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Veröffentlicht am 05.03.2018

Wo Liebe ist, wird das Unmögliche möglich

36 Fragen an dich
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"Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig." (Gina Kraus)
Die 18-jährige Hildy Sangster nimmt aus reinem Interesse, an einem psychologischen Experiment ...

"Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig." (Gina Kraus)
Die 18-jährige Hildy Sangster nimmt aus reinem Interesse, an einem psychologischen Experiment teil. Zur selben Zeit meldet sich Paul für dieses Experiment an, doch sein Interesse ist eher, es schnell hinter sich zu bringen und 40 Dollar zu kassieren. Bei diesem Experiment geht es um Beziehungsaufbau, dabei sucht Jeff ein junger Doktorand Paare, die 36 Fragen beantworten sollen. Er möchte damit sehen, ob es möglich ist das ein sich unbekanntes Paar durch diese Fragen so beeinflusst werden, das dann eine enge persönliche Bindung daraus resultiert. So sitzt nun die chaotische Hildy und der introvertiert Paul in einem nüchternen Universitätsraum und stellen sich Fragen. Natürlich fallen auch die Antworten der beiden total unterschiedlich aus, während Hildy ausufernde Storys von sich gibt, sind Pauls Antworten eher kurz und karg. Als bei einer der Antworten, dann Hildy´s Fisch durch die Luft fliegt, den sie eigentlich für ihren Bruder gekauft hatte, scheint das Experiment zum Scheitern verurteilt. Doch Paul findet Hildy Profil im Netz und versucht alles, damit dieses Experiment weiter geht. Den inzwischen hat Hildy Pauls Herz gewonnen, er weiß nur noch nicht, ob es auch Hildy so geht. Zu dem herrscht in Hildy´s Familie Chaos, ihre Eltern haben ziemliche Eheprobleme und sie hat Angst, wie es weiter geht.

Meine Meinung:
Kann aus einem Experiment die große Liebe werden? Das fragte ich mich, als ich den Titel und die Kurzinfo dieses Buches las. Eigentlich ist es ein Jugendbuch, wie man auch an einigen Stellen merkt. Seien es die vielen Abkürzungen oder aber die jugendliche Sprache, die Vicki Grant hier benutzt. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten. Ich war zum einen neugierig auf diese Fragen, aber auch auf die unterschiedlichen Antworten. So bestand der Plot hauptsächlich aus Dialogen zwischen Hildy und Paul mit einigen Kapiteln bei denen dann die Familie und Freunde Hildy´s zu Wort kommen. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, da jeder seine ganz eigene Art mit einfließen lässt. Schade war für mich, dass sie ein wenig zu oberflächlich abgehandelt wurden, dadurch fehlte mit ein wenig die Tiefe an der Geschichte. Doch in denke, für junge Leser ist es genau das richtige, den durch die jugendliche Sprache werden sie gut abgeholt. Auch das bunte Cover ist hier sehr ansprechend gestaltet. Dieses Experiment von Arthur Aron, auf dessen Basis das Buch entstand, gab es wohl auch in Wirklichkeit, wie ich aus der Danksagung entnahm. In Netz habe ich dann gesehen, das es dies sogar immer noch gibt und das man dazu inzwischen auch ein Buch mit den Fragen erhalten kann. Eine Geschichte, die sich sicherlich lohnt einmal auszuprobieren. Vom mir bekommt diesem Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Zorn und Wut machen den Menschen zum Tier

Wolfswut
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"Zorn ist der Würger der Menschen; er untergräbt jedes Glück. Es gibt nichts Böses, was ein zorniger Mann nicht zu tun imstande wäre." (Mahābhārata)
Nachdem Tod ihres Vaters Alex Soltau beschaut seine ...

"Zorn ist der Würger der Menschen; er untergräbt jedes Glück. Es gibt nichts Böses, was ein zorniger Mann nicht zu tun imstande wäre." (Mahābhārata)
Nachdem Tod ihres Vaters Alex Soltau beschaut seine Tochter Lotte Hinterlassenschaften ihres Vaters. Unter anderem gibt es da eine alte Lagerhalle bzw. Garage, in der unter anderem 5 blaue Fässer stehen. Neugierig öffnet Lotte eines der Fässer und stellt mit entsetzen fest, das sich dort Körperteile eines Menschen befinden. Sofort ruft sie die Polizei, da sie annimmt, dass die Fässer jemand anderes dort gelagert hat. Kriminalhauptkommissarin Kira Hallstein und Kollege Max Lohmeyer ermitteln in dem Fall. Wie sich herausstellt, sind in den Fässern verschiedene Körperteile, unterschiedlichen Alters und fast alle von asiatischen Frauen, wahrscheinlich ehemalige Prostituierte. Da der Bauunternehmer, Hobbymusiker und großer Johnny Cash Fan Alex Soltau von allen geschätzt wurde, kann sich niemand vorstellen, das diese Fässer ihm gehören, geschweige den, das er diese Frauen getötet haben soll. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, das sein Leben gepflastert ist mit vielen Unfällen und Todesfällen in seinem Freundeskreis. Doch dann ereignen sich Morde neueren Datums und vor allem von männlichen Teenagern, teils nach demselben Muster. Die kann der tote Soltau ja nun nicht mehr getan haben, hat er doch einen Helfer? Für Kira Hallstein wird dieser Fall zur Zerreißprobe, bei ihr kommen Erinnerungen an ihren seit Jahren vermissten 17-jährigen Bruder Tobias wieder hoch. Wurde auch er ein Opfer Soltau´s oder hatte Soltau doch einen Partner, der jetzt weiter mordet?

Meine Meinung:
In diesem Buch verarbeitet der Autor den sehr brisanten Fall des 2014 an Krebs verstorbenen Manfred Seel. Auch hier fand die Tochter und ihr Mann Fässer mit Leichenteilen in einer angemieteten Garage. Vermutet wird, das mehr als 6 (wahrscheinlich 10) Menschen auf sein Konto gehen. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, am Anfang bis Mitte des Buches jedoch sehr langatmig, so das ich einige Male versucht war es zu beenden. Doch mein Durchhalten wurde belohnt, den spannend wird, die ganze Geschichte als man die Trophäenbücher Soltau´s entdeckt. Sie geben Einblick in Soltau´s Vergangenheit und seine Taten. Natürlich musste der Autor auch die Charaktere seiner Ermittler etwas nahebringen, doch dies war meiner Meinung nach viel zu ausführlich. Für mich liegt im Grunde der spannendste und fesselndste Teil erst ab Seite 263, der da heißt "Ort ohne Straße". Hier erlebte ich dann auch die nervenaufreibende Spannung, wo die Ermittler dem Täter immer weiter auf die Spur kommen. Auch wenn hier realistisches mit fiktivem gemischt wurde, ist dies ein sehr spannender Thriller, der mir teils sehr an die Substanz ging. Den Andreas Gößling hat hier nicht gespart darzustellen, wie der Täter seine Opfer getötet, gefoltert und zerstückelt hat. Deshalb kann ich dieses Buch auch nur Leser mit wirklich starken Nerven empfehlen. Trotzdem bin ich gespannt auf den nächsten Hallstein/Lohmeyer Fall und gebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Keine Hölle dauert ewig

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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"Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen." (Jean-Jacques Rousseau)
Etwas länger als ein Jahr ist es her das Inspector Emily Baxter mit ihren Kollegen ...

"Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen." (Jean-Jacques Rousseau)
Etwas länger als ein Jahr ist es her das Inspector Emily Baxter mit ihren Kollegen den Ragdoll Mörder gesucht hat. Inzwischen ist sie zum Chiefinspector aufgestiegen, Wolf ist nach wie vor verschwunden und Alex Edmunds wieder ins Betrugsdezernat zurück. Noch immer spürt sie die Auswirkungen des damaligen Falles, als sie Besuch von Special Agent Elliot Curtis (FBI) und Special Agent Damien Rouche (CIA) bekommt. In New York wurde auf der Brooklyn Bridge hängend an Metallstreben eine Leiche gefunden. Nun vermutet sie das der Täter den Ragdoll Täter nachahmt. Dazu kommt auch noch das der Name des Opfers William Fawkes war, wie der von Wolf. Baxter ist zwar kurz erschüttert, als sie diese Nachricht hört, glaubt aber nicht an einen Nachahmer. Auch nicht, nach dem sie sieht, das man dem Toten "Köder" auf die Brust eingeritzt hatte. Zu viele Nachahmer gab es nach den Ragdoll Morden, das sie nicht an einen Zusammenhang glaubt. Erst nachdem Lethaniel Masse im Gefängnis ermordet wird und sie dabei selbst in große Gefahr geraten, wird sie neugierig. Zusammen mit Curtis und Rouche fliegt sie in die USA, wo der Druck durch die Medien riesengroß ist. Nachdem ein zweiter Toter entdeckt wird, der das Wort "Puppe" auf der Brust hat, dreht die Presse völlig durch. Dabei werden Baxter und ihre Kollegen zum Spielball des Täters und versuchen größeres zu verhindern. Die Jagd auf Leben und Tod kann beginnen.

Meine Meinung:
Nachdem "Ragdoll", der mir gut gefallen hat, ist dies nun das zweite Buch des Autors. Wie auch schon in seinem letzten Band, ist der Schreibstil sehr gut, flüssig, mitunter aber auch etwas skurril, abgehoben und wirr. Wieder hat er Ermittler dabei die alle ihren eigenen Charakter mitbringen, dazu noch die traumatisierte Emily Baxter, die man ja schon vom Vorband kannte. Ein wenig hatte ich kurz Schwierigkeiten in das Buch zu kommen, da die einzelnen Kapitel und Ereignisse teils wirr aneinandergereiht werden. Zwar kann man diesen Band auch gut ohne Vorkenntnisse von "Ragdoll" lesen, aber es ist sicher von Vorteil diesen zu kennen. Daniel Cole legt in seinem zweiten Band ein ziemliches Tempo vor, sodass der Leser bei manchen Szenen kaum mehr zum Luft holen kommt. Nach ca. 80 Seiten war ich dann aber wieder in der Geschichte und hatte dann auch keine Probleme mehr zu folgen. Es ist aber nach wie vor nicht einfach, dieses hin und her mit den Zeiten und Ereignissen des damaligen Falls und des jetzigen klar zu kommen, dazu muss man schon bei der Sache bleiben. Auch das hin und her mit den Kontinenten und Ermittlern kostet viel Aufmerksamkeit, damit man am Geschehen dranbleiben kann. Was am Anfang ein wenig an Spannung fehlte, wurde gegen Ende, fasst zu viel. Der Schluss war für mich nicht ganz nachvollziehbar, jedoch bin ich gespannt, wie es weitergeht. Trotz, der ein wenig schwächeren Leistung gebe ich diesem Band 4 von 5 Sterne, weil mir die Charaktere Damien Rouche und Alex Edmunds gut gefielen.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Es liebt ein jeder nur sich selbst

Toter geht’s nimmer
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Man kann alles überschätzen, nur nicht die Eitelkeit und die Selbstsucht der Menschen. (Emanuel Wertheimer)
In dem Dorf Elendsbrunn steht Bürgermeister Alois Simmerl wieder einmal kurz vor seiner Wiederwahl. ...

Man kann alles überschätzen, nur nicht die Eitelkeit und die Selbstsucht der Menschen. (Emanuel Wertheimer)
In dem Dorf Elendsbrunn steht Bürgermeister Alois Simmerl wieder einmal kurz vor seiner Wiederwahl. Die Bürger Elendsbrunn sind nicht gerade angetan von dem eitlen, selbstgefälligen Mann, der sich gerne mit allem einlässt, was einen Rock trägt. So ist es auch nicht verwunderlich das er eines Nachts von einem Maskierten überfallen wird. Mit viel Glück kann er diesem Anschlag entkommen, auch wenn wenig später der nächste folgen soll. Doch Simmerl lernt nichts aus den Anschlägen und geht weiter in fremden Betten hausieren, ohne das seine Ehefrau etwas davon weiß. Als wenige Tage später zwei Morde das kleine Dorf erschüttern, sind die Bewohner fassungslos. Inspektor Waldemar Frühstück und seine Kollegin Susanne Sauer stehen vor ihren ersten Todesfällen, haben jedoch schnell den ersten Verdächtigen. Doch nach dem sein Alibi stichhaltig ist, müssen sie weiter auf die Suche gehen. Wer hatte ein Motiv um die beiden Opfer umzubringen? Zum Glück gibt es Emma Pölzl, eine starrköpfige alte Frau, aber mit einem Geheimnis, das nicht einmal sie selbst kennt.

Meine Meinung:
Dieser Alpenkrimi hat mich ein wenig hin- und hergerissen, da ich fast bis zur Hälfte auf den eigentlichen Mord warten musste. Zwar war es davor auch interessant, aber ich wusste am Anfang nicht recht, wo das ganze hinführt. Viel ging das Leben von Alois Simmerl und den Bürgern von Elendsbrunn voraus ohne das ich ahnte, was passieren würde. Auch der Humor war bis dahin etwas mager ausgefallen. Doch dann legte die Autorin so richtig los und endlich war auch mir klar auf was alles hinauslief. Dieser Krimi strotzt vor österreichischem Dialekt, Humor bis teilweise sogar schwarzem Humor und einigen erotischen Einlagen. Hinter diesem unscheinbaren bunten Cover hätte ich niemals so einen Slapstick Krimi vermutet, bei dem ich teils wirklich herzhaft lachen musste. Allen voran Inspektor Waldemar Frühstück und seine Kollegin haben den Krimi dann wirklich bereichert. Der Schreibstil war am Anfang für mich nicht ganz so flüssig, aber je länger man liest, wird er immer besser. Wer also einen abgefahrenen, lustigen Krimi mit Dialekt sucht, der kann hier wirklich fündig werden. Ich jedenfalls haben mich trotz anfänglicher Schwächen gut unterhalten und gebe gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.12.2017

Rohe Gewalt wirkt zerstörend

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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"Vieles Gewaltige lebt und nichts ist gewaltiger als der Mensch." (Sophokles)
Suse Pirnatt die nach der Trennung ihres Mannes mit ihren drei Kindern alleine dasteht, ist hoffnungslos überlastet. Zu dem ...

"Vieles Gewaltige lebt und nichts ist gewaltiger als der Mensch." (Sophokles)
Suse Pirnatt die nach der Trennung ihres Mannes mit ihren drei Kindern alleine dasteht, ist hoffnungslos überlastet. Zu dem bekommt sie von ihrem Mann Ludger keinen Unterhalt, weil dieser Insolvenz anmelden musste. Nun sitzt sie hier in dieser kleinen Wohnung, in einer nicht gerade guten Gegend Berlins. Eines Morgens bemerkt sie das ihre 14- jährige Tochter Jaqueline am Abend nicht nach Hause gekommen ist, zudem fehlt auch ihr Hund Tapsi. Als sie am nächsten Tag noch immer nicht auftaucht, ruft sie bei der Polizei an und meldet sie als vermisst. Zur gleichen Zeit bearbeiten Hauptkommissar Henry Frei und seine Kollegen den Tod von Sina Weinstein, die man stranguliert in einem Hotel fand. Da werden sie vom Kollegen zu einem neuen Tatort gerufen. In dem sanierungsbedürftigen Büchereisaal wo man am Vortag den toten Hund mit zerschlagenen Kopf entdeckt hat, wurde eine Leiche gefunden. Wie schon bei dem Hund wurde ihm ebenfalls der Kopf zur Unkenntlichkeit eingeschlagen und man findet den Rucksack von Jaqueline. Haben die Verbrechen etwas mit dem Verschwinden von Suses Tochter zu tun? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem ihnen ein ehemaliger Kollege behilflich sein könnte.

Meine Meinung:
Für mich war es mein erstes Buch von Martin Krist, ich wurde durch die Kurzinfo auf diesen Thriller aufmerksam. Das ansprechende Cover konnte mich sofort überzeugen. Der gute Schreibstil des Autors machte es mir auch nicht schwer das Buch schnell zu Ende zu lesen. Voll Sorgen um die vermisste Tochter, bangt man selbst als Leser und ebenfalls Mutter mit Suse mit. An Hand zweier Handlungsstränge wird man durch das Buch und das Geschehen geführt. Inhaltlich ist die Geschichte sehr fesselnd und gut aufgebaut, auch die Protagonisten sind recht realistisch dargestellt. Doch mit der Zeit fand ich die überpenible Art von Henry Frei etwas anstrengend. Auch die häufigen Uhrangaben, störten mich ein wenig, doch am meisten ärgerte ich mich das nichtssagende Ende des Buches. Ich mag keine Bücher wo der Leser schon fast notgedrungen gezwungen wird, den nächsten Band zu lesen, damit er weiß wie es weiter geht. Sehr schade das fand ich unnötig, man hätte, das durchaus anders lösen können. Auch fehlt mir bis zum Ende der Bezug zum Titel, ich hoffe, dass er im nächsten Teil aufgeklärt wird. Trotzdem konnte mich der Autor durch den Inhalt und seine fesselnde Schreibweise überzeugen. Darum gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sterne und freue mich jetzt auf die nächste Folge.