Profilbild von claudi-1963

claudi-1963

Lesejury Star
offline

claudi-1963 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit claudi-1963 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2017

Glücklich ist, wer das, was er liebt auch wagt!

Glück schmeckt nach Popcorn
0

"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Martha führt in Köln ein kleines, feines Programmkino, in dem sie auserlesene ...

"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
Martha führt in Köln ein kleines, feines Programmkino, in dem sie auserlesene Filme Kinobegeisterten und Filmkritikern zeigt. Dass sie nicht an ein Happyend glaubt, wie ihre Gäste und in manchen Filmen, liegt allein an ihrem Exfreund Tom. Er hat sie betrogen und nach ihrer Fehlgeburt sitzenlassen. Jedoch nun muss sie auch noch erleben wie ihre beste Hilfe und Freundin Susanna schwanger ist und zu ihrem Freund nach Hamburg ziehen möchte. Durch Susannas Idee, einen Zettel in ihrem Lieblingscafe aufzuhängen, lernt sie Erik kennen. Erik ist ein kleiner Filmstudent, der gerade seinen ersten Film dreht und dringend einen Job sucht. Doch Erik ist auch ein Sonnyboy, ein Träumer, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Doch schon bald treibt er sie mit seinem Optimismus und dem Glauben an das wahre Glück in den Wahnsinn. Dass sie dabei evtl. ihr eigenes Glück findet, möchte Martha gar nicht wahrhaben. Den schließlich fällt Glück ja nicht vom Himmel, geschweige den aus der Popcornmaschine. Doch Erik lässt nicht locker, er möchte Martha das Glück wieder vor Augen bringen, das sie verloren hat.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat mich ein wunderschönes Cover und eine Einladung angezogen mich für dieses Buch zu interessieren. Ich kannte ja die Autorin schon von ihrem ersten Band. Doch diesmal hat mich die Geschichte nicht so sehr berührt wie bei "Das Café der guten Wünsche". Den Charakteren fehlte es mir ein wenig an Emotionen, lediglich am Ende hatte ich ein paar Tränchen in den Augen. Die Geschichte war sicherlich gut durchdacht, allerdings haben zu viele unsympathische Charaktere für mich, die Romantik zum Kippen gebracht. Martha fand ich in einigen Dingen zu überzogen und teils war für mich manches nicht nachvollziehbar. Dass sie durch ihren Verlust natürlich getroffen ist, kann ich verstehen, doch das sie es jeden spüren lässt, vor allem Erik fand ich ein bisschen zu viel. Erik und Susanna konnten mich am meisten überzeugen. Trotzdem war die Geschichte unterhaltsam, sie hat mich nur lediglich nicht so in den Bann gezogen wie der Vorgänger. Die Erwähnung von verschiedenen Filmen, von denen ich einige gar nicht kannte, war sehr schön. Auch das Zitat von Dostojewski war genau nach meinem Geschmack: "Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat." Deshalb von mir für diese Liebesgeschichte 3 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Wenn der Liebste eine Fremde küsst

Winterzauber Liebe
0

"Wenn du etwas mit den Füßen treten willst, dann kauf dir eine Fußmatte." (Auszug aus dem Buch)
Nun hat Isabell endgültig genug, nach dem sie ihren Freund Daniel beim Fremdküssen erwischt. Darum entschließt ...

"Wenn du etwas mit den Füßen treten willst, dann kauf dir eine Fußmatte." (Auszug aus dem Buch)
Nun hat Isabell endgültig genug, nach dem sie ihren Freund Daniel beim Fremdküssen erwischt. Darum entschließt sie sich kurzerhand ihren Sachen zupacken und auszuziehen. Doch wo soll sie den so kurz vor Weihnachten noch unterkommen? Zum Glück hilft ihr ihre beste Freundin Anni, bei der sie kurzfristig einziehen kann. Doch das kann nicht die Lösung sein denkt sich Isabell, bis Weihnachten braucht sie unbedingt eine eigene Wohnung. Da trifft, es sich recht gut das Anni ein Tipp für eine Wohnung bekommt, den zu Daniel zurück ist keine Option, auch wenn er sie momentan mit Blumensträußen überhäuft. Prompt bekommt sie die Wohnung und Weihnachten kann kommen, wäre da nicht die neugierige neue Nachbarin und ihre Arbeitskollegin, die sich über Isabells Trennung lustig macht. Zum Glück hat Isabell ihre drei tollen Freunde Anni, Jenny und Tim, die wissen wie sie Isabell aufmuntern können. Doch schaffen sie es auch, nach allem Isabell für Weihnachten zu begeistern?

Meine Meinung:
Herzlichen Dank an Nadine Bröcker, die mir ihr Buch zum Vorablesen zugesendet hat. Der Schreibstil ist flüssig und sehr schön und innerhalb kürzester Zeit war ich von der Geschichte angetan. Eingeteilt in 24 kurze Kapitel, die zwischen 3 – 5 Seiten Länge haben, die der Leser dann ab dem 1. Dezember beginnen kann. Auch die Geschichte selbst findet zur Vorweihnachtszeit statt, sodass man sich dadurch auch sehr gut auf die Weihnachtszeit einstimmen kann. Die humorvolle, emotionale Geschichte ging mir trotz der Kürze sehr zu Herzen, ich konnte mich sehr gut in Isabell hineinversetzen. Am Ende war ich sogar ein bisschen traurig, das sie nun schon zu Ende sein sollte. Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen mit den Protagonisten, ich würde mich sehr freuen. Dieser nett aufgemachte Adventskalender-Kurzroman ist ein schönes Geschenk für alle Leseratten, Mütter oder Ehefrauen. Bei einer Tasse Tee und Plätzchen kann man dann in Ruhe jeden Tag erleben, wie es mit Isabell und ihrem neuen Leben weitergeht. Es muss nicht immer Schokolade sein für einen Adventskalender, so ein Buch ist auch eine gute Idee, deshalb von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Wenn Sterben menschlich ist, was ist dann Töten?

9 1/2 perfekte Morde
0

"Jeder von uns ist fähig, einen anderen zu töten. Aber ich doch nicht, denkst du. Das haben die Täter auch einmal gedacht." (Petrus Ceelen)
Man schätzt das ca. 1200 Tötungsdelikte jedes Jahr unentdeckt ...

"Jeder von uns ist fähig, einen anderen zu töten. Aber ich doch nicht, denkst du. Das haben die Täter auch einmal gedacht." (Petrus Ceelen)
Man schätzt das ca. 1200 Tötungsdelikte jedes Jahr unentdeckt bleiben. Aber selbst wenn man die Täter entdeckt oder sie sich gar selbst stellen, so können sie für ihre Tat nicht belang werten. Den teils liegt es daran, das man zu wenig Beweise hat. Zum einen, weil es damals die DNA Analyse noch nicht gab oder weil die Rechtsprechung einfach nicht ganz klar ist. Vereinzelt werden immerhin Fälle bekannt, in denen ein scheinbar perfekter Mord am Ende doch noch aufgeklärt werden konnte. Sei es, weil der Täter sein geheimes Wissen doch nicht für sich behalten konnte, sei es, weil er schlicht und ergreifend durch einen dummen Zufall überführt wurde. (aus dem Vorwort) Strafverteidiger Alexander Stevens erzählt hier 10 teilweise sehr kuriose, reale Tötungsdelikte, bei denen die Täter teils ungeschoren davon kamen. Wie z.B. in "Reise ohne Rückkehr", wo ein Ehemann sich seiner Ehefrau bei einer Kreuzfahrt entledigt. "In eigener Sorgfalt", kommt es beim Sexspiel zu Todesopfern absichtlich oder nicht? "Katzenkönig" wird ein Mann zum Töten manipuliert, warum das werden sie herausfinden, wenn sie das Buch lesen.

Meine Meinung:
Ich danke dem Piper Verlag für das Rezensionsexemplar des Buches. Mich hat dieses Buch neugierig gemacht, da mich die Filme von Ferdinand von Schirach sehr begeistern, deshalb wollte ich es lesen. Auch Alexander Stevens hat hier allesamt sehr interessante, teil sogar sehr skurrile Morde herausgesucht, die alle so oder so ähnlich, sich wirklich ereignet haben. Durch die interessante Vorgeschichte bekommt man auch schnell einen Zugang zu der Sache. Leider kommen dann oft sehr trockene und ausführliche Rechtserörterungen des Strafverteidigers, die mich mitunter überfordert haben, da wäre vielleicht weniger mehr gewesen. Natürlich lässt er bei der einen oder anderen Geschichte auch den Humor durchblicken. Ich muss auch sagen es sind wirklich einige sehr eigenwillige, skurrille Geschichten dabei. Vor allem die unter Juristen allbekannte Geschichte des Katzenkönigs, hat mich schon fassungslos gemacht und wieder einmal gezeigt, wie manipulierbar manche Menschen sind. Wer jedoch ein Faible für Mord, Rechtsprechungen und Geschichten ala Ferdinand von Schirach liebt, der ist hier richtig. Von mir gibt es für diese perfekten Morde 4 von 5 Sterne und noch eines wäre zu sagen, bitte nicht nachmachen!

Veröffentlicht am 02.12.2017

Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht!

Der kleine Prinz
0

"Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben." (Mark Aurel)
Einige Zeit ist vergangen, als der kleine Prinz die Erde verlassen hat und nun kehrt er wieder zurück. ...

"Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben." (Mark Aurel)
Einige Zeit ist vergangen, als der kleine Prinz die Erde verlassen hat und nun kehrt er wieder zurück. Er hat viel gesehen und erlebt, er wollte seine Fragen beantwortet haben, die auf seinem Herzen lagen. Aber er wollte auch herausfinden, warum aus unseren tollen, aufgeweckten Kindern auf einmal so sonderbare große Leute werden, die man oft gar nicht mehr verstehen kann. Deshalb hat er einige Jahre die Menschen, ihre Gewohnheiten und Eigenschaften genaustens beobachtet. Dabei hat er viel schöne Dinge erlebt, aber auch welche die ihn sehr verwirrten und bei denen er nicht weiß, warum die Menschen das machen. Deshalb suchte er einen Freund, mit dem er über seine Erlebnisse reden konnte und der ihm vielleicht manches erklären könnte. Auf dem kleinen Astroiden wird er schließlich fündig, ein alter Mann mit einem weißen Bart, fast wie ein Großvater, der müsste ihm doch helfen können?

Meine Meinung:
Ich liebe das Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupéry und habe mich sehr gefreut dieses Buch von Andreas Wassner lesen zu dürfen. Ich hatte am Anfang Befürchtungen, ob er diesem Weltbestseller gerecht werden würde, aber die waren spätestens nach ersten Kapiteln weg. Vor allem merkt man das er das Buch "Der kleine Prinz" selbst sehr geliebt haben muss. Den warum sonst würde er sich die Mühe machen eine Fortsetzung zu schreiben? Auch fällt auf, dass der Autor hier viele Lebenserfahrungen, ob negativ oder positiv hinter sich hatte, bevor er dieses Buch schrieb. Dabei erlebte ich wirklich einen erwachsen gewordenen kleinen Prinzen. Bei dem es mir bei seinen Erlebnissen und Fragen ganz warm ums Herz wurde, den genauso stellte ich mir die Fortsetzung vor. Das Buch ist sehr gut verständlich und mit Bildern versehen, die sogar etwas mehr hätten sein können. Vielen Fragen werden aufgegriffen über die Entwicklung der Kinder zum Erwachsenen, Erziehung, Macht, Egoismus in der Welt, Nächstenliebe, Krieg und vieles andere. Ein Buch, das mir gezeigt hat, wie viel sich verändert hat und wir Menschen heute falsch machen, aber vor allem was wir vielleicht daran ändern könnten. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur jedem empfehlen, den es enthält so viel Wahrheit und Lebensweisheiten, die man wissen sollte. Es ist ein Buch, das nicht mit einmal lesen getan ist, sondern das man immer wieder sich ins Gedächtnis rufen muss. Für mich ist es jetzt schon ein Bestseller und gebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Das Leben wimmelt von unschuldigen Ungeheuern.

Cyrus Doyle und das letzte Vaterunser
0

"Unschuld kennt keinen Unterschied des Guten und Bösen, weiß daher auch von keiner Schande oder Scham." (Johann Georg Hamann)
Als DCI Cyrus Doyle von der Gerichtsverhandlung seines letzten Falles aus dem ...

"Unschuld kennt keinen Unterschied des Guten und Bösen, weiß daher auch von keiner Schande oder Scham." (Johann Georg Hamann)
Als DCI Cyrus Doyle von der Gerichtsverhandlung seines letzten Falles aus dem Gebäude kommt, kniet ein Mann vor ihm nieder und richtet das "Clameur de Haro" an ihn. Julian Prideaux erbittet damit Cyrus Doyle ihm zu helfen, sein Sohn Cameron sitzt für ihn nach dem Mord an seiner Freundin Anne Corbin seit 1 Jahr in Haft. Julian Prideaux glaubt aber an die Unschuld seines Sohnes. Cyrus Vorgänger hat diesen Fall damals recht schnell abgeschlossen, weil alles gegen Cameron sprach. Cyrus ist nicht gerade begeistert einen alten Fall wieder aufzuwühlen, doch er nimmt auch das Clameur de Haro sehr ernst, den es gehört zu Ehre dies zu befolgen. Als Cyrus und sein Team dann doch nachforschen, kommen einige Ungereimtheiten zutage wie z. B. ein Nähkreis, die ihn neugierig machen. Als es dann einen neuen Todesfall gibt, ist Cyrus klar das dieser auch etwas mit der Vergangenheit zu tun haben könnte. Dabei unterstützt ihn seine ehemalige Jugendliebe DC Pat Holburn, die für Cyrus mehr ist als nur eine Kollegin ist. Ist Cameron wirklich unschuldig und was hat es mit diesem Nähkreis auf sich?

Meine Meinung:
Wie schon bei seinem ersten Fall, erfährt der Leser sehr viel über die Kanalinsel Guernsey und den Bräuchen und Sitten. Dieses "Clameur de Haro" aus dem Buch, gehörte früher speziell zur Normandie und zur Kanalinsel. Die Worte:
"Haro! Haro! Haro! A l’aide, mon Prince, on me fait tort." ("Höre mich! Höre mich! Höre mich! Komm mir zu Hilfe, mein Prinz, denn jemand täuscht mich") spricht jemand aus der Recht und Hilfe benötigt, weil ihm Unrecht getan wurde. Eigentlich gibt es dies heute nicht mehr, aber Jan Lucas bindet diese alte Sitte sehr gut in den neuen Fall von Cyrus und Pat ein. Noch immer gefällt mir die Mischung von Krimi, Reiseführer, Historie und auch ein wenig Liebesroman, das der Autor wunderbar miteinander vermischt. Mir gefällt, das Cyrus der nach wie vor um die Liebe von Pat buhlt und sie ihn noch ein wenig zappeln lässt. Vielleicht könnte die Spannung noch ein wenig mehr sein, das hatte mir ja auch schon im ersten Fall ein wenig gefehlt. Trotzdem liebe ich den Schreibstil des Autors und natürlich den Ermittler Cyrus Doyle, der mir schon an Herz gewachsen ist. Das Cover mit einem Bild von der Insel gefällt mir wieder sehr gut und passt zum Vorband. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall und bin gespannt was die Liebe von Pat und Cyrus macht. Von mir gute 4 von 5 Sterne für diesen außergewöhnlichen Krimi.