Schweigen über die Vergangenheit
NordfinsternisEin dunkles Verbrechen an der Küste. Eine Familie, die schweigt. Und ein Mädchen, das vergisst. Bis Panikattacken Miriams Leben Jahrzehnte später außer Kontrolle bringen. Sie muss sich erinnern, um dem ...
Ein dunkles Verbrechen an der Küste. Eine Familie, die schweigt. Und ein Mädchen, das vergisst. Bis Panikattacken Miriams Leben Jahrzehnte später außer Kontrolle bringen. Sie muss sich erinnern, um dem Geheimnis ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Bald schon konfrontiert ein undurchdringliches Geflecht aus Lügen, Scham und Schuld sie mit ihrer größten Angst…
Miriam ist verheiratet, hat ein hübsches Haus, einen guten Job und ist seit kurzem Mutter. Das Glück scheint perfekt, wären da nicht ihre Unsicherheit, ihre (Über)Besorgtheit. Woher rühren Miriams plötzlich auftretende Panikattacken?
In hautnahem Präsens entführt uns Ricarda Oertel ins norddeutsche Kappeln, zeichnet in außergewöhnlich treffender Sprache das Bild einer Familie, deren Vergangenheit viele Geheimnisse verbirgt. Kleine Details fließen geschickt in die Szenen ein und lassen alles sehr lebendig werden, die Figuren sind plastisch charakterisiert und bleiben nicht immer die, die sie anfänglich zu sein scheinen.
Nach einem kurzen, erschütternden Prolog gliedert sich dieser Küstenkrimi in übersichtliche Kapitel, an deren Enden häufig auch jemand aus dem „off“ erzählt. Fragen über Fragen werden aufgeworfen, die Spannung steigt ab der ersten Seite und hält bis zum Ende an. Immer wieder gibt es Wendungen, die man nicht erwartet.
Mit einer wunderbaren Hommage an Astrid Lindgren wird das Thema Sterben und Tod berührend ins Geschehen eingeflochten, der Umgang mit schrecklichen Geschehnissen aufgearbeitet.
Ein gelungener psychologischer Spannungsroman, der mich Seite für Seite gefesselt hat, sowohl vom Schreibstil als auch vom Inhalt her, und den ich unbedingt weiterempfehle!
„5 Sterne plus“