Kann die Erwartung leider nicht erfüllen
Frau Bengtsson geht zum TeufelSchlicht, hübsch und tadellos – so vermag Frau Bengtsson ihr Leben zu leben. Die perfekte Ehefrau für Ihren Mann, eine perfekt aufgeräumte Wohnung und immer das Essen parat, wenn der Mann nach Hause kommt. ...
Schlicht, hübsch und tadellos – so vermag Frau Bengtsson ihr Leben zu leben. Die perfekte Ehefrau für Ihren Mann, eine perfekt aufgeräumte Wohnung und immer das Essen parat, wenn der Mann nach Hause kommt. Und eigentlich ist Frau Bengtsson mit diesem Leben zu frieden. Doch was ein ganz normaler Dienstag in ihrem furchtbar normalen Leben werden sollte, endet damit, dass Frau Bengtsson stirbt – auf furchtbar banale Weise. Wie es der Zufall so will, ist dieser Tod sogar Gott zu dumm und er erweckt Frau Bengtsson wieder zum Leben. Er beginnt sein eigenes kleines Experiment: Was tut ein Mensch, wenn er aus seinem eigenen freien Willen handelt. Gottes kleine Geschichte beginnt und kommt so richtig in Fahrt, als der Teufel beschließt, dass er an dieser Geschichte auch ein paar Sätze mitschreiben will.
Von der Idee her eine nette Geschichte, die leider auf der Länge nicht überzeugen konnte. Einige witzige Momente finden sich im Buch leider viel zu selten. Man muss dem Teufel jedoch zugutehalten, dass er an vielen dieser wenigen Momente beteiligt ist. Die meiste Zeit quält man sich jedoch durch Seitenweise Ausführungen zur Bibel, dessen Auslegung und dem Glauben an sich. Hierbei kann die Komik jedoch nicht überzeugen und man sehnt sich nach dem Ende des Abschnitts und auf Besserung. Langatmig erzählt und mir so manch Wiederholung zu viel quält man sich zum Ende. Doch auch der erhoffte Höhepunkt am Ende hält nicht, was er verspricht und hinterlässt eher einen verstörenden Beigeschmack.
Die Figuren sind leider viel zu klischeehaft gezeichnet. Von der perfekten Vorstadthausfrau, die sich in Ihren pinken Plateau-Hausschuhen mit Bommeln besonders begehrenswert fühlt, über den wortkargen aber ach so fürsorglichen Ehemann bis zur biederen und furchtbar langweiligen Theologiestudentin – die Figuren können leider nicht die nötige Tiefe und den Witz entwickeln, den die Geschichte so dringend gebraucht hätte. Einzig der Teufel überzeugt durch bissigen Humor, charakterliche Abwechslung und Überraschung; sowie die Tiere, ob als eigenständige schnurrende Persönlichkeit oder als flügelschlagendes Federknäul mit roten Hörnern.
Im Großen und Ganzen ein enttäuschendes Buch, welches die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte und schnell im Vergessen verschwinden wird. Der Humor konnte leider nicht überzeugen. Einzig der Ohrwurm von Carmina Burana bleibt erhalten…