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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2019

kurzweilig und stürmisch

Apnoe
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Meine Meinung zum Buch:
Der Titel hat mich zuallererst angesprochen und im weiteren Verlauf hat mich die Stimmung, die das Buch vermittelt fasziniert. Der Autor schafft es anhand von detaillierten Beschreibungen ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Titel hat mich zuallererst angesprochen und im weiteren Verlauf hat mich die Stimmung, die das Buch vermittelt fasziniert. Der Autor schafft es anhand von detaillierten Beschreibungen der Insel und des Leuchtturmes sowie der eigentlich wenig sympathischen Charaktere eine Stimmung aufzubauen, die sehr passend ist für einen Thriller. Das Wetter verschlechtert sich, die Handys werden abgenommen, es ist kein Kontakt zur Außenwelt möglich und die Teilnehmer des Wettbewerbs sitzen auf der Insel fest und sind sich auch nicht wirklich ganz geheuer oder sympathisch – zwar etwas klischeehaft, aber beste Ausgangslage, dass bald etwas passieren muss. Man hat als LeserIn dauernd die Erwartung, dass bald ein Unglück geschieht und dauerhaft das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich persönlich hätte schon längst die Insel verlassen. Die Ermittlungsarbeiten ziehen sich schleppend dahin und kommen für meinen Geschmack etwas zu wenig zur Geltung, vor allem die Beziehung der Charaktere untereinander, sodass sie etwas unnahbar wirken, was aber überhaupt nicht gewollt ist, im Gegenteil.

Mein Fazit:
Ein sehr kurzweiliger, stürmischer Thriller, nett für zwischendurch!

Veröffentlicht am 26.03.2019

lost places und Familiengeschichte

Was uns erinnern lässt
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Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin vermittelt in „Was uns erinnern lässt“ Geschichte mitreißend und hautnah. Man kann sich sehr gut in die ehemaligen BewohnerInnen des Hotels Waldeshöh hineinversetzen, ...

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin vermittelt in „Was uns erinnern lässt“ Geschichte mitreißend und hautnah. Man kann sich sehr gut in die ehemaligen BewohnerInnen des Hotels Waldeshöh hineinversetzen, wie sie die Kriegszeit und die harten Jahre der Entbehrung und die zahlreichen Schikanen überstanden haben. Schön zu sehen ist, dass die Familie auch weiterhin, trotz der Aussiedelung den Zusammenhalt nicht verloren hat und gewisse Traditionen weiterhin gepflegt werden. Vor allem Christine hängt sehr an der Vergangenheit fest und sammelt jede noch so kleine Erinnerung.
Spannend wird es, als Milla, die ein außergewöhnliches und wie ich finde, spannendes Hobby hat, die Überreste des ehemaligen Hotels Waldeshöh entdeckt. Auch Milla verspürt sofort den besonderen Zauber, den das Plätzchen innehat und mit jedem Fundstück – sei es auch nur ein Glas Marmelade von damals – verspürt sie sich mehr und mehr mit dem Ort und mit der Familie, die dort gelebt hat verbunden.
Schön finde ich auch, dass Milla und ihr Sohn so gut in die Familie von Christine aufgenommen werden und es bald wie selbstverständlich erscheint, dass sie mit auf Familienfeierlichkeiten kommen.
Das Ende hält bereitet dann noch eine Überraschung, die für mich nicht ganz überraschend gekommen ist, aber jetzt nicht verraten wird ?

Mein Fazit:
Das Besondere an dem Buch sind die detaillierten, anschaulichen Beschreibungen, sodass man das Gefühl hat, ein paar Jahre Geschichte wirklich mitzuerleben.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Krimi mit Flair

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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„Mitternachtsmädchen“ ist ein spannender Krimi mit dem typischen schwedischen Flair, der eine besondere Atmosphäre beim Lesen spürbar macht. Neben den Ermittlungsarbeiten, zu denen auch wieder die Psychologin ...

„Mitternachtsmädchen“ ist ein spannender Krimi mit dem typischen schwedischen Flair, der eine besondere Atmosphäre beim Lesen spürbar macht. Neben den Ermittlungsarbeiten, zu denen auch wieder die Psychologin Nathalie hinzugezogen wird, gibt es auch viele private Einblicke und persönliche Probleme und Geschichten, die thematisiert werden. Nicht so gut gefallen hat mir, dass gerade Nathalie als Psychologin, in jede mögliche Falle, die ihr gestellt wird, blindlinks hineintappt und danach auch noch verwundert ist. Auf zwischenmenschlicher Ebene hat sie nicht wirklich ein gutes Händchen, was auch nicht gerade für ihre fachliche Qualifikation spricht. Ansonsten war die Idee des Täters schlüssig dargestellt, die Ermittlungsarbeiten waren schleppend, aber dann letztendlich doch erfolgsversprechend und am meisten gelebt hat der Krimi aufgrund der sympathischen Hauptcharaktere und aufgrund des Flairs.

Veröffentlicht am 22.03.2019

gelungenes Täuschungsmanöver

Wovon du nichts ahnst
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Der Thriller wird seinem Titel ziemlich gerecht. Auch ich habe mich als Leserin lange Zeit mitreißen lassen und nicht erkannt, wer der Ärztin und dreifachen Mutter Sarah Angst einjagen und Schaden zufügen ...

Der Thriller wird seinem Titel ziemlich gerecht. Auch ich habe mich als Leserin lange Zeit mitreißen lassen und nicht erkannt, wer der Ärztin und dreifachen Mutter Sarah Angst einjagen und Schaden zufügen möchte. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sarah durch die vorerst Cyberangriffe und dann zunehmend persönlicher werdenden Übergriffe auf sie und ihre Familie in ständiger Angst gelebt hat und mit der Zeit auch an ihr selbst gezweifelt hat. Im Nachhinein ist mir natürlich schon bewusst, wer Zugriff auf all die wertvollen und relevanten Informationen haben konnte. Die Geschichte ist wirklich gekonnt aufgebaut, die Angst wird von Tag zu Tag gesteigert und am Ende gibt es trotzdem noch Informationen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die schwer vorstellbar sind. Ohne näher darauf einzugehen, weil ich nicht zu viel verraten möchte, ist es immer wieder erstaunlich, wie das Umfeld geblendet wird und viele Dinge nicht mitbekommt.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Beziehung und Schwangerschaft - völlig unerwartete Sichtweisen

Jesolo
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„Jesolo“ klingt nach dem Klischee, alle Jahre wieder und immer gleich, Lebensfreude pur, Auszeit vom Alltag, glückliche Menschen usw. – der Roman von Tanja Raich allerdings hebt sich deutlich davon ab. ...

„Jesolo“ klingt nach dem Klischee, alle Jahre wieder und immer gleich, Lebensfreude pur, Auszeit vom Alltag, glückliche Menschen usw. – der Roman von Tanja Raich allerdings hebt sich deutlich davon ab. Der Schreibstil ist sehr direkt und schnörkellos, Monologe, Dialoge, Gedanken, direkte Reden werden nicht extra hervorgehoben, sondern sind fließend eingebaut. Zuerst erscheint es etwas ungewöhnlich, aber schon bald habe ich bemerkt, dass es sehr gut zum „Besonderen“, das diesem Buch anhaftet passt. Die Beziehungsgeschichte zwischen Andrea und Georg scheint eingeschlafen und ist zumindest für Andrea nicht so wie sie es sich vorgestellt hätte. Auch die überraschende Schwangerschaft lässt Andrea noch mehr in sich hineinhorchen, was sie möchte, was sie nicht mehr haben und machen kann und sie beschäftigt sich zunehmend mit Themen, die sie niemals für sich in Betracht gezogen hätte. Die Grundstimmung im gesamten Buch ist recht melancholisch, eher traurig, fast schon depressiv, erhellt durch einige, wenige Lichtblicke. Mit der voranschreitenden Schwangerschaft beschäftigt sich Andrea bewusst und unterbewusst in ihren Träumen auch mit ihrer eigenen Mutter, die die Familie verlassen hat, als Andrea erst zehn Jahre alt war und was dies für Andreas Sichtweise über die Mutterschaft bedeutet, kann man sich nur ansatzweise vorstellen. Sehr schön finde ich, dass Andrea sich auf kreative Weise ausdrücken kann und einen besonderen Bezug zum Thema Meer und Meerestiere hat. Dies wird auch in der Gestaltung des Kinderzimmers deutlich, was ich mir wirklich sehr schön und originell vorstelle. Mir hat die völlig unerwartete und konträre Auseinandersetzung zum Thema Schwangerschaft von Andrea und ihrem Umfeld sehr gefallen, allerdings kann ich mich mit dem offenen, frei zu interpretierenden Schluss nicht ganz anfreunden. Das Ende war relativ abrupt und für meinen Geschmack zu offen.