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Veröffentlicht am 24.05.2019

Ein Wechselbad der Gefühle in jeder Hinsicht

Unvergessliche Küsse
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"Küsse sind etwas Fatales: So leicht zu bekommen und so schwer zu vergessen." (Janine Weger)
Als Elena und Sebastian sich auf Saskias Party vor 10 Jahren flüchtig kennenlernen, scheint es bei beiden sofort ...

"Küsse sind etwas Fatales: So leicht zu bekommen und so schwer zu vergessen." (Janine Weger)
Als Elena und Sebastian sich auf Saskias Party vor 10 Jahren flüchtig kennenlernen, scheint es bei beiden sofort zu knistern. Sebastian denkt an Liebe auf den ersten Blick, wirft es dann aber wieder von sich, den ausgerechnet er wäre nicht gut für sie. So trennen sich ihre Wege, aber beide können den anderen nicht vergessen. Als sie sich dann 10 Jahre später wiedertreffen lässt sich keiner der beiden anmerken wie sehr sie sich lieben und gedanklich den anderen nie vergessen konnten. So werden heiße Küsse, wilde Sexszenen mit einem ständigen hin und her ausgetauscht. Doch keiner will dem anderen in die Karten schauen lassen, was die Gefühle anbelangt und so kommen sie überein eine Freundschaft plus einzugehen. Dazu hat auch noch Sebastian mit Mike seinem besten Freund zu kämpfen, der ebenfalls Elena verfallen ist und Elena bekommt Unterstützung von ihrer Freundin Sakia.

Meine Meinung:
Nach dem mich mit dem Buch zu Ende war, war ich doch vom Fazit ein wenig enttäuscht. Hat mir doch dieses kindische hin und her Spiel der beiden die einen großen Raum im Buch einnimmt so gar nicht zugesagt! Erst am Ende wurde das ganze etwas besser und auch die Sexszenen harmonischer, so hätte ich mir das eher gewünscht. Mir kamen die Protagonisten manchmal unreif und naiv rüber, aber nicht wie Erwachsene die im Leben stehen. Manche Szenen fand ich sehr gut manche wieder überhaupt nicht und so hatte auch ich ein Wechselbad der Gefühle miterlebt. Vielleicht waren sich die beiden Autoren mit dem Werdegang der Geschichte selbst nicht einig? Der Schreibstil war gut, allerdings hätte ich mir für unvergessliche Küsse eine harmonischere Geschichte gewünscht. Für mich war dieses Buch eher eine Liebesgeschichte mit vielen heißen Sexszenen, als ein Erotikroman. So war dann auch das Ende keine große Überraschung für mich gewesen. Deshalb vergebe ich dem Buch 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Wie eine junge Bulgarin zum Escort Girl wird

Magdalena 24h
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"Die Prostitution ist eine notwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt, ebenso wie Polizei, stehendes Heer, Kirche und Unternehmerschaft." (August Bebel)
Magdalena ist eine junge Literaturstudentin ...

"Die Prostitution ist eine notwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt, ebenso wie Polizei, stehendes Heer, Kirche und Unternehmerschaft." (August Bebel)
Magdalena ist eine junge Literaturstudentin aus Bulgarien, eigentlich wollte sie immer eine Familie und Geld verdienen, das sie davon leben kann. Ihre Kindheit war nicht gerade die einfachste, die Mutter hatte wieder geheiratet und vom Stiefvater wurde sie nicht gut behandelt. Ihren richtigen Vater kannte sie gar nicht, da er ihre Mutter verlassen hat, als Magdalena noch ein Baby war. Magdalena ist eine gute Schülerin, als sie mit gerade mal 16 Jahren ihre ersten sexuelles Verlangen spürte. In der neunten Klasse wird sie mit sechzehn schwanger und lässt das Kind von einem verheirateten Mann abtreiben. Dann lernt sie ihren Mann Radomir kennen, heiratet ihn und sie bekommt ein Kind. Doch die Ehe bleibt nicht glücklich und sie trennen sich. Sie beginnt ihr Studium und versucht zusätzlich den Lebensunterhalt für ihre kranke Mutter und ihr Kind zu verdienen. Dann lernt sie Eagle kennen, er erzählt ihr das sie, als Escort Girl in einer Nacht so viel verdienen kann, wie sie jetzt in einem Monat. Magdalena ist anfangs skeptisch, lässt sich aber darauf ein. Da Magdalena Sex liebt und sich auch in Eagle verliebt hat, geht sie mit ihm nach Österreich und danach nach Deutschland wo sie im Escort Service und später auch im Bordell ihr Geld verdient. Bis sie von Eagle immer mehr behandelt wird wie ein Zuhälter.

Meine Meinung:
In Magdalena Nirvas Buch bekommt der Leser einen Einblick in Teile ihres Lebens und vor allem in die Escort- und Bordellszene. Sie schildert ihren Tagesablauf, was sie so mit den einzelnen Männern erlebt. Wir erfahren aber auch wie es dazu kam, das eine junge Bulgarin die eigentlich von einem netten Mann und Kinder geträumt hatte in diese Szene geraten ist. Mal unspektakulär, mal erschütternd erzählt sie ihr Erlebnisse, ihre Erfahrungen und ihr Privatleben. Dabei erlebt der Leser wenig Emotionen, wahrscheinlich hat sie diese im Laufe ihres harten Lebens verloren. Der Schreibstil ist sehr einfach und lässt sich durch die nicht allzu langen Kapitel sehr gut lesen. In einer Art Rückblende bekommt man auch ein wenig Einblick in ihre nicht gerade einfache Kindheit. Man erlebt hier, aber auch das Magdalena sich aus freier Stücken für diesen Weg entschieden hat und dies größtenteils sehr gerne. Das abrupte Ende des Buches hat mich jedoch mit einigen Fragen zurückgelassen, die selbst der Epilog nicht beantworten konnte. Ich denke, dass die Autorin diesen auch nochmal bearbeiten sollte. Ansonsten war ich erstaunt wie offen und ehrlich sie dem Leser Einblicke in dieses Milieu gibt. Der autobiografische Roman, der ein paar eindeutige Sexszenen enthält, aber kein Erotikroman ist, bekommt von mir 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Ein Buchverkauf der zum Horrortrip wird

Tödlicher Schatten
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"Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können." (Albert Einstein)
Ein Sommer in New York City, Marc Renner ein ehemaliger Englisch- ...

"Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können." (Albert Einstein)
Ein Sommer in New York City, Marc Renner ein ehemaliger Englisch- und Literaturlehrer hat seinen Job und anschließend seine Ehe verloren. Nun kämpft er gegen die Geldnot an, in dem er als Taxifahrer mehr schlecht als recht sein Geld verdient. Außerdem fressen die Anwaltskosten zusätzlich sein Geld auf, den seine Ehefrau versucht ihn in den Ruin zu treiben. Dass er sich dann auch noch in seinem Lesezirkel in Helen verliebt und sie ihn aus heiterem Himmel abblitzen ließ war zu viel. Dazu schon wieder eine Absage von einem Verlag, an den er seinen Thriller "Coldplay" angeboten hatte. Das alles machte Marc schwer zu schaffen, bis er diese mysteriöse Annonce liest, "Kaufe ihre alte Geschichte". Das wäre es doch dachte sich Marc, er würde 9000 Dollar verlangen und könnte seine Schulden zurückzahlen. Er macht mit dem Unbekannten einen Termin aus, der ihm auch sofort sein Angebot unterbreitet. Komisch ist nur das es genau 9000 Dollar sind, auch das er als Hobby Geschichtensammler ist findet Marc sehr merkwürdig. Als kurz danach eine brutale Mordserie New York erschüttert, bei denen man Wohltäter ermordet, Marc sonderbare Veränderungen an sich wahr nimmt und eigenartige Mails erhält, wird Marc skeptisch. Er begibt sich auf die Suche nach dem alten Mann um vom Verkauf zurück zutreten, doch leider ist dieser wie vom Erdboden verschluckt. Für Marc beginnt eine Reise in den Wahnsinn.

Meine Meinung:
Yves Patak hat hier einen Thriller geschrieben, den ich hinter diesem Titel nicht vermutet hätte. Ein harmloser Buchverkauf entwickelt sich zu einer unheimlichen, mystischen und spirituellen Reise bei dem der Protagonist nicht mehr weiß, ob er träumt oder ob das alles real passiert. Ähnlich wie bei der Apokalypse gibt es einen Kampf Gut gegen Böse, bei dem der Leser in einer Achterbahn sitzt und zuletzt nicht mehr weiß, wer gewonnen hat. Das ist auch das einzige was mir am Ende nicht gefallen hat das der Showdown am Schluss voller Illusionen und Verwirrungen war, sodass ich selbst als Leser überfordert war. Auch das offene Ende zeigt mir, das diese Geschichte noch nicht beendet ist. Ansonsten war es ein sehr gutes Hörvergnügen, den der Sprecher Bodo Primus hat dieses Buch wahrlich meisterhaft in Szene gesetzt. Zwar spricht er etwas langsam, aber die verschiedenen Sprachwechsel und die Emotionen wurden vortrefflich dargeboten. Allerdings ist das Buch mit fast 13 Stunden auch nicht gerade kurz, aber es lohnt sich. Ich jedenfalls konnte dieses Hörbuch fast nicht mehr abschalten. Fans von Mystery Thriller, a la King, Hohlbein, Brown sind hier gut aufgehoben, deshalb von mir 4 1/2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Das Leben ist niemals nur Armut

Die Schulter des Riesen
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"Armut meint mehr als Besitzlosigkeit. Armut heißt= nicht haben, nicht sein, nicht können, nicht dürfen." (Erwin Kräutler)
Als Gregor Bach, Silberschmied und Liebhaber schöner Dinge, am Nachmittag im September ...

"Armut meint mehr als Besitzlosigkeit. Armut heißt= nicht haben, nicht sein, nicht können, nicht dürfen." (Erwin Kräutler)
Als Gregor Bach, Silberschmied und Liebhaber schöner Dinge, am Nachmittag im September seine Wohnung betritt, trifft er auf seine zwei Jungs und eine junge verwahrloste Frau. In seiner, Wut und seinem Jähzorn schleift er die Frau an den Haaren vor die Türe. Seine beiden Kinder sind geschockt vom Verhalten ihres Vaters. Das Gregor Bach mit diesem Verhalten eine Kettenreaktion ausgelöst hat, erfährt er erst wenige Tage später. Den kurz darauf wird er auch noch verhaftet und muss für mehrere Tage ins Gefängnis. Doch Gregors Abwärtsspirale geht weiter, seine Frau entdeckt etwas, was sie so erschüttert, dass sie ihn mit den Kindern verlässt. Er verliert seinen Job, seine Wohnung und alles was ihm lieb und teuer ist. Beziehungen und Freundschaften zerbrechen und plötzlich steht Gregor selbst auf der Straße, genau wie die Frau von damals. Verzweifelt versucht er alles, um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Aber was will er tun, wenn Menschen verletzt sind, nicht vergeben und ihn die Gesellschaft längst abgeschrieben hat?

Meine Meinung:
Als ich von dem Autor angefragt wurde, ob ich seinen Roman lesen würde, hatte ich nicht geglaubt, dass sich hinter diesem Titel so eine Geschichte verbirgt. Auch anhand des sehr mystischen Covers konnte ich nicht viel deuten, um so überraschter war ich dann von der Geschichte. "Die Schulter des Riesen" ist ein spannender Roman der das Thema der sozialen Gerechtigkeit mit einer sehr persönlichen Frage verknüpft ist: Was bleibt einem, wenn man alles verloren hat? Gibt es im Leben ein Licht, das der Dunkelheit ihre Schrecken nimmt? Der Absturz von Gregor Bach hat mich doch sehr bewegt und tief berührt. Unfassbar wie einem so mitgespielt wird und man dann auf der Straße landet und einem keiner hilft. Ich war bei vielem erschüttert wie Menschen sich verhalten, allen voran Gregors Frau oder seine Freunde. Musste mir aber selbst oft überlegen, wie würde ich mich verhalten? Der Schreibstil war flüssig und sehr gut, vielleicht hätte man an ein paar Stellen etwas Kürzen können, da der Autor ab und zu sehr ausschweifte. Trotzdem ist es eine Story, die jeden, zu jeder Zeit treffen könnte und es sich lohnt mal darüber zu lesen und nachzudenken. Ich bin froh, dass ich diesen Roman von Raffael Rauhenberg lesen durfte und muss mich schon wundern, warum kein Verlag so ein Buch wollte. Ich jedenfalls fand dieses gesellschaftskritische Buch sehr lesenswert, es hat sehr gute Ansätze ein Bestseller zu werden. Für mein Lesehighlight 2018 hat es auf jedenfalls geklappt, ich gebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Auf einem Rachefeldzug quer durch Husum

Mordfriesland / Trümmerfeld
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"Wenn Rache Gerechtigkeit ist, dann bringt Gerechtigkeit nur noch mehr Rache und wird so zu einem endlosen Kreislauf aus Hass." (Naruto Shippuuden)
Husum Juli ein Jahr zuvor: Bei einem Verkehrsunfall wird ...

"Wenn Rache Gerechtigkeit ist, dann bringt Gerechtigkeit nur noch mehr Rache und wird so zu einem endlosen Kreislauf aus Hass." (Naruto Shippuuden)
Husum Juli ein Jahr zuvor: Bei einem Verkehrsunfall wird ein junger Mann angefahren und auf tragische Weise kurz danach die Unfallverursacherin schwer verletzt, sie verstirbt wenige Tage danach.
Husum Juli ein Jahr später: Im Schloss von Husum wird das Dienstjubiläum von Polizeichef Heribert Neufen gefeiert, zahlreiche Gäste, der Stadt und Polizei sind anwesend. Wenig später ziehen die Kommissare Sebastian Kerner und Henrik Ketelsen den Körper einer leblosen Frau aus dem Schlossgraben, bei dem kurz darauf die Ärzte nur noch den Tod feststellen. Alle gehen zuerst von einem Unfall oder Selbstmord aus da man annimmt, dass sie betrunken war. Doch man findet Abwehrverletzungen und keinerlei Alkohol im Blut bei Gertje Bekker, was auf Mord hinweist. Also kurz danach der Chef der Stadtverwaltung tot im Theodor Storm Haus aufgefunden wird, gehen die Ermittler vom selben Täter aus. Wenig später erfahren sie vom Kollegen Bendix das sich Sven Erichson ein Azubi der Stadt vor einem Jahr das Leben genommen hat, man munkelt, das er gemobbt wurde. Hängen die Toten mit diesem Fall zusammen und warum findet man die Leichen an bedeutenden Orten Husums auf. Hat das ganze mit Fulko Erichson dem Vater von Sven und seiner eigenartigen Traueranzeige zu tun?

Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch von der Autorin und ich war schon sehr gespannt auf diesen Krimi. Das Cover ist mit dem Leuchtturm sehr eindrucksvoll gestaltet. Auch die Beschreibung der Gegebenheiten Husums, ist der Autorin streckenweise sehr gut gelungen, auch wenn mich der Inhalt nicht ganz überzeugen konnte. Der Schreibstil der Autorin war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da mich die schnellen und kurzen Szenenwechsel teilweise überforderten. Auch waren manche Ermittlungsgänge und Verhaltensweisen für mich nicht nachvollziehbar, weil sie meiner Meinung nach nicht immer stimmig waren. Zu dem waren einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die aber inzwischen korrigiert wurden. Leider bin ich auch nicht mit allen Charakteren richtig warm geworden, weil mir einfach der Tiefgang fehlte, vor allem bei den Ermittlern. Ob das daran lag, das ich den Vorband nicht kannte, kann ich nicht sagen. Auch die vielen ganz eigenen nordischen Namen haben mir etwas Probleme bereitet, ein Personenregister wäre sehr von Vorteil gewesen. Trotzdem der Plot sehr gut angedacht war, war er an manchen Stellen nicht ganz realistisch. Darum blieben bei mir auch am Ende einige Fragen offen, vor allem was den Mobbingfall Sven Erichson anbelangt. Auch Ermittler Henrik Ketelsen hat im Laufe des Falls immer mehr Sympathiepunkte bei mir verloren. Ich hätte mir dann doch ein wenig mehr Tiefgang, glaubwürdige und informativere Ermittlungsarbeiten gewünscht. Doch ich denke, dass die Autorin gute Ansätze hatte und gebe 3 1/2 von 5 Sterne.