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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Eine düster-tragische Reise, die trotzdem Hoffnung vermittelt

Sieben Minuten nach Mitternacht
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Ein wundervolles Buch, welches den Leser mitnimmt auf eine düster tragische Reise, die die tragischen Seiten des Lebens beleuchtet und trotzdem vermag, Hoffnung zu vermitteln.

Pünktlich wenn die Uhr 00:07 ...

Ein wundervolles Buch, welches den Leser mitnimmt auf eine düster tragische Reise, die die tragischen Seiten des Lebens beleuchtet und trotzdem vermag, Hoffnung zu vermitteln.

Pünktlich wenn die Uhr 00:07 zeigt, genau sieben Minuten nach Mitternach, erscheint das Monster in Connors Zimmer. Doch Connor hat eigentlich gar nicht so viel Angst vor dem Monster, denn er hat jede Nacht einen Albtraum, vor dem er sich viel mehr fürchtet. Schon bald stellt Connor daher fest, dass das Monster ihm eigentlich nur helfen will. Das Monster ist alt und weise und begibt sich mich Connor gemeinsam auf die Suche nach Antworten, wie er dem schrecklichen Albtraum begegnen und der unvermeidlichen Wahrheit ins Auge blicken kann.

Erkenntnis, Trauer, Erkenntnis und Akzeptanz des Unabwendbaren – der Leser erlebt gemeinsam mit der Hauptfigur Connor in dieser eher kurzen, dafür inhaltlich umso gewichtigen Geschichte ein Wechselbad der Gefühle. Dabei wird auf diese doch eher schweren Themen behutsam aber doch eindringlich eingegangen. Da die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt ist, fühlt man direkt mit und ist direkt in der Geschichte. Der flüssige Schreibstil hilft zudem, galant durch diese doch eher traurig-schaurige Geschichte zu führen und die Grundaussage nicht aus den Augen zu verlieren: Manchmal muss man loslassen, um wieder ins Leben zu finden. Auch wenn Connor noch sehr jung ist, wird dieses Buch sicherlich für jeden so manche Erkenntnis über das Leben an sich und auch den Tod bereithalten.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Wildwest-Feeling mit inhaltlichen Längen

Albert - Ein glorreiches Schnabeltier
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Albert flüchtet aus seinem Zoo und begibt sich auf die Reise in das gelobte Land. Irgendwo in der Wüste immer weiter nördlich soll es liegen, das Land, wo Australien noch ist wie es früher einmal war. ...

Albert flüchtet aus seinem Zoo und begibt sich auf die Reise in das gelobte Land. Irgendwo in der Wüste immer weiter nördlich soll es liegen, das Land, wo Australien noch ist wie es früher einmal war. Nach einer langen und beschwerlichen Reise durch die Wüste trifft er im Busch auf das Wombat Jack. Ungewohnt mit Kleidung, rauchend und generell ein sehr lebenserfahrener Geselle. Schnell beschließen die beiden, gemeinsam weiter zu ziehen. Im weiteren Buch treffen Sie auf viele ungewöhnliche Charaktere und Albert stolpert von einem Abenteuer ins nächste, bis er berüchtigt und gefürchtet ist.

Dass die Charaktere Tiere sind, stört die Geschichte überhaupt nicht. Die kleinen Eigenheiten der jeweiligen Rasse sind sehr schön mit in das Geschehen eingeflochten. Der lockere Schreibstil erleichtert das Lesen und führt gekonnt durch die Geschichte. Die Abenteuer von Jack sind recht amüsant und vor allem all die Bekanntschaften, die sich im australischen Hinterland tummeln, wissen zu amüsieren und unterhalten. An sich weißt die Geschichte leider einige Längen auf und man musste sich teilweise ein bisschen quälen, um am Ball zu bleiben. Da es jedoch teilweise zünftig Zuging im Outback und man sich an den wilden Westen erinnert fühlte, konnte man das Buch nie ganz vergessen.

Im Ganzen ein amüsantes Buch mit interessantem Setting, jedoch mit einigen Schwächen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Ab wann wird man erwachsen?

Conni 15 1: Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest
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Conni kann es gar nicht fassen, sie ist endlich 15. Mit 15 Jahren ist man ja schon irgendwie fast erwachsen. Umso gespannter erwartet sie Ihre Geburtstagsfeier, die alle andere als ein Kindergeburtstag ...

Conni kann es gar nicht fassen, sie ist endlich 15. Mit 15 Jahren ist man ja schon irgendwie fast erwachsen. Umso gespannter erwartet sie Ihre Geburtstagsfeier, die alle andere als ein Kindergeburtstag sein soll. Alle Freunde sind geladen und auch ihr Freund ist natürlich auch dabei. Im Verlaufe des Buches begleitet man Conni und Ihre Freunde auf den typischen verschlungenen Pfaden des Erwachsen-werdens. Pickel, sich verändernde Freundschaften, die Liebe, alles scheint sich zu ändern.

Das Buch ist dabei in einer sehr schönen lockeren Sprache geschrieben und durch die Ich-Perspektive kann man direkt am Leben Conni's teilhaben. die typischen Probleme von Teenagerns werden behandelt, die ganze Furcht und Verwirrung, da das Leben nicht so einfach scheint wie als Kind immer angenommen. Dies wird jedoch in einer sehr schönen und altergerechten Weise behandelt. Der Schreibstil fesselt und die Figuren sind sehr liebevoll und lebensnah gezeichnet. Als Leser fühlt man sich ihnen sogleich verbunden und teilt Freud und Leid. Ein großer Fokus des Buches liegt sicherlich auch auf Freundschaft, dass sich Menschen im Laufe des Lebens ändern bzw. die Lebensumstände und dass man diesen Umständen mit dem nötigen Respekt begegnen muss.

Eine wunderschöner Buch um die verwirrenden Jahre der Pubertät mit all den Nöten und Freuden, die ein junges Mädchen in dieser Zeit erfährt. Definitiv ein Buchtipp für junge Mädchen, die in Conni eine Freundin finden könnten und sie in dieser Übergangsphase des Lebens zubegleiten.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Mal etwas anderes

Nachtaktiv
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Ein ganzes Jahr begleiten wir Heloise bei den Irrungen und Wendungen, die das Single-Leben in Berlin mit sich bringt. Denn zwischen vielen One-Night-Stands und Kraftausdrücken sind sie und ihre Freundinnen ...

Ein ganzes Jahr begleiten wir Heloise bei den Irrungen und Wendungen, die das Single-Leben in Berlin mit sich bringt. Denn zwischen vielen One-Night-Stands und Kraftausdrücken sind sie und ihre Freundinnen doch auch nur auf der Suche nach dem einen. Die Handlung ist dabei rasant so rasant und durchzogen von Wendungen wie das Leben einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und der Liebe nur sein kann. Obwohl sich das Leben um Heloise eigentlich immer um Partys dreht, wird es doch nicht langweilig und das Buch verkommt zu einem kurzweiligen Rausch durch ein ganzes Jahr Party-Leben in Berlin.

Der Schreibstil ist kurz und knackig und mit Kraft- und Slang-Ausdrücken wird wahrlich nicht gespart. Knackige Vergleich und unverblümter, bodenständiger Humor geben diesem Roman eine einzigartige und sehr jugendliche Note, die sicherlich nicht jedem liegen möchte. Wer sich jedoch auf das Abenteuer einlässt, taucht in eine ganze eigene Welt. Besonders Berlin hat sich unverblümt in den Roman geschlichen und Heloise scheint sehr gut in diese junge, hippe aber auch etwas andere Stadt zu passen. Die Charaktere sind vielleicht nicht die tiefgründigen, jedoch so lebendig wie das Leben selbst und man erinnert sich an die ein oder andere eigene Party-Nacht.

Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der auf die ein oder andere Party entführt und zeigt, dass das Leben noch so viel mehr zu bieten hat. Und als zusätzlichen Lese-Spaß schmeichelt der Umschlag während der gesamten Lektüre auf unvergessliche Weise den Händen. Toll, wenn ein Buch von innen und außen etwas Besonderes ist.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Der melancholische Osten

Nilowsky
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Markus zieht wiederwillig mit seinen Eltern an den Rand von Berlin. Während seine Eltern sich direkt in ihr neues Leben im Chemiewerk stürzen, kann Markus sich zunächst nicht so recht anfreunden mit der ...

Markus zieht wiederwillig mit seinen Eltern an den Rand von Berlin. Während seine Eltern sich direkt in ihr neues Leben im Chemiewerk stürzen, kann Markus sich zunächst nicht so recht anfreunden mit der neuen Umgebung. Dann lernt er jedoch Rainer Nilowsky kennen, der so ganz anders ist als er selbst. Markus aus gutem Hause und Nilowsky, der seinem alkoholkranken Vater in der Kneipe aushilft. Und doch entsteht zischen Chemiewerk, der Eckkneipe den Afrikanern eine ganz besondere Freundschaft, die durch Carola auf eine harte Probe gestellt wird.

In diesem zutiefst melancholischem Buch begleiten wir eine wirklich einmalige Freundschaft zwischen 3 Personen über viele Jahre hinweg. Markus, Rainer und Carola scheinen den rechten Weg im Leben nicht zu finden. Das Leben der 3 zeichnet eine einzigartige Milleustudie der damaligen Zeit und wie grausam das Leben sein kann. Eine unbeschwerte Jugend sucht man in diesem Buch vergeblich und auch das Leben danach ist von Depression und Verzicht aus Freundschaft gezeichnet. Rainer, so einzigartig wie er ist, kann durch Skurilität und Witz zunächst überzeugen, am Ende hat man jedoch nur Mitleid mit einem Jungen, den das Leben im Stich gelassen hat.

Der Schreibstil unterstreicht den melancholischen Grundton des Werkes. Nilowsky hat seine ganz eigene Sprache, die zunächst befremdlich erscheint, jedoch im Laufe der Zeit so ans Herz wächst, als wäre man ebenfalls Nilowskys Freund. Eindringliche Beschreibungen der Umgebung und Gesellschaft zeichnen ein einmaliges Bild der damaligen Gesellschaft, sodass man gefangen scheint in der Zeit und im Leben der Personen. Unterstützt wird dies von dem sicherlich manchmal schwer zu lesenden Berliner Dialekt, jedoch unterstützt dieser das einmalige Bild und die Stimmung des Romans. Man wird sofort gefesselt von den einzigartigen Lebensansichten von Rainer und auf kindliche Weise kann man ihm nur zustimmen. Je weiter das Leben fortschreitet und je mehr man von seinem Leben erfährt, umso bedrückter wird man. Jedoch zeigt das Buch auf erstaunliche Weise den Wert von Freundschaft, an der es festzuhalten lohnt.

Was der Umschlag schon verspricht, kann das Buch letztendlich auch halten: Nilowsky ist ein ganz besonderer Roman, der die Stimmung der Zeit und dieser einzigartigen Freundschaft auf unvergleichliche Weise einfängt und den Leser mit auf eine Reise nimmt, die einen zunächst sprachlos und ehrfürchtig des eigenen Lebens zurück lasst und einem doch so viel mehr gibt als zunächst angenommen.