn Jahre alt. Ein Jahr später mussten er und seine Mutter in den Untergrund. Zwei Jahre lang, immer auf der Flucht vor Verrat, Entdeckung und dem sicheren Tod verbrachte Michael Degen seine Kindheit.Einfühlsam, ohne jede Sentimentalität und aus der Sicht des Jungen erzählt der bekannte Schauspieler seine Erlebnisse und erinnert sich liebevoll an die Menschen, denen er eigentlich sein Leben verdankt.

Meine Meinung:
Durch Zufall hatte ich dieses Buch in meiner Ortsbücherei entdeckt und da ich den Schauspieler Michael Degen gerne sehe einfach mal ausgeliehen.

Ich war zum einen erstaunt das er Jude ist und zum anderen hat mich seine Biografie so ergriffen das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Sie gehört sicher zu den Biografien die absolut lesenswert sind. Was er und seine Mutter in der Kriegszeit für Ängste ausstehen mussten, unfassbar.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, wenn man sich nicht scheut über Kriegserlebnisse zu lesen.

Und kann dann auch weiter empfehlen das Buch:
"Mein heiliges Land: Auf der Suche nach meinem verlorenen Bruder"