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Veröffentlicht am 14.03.2019

Wie ahnungslose Eltern ihre Kinder in den Tod schickten

Als die Tage ihr Licht verloren
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"Euthanasie umschrieben mit dem schönen Decknamen "Aktion Gnadentod" bei dem man Kinder, Psychisch Kranke und Anstaltsinsassen zunehmend als Ballastexistenzen ansieht, die zu beseitigen sind."
Berlin 1940: ...

"Euthanasie umschrieben mit dem schönen Decknamen "Aktion Gnadentod" bei dem man Kinder, Psychisch Kranke und Anstaltsinsassen zunehmend als Ballastexistenzen ansieht, die zu beseitigen sind."
Berlin 1940: Die beiden Schwester Linda und Gitte, die aus einer gutbürgerlicher Berliner Familie stammen geniessen ihre unbeschwerte Jugend. Beide arbeiten als Sekretärinnen auch wenn Gitte gerne Jura studiert hätte und Linda eher die künsterische Ader ihrer Mutter geerbt bekommen hat. Dann jedoch lernt Linda den sensiblen, künsterischen Schuhhändler Erich kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten. Als Erich eingezogen wird und an die Front abkommandiert wird ist Linda untröstlich. Anfänglich schreibt sie ihm fast täglich weil sie ihn so sher vermisst, doch dann bleiben Erichs Briefe aus. Niemand weiß etwas was mit ihm geschehen ist und Linda fällt in tiefe Depressionen. Alles ist ihr auf einmal egal, sie ißt kaum mehr etwas und ihre Familie ist verzweifelt über Lindas Teilnahmslosigkeit. Das dies nicht gerade gut, ist in Zeiten wo Euthanasie Einzug hält und immer mehr Kranke, Behinderte, Alkoholiker vergast werden weiß noch kaum jemand. Als man dann eines Tages Linda zwangseinweist, denkt jeder das sie Linda helfen wollen.
Stephanie von Hayek verbindet in ihrem Debüt die fiktive Geschichte zweier Schwestern in Berlin, mit einer wahren Geschichte eines verhängnisvollen Transports aus dem Jahr 1940 zu einem faszinierenden Roman um Liebe, Neid, Verrat und Ideologie.

Meine Meinung:
Das Cover zeigt zwei junge Frauen, die unbeschwert durch die Straßen flanieren und bei dem man nicht unbedingt solch eine Thematik erwartet. Bei dem Buch selbst war ich hin- und hergerissen, da ich mit dem Schreibstil der Autorin schwer zukämpfen hatte. Ich vermisste die Harmonie und gleichförmigen Sätze, dagegen gab es oft viele Wiederholungen in den Sätzen und ich empfand sie oft als sehr holprig. Auch bei einigen Szenen konnte ich nicht alles nachvollziehen. Da war z. B. eine Frau die Linda mit ihrem Auto nach Berlin fuhr und das in Kriegszeiten, wo doch sicher die meisten Autos konfisziert wurden, wo es Ausgangssperren gab und sicher auch die Bombengefahr groß war. Das schien mir ein wenig unrealistisch dargestellt, zu mal Linda ja auch noch gesucht wurde. Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, sie bleiben eigentlich bis zum Schluss sehr oberflächlich, blass und unscheinbar. Ich hätte mir da lieber weniger Charaktere, dafür aber tiefgründiger ausgearbeitet gewünscht. Da ich schon viele Bücher über Holocaust und Euthanasie kenne, muss ich sagen das auch diese Thematik meiner Ansicht nach zu kurz kam. Das Buch konnte mich erst im letzten Drittel so richtig fesseln, vorher war es für mich eher eine Qual. Hätte ich nicht bei einer Leserunde mitgemacht, ich hätte es sicher abgebrochen. Lediglich die einigermaßen guten Recherchen im Nachwort und das fesselnde Drittel lassen mich ein wenig gnädiger stimmen. Negativ stoßte mich allerdings auch das Ende auf, das mich mit vielen Fragen zurückließ. Da hätte ich mir doch einen Epilog gewünscht bei dem die Autorin noch mehr auf die Zukunft der Protagonisten eingeht. Ob ich ein weiteres Buch der Autorin lesen würde weiß ich noch nicht. Ich jedenfalls kann diesem Buch auf Grund des Schreibstils und meinem Empfinden leider nicht wie die anderen Leser die volle Punktzahl geben, sondern nur gerade noch knappe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Wie kann man nach einem Schicksal wieder aufstehen

StehaufMensch!
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"Wenn jemand von schwerem Leid betroffen ist, das sich nicht abwenden oder bessern lässt-könnte es sein, das die Haltung und die Art , mit der er dieses Leid trägt und erträgt, seine ganz spezielle Aufgabe ...

"Wenn jemand von schwerem Leid betroffen ist, das sich nicht abwenden oder bessern lässt-könnte es sein, das die Haltung und die Art , mit der er dieses Leid trägt und erträgt, seine ganz spezielle Aufgabe im Leben ist." (Viktor Frankl)
Ein Buch das vom Titel her so gar nicht zu dem im Rollstuhl sitzenden Samuel Koch passt, denkt man im ersten Augenblick. Doch "Stehauf" steht ja auch dafür das ich, was neu anpacke, mich nicht mutlos gehen lasse, sondern kämpfe und mit meinem Schicksal zurechtkomme. Und genau von dieser Seite her passt der Titel dann wieder ausgezeichnet. Resilienz heißt kurz übersetzt Krisen unbeschadet überstehen. Es könnte auch bei manchen der innere Schweinehund sein den man überwinden muss in gewissen Lebenslagen. Doch es gibt auch Schicksale und Krisen, wie in seinem eigenen Fall, wenn es halt, nicht mehr nur ausreicht seinen inneren Schweinehund zu überwinden. Und genau hier setzt Samuel an, was müssen wir tun um mit unseren Herausforderungen, Krisen, Schicksalen, Tod, Verlust und Niederlagen klarzukommen und um unser Leben neu anzupacken?
Der Einstieg begann in einem theoretischen Teil, dem Vorwort vom Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther und der Darstellung was ist überhaupt Resilienz. Weiter ging es dann mit Stehaufwerten, Samuels Alternativen Säulen der Resilienz. Hier gab Samuel direkte Beispiele, wie er sich mit seinem Schicksal auseinandersetzt. Dabei wurde unterteilt in verschiedene Werte und Ausrichtungen wie z. B.:
· Hoffnung
· Dankbarkeit
· Langmut
· Sanftmut
· Demut
· Verantwortlichkeit
· Disziplin
· Dienen
· Kreativität
· Endlichkeitsbewusstsein
· Sinn

und viele andere. Dieser Teil hat mich sehr bewegt, da ich selbst schon länger erkrankt bin, profitiere von diesem Teil und werde sicher nochmals einiges nachlesen. Den Samuel schrieb hier wahrlich von seinen eigenen Erfahrungen, trotzdem ich mir da ab und an noch ein wenig mehr gewünscht hätte. In diesem Teil brachte er auch viel Wissenswertes von Viktor Frankl mit ein, einem jüdischen Neurologen und Psychiater der 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und dadurch einiges schicksalhaftes erlebt hatte. Vitamine der Seele bildet den Abschluss in dem Samuel seine individuellen Vitamine für das emotionale Immunsytem gab. Wie man am besten so ein schicksalhaftes Leben verändern und seinen Alltag so gestalten kann, das man ab und zu seine Glücksmomente hat die einen wieder aufstehen lassen.

Fazit:
Ein Buch, das ich jedem nur empfehlen kann, vor allem Menschen, denen ein Schicksal widerfahren ist. Auch wenn er Anfang relativ komplex, ein wenig trocken und nicht immer ganz verständlich war. Doch das Offenlegen des Autors der selbst durch tiefe Täler ging und noch immer geht und seine Sichtweise, Lebenseinstellung und Tipps den Betroffenen weitergibt haben mich sehr beeindruckt. Dieses Buch werde ich sicher noch öfters zur Hand nehmen, besonders wenn ich selbst mal wieder am Boden bin. Deshalb von mir eine Leseempfehlung für diesen ganz anderen Ratgeber und 5 von 5 Sterne.


Veröffentlicht am 07.03.2019

Hilfsbereitschaft ist das wichtigste, wenn man Hilfe braucht

Blind
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"Gewöhnlich haben die Menschen den guten Willen zu helfen nur bis zu dem Augenblick, da sie es könnten." (Luc de Clapiers)
Nach einer Familientragödie vor vielen Jahren hat Nathaniel Brenner sein Augenlicht ...

"Gewöhnlich haben die Menschen den guten Willen zu helfen nur bis zu dem Augenblick, da sie es könnten." (Luc de Clapiers)
Nach einer Familientragödie vor vielen Jahren hat Nathaniel Brenner sein Augenlicht verloren. Sein Blindenhund Alisha begleitet ihn deshalb immer durchs Leben. Doch seit einiger Zeit hat er zusätzlich die APP "Be my eyes" installiert, bei der Sehende blinde Menschen per Chat unterstützen. So lernt er eines Tages Carole Stein bei einem Gespräch kennen. Als er jedoch mitten in der Verbindung einen Schrei hört und Carole nicht mehr reagiert, macht sich Nathaniel große Sorgen, das ihr etwas passiert sein könnte. Was, wenn man ihr etwas angetan hatte? Blöd nur das ihm keiner richtig glauben möchte, den wem soll er diese unwirkliche Story glaubhaft erzählen? Er weiß ja nicht mal ihren vollständigen Namen, geschweige den ihre Adresse. In seiner Not wendet er sich an Milla Nova die Journalistin, die damals mit ihm eine Reportage gemacht hatte. Doch Milla weiß anfänglich auch nur ihren Freund dem Polizisten Sandro Bandini zu kontaktieren. Jedoch als die Spuren nicht weiterführen entschließt sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Er ahnt nicht das Caroles Leben in seinen Händen hält oder ist er gar ihr Untergang?

Meine Meinung:
Das einfache, dunkle Cover mit einem Mann im Titel und ein informativer Klappentext hatten meine Neugier geweckt. Zumal ich schon zwei Bücher über eine blinde Ermittlerin gelesen hatte. Der Schreibstil war einfach, sehr gut. Eingeteilt in recht kurzen Kapiteln und mehreren Handlungssträngen machte das Lesen richtig Spaß. Zumal die Autorin mit zwei Fällen ein riesiges Verwirrspiel und die nötige Spannung in diese Geschichte brachte. Deshalb ging es im Plot nicht nur um das Verschwinden von Carole, sondern zusätzlich um einen sehr verworrenen Fall um HIV Infizierte. Die drei Hauptcharaktere in diesem Buch konnten mich überzeugen, allen voran Nathaniel. Gerade er der eigentlich Hilfe bräuchte wegen seiner Blindheit, kann nicht aufhören nach Carole zu suchen, da er der Überzeugung ist, dass sie Hilfe braucht. Dass er dadurch selbst in den Fokus der Polizei kommt und unter Verdacht gerät, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem denke ich, dass es stimmig ist, das er aufgrund seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit noch mehr an Caroles Suche festhält. Milla hingegen ist definitiv eine Kämpferin, was auch zu ihr als Journalistin passt. Wenn sie sich in eine Geschichte verbissen hat, lässt sie so schnell nicht mehr locker. Das hatte sie vielleicht wirklich etwas mit Lisbeth Salander gemein, ansonsten sah ich wenig Ähnlichkeiten. Wie gesagt das passt zu ihr als Journalistin, den ich denke, da muss man einfach an einer Story dranbleiben. Sie nimmt da auch nur recht wenig Rücksicht auf Sandro ihren Freund und auf ihr eigenes Leben. Für die Autorin, die selbst als Gerichtsreporterin arbeitet, dürfte Millas Part keine große Herausforderung gewesen sein. Carole dagegen tat mir oft leid, entführt zu werden und im Dunkeln auf Hilfe auszuharren, wo man keine vermutet ist sicher nicht einfach. Beide Handlungsstränge waren so surreal das sie manchmal schon wieder real waren und ich Gänsehaut hatte allein von der Vorstellung. Dass es diese App "Be my eyes" wirklich gibt, wusste ich bis dahin noch nicht. Zwei Kritikpunkte hatte ich allerdings, das man am Ende nicht vom Motiv des Musiklehrer Rudelli aufklärt wurde und das man wenig über das Lokalkolorit Bern bzw. Schweiz erfuhr. Der Krimi hätte genauso gut in jeder anderen Stadt oder Land spielen können. Ansonsten war es ein stimmiger, unterhaltsamer und spannender Kriminalfall dem ich 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Wenn das schönste der Welt zum Tode führt

Schön, Geil und Tödlich | 7 Erotische Geschichten
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"Wie die Statistik zeigt, sind eine große Anzahl der begangenen Morde Beziehungstaten – ein weiterer Vorteil des Singledaseins!" (Wolfgang Kreiner)
Wenn eine Frau auf der Suche nach der schönsten Sache ...

"Wie die Statistik zeigt, sind eine große Anzahl der begangenen Morde Beziehungstaten – ein weiterer Vorteil des Singledaseins!" (Wolfgang Kreiner)
Wenn eine Frau auf der Suche nach der schönsten Sache der Welt ist, nämlich Sex dann kann es schon mal passieren das dies tödlich endet. Frauen, deren prickelnde Lust unstillbar ist, sollte man vielleicht lieber nicht im Weg stehen. Und es bleibt auch nicht aus, das sie in manch prekäre Lagen kommen könnten. Ob sie es schaffen werden, sich daraus zu befreien oder ob ihre Triebe sie teuer zu stehen bekommen das erfährt man hier bei 7 mörderischen, erotisch, heißen Kurzgeschichten. In "Die betrogene Köchin " geht es um den Seitensprung ihres Mannes, den sie sich nicht gefallen lässt, sie greift dabei zu einem perfiden Plan. Bei "Die durchtriebene Ehefrau " geht der Plan ihren Mann zu beseitigen total daneben. In "Die geile Jugendamtsmitarbeiterin " erleben wir eine ganz durchtriebene Frau, die sich mit einem ihrer Klienten einlässt. Während in "Die geile Tante " ein besonderer Quickie ist nicht gerade der beste Einfall, den dieser endet tödlich. Bei "Die untreue Freundin " hatte Linda aufgerechnet einen One-Night-Stand mit dem Freund ihrer besten Freundin. In "Die versaute Ladendiebin " bringt die Liaison mit dem Detektiv eine Ladendiebin in große Schwierigkeiten. "Die Gang Bang Stute " nach einem Dreier wittert die vernachlässigte Hannah ein lukratives Geschäft.

Meine Meinung:
In diesen 7 unterschiedlich langen Geschichten nimmt die Autorin mich auf eine erotische Reise mit, die meist für einen tödlich endet. Der Schreibstil war gut und die Sprache sehr einfach, gefallen hatte mir, das sie nicht extrem vulgär gewesen war. Allerdings wurden auffällig viele Begriffe wiederholt, auch bei den Geschichten selbst erkennt man zu wenig neue Ansätze. Ich hätte mir da doch ein wenig mehr Abwechslung und Einfälle bei den Sexszenen oder gar bei der Todesart gewünscht. So war es dann doch meist, das in den Geschichten die Frauen die Oberhand hatten und die Männer diejenigen waren, die schlecht davon kamen. Die Sexszenen waren erotisch gut ausgearbeitet, haben mich allerdings wenig zum prickeln gebracht. Ich denke, als Einstieg in die Erotikszene ist das Buch für Leser sicher ganz in Ordnung, für die anderen wäre es sicher zu wenig Abwechslung. Die Mischung aus Erotik und Crime fand ich dagegen eine gute Idee und ich denke, dass diese bei weitem ausbaufähiger wären. Vor allem wen mehr Spritzigkeit, Ausgefallenem, Spannung und Kalkül dahinter wäre, könnte ich mir das sicher noch interessant vorstellen. Trotzdem waren es unterhaltsame Geschichten, die mich allerdings zu wenig berührt hatten. Diese Geschichten waren einfach zu berechnend und hatten zu wenig Spannung, deshalb gibt es von nur 3 von 5 Sterne.


Veröffentlicht am 02.03.2019

Großpa und Bienen die mich durch meine Kindheit begleiten

Der Honigbus
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"Man muss sich auf etwas verlassen können, von dem man nicht verlassen wird." (Laotse)
Fassungslos muss die 5-jährige Meredith mitansehen wie ihre Eltern sich trennen, doch es kommt noch schlimmer. Eines ...

"Man muss sich auf etwas verlassen können, von dem man nicht verlassen wird." (Laotse)
Fassungslos muss die 5-jährige Meredith mitansehen wie ihre Eltern sich trennen, doch es kommt noch schlimmer. Eines Tages packt ihre Mutter die Koffer, nimmt Meredith und ihren kleinen Bruder Matthew und fliegt mit ihnen nach Kalifornien zu ihren Großeltern. Fortan ist sie tausende Kilometer von ihrem geliebten Vater entfernt und weiß nicht warum. Lediglich ein rostiger alter Bus im Garten und Grandpas Bienen geben ihr Halt in dieser schweren Zeit. Währenddessen zieht sich ihre Mutter vor Depressionen im Zimmer zurück und kümmert sich wenig um ihre Kinder. Grandpa dagegen ist froh über die Hilfe Merediths und nimmt sie mit in seine Welt der Bienen. Dabei lernt Meredith was es bedeutet füreinander dazu sein, wie man zusammenhält und das man eine Bienenkönigin einfach austauschen kann, wenn sie sich nicht um ihr Volk kümmert. Als eines Tages ihr Vater sie vor die Wahl stellt bei ihm zu bleiben, ist Meredith klar das sie Matthew, Grandpa und die Bienen niemals alleine lassen kann. Zukünftig lernt sie von den Bienen anderen zu vertrauen, mutig im Leben zu sein und seine eigenen Wege zugehen. "Grandpa und seine Bienen hatten mich durch eine führungslose Kindheit geleitet, mich beschützt und mich gelehrt, ein guter Mensch zu sein." (Buchauszug)

Meine Meinung:
Das schöne Cover mit den gelben Blüten und den Bienen, aber auch der interessante Klappentext, hatten mich sofort angesprochen. Dabei ahnte ich noch nicht, das dies die autobiografische Lebensgeschichte über die Kindheit der Autorin sein würde. Der Schreibstil war flüssig, unterhaltsam und so wurde ich streckenweise sehr emotional von dieser Geschichte berührt. Dabei kamen bei mir schnell wieder Erinnerungen an Jeannette Walls "Schloss aus Glas" hoch, die auch keine einfache Kindheit miterleben musste. Nur bei Meredith war der Unterschied, das sie Halt bei ihrem Grandpa und seinen Bienen bekam. Dazu nahm die Autorin mich in die Welt der Bienen, mit Wissenswerten wie Bienenstöcke, Gefahren der Bienen, Honigproduktion und vieles andere mehr. Lustig fand ich Grandpas alten rostigen Bus, den er zu einem Honigbus umfunktioniert hatte, in dem er seinen Honig schleuderte und in Gläser abfüllte. Trotz den auch schönen Erlebnissen, war ich immer wieder erschüttert über das Verhalten ihrer Mutter und auch ihrer Großmutter, wobei ich manchmal nur raten konnte, warum sie sich so verhielten. Doch ich konnte auch in einigen Szenen den Vater nicht verstehen, das er dies alles so hat mit sich machen lassen und gar nicht um seine Kinder gekämpft hatte. In dieser wahren Begebenheit wurde wieder einmal klar wie schwierig eine Trennung bzw. Scheidung für Kinder ist und wie sehr Kinder darunter leiden. Dass diese Geschichte nicht der Fantasie der Autorin entsprang, sondern ihre wahren, erschütternden Kindheitserlebnisse waren, macht das ganze für mich noch unbegreiflicher. Die Reaktionen und das Verhalten von Merediths Mutter haben mich zuweilen extrem erschüttert und so litt ich oft mit ihr und Bruder Matthew mit. Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen, da es das menschliche Leben und die Natur in einer einzigartigen Weise miteinander verbindet, so gebe ich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.