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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2021

die große Schuldfrage

Wisting und der Atem der Angst
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Meine Meinung zum Buch:
An diesem Buch haben mir die beiden Charaktere Wisting, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, aber trotzdem dranbleibt, wenn er an einer Sache interessiert ist und seine Tochter, ...

Meine Meinung zum Buch:
An diesem Buch haben mir die beiden Charaktere Wisting, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, aber trotzdem dranbleibt, wenn er an einer Sache interessiert ist und seine Tochter, die als Journalistin nach ihrer Karenzzeit wieder ihren Einstieg ins Berufsleben geschafft hat und in ihrer Art frischer und emotionaler an die Fälle herangeht. Beide sind sehr authentisch und liebenswürdig beschrieben. Interessant ist, dass Wisting seine Tochter so gut wie möglich aus den laufenden Ermittlungen heraushalten möchte und auch Angst um sie hat, aber sie lässt sich nicht belehren und begibt sich auch diesmal wieder, zusammen mit ihrer Tochter, in allerhöchste Gefahr. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, solide, bürokratisch und zäh – wie in der Realität manchmal eben auch, man braucht Geduld und Feingefühl, um ans Ziel zu kommen. Die Filmmitschnitte von Line geben sehr hilfreiches Anschauungsmaterial und auch ihre Verbissenheit ist eine große Hilfe für die Ermittlungen. Zudem versucht wird, Wisting die Schuld am missglückten Einsatz zuzuschieben und ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Besonders die Schuldfrage wird in diesem Roman von einem zum anderen geschoben – wie ein schwarzer Peter.
Ich fand das Buch spannend, realitätsbezogen und überzeugend aufgrund der Charaktere.

Mein Fazit:
Das Buch überzeugt aufgrund seiner authentischen Charaktere und einer soliden Ermittlungsarbeit sowie journalistischem Ehrgeiz und macht Lust auf die Vorgänger-Bücher, sofern man diese noch nicht gelesen hat.

Veröffentlicht am 26.01.2021

schöne Themen - aber auch Potenzial verschenkt

Elchtage
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Meine Meinung zum Buch:
Das Cover ist wunderschön und ebenso die Idee, dass sich Johanna inmitten ihres Waldhäuschens mit Elchen anfreundet. Außerdem befindet sie sich selbst gerade in der Übergangsphase ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Cover ist wunderschön und ebenso die Idee, dass sich Johanna inmitten ihres Waldhäuschens mit Elchen anfreundet. Außerdem befindet sie sich selbst gerade in der Übergangsphase zwischen Kind und Jugendliche, da ist es schön, einen Rückzugsort zu haben und auch Bezug zu Tieren, denn das Erwachsenwerden an sich ist oft ganz schön anstrengend. Die typischen Probleme werden im Buch ebenfalls angesprochen: Da gibt es auf der einen Seite eine ehemalige beste Freundin, die jetzt in einer cooleren Clique mitspielt, die Außenseiter, die sich zusammentun und feststellen, dass sie gar nicht so verschieden sind, das erste Mal verliebt sein und noch nicht ganz zuordnen können, was passiert und die arbeitenden, häufig abwesenden Eltern, die vermuten, dass man in diesem Alter schon ganz gut alleine zurecht kommt oder ansonsten einfach nur peinlich sind. Ganz normaler Teenager-Alltag – soweit haben mir die eingearbeiteten Themen auch ganz gut gefallen, allerdings sind meiner Meinung nach auch wichtige Themen zu kurz gekommen. Die Aktion mit dem Tierschutz wirkt ungeplant und unaufgeregt, hier wäre das Potenzial vorhanden, dem Thema noch viel mehr an Bedeutung zukommen zu lassen und nicht nur als Nebenstrang mit einer unsympathischen Vertreterin anklingen zu lassen. Gleiches gilt für das Thema Freundschaft bzw. ehemalige beste Freundin Sandra, die nun zu einer anderen Clique gehört und Johanna von oben herab behandelt bzw. ignoriert. Ihr hätte ein symbolischer Dämpfer gebührt, damit sie ihre ehemals beste Freundin wieder zu schätzen weiß, und auch wenn sie jetzt andere Interessen haben, auf eine schöne gemeinsame Zeit zurückblicken kann. Der Schluss des Buches kam auch recht plötzlich und so schnell wie Johanna sich verliebt hat, war ihr Freund auch schon wieder weg und die ganze Geschichte ist ungeklärt in der Luft hängen geblieben.

Mein Fazit:
Mir hat das Buch mit seinen bedeutenden Themen gut gefallen, allerdings wurde auch viel Potenzial verschenkt.

Veröffentlicht am 21.01.2021

kontrovers diskutiertes, aktuelles Thema

Sterbewohl
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch besteht aus einer Kombination aus Krimi und gesellschaftskritischen Aspekten. „Sterbehilfe“ wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern aktuell ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch besteht aus einer Kombination aus Krimi und gesellschaftskritischen Aspekten. „Sterbehilfe“ wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern aktuell betrachtet und unterschiedlich gehandhabt. Auch wenn es in diesem Buch überspitzt dargestellt wird, indem SeniorInnen ab einem bestimmten Alter aufgefordert werden, ihren letzten Urlaub in einem „Sterbehotel“ zu verbringen, ohne Rückfahrtticket, so ist es doch ein Denkanstoß für die Gesellschaft. Ich finde, das Buch passt auch ganz gut in die Corona-Krise – auch hier werden konträre Ansichten vertreten, wenn es um den Schutz von Menschenleben oder auch nicht, geht. Was kann man vertreten und was möchte man vertreten? Die Autorin hat in diesem Buch vieles mit einem Augenzwinkern oder überzogen präsentiert, aber ein Körnchen Wahres ist schon immer auch dabei und so ganz utopisch ist das Thema gar nicht mehr zu sehen. Was kann oder will sich der Staat leisten? Inwieweit dürfen wir selbstbestimmt über Leben und Tod bestimmen?

Mein Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem Buch ein paar wichtige Denkansätze geliefert, wie mit älteren Menschen umgegangen wird und auch das Thema „Sterbehilfe“ ist aktuell kontrovers diskutiert in den Medien.

Veröffentlicht am 27.11.2020

vom Ermittler zum Hauptverdächtigen

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller ist zwar aufgrund des in sich abgeschlossenen Falles ein eigenes Thema, allerdings würde ich für ein besseres Verständnis über die Gesamtzusammenhänge, vor allem aus ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller ist zwar aufgrund des in sich abgeschlossenen Falles ein eigenes Thema, allerdings würde ich für ein besseres Verständnis über die Gesamtzusammenhänge, vor allem aus dem Privatleben und Kindheit von Tom Babylon, auch das Lesen der Vorgänger-Teile empfehlen. Die Suche nach seiner verschwundenen Schwester, die Tom Babylons Leben prägt, kommt in diesem Teil nicht so gut zur Geltung. Der aktuelle Fall ist allerdings sehr komplex, reicht bis in die historische Vergangenheit und betrifft Tom Babylon in mehrfacher Hinsicht sehr persönlich. Zuerst ist Tom Ermittler, dann ist seine eigene Familie bedroht und er selbst sogar Hauptverdächtiger. Stets an seiner Seite sind seine Kollegin und Freundin Sita sowie sein krimineller Freund seit Jugendtagen Bene, ohne die Beiden wäre Tom aufgeschmissen und der Thriller nur halb so dramatisch. Was es mit der „Hornisse“ auf sich hat, wird erst am Ende geklärt, nachdem sich alle losen Fäden zu einem Ganzen verbinden.

Mein Fazit:
Das Ende des Thrillers gibt einen kleinen Ausblick auf den kommenden Teil der Serie – und ich muss gestehen, der Cliffhanger hat mich total neugierig gemacht und ich würde am liebsten sofort weiterlesen.

Veröffentlicht am 26.11.2020

Liebe - Glück - und der Sinn des Lebens

Die Farbe von Glück
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch behandelt auf literarische Weise unterschiedliche, aber dennoch zusammenhängende Sinnfragen unseres Lebens: Liebe – Glück – Zufall und der Sinn des Lebens. Zudem kommen ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch behandelt auf literarische Weise unterschiedliche, aber dennoch zusammenhängende Sinnfragen unseres Lebens: Liebe – Glück – Zufall und der Sinn des Lebens. Zudem kommen sehr viele Metaphern und Lebensweisheiten vor, die die Lebensgeschichten der einzelnen Charaktere beschreiben. Es handelt sich somit um eine Kombination aus Erzählungen bzw. Lebensbiografien und poetischen Zitaten. Ich finde diese Kombination sehr gelungen! Mehrere Menschen suchen unabhängig voneinander ihr Lebensglück bzw. sind sie auf der Suche nach sich selbst. Was ihnen nicht bewusst ist, auf der anderen Seite der Erde geht es ebenfalls Menschen ähnlich und am Ende folgt ein großes Aufeinandertreffen und der Versuch mit dem restlichen Leben so gut wie möglich umzugehen und so viel Glück wie möglich zu bereiten, auch auf die Gefahr hin, dass das Glück für einen Menschen, Unglück für einen anderen Menschen bedeuten kann.

Mein Fazit:
Mir haben insbesondere die poetischen Zitate, die zur Veranschaulichung der besonderen Lebensumstände und Situationen verwendet wurden, sehr gut gefallen. „Du schreibst deine Geschichte. Und du schreibst auch ihr Ende (Bagus, S. 117).“