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Veröffentlicht am 22.05.2020

Eine Frau wird zum zweiten Mal für tot erklärt

Vermisst
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"Du bist gegangen, Der Kummer lässt mich verstummen, mein Herz weint. Geblieben ist die Sehnsucht." (Elvira von Ostheim)
Kriminalhauptmeisterin Klaudia Wagner kann gerade noch mal schlimmeres verhindern, ...

"Du bist gegangen, Der Kummer lässt mich verstummen, mein Herz weint. Geblieben ist die Sehnsucht." (Elvira von Ostheim)
Kriminalhauptmeisterin Klaudia Wagner kann gerade noch mal schlimmeres verhindern, als ihr bei der Heimfahrt von ihrem Vater ein unbeleuchtetes Auto die Vorfahrt nimmt. Erst danach entdeckt Klaudia die tote Frau, die im Schlamm liegt. Hat sie bei diesem Unfall eine Frau getötet? Klaudia, die vom Fall abgezogen wird, erfährt außerdem wenig später, dass die Frau schon tot war, und das nicht erst seit ein paar Tagen. Jennifer Böseke wurde nämlich schon vor 2 Jahren ermordet, den diese Tat hat ihr Freund gestanden. Seit der Unfallnacht vermisst außerdem Manuela Strahl ihren Mieter Mike Kaprolat, ein Student der örtlichen Apotheke arbeitet. War er womöglich der andere Autofahrer, von dem bisher jede Spur fehlt? Diese eigenartige Frau ist eine Kräuterhexe und ihre Geschichte erscheint Klaudia schon etwas sonderbar zu sein. Kann sie wirklich die spüren, ob jemand noch lebt? Und auch Klaudias Alleingänge sollen sie wieder einmal an ihre Grenzen bringen.

Meine Meinung:
Der inzwischen fünfte Fall von Kriminalhauptmeisterin Klaudia Wagner führt mich wieder einmal in die Tiefen des Spreewalds. Das düstere Cover passt hierzu wieder sehr gut, besonders zu den vorangegangenen Krimis, die bei einem anderen Verlag erschienen sind. Der Schreibstil ist interessant, locker, flüssig, spannend und mitunter auch ein wenig mystisch. Sehr verworren beginnt dieser Kriminalfall, mit einem Opfer das, eigentlich schon seit 2 Jahren tot sein soll. Den ihr ehemaliger Freund Thorsten Gebhardt hatte sie damals im Drogenrausch bei einem Streit getötet. Doch anscheinend war sie danach wohl nicht tot. Jetzt ist nur die Frage, wer hat diese Frau 2 Jahre lang versteckt und warum? Und warum liegt sie nun ausgerechnet nach dieser langen Zeit tot im Schlamm? Alles Fragen die Klaudia Wagner und ihr Team sehr verwirrt. Was sie jedoch sicher wissen ist, das Thorsten Gebhardt unschuldig in Haft sitzt. Als weitere Todesopfer dazukommen wird die Geschichte immer mysteriöser und verworrener. Ein Kriminalfall voller Geheimnisse, einer Hexe, Mysterien und jede Menge Opfer hält mich dieses Mal wieder in Atem. Klaudia Wagner ist wieder einmal voll in ihrem Element und ermittelt natürlich trotz Mahnungen auf eigenen Faust. Dabei kann sie ihre Meniere Erkrankung gerade noch so in den Griff bekommen. Und auch im Team geht es drunter und drüber, einer geht, wann es ihm passt, der andere würde Klaudia am liebsten bemuttern und ihr Chef würde sie liebend gern vom Fall abziehen. Aber auch diesmal bekommt man die Idylle des Spreewalds sehr gut zu spüren. Da ich das Team schon von Beginn an begleite, waren mir natürlich die meisten Dinge aus dem Privatleben bekannt. Wer jedoch von den Ermittlern mehr erfahren möchte, der sollte die anderen Bücher zuvor lesen. Was mich diesmal ein wenig störte, war das Klaudia mal wieder, als Superheldin davon kam, der nichts etwas antun kann. Selbst nach einem schweren Unfall macht sie weiter als, wenn kaum was geschehen wäre. Manchmal ist mir ihre Unverwundbarkeit fast ein wenig zu überspannt dargestellt. Doch trotzdem packte mich dieser besonders, eigenwilliger Krimi bis zum Ende und hat mich dabei gut unterhalten. Deshalb gebe ich 4 1/2 von 5 Sterne und freue mich auf hoffentlich weitere Krimis aus dem Spreewald.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Die Rache ist mein, ich werde vergelten!

Der Totenrächer
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"Wenn jemand dich schlägt und du schlägst zurück, wer von euch ist dann der Bessere?" (Mohinder Singh Jus)
Der Tod von Charlotte Schwarzer und Sohn Mats, sowie der Selbstmord des Ehemanns 18 Monate später, ...

"Wenn jemand dich schlägt und du schlägst zurück, wer von euch ist dann der Bessere?" (Mohinder Singh Jus)
Der Tod von Charlotte Schwarzer und Sohn Mats, sowie der Selbstmord des Ehemanns 18 Monate später, geben Hauptkommissar Adrian Speer und seinem Partner Robert Bogner Rätsel auf. Das ausgerechnet Hauser der ehemalige Polizeipsychologe, der Adrians Familie töten wollte und in Haft sitzt, ihnen einen Tipp geben möchte, ist ihm nicht ganz geheuer. Hauser behauptet, dass der Selbstmord von Arno Schwarzer kein Selbstmord, sondern ein Verbrechen war. Nach und nach stoßen die Ermittler auf weitere ähnliche Verbrechen und dem Zusammenhang zwischen diesen. Immer stärker wird der Verdacht, dass sich jemand an den Familien rächen wollte. Es scheint so als, wenn der Serientäter seine Opfer zuerst quält, um sie danach zu töten und als Suizid zu tarnen. Dass Hauser sie erpresst und nur noch mit Adrians Ex-Frau und Forensikerin Franziska reden möchte, gefällt Speer gar nicht. Was führt Hauser im Schilde, kann er ihnen aus der Haft wirklich gefährlich werden? Hat er etwa Kontakt zum Täter oder will er sich nur wieder wichtig machen?

Meine Meinung:
Das Cover mit dem blutigen Sarg ist schon recht makaber und weist ein wenig auf den Inhalt dieses Buches. Der Schreibstil locker, flüssig, unterhaltsam und spannend bis zum Ende. Zwar ist die Thematik mit Rache und Vergeltung nichts Neues für mich, jedoch auch hier wurde sie wieder sehr spannend umgesetzt. Die Mordkommission bekommt es mit Suiziden und Unfällen zu tun, bei denen jeweils zuvor die Familienangehörige bzw. Partner getötet wurden. Hauser ein alter Bekannter, der Adrian Speer schon seit längerem das Leben schwer macht, weil er seine Tochter entführt und seine Frau töten wollte, möchte ihnen helfen. Natürlich hat der Mann Erfahrung, schließlich war er mal früher Psychologe bei der Polizei. Doch Hauser ist ein ausgekochtes Schlitzohr, bei dem man immer gefasst sein muss, ob er einen nicht manipuliert. Ein wenig erinnert er mich an Hannibal Lecter und ich spüre förmlich, wie er selbst mir Unbehagen macht. Gerade wegen diesen Ereignissen wäre es sicher von Vorteil, wenn man zuerst die anderen Bände der beiden Ermittler lesen würde. Außerordentlich spannend geht es auch dieses Mal wieder zu, sodass ich ab der Mitte des Buches es nicht mehr weglegen konnte. Zwar waren mitunter ein paar übertriebene Szenen, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass ein deutscher Kommissar so agieren darf, ohne rechtlich drohende Folgen. Trotzdem war es wieder spannungsgeladen, vor allem am Ende kann es mit einem brillanten Showdown punkten. Dabei habe ich insbesondere mit zwei Protagonisten mitgefiebert. Der sympathische, engagierte Adrian Speer, besonders von den Ereignissen und der Trennung seiner Frau gezeichnet, gefällt mir hier wieder sehr gut. Freund und Kollege Robert Bogner und die schlaue IT Expertin Tina Jeschke sind dieses Mal eher ein wenig in den Hintergrund getreten. Dafür hat Franziska Speer wieder eine nicht gerade einfache Position als Mittelsperson zwischen Hauser und der Kripo. Schade nur das die beiden seit der Entführung Lucys noch immer getrennt sind. Ich würde es Adrian so sehr gönnen, dass sie wieder zusammenkommen. Gelungene Fortsetzung, die wieder einmal mit sehr viel Action und Spannung aufwartet. Ich würde mich sehr über weitere Folgen der Ermittler freuen und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Der Zauber steckt immer im Detail oder im Betrachter

Joana auf Echo-Hall
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"Ein Gemälde ist eine Brücke, welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet." (Eugène Delacroix)
Die 10-jährige Joana muss ausgerechnet den Sommer über bei ihrer Tante Hilda auf Echo-Hall ...

"Ein Gemälde ist eine Brücke, welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet." (Eugène Delacroix)
Die 10-jährige Joana muss ausgerechnet den Sommer über bei ihrer Tante Hilda auf Echo-Hall verbringen, weil ihre Mutter schwer erkrankt und der Vater zur See ist. Dass sie schon länger blass war, ist Joana aufgefallen, aber das es Mama so schlecht geht, hatte sie nicht geahnt. Ebenfalls nicht das sie in Echo-Hall auf einen sonderbaren und sehr eigenen Hausbesitzer trifft. Sir Albert macht ihren langweiligen, öden Aufenthalt in Echo-Hall nicht gerade angenehmer, der alte Mann kann anscheinend Kinder nicht ausstehen. So muss Joana einiges an Regel befolgen, sie darf nicht rennen, nicht hüpfen und alles, was Spaß macht, ist verboten. Jedoch als eines Tages Joana beim Essen das Gefühl hat von der Figur eines Gemäldes beobachtet zu werden, wird sie neugierig. Auf einmal verschwinden Tiere, die in einem anderen Gemälde wieder auftauchen. Ihre Neugierde bringt Joana irgendwann dem unfassbaren Geheimnis der Gemälde und Echo-Hall immer näher.

Meine Meinung:
Das sehr einfache Cover mit dem traurigen Kind auf einem Koffer wirkt für mich als Kinderbuch recht schlicht. Den Autor kenne ich bisher von einem Krimi und einer anderen Fantasygeschichte, doch dieses Mal ging es um ein Kinderbuch und ich war schon sehr gespannt. Der Schreibstil ist schon für Kinder recht anspruchsvoll und mitunter habe ich das Gefühl, das 10-Jährige für dieses Buch nicht geeignet sind. Ich hingegen würde es erst ab 12, wenn nicht sogar ab 14 Jahren empfehlen. Zudem denke ich das man schon ein Faible für Fantasy, Malerei und Kunst haben sollte, denn in diesem Buch geht es viel um von Gemälden, Maler und deren Stilepochen. Ein wenig erinnert mich dieses Buch an die "Chroniken von Narnia" und Joana ein bisschen an Anne von "Anne von Green Gables". Für Joana ist der Aufenthalt in Echo-Hall ein wenig einsam und langweilig, kein Wunder das da die neugierige 10-Jährige mit einer ausgezeichneten Aufnahmefähigkeit recht schnell das Geheimnis von Echo-Hall entdeckt. Außerdem gibt ein Familienschicksal, das Joana ebenfalls keine Ruhe lässt. Ob sie dem Geheimnis auf der Spur bleibt und dadurch vielleicht auch die Familie retten kann? Bei Echo-Hall dachte ich natürlich sofort an ein altes, englisches Gutshaus. Die Charaktere sind ebenfalls gut durchdacht, die liebenswerte, wissbegierige Joana kommt mir vom Benehmen her ein wenig älter als 10 Jahre vor. Tante Hildas Unterricht finde ich ebenfalls ein wenig übertrieben und recht anspruchsvoll für das Alter. Köchin Fanny dagegen gefällt mir sehr gut. Und der despotische, reservierte Sir Albert, der mit Joana kaum ein Wort redet, erinnert mich ein wenig an den Opa vom "Kleinen Lord". Mir allerdings haben die Details über die Malerei und die Gemälde gut gefallen, allerdings bin ich mir wie gesagt nicht sicher, ob sich 10-Jährige dafür so sehr begeistern können. Als Bonbon hat der Autor eine zusätzliche Homepage, extra für das Buch angelegt, dessen Link im Buch angegeben wird. Dort gibt noch mehr Einblicke in die Gemälde, Stilepoche und deren Maler. Weil es wie oben schon erwähnt sehr anspruchsvoll für Kinder ist, gebe ich dem Buch 4 1/2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Neuanfang im Ruhrpott und auf der Suche nach dem Glück

Ein Traum vom Glück
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"Ich lebe lieber in einem Traum von der Liebe als in einer Wirklichkeit, die diesen Traum für immer zerstört." (Elmar Kupke)
Essen 1951:
Der Krieg ist zu Ende und Katharina muss mit ihren Töchtern Inge ...

"Ich lebe lieber in einem Traum von der Liebe als in einer Wirklichkeit, die diesen Traum für immer zerstört." (Elmar Kupke)
Essen 1951:
Der Krieg ist zu Ende und Katharina muss mit ihren Töchtern Inge und Bärbel aus Berlin fliehen. Ein neues Zuhause finden sie bei ihrer Schwiegermutter Wilhelmine (Mine) im Ruhrpott. Mit Nähen von Kleidern hält sie sich über Wasser und kann so zum Unterhalt der Familie beisteuern. Doch Katharina möchte weg vom Kohlenstaub und der Armut des Ruhrpotts, ihr großer Traum ist ein eigenes Modeatelier. Vom Ehemann Karl fehlt bisher jede Spur, da taucht eines Tages Wilhelmines Enkel Johannes aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Johannes ist von Katharina angetan und auch sie scheint dem jungen Mann nicht abgeneigt, wäre da nur nicht ihr schlechtes Gewissen gegenüber Karl und Mine.

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover mit Blick auf den Förderturm eines Bergwerks passt sehr gut zu der Saga. Der Schreibstil ist flüssig, einfach, informativ, unterhaltsam und realistisch dargestellt. Durch die kurzen Kapitel und den nötigen Ruhrpott Dialekt bekomme ich einen guten Einblick in das Familienleben und das Leben im Ruhrpott. Es ist noch immer die Zeit der großen Kohlebergwerke, die das Ruhrgebiet zu einer riesigen Einnahmequelle macht. Für die heimgekehrten Soldaten gibt es gerade hier viele Arbeitsstellen mit einem guten Verdienst. Viele Soldaten mussten schon in russischer Gefangenschaft in Bergwerke arbeiten, sodass ihre nötige Erfahrung ihnen jetzt hilft eine Stelle im Ruhrpott zu bekommen. So geht es ebenfalls Johannes, der außer Mine niemanden mehr als Familie hat. Eva Völler zeigt hier den Ruhrpott aus ihrer Kindheit, eine Region, die fast nur von den Einnahmen des Kohleabbaus lebt. Bei denen unter anderem auch Zukunftsängste eine große Rolle spielen. Den die Sicherheitsbestimmungen sind zu dieser Zeit nicht immer gut. Bergwerksunglücke durch Explosionen, Kohlendioxidaustritt oder Wassereinbruch kamen immer wieder vor, sowie die Lungenerkrankung Silikose, die viele der Steiger bekamen, die länger im Bergwerk arbeiteten. Selbst neugierige Kinder wie Bärbel waren beim Spielen einigen Gefahren ausgesetzt, vor allem durch die nicht genug gesicherten Werksgelände. Man spürt sehr gut die Armut und Nöte der Menschen, wenn der Vater den Lohn versäuft oder es einfach vorne und hinten nicht ausreicht. Zum Glück hat Mine einen großen Garten, wo sie viel Gemüse anpflanzen kann, um die Familie mit ordentlicher Hausmannskost zu verwöhnen. Katharinas Frust über den ständigen Kohlestaub, der in jede Ritze und vor allem auf ihren genähten Kleidern sitzt, kann ich gut nachvollziehen und ebenso verstehen, dass sie dem Ganzen entfliehen möchte. Und ich erlebe natürlich eine Zeit, bei der die Frauen ihre Liebe nicht so offen zeigen konnten wie heute, den sonst wurden sie als Schickse oder Schlampe verurteilt. Trotz allem hätte ich gerne noch etwas mehr Einblick über die Probleme im Bergbau oder die Kriegsgefangenschaft gehabt und weniger über die Liebelei von Johannes und Katharina. Ob es der eher ruhige, liebenswerte Johannes ist, die ehrgeizige Katharina oder die recht agile aber durchaus auch dominante Mine ist. All diese Charaktere waren zwar gut durchdacht, aber selbst da hätte ich gerne noch etwas mehr Tiefe gehabt. Doch da es für mich das erste Mal war, das ich einen Einblick in die Ruhrpott-Region bekam, konnte mich das Buch dann doch überzeugen. Nach einem tragischen Ende des Buchs würde ich jetzt sehr gerne wissen, wie es in Band 2 weitergeht, und geben 4 1/2 von 5 Sterne.

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  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
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Veröffentlicht am 21.03.2020

Prickelnde Erotik an öffentlichen Plätzen

Verboten in der Öffentlichkeit - jetzt erst recht | Erotische Bekenntnisse
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"Alle Sinneslust der Liebe liegt in der Veränderung." (Moliere)
Es geht um Sex in der Öffentlichkeit, bei der die aufregende pure Erotik einen zu den ungewöhnlichsten Situationen führt. Auf der Autofähre, ...

"Alle Sinneslust der Liebe liegt in der Veränderung." (Moliere)
Es geht um Sex in der Öffentlichkeit, bei der die aufregende pure Erotik einen zu den ungewöhnlichsten Situationen führt. Auf der Autofähre, dem Feld, im Hinterhof, Tierpark, dem Campingplatz, dem Balkon, auf der Kirchweih oder in der Bar überall begegnen wir prickelnde und sinnliche Erotik. 8 einfallsreiche Geschichten mit besonderem Ambiente und ganz eigenwilligen Situationen, entfachen die ganz eigenen Fantasien.

Meine Meinung:
Wer lässt nicht gerne mal seiner Fantasie freien Lauf und denkt über Sex an sehr ungewöhnlichen Plätzen nach? Simona Willes hat in ihrer Anthologie 8 Geschichten über sinnlichen Sex an sehr eigenwilligen Plätzen verfasst. Zum Beispiel: Bei der Überfahrt von Calais nach Dover, wo es auf der Autofähre zwischen geparkten Autos zu einer knisternden Begegnung kommt. Karl und Lina die sich nach der Ernte auf dem Feld zu einem Stelldichein treffen. Bis zu Sex auf dem Campingplatz, im Zoo oder auf der Kirchweih. Selbst im Hinterhof kann man sich nicht sicher sein auf ein Pärchen bei einer ungewöhnlichen Situation zu treffen. Mit dem lockeren, unterhaltsamen Schreibstil weiß die Autorin sehr gut ungewöhnliche Orte und Begegnungen miteinander zu verschmelzen, sodass es zu bemerkenswerten, erotischen Szenen kommt. Die daraus entstanden und oft angeheizten Zusammenkünfte machen den Sex noch signifikanter. Und mal ehrlich hat sich nicht jeder schon mal vorgestellt, seine Freundin oder Frau in aller Öffentlichkeit zu verführen? Hier können wir uns fallen lassen, hineinversetzten, genießen und unserer eigenen Fantasie freien Lauf lassen. Selbst wenn es vielleicht nicht so frei und öffentlich sein kann wie in diesem Buch, so können wir uns wenigstens in diese fantastische, erotische Welt hineinversetzen. Besonders dadurch, dass für mich die Protagonisten so natürlich erscheinen. Mich jedenfalls konnten die recht einfachen Geschichten der Autorin überzeugen, sie waren stimmig, ohne eine extreme vulgäre Sprache und gut durchdacht. Als Zugabe gibt es dann wie in allen Bücher des Verlags einen Code für eine zusätzliche Geschichte der Autorin im Internet. Von mir bekommt dieses Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

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