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Veröffentlicht am 28.11.2017

Manche haben zu leben schon aufgehört, ehe sie anfingen.

Der Tanz unseres Lebens
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"Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele." (Thomas Niederreuther)
An einem kalten Winterabend im kleinen Berdorf in der Romandie tanzt Florence auf dem vereisten Bergsee und bricht ...

"Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele." (Thomas Niederreuther)
An einem kalten Winterabend im kleinen Berdorf in der Romandie tanzt Florence auf dem vereisten Bergsee und bricht dabei durchs Eis in den See ein. Zum Glück hat ihren Tanz Martin, ein junger Arzt gesehen und kann sie noch rechtzeitig retten. Dass dies der Beginn seiner großen, aber nicht ganz einfachen Liebe werden soll ahnt er da noch nicht. Da sie sich vehement gegen die Klinik wehrt, begibt er sie in die Obhut von Claire seiner Vermieterin. Dort lernt sie Zoé kennen, ihre Tochter, die am Down-Syndrom leidet. Da Claire merkt das Florance etwas mit sich herumträgt, bietet sie dieser an auf Zoé aufzupassen, während sie arbeiten geht. Florance scheint auch mit Zoé gut klar zukommen und sich bei Claire wohlzufühlen. Wäre da nicht ihr wohlbehütetes Geheimnis, das sie jeden Abend zum Tanzen aufs Eis treibt. Martin merkt sehr schnell, dass sie ihm gegenüber eine gewisse Distanz aufbaut, dessen Grund er nur erahnen kann. Er weiß, das Florance ihn immer mehr fasziniert und er hinter ihr Geheimnis kommen muss. Aber auch Martin hat ein Schicksalsschlag in dieses Bergdorf gezogen, von dem niemand etwas weiß. Wird das Leben und die Liebe ihre Herzen füreinander öffnen?

Meine Meinung:
Diese Geschichte in dem Buch ist keine leichte und einfache Kost, den es geht um größere und schwere Schicksalsschläge die das Leben für die Protagonisten des Buches bereit hält. Einige Szenen haben mich auch sehr emotional berührt, trotzdem werden in diesem Buch viele ernste Themen behandelt, die wichtig sind. Der Autorin ist der Spagat zwischen Krankheit, Schicksalen, Leben, Liebe, und dem Glauben, mit sehr viel Humor gelungen. Der Schreibstil ist vielleicht mitunter nicht immer einfach, aber sehr tiefgründig und bewegend. Selten hat mich ein Buch so in den Bann gezogen und berührt, wie dieses. So mag manchem Leser die geballte Ladung an Lebensweisheiten und -situationen zu viel sein, weil man mitunter kaum Luft holen kann. Unter anderem hat mir eine Weisheit sehr gut gefallen:

"Menschen sind wie Schneekristalle, oberflächlich sehen sie alle gleich aus, werden geboren, schweben durch das Leben. Werden manchmal von heftigen Böen geschüttelt, woanders hingetrieben, als wir uns eigentlich vorgestellt hatten, um schließlich zu sterben. Doch wenn man die Schneeflocken oder Menschen näher betrachtet, sieht man das einzigartige, filigrane."
Beeindruckt haben mich die Gaben von Zoé, Zitate im passenden Moment zu sagen, die man auch alle am Ende des Buches findet. So traurig dann auch bestimmte Teile des Buches sind, umso lustiger ist die Situationskomik, die mich oft hat schmunzeln lassen. Trotzdem werden hier sehr harte und bewegende Schicksale aufgeführt, bei denen die Autorin oft die treffenden Worte findet. Doch es ist kein Buch für zartbesaitete Menschen, den mitunter gibt es in der Not kein Happyend. Doch das Leben geht auch dann weiter, das will uns diese Geschichte vermitteln. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne, eine Leseempfehlung und bitte Taschentücher bereit halten!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Wen Liebe einen Menschen verändert

Liebe. Schmerz. Tod.
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"Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Nach dem Journalistin Elisa Gerlach ihren Freund Carsten mit der Volontärin in ihrem Bett erwischt, ...

"Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Nach dem Journalistin Elisa Gerlach ihren Freund Carsten mit der Volontärin in ihrem Bett erwischt, verlässt sie Hals über Kopf Hamburg. Möglichst viel Distanz wollte sie zwischen sich und ihrem ehemaligen Arbeitgeber bringen. Da kam die Anfrage ihres Studienfreunds Daniel gerade recht, dass bei der Morgenzeitung eine Stelle frei wäre. Als sie dann noch im Haus Elysium bei Vermieterin Karen herzlich aufgenommen wird, ist die Sache klar, sie wird ein neues Leben in München beginnen. Doch in München scheint nicht alles so zu laufen, wie sie erhofft hatte. Nicht nur das sie keinen festen Vertrag bekommt, auch Kollegin Jette macht ihr das Leben schwer in der Redaktion. Außerdem begegnet ihr Karens Sohn, den sie liebevoll Bärchen nennt, sehr distanziert, nur seine Tochter Anna scheint Elisa gleich ins Herz zu schließen. Doch dann bekommt Elisa Gelegenheit ihre Fähigkeiten zu beweisen, den nach einer Gasexplosion mit Todesfolge soll sie recherchieren. Für Kriminalkommissar Henrik Wieland und Lorenz Albrecht scheint das ganze eher Routine, sie gehen von einem Unfall aus. Erst das Verschwinden der 10-jährigen Emily, die man anschließend tot auffindet, bringt den Fall ins Rollen und Elisas eigenständige Recherchen in Lebensgefahr.

Meine Meinung:
Mit diesem Debütroman ist Liv Morus ein wirklich genialer Krimi gelungen. Nicht nur durch die sehr intensiv detaillierten Ermittlungen, sondern auch durch den Einblick in das Pressewesen und den Protagonisten konnte sie mich mehr als überzeugen. Auch wen ich irgendwann eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte, hat mich die Autorin immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig und mit unter außerordentlich emotional, vor allem mit dem Tod von Emily war dies ein Fall, der mir sehr zu Herzen ging. Am Anfang störten mich allerdings ein wenig die vielen Namen und wie ausführlich die Autorin alle Vorgänge beschrieb, doch je länger ich las, desto ergriffener wurde ich von dieser Geschichte. Vor allem durch die unterschiedlichen Handlungsstränge war man als Leser voll dabei, ob als Ermittler, Täter oder Reporter. So einen Krimi habe ich bisher noch keinen gelesen. Chapeau Liv Morus, das war ein wirklich gelungener Auftakt, eines Debütromans von diesem Duo Wieland/Gerlach möchte ich definitiv mehr lesen. Das Cover mit der weißen Rose fand ich hingegen nicht spektakulär, doch erst beim Lesen wurde mir klar was dieses zu bedeuten hatte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.


Veröffentlicht am 24.11.2017

Der Brief aus der Zeitkapsel und ein blutiger Rachefeldzug

SOG
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"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi)
Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In ...

"Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu." (Dschuang Dsi)
Zwölf Jahre nach dem die kleine Vaka vergewaltigt und getötet wurde, wird in Reykjavik eine Zeitkapsel geborgen. In dieser Zeitkapsel haben vor zehn Jahren Schüler Briefe geschrieben, wie sie sich im Jahr 2016 Island vorstellen würden. Dabei entdeckt man einen Brief mit einer eigenartigen Botschaft. Der Verfasser teilt darin mit, dass Menschen getötet werden und listet diese anhand ihrer Initialen auf. Kommissar Huldar und sein Team stehen vorerst vor einem Rätsel. Vor allem nach dem man wenig später in einem Hot Tub, zwei abgetrennte Hände findet. Bisher wird allerdings niemand vermisst, sodass sie diese Hände niemandem zuordnen können oder wissen, ob derjenige noch lebt. Wenige Tage später gibt es ein erneutes Todesopfer, in einer Tiefgarage, dort wird der Finder der abgetrennten Hände auf brutale Weise getötet. Doch das ist noch nicht alles, wenig später gibt es das nächste Opfer und diesmal wieder getötet auf eine sehr brutale Weise. Auffällig ist, dass die Opfer kurz vor ihrer Ermordung verschwinden und das sie mit den Initialen vom Brief der Zeitkapsel identisch sind. Nebenbei kommt nach 10 Jahre Gefängnis der Mörder und Kinderschänder Jon Jonsson frei. Hat er was mit diesen Morden zu tun und warum hat sein Sohn Pröstur damals diesen Brief geschrieben? Derweil hat Kommissar Huldar ganz andere Sorgen, er wurde von seinem Posten enthoben und möchte auch gerne wieder die ruinierte Beziehung von Freyja und ihm in Ordnung bringen. Deshalb versucht er sie auch möglichst oft in die Ermittlungen miteinzubeziehen.

Meine Meinung:
Das ist mein zweites Buch dieser Autorin, schon beim ersten Fall hatte ich damals die Spannung etwas vermisst, die mir auch hier in diesem Buch etwas gefehlt hat. Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, doch nicht durchgängig konnte mich das Buch überzeugen. Zwar ist der Fall sehr interessant und auch die Ermittlungen, doch allzu oft driftet die Autorin in das Privatleben von Huldar und Freyja, das mich sogar gelegentlich ermüden lässt. Trotzdem fand ich dieses Buch ein wenig besser als den Vorband. Leider sind mir die Ermittler nach wie vor immer noch nicht ganz sympathisch, noch immer werde ich mit Huldar und seinen Frauengeschichten nicht warm. Ich empfinde sogar, diese chaotische Beziehungsgeschichte zwischen Huldar und Freyja mitunter als sehr anstrengend. Sehr schwer tue ich mich auch mit den vielen, eigenwilligen isländischen Namen. Das Cover ist wie beim Vorgänger einfach, aber geheimnisvoll. Öfters fehlte es für mich an einem kontinuierlichen Spannungsbogen, der jedoch um einiges besser war, wie beim Vorband. Trotz des interessanten Falls, ist es sicher für manchen Leser keine einfache Kost, da es unter anderem auch um das Thema Kindesmissbrauch geht. Von mir gibt es für dieses Buch 3 1/2 von 5 Sterne mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Ein neues Leben und die neue Liebe in Neuseeland?

Für dich bis ans Ende der Welt
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Ein Roman mit großen Gefühlen, Abenteuern und Geheimnissen vor der beeindruckenden Kulisse Neuseelands.
Nach einem Unfall hat sich das Leben von Krankenschwester Madeleine Schumann total verändert. Nichts ...

Ein Roman mit großen Gefühlen, Abenteuern und Geheimnissen vor der beeindruckenden Kulisse Neuseelands.
Nach einem Unfall hat sich das Leben von Krankenschwester Madeleine Schumann total verändert. Nichts ist mehr wie vorher und dann wird sie auch noch enttäuscht. Da kommt ihr eine Zeitungsanzeige gerade Recht, die ältere Dame Victoria Hall aus Neuseeland sucht eine rheinländische Gesellschafterin. Und so lässt sie alles hinter sich und beschließt einen neuen Anfang in Neuseeland, auch wenn sie nicht recht weiß, ob sie dem körperlich gewachsen ist. Den der Unfall hat ihr ganzes Leben verändert und immer öfters kommt sie mit ihrer Behinderung an Grenzen. Doch das hat Victoria Hall nicht gestört und deshalb freut sich Madeleine auf ihre neue Beschäftigung. Lediglich vor ihrem Enkel Matthew ist ihr etwas Bange, den auf ihn ist sie bei ihren Recherchen im Internet gestoßen, jedoch Mrs. Hall kann ihre Zweifel wieder etwas beruhigen. Als sie dann in Halls Eden ankommt, ist sie so fasziniert von der Schönheit der Natur und auch Matthew Halls Anblick zieht sie sofort in ihren Bann. Kann es sein das sie in diesen Mann, vor dem sie Angst hatte, verliebt ist? Und was für ein Geheimnis umgibt Halls Eden und Victoria Hall?

Meine Meinung:
Nach "Tage mit dir" ist dies der zweite Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Wieder bin ich fasziniert von der Ideenvielfältigkeit und der Schreibweise dieser Geschichte. Diese ist so geschrieben, dass mir alles bildhaft vor Augen ist und ich wieder einmal völlig in den Bann gezogen wurde. Ich hatte das Gefühl mit Madeleine eins zu sein und war sehr traurig, als diese Geschichte zu Ende war. So sollte ein Roman sein, das man das Gefühl hat selbst einer der Protagonisten zu sein und das Chapeau hat Kate Dakota wieder einmal bei mir geschafft. Die Beschreibungen des Landes waren so eindrucksvoll, das ich am liebsten sofort meine Koffer gepackt hätte. Das wunderschöne Cover spiegelt dabei nur ein bisschen diese Schönheit dieses Landes wider. Die Mischung aus Liebes-, Abenteuer- und teils historischen Roman fand ich gut gelungen und ausgewogen. So ist dieses Buch nicht nur emotional, es ist auch spannend, vielfältig was die Beschreibungen und Recherchen anbelangt. Hineingezogen wurde ich auch in ein großes Geheimnis aus der Vergangenheit Neuseelands, das die Autorin sehr gut wiedergegeben hat. Das Ende war mir dann fast ein wenig zu schnell und abrupt, so das ich mich sehr freuen würde, wenn es eine Fortsetzung oder Wiedersehen der Familie geben würde. Ein Buch, das ich wärmstens empfehlen kann und von mir 5 von 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Das Geheimnis um die Liebe seines Lebens

Weil mein Herz sich nach dir sehnt
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"Wer heute die Existenz geistiger Wesen und die Echtheit der Phänomene, die dies beweisen, leugnet, ist entweder ein Feigling oder ein Unwissender." (James Hervey Hyslop)
Im Jahre 1755 stirbt in Portugal ...

"Wer heute die Existenz geistiger Wesen und die Echtheit der Phänomene, die dies beweisen, leugnet, ist entweder ein Feigling oder ein Unwissender." (James Hervey Hyslop)
Im Jahre 1755 stirbt in Portugal Gräfin Filipa Gomes da Silva die Geliebte des Königs. Dieses Ereignis wird noch Jahre später eine große Rolle spielen.
Juni 2017: In einer Bar lernt Randy Hall eine junge, schöne Frau kennen, mit der er die Nacht verbringt und die danach verschwindet. Randy bleibt derweil enttäuscht und wütend zurück, als wenig später überraschend seine Großmutter Victoria zu Besuch kommt. Am nächsten Tag muss er allerdings zu einem Fotoauftrag zum Tongariro-Nationalpark, bei dem ihn Miss Vicky unbedingt begleiten möchte. Im Hotel angekommen trifft er dann auf die junge Frau vom Abend, sie ist Seismologin, heißt Ava McNeil und möchte mit zwei Kollegen zu einer Expedition in den Norden. Das Ava sich ihm gegenüber eher abweisend und distanziert verhält, macht Randy sehr zu schaffen. Wenige Tage später jedoch steht sie in der Nacht völlig aufgelöst vor seiner Hoteltüre und eröffnet ihm das sie verfolgt wird. Randy bietet ihr seinen Schutz an, obwohl Ava ihm weiterhin alles vehement verschweigt, den längst hat, er sich in sie unsterblich verliebt. Doch nach und nach eröffnet sie dann Randy nicht nur ihr Geheimnis, sondern auch was es mit diesem Verfolger auf sich hat.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist schon das dritte, das ich von dieser Autorin gelesen habe und besticht wieder mit einem wunderschönen Cover. Doch ich muss sagen mit diesem fiktiven, spannenden, und allzu mysteriösen Liebesroman hat Kate Dakota alles übertroffen. Dieses Buch, das mit einem Einstieg in die Vergangenheit von 1755 führt und danach in die Geschichte mit eingeflochten wird, hat mich total gefesselt. Als Leser saß ich gebannt vor diesem Buch und habe mit den Protagonisten mitgefiebert bis zum Ende. Dieser fiktionale Roman beinhaltet Abenteuer, Historie, Reiseführer, jede Menge Spannung, eine wahnsinnige mysteriöse Geschichte und ein Liebe, die mich total begeistert hat. Auch das ich die Familie Hall aus Neuseeland wiedergetroffen habe, hat mich sehr gefreut. Bei den Beschreibungen von Neuseelands wunderschönen Sehenswürdigkeiten war ich dann mehr als angetan. Aber auch die Geschichte um Filipa und ihrem Geheimnis haben mich bis ins Letzte gefesselt. Chapeau Kate Dakota mit diesem zweiten Band aus Neuseeland ist ihr wirklich ein Bestseller gelungen. Dieser Band kann unabhängig vom Vorband gelesen werden, aber ich würde jedem empfehlen zuerst "Für dich bis ans Ende der Welt" zu lesen, damit man zuvor die Familie Hall kennenlernt. Ein Buch dem ich liebend gerne mehr als 5 Sterne geben würde und das ich nur empfehlen kann.