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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2019

trauriger Anlass, aber ehrliche Worte

Fünf Tage in Paris
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Der Roman beginnt tröpfelnd, plätschernd, vergleichbar mit dem Wetter in Paris als die Familie eintrifft und das Familientreffen startet, doch schon bald werden die Unwetter in Paris und auch die Emotionen ...

Der Roman beginnt tröpfelnd, plätschernd, vergleichbar mit dem Wetter in Paris als die Familie eintrifft und das Familientreffen startet, doch schon bald werden die Unwetter in Paris und auch die Emotionen innerhalb der Familie immer stärker und zeigen erste Auswirkungen. Eigentlich hätte es einen schönen Anlass für das Zusammenkommen gegeben, Paul feiert seinen Geburtstag und gemeinsam mit seiner Frau auch den gemeinsamen Hochzeitstag mit den Kindern in Paris, doch als Paul plötzlich einen schweren Schlaganfall erleidet, verändert sich die Situation von einem Moment auf den anderen. Die Geschwister Linden und Tilia lernen sich gegenseitig besser und vor allem von anderen Seiten kennen. Tilia, die ansonsten immer vorlaut und im Vordergrund ist, hat plötzlich Hemmungen und Angst das Krankenhaus zu besuchen und Linden kümmert sich um alles, nachdem auch noch Lauren erkrankt. Das schlechte Wetter und die Überschwemmungen erfordern es, dass die Familie im Hotel zusammenbleibt und sich über lange unausgesprochene Themen auseinandersetzt. Nach und nach reisen immer mehr Verwandte an, wie Tilias Tochter und ihr alkoholabhängiger Ehemann sowie Lindens Lebensgefährte. Mir hat die Dynamik zwischen den Charakteren, die sich ständig verändert, sehr gut gefallen und auch, dass die Familie nach und nach immer ehrlicher im Umgang miteinander war und alle versucht haben, den anderen nicht für sein Verhalten zu verurteilen. Schade, dass es nicht schon viel früher zu diesem Zusammentreffen gekommen ist und dass dafür ein trauriger Anlass als Anstoß notwendig war. Auch die Hintergrundgeschichten und Erzählungen aus der Vergangenheit sind spannend und ergänzen den Roman perfekt! Nach dem Beenden wirkt das Buch noch lange nach.

Veröffentlicht am 07.05.2019

harmonische Sommerlektüre

Bell und Harry
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Meine Meinung zum Buch:
Schon das Cover verspricht, dass es sich um einen ruhigen, bedachten und harmonischen Roman handeln wird. Der Autorin ist es gelungen, dass in ihrem Roman zwei völlig unterschiedliche ...

Meine Meinung zum Buch:
Schon das Cover verspricht, dass es sich um einen ruhigen, bedachten und harmonischen Roman handeln wird. Der Autorin ist es gelungen, dass in ihrem Roman zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinandertreffen: die Familie Bateman aus New York, die auf dem Land nach Ruhe und Erholung sucht und auf die Familie Teesdale, ihre Vermieter, trifft – die am Land ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihrer Arbeit nachgehen. Zu Beginn kommt es zu leichten Spannungen zwischen den Erwachsenen, aber schon bald werden sie mit den Sichtweisen der jeweils anderen Familie vertraut und nähern sich immer weiter an. Man hat auch das Gefühl, dass sich die beiden Familien mit der Zeit immer ähnlicher werden und im Grunde genommen gar nicht so verschieden sind, wie sie es anfangs vermutet hatten. Die Sommerurlaube in Yorkshire werden immer länger und vor allem zwischen den beiden jüngsten Kindern der Familien Bell und Harry entwickelt sich eine innige Freundschaft, die über die Jahre stärker wird, sodass der Umgang zwischen den beiden Jungen ganz selbstverständlich wirkt.
Sehr gut gelungen finde ich, dass Roman aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird – vor allem Bell und Harry sind sehr präsent, aber auch bei Harrys Mutter sind mit der Zeit starke Veränderungen spürbar. Einzig Harrys Vater konnte ich nicht so gut einordnen bzw. ist mir nur aufgrund der Situation beim Fischen im Regen in Erinnerung geblieben.

Mein Fazit:
Der Roman ist eine sehr harmonische Sommerlektüre, in der Freundschaft und die gesellschaftliche Annäherung von Stadt- und Landmenschen im Vordergrund stehen.

Veröffentlicht am 07.05.2019

zwei Frauen - eine Geschichte

Das Leuchten jenes Sommers
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite erzählt Chloe, ehemalige engagierte Fotografin, jetzt verheiratet mit einem Arzt und schwanger ihre persönliche Geschichte. Sie ist nicht glücklich in ihrer Ehe, freut sich nicht auf ihr Baby und würde gerne wieder arbeiten. Durch einen zufälligen Fotoauftrag lernt sie Maddy kennen, die sich ihr nach und nach öffnet und von ihrem traurigen Schicksal erzählt – wie sie ihre geliebte Schwester zuerst an einen Mann, der ihr nichts Gutes wollte und dann an den Tod verloren hat. Maddy erzählt ihre Biografie so eindrucksvoll und traurig schön, dass Chloe immer wieder den Drang verspürt zu ihr zu kommen und die beiden Frauen fühlen sich in ihrer Trauer bestärkt. Es bahnt sich nach und nach eine wunderbare Freundschaft an.

Mein Fazit:
Das Leuchten jenes Sommers ist eine traurig schöne Geschichte über die Kraft und die Macht der Liebe und ihrer Schattenseiten.

Veröffentlicht am 14.04.2019

macht Lust auf Urlaub und La Gomera

Der Wind nimmt uns mit
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch fällt aufgrund des strahlend, frischen Covers sofort auf und bereitet gute Laune und Urlaubsfeeling. Zu Beginn habe ich mir Mayas Reisen und ihren Reiseblog aufregend und ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch fällt aufgrund des strahlend, frischen Covers sofort auf und bereitet gute Laune und Urlaubsfeeling. Zu Beginn habe ich mir Mayas Reisen und ihren Reiseblog aufregend und schön vorgestellt, aber man bekommt als LeserIn bald den Eindruck, dass hinter Mayas Reisen mehr steckt als ihre Liebe zu fernen Ländern. Ihre geplante Tour in 52 Wochen ebenso viele Länder zu bereisen, erweist sich als stressige Tortour mit der sie sich selbst etwas beweisen will und zudem ihrer Mutter aus dem Weg gehen möchte. Doch das Schicksal schickt ihr Tobi, von dem sie nach einem One-Night-Stand schwanger wird und plötzlich spielen die Hormone bei Maya verrückt. Um Tobi zu finden, nimmt sie sogar in Kauf, die Insel La Gomera zu besuchen, auf der ihre Mutter wohnt. Dass es hier zwangsläufig zu einem Aufeinandertreffen kommen muss, ist vorprogrammiert. Die Ereignisse auf der Insel wirken teilweise sehr konstruiert und die InselbewohnerInnen klischeehaft, dennoch habe ich durch die inselkundige Autorin auch die schönen Seiten der Insel veranschaulicht bekommen. Am besten gefallen haben mir die Rückblenden von Karoline als Jugendliche und ihre Zeit auf La Gomera.
Der Schluss war leider sehr vorhersehbar und ich muss gestehen, mir ging es dann im Endeffekt auch viel zu schnell. Der Roman war zu Ende und alle happy.

Mein Fazit:
Eine leichte Sommerlektüre mit einer vorhersehbaren Geschichte, die aber auch die schönen Plätzchen von La Gomera zeigt und Lust auf Urlaub macht.

Veröffentlicht am 14.04.2019

schafft Bewusstsein und macht nachdenklich

Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, ...

Meine Meinung zum Buch:
Zuallererst sind mir der poetische und wunderschöne Titel sowie das ebenso ansprechende Cover positiv aufgefallen. Der Schreibstil wirkt zu Beginn etwas direkt, beobachtend, distanziert, sodass ich nicht sofort auf die Idee gekommen bin, dass die Autorin ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schildert. Mit der Zeit bekommt man allerdings einen besseren Einblick in die Familiengeschichte und kann die Distanziertheit und fehlende Emotionalität nachvollziehen, trotzdem hätte ich mir mehr Emotionen und Nähe gewünscht.
Der Zwiespalt zwischen positivem Denken und dann wieder Enttäuschung, der Wunsch nach Nähe und dann wieder der Wunsch allein zu sein – die ganzen Hochs und Tiefs, die die Krankengeschichte und die Verarbeitung der Erlebnisse mit sich bringen, finde ich, sind sehr gut zum Ausdruck gekommen. Nicht ganz klar war mir zeitweise die Beziehung zu J., manchmal waren sie sich sehr nah und dann ist er nicht da, wenn Tabea eine lebensnotwendige Operation über sich ergehen lassen muss.
Schön finde ich, dass viele Metapher und poetische Sichtweisen vorkommen, die die Erzählungen rund um den Krankenhausalltag und die Aufarbeitung der Familiengeschichte, besser ausdrücken. Sehr ergreifend finde ich die Aussage auf S. 49: „Wenn ich keine Worte habe, schicke ich Bilder.“ Eine andere Ausdrucksweise, nicht mit Wörtern, aber trotzdem vermittelt es gut, wie es emotional in Tabea aussieht.
Außerdem hat das Buch in mir auch die Frage aufgeworfen, ob ich, wenn ich in der gleichen Situation wie Tabea wäre, ein Organ von einem Familienangehörigen annehmen möchte und umgekehrt, ob ich ein Organ spenden würde. Ich glaube, diese Fragen haben auch viele weitere LeserInnen nachträglich beschäftigt und ein Bewusstsein für die Thematik wachgerufen.

Mein Fazit:
Die SMS, die Tabea an alle Freunde schickt: „Guten Tag, Leben!“, ist treffend für den Neuanfang und die positiven Erwartungen an die Zukunft.