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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Urlaubslektüre trifft auf sensible Themen

Ein Strandkorb für Oma
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Maria und Sönke sind noch immer frisch verliebt und leben seit einem Jahr auf der Insel Föhr. Die beiden bieten sich an, Sönkes 16jährige Cousine Jade, die gerade mitten in ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Maria und Sönke sind noch immer frisch verliebt und leben seit einem Jahr auf der Insel Föhr. Die beiden bieten sich an, Sönkes 16jährige Cousine Jade, die gerade mitten in ihrer Goth-Phase steckt, über die Ferien aufzunehmen, die sich zu Beginn sehr langweilt. Um die liebenswerte Oma müssen sich Maria und Sönke auch Sorgen machen, sie wirkt in letzter Zeit müde und vergesslich, trotzdem sorgt sie noch für einen turbulenten Alltag. Zusätzlich plagen Maria berufliche Sorgen wegen einer Versetzung und ihr Ex-Freund taucht auf. Gemeinsam ermitteln die beiden an einem geheimnisvollen Bilderraub aus dem Insel-Museum.

Meine Meinung zum Buch:
Die Charaktere wurden vom Autor sehr gut und genau beschrieben, es war eine sehr konträre Zusammensetzung vom jugendlichen Goth, über nette und weniger nette Polizeibeamte, bis hin zur nicht altern wollenden Oma. Vor allem die liebenswerte Oma, die trotz ihres Alters jung geblieben ist und verrückte Situationen geradezu herausfordert und sich auch für Jugendliche interessiert, habe ich sehr sympathisch gefunden.
Die Handlung des Buches ist einerseits sehr witzig und überzeichnet beschrieben, sodass ich an manchen Stellen schmunzeln musste, auf der anderen Seite werden aber auch sensible Themen, wie zB die Altersdemenz von Oma, die beruflichen Sorgen von Maria und Sönke oder die Situation des unverstandenen Teenager-Mädchens angesprochen. Diese Kombination ist dem Autor recht gut gelungen, obwohl es an vielen Stellen stark überzeichnet dargestellt wurde. Auflockernd sind auch die friesischen Ausdrücke, die in angemessenem Ausmaß vorkommen, nicht zu häufig, sodass es störend wäre. Über die Insel Föhr weiß der Autor auch sehr gut Bescheid, die Beschreibung der Insel und ihrer Gegebenheiten klingen für mich sehr authentisch.
Das Buch lässt sich sehr schnell und ohne Anstrengung durchlesen, da die Kapitel sehr kurz gegliedert sind und auch der Inhalt nicht allzu anspruchsvoll ist. Für meinen Geschmack lies sich das Buch „zu schnell“ lesen, sodass es keinen prägenden oder länger verweilenden Eindruck bei mir hinterlassen wird. Trotzdem war es eine nette und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Vor allem die Lösung, was mit Oma geschehen soll, am Schluss hat mir sehr gut gefallen.

Titel und Cover:
Das Cover ist glatt und bunt und weckt die Vorfreude auf den Urlaub. Das Format finde ich sehr praktisch zum Einpacken in die Strandtasche.

Mein Fazit:
Ein Strandkorb für Oma ist eine lockere, leichte Lektüre in einem sehr handlichen Format, sodass ich das Buch sehr für das Lesen am Strand oder am See empfehlen kann. Außerdem vermittelt es Urlaubsflair.

Veröffentlicht am 26.03.2018

stürmische Zeiten für den Windpark und die involvierten Personen

Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Den Inhalt kurz zusammenzufassen, ohne zu viel vorwegzunehmen ist bei diesem Buch nicht so einfach, da hier wieder mehrere Handlungsstränge und Personengruppen zu Beginn vorgestellt ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Den Inhalt kurz zusammenzufassen, ohne zu viel vorwegzunehmen ist bei diesem Buch nicht so einfach, da hier wieder mehrere Handlungsstränge und Personengruppen zu Beginn vorgestellt werden und im Laufe des Buches laufen die Handlungsstränge ineinander über. Der Krimi spielt wieder in Taunus und wird vom bereits bekannten und sympathischen Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein bearbeitet. Inhaltlich geht es um die Errichtung eines Windparks für erneuerbare Energien und dieser teilt die Bevölkerung in Befürworter und Gegner. Außerdem gibt es mysteriöse Todesfälle, die es für das Ermittlungsteam zu klären gibt und es geht um sehr viel Geld, ein weiterer strittiger Punkt.

Meine Meinung zum Buch:
Nele Neuhaus knüpft mit diesem Buch direkt an den Vorgänger-Krimi an, beschreibt aber die Charaktere und den Ort Taunus trotzdem sehr genau, sodass das Buch auch für Einsteiger geeignet ist. Das altbekannte Ermittlungsduo wirkt schon sehr sympathisch und vertraut miteinander. Pia und ihr Freund sind noch immer auf der Suche nach einem neuen Haus mit großem Grund für ihre vielen Tiere und Bodenstein wirkt diesmal emotional sehr durcheinander und unkonzentriert. Er kämpft noch stark damit, dass er von seiner Frau verlassen wurde und die gemeinsame kleine Tochter kaum sieht. Demzufolge ist er auch im Ermittlungsfall nicht ganz bei der Sache und er verwickelt sich in eine unangenehme Geschichte.
Das Thema „Windpark“ wird meiner Meinung nach etwas zu ausführlich behandelt, was das Buch etwas in die Länge zieht. Außerdem wird Bodenstein in diesem Band für meinen Geschmack als leitender Ermittler zu trottelig und naiv dargestellt, sodass es schon übertrieben wirkt.

Cover und Titel:
Das Cover hat Wiedererkennungswert mit den vorigen Krimis von Nele Neuhaus. Der Titel hat für mich zuerst eigenartig geklungen, dadurch aber auch mein Interesse geweckt, also: gelungener Titel!

Mein Fazit:
Alle, die die Vorgänger-Krimis von Nele Neuhaus gelesen haben, werden auch dieses Buch wieder lieben. Am Ende des Buches wurde angedeutet, dass sich möglicherweise an der Zusammensetzung des Ermittlungsduos etwas verändern wird – das hat jetzt schon meine Neugierde geweckt und ich freue mich auf den nächsten Krimi aus Taunus.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Charakterkalt wie ein Schneemann

Schneemann
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Es ist Winter und wieder einmal treibt ein Serienmörder sein Unwesen: Er hat es auf junge Mütter abgesehen, die er brutal ermordet und dann als Symbol einen Schneemann hinterlässt. Die Ermittlung leitet Harry Hole, der sich durch eine Unzahl an Motiven und Verdächtigen kämpft und schließlich selbst persönlich in den Fall involviert wird.

Meine Meinung zum Buch:
Das Thema habe ich sehr spannend gefunden, auch die Tatsache, dass der Ermittler selbst kein makelloses Leben führt und selbst in den Fall verwickelt wird, habe ich als Aufwertung des Buches empfunden. Allerdings habe ich einige Längen im Buch gefunden und auch die Ideen waren nicht immer gelungen ausgefeilt und durchdacht, der Autor bedient sich vieler Klischees. Die Charaktere, vor allem auch Harry Hole selbst, werden als sehr oberflächlich und kalt beschrieben, man kann kaum Sympathie für sie aufbringen. Ebenfalls werden manche Situationen zu lange und zu offensichtlich beschrieben, sodass man schnell einen Verdacht hat, und keine überraschenden Wendungen mehr kommen. Was passiert, geschieht zu offensichtlich. Der Krimi ist zwar nicht schlecht geschrieben, aber auch nicht so gut, wie er beworben wird – es ist ein durchschnittlicher Krimi, den man nach dem Lesen auch schnell wieder vergisst.

Titel und Cover:
Der Titel „Schneemann“ passt auch sinngemäß sehr gut zu der emotionalen Kälte, die der Ermittler ausstrahlt und offensichtlich auch zum Tatmotiv des Mörders. Das Cover ist ähnlich und abgestimmt auf die anderen Bücher von Jo Nesbo, hat also Wiedererkennungswert.

Mein Fazit:
Der Schneemann war für mich ein durchschnittlich guter Kriminalroman. Aufgrund der vielen durchwegs positiven Kritiken, die ich vorab über das Buch und den Autor gelesen habe, hatte ich mir einen überdurchschnittlich guten Krim erwartet. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wer suchet, der findet - oder auch nicht

Das Landei
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Rob leitet eine erfolgreiche Werbeagentur in der Stadt, hat eine hübsche Freundin und lässt es sich gut gehen, doch plötzlich holt ihn seine Vergangenheit ein. Er kommt ins ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Rob leitet eine erfolgreiche Werbeagentur in der Stadt, hat eine hübsche Freundin und lässt es sich gut gehen, doch plötzlich holt ihn seine Vergangenheit ein. Er kommt ins Grübeln, da er vor vielen Jahren mit seinem Freund Golo von heute auf morgen das Landleben und seine Familie hinter sich gelassen hat und in die Stadt gezogen ist. Er versucht in seinem Leben einen neuen Sinn zu finden, sucht wieder den Kontakt zu seinen ehemaligen Freunden und versucht einige Konstante in seinem Leben zu verändern. Rob begibt sich auf eine Reise, reflektiert sein Leben und beginnt eine Suche nach seiner Traumfrau.

Meine Meinung zum Buch:
Das Landei hat mir nicht so gut gefallen, wie ich aufgrund der Leseprobe erwartet hätte. Der Autor hat versucht einerseits das Buch sehr witzig und kurzweilig aufzubauen, auf der anderen Seite kommen aber auch ernste Elemente vor. Ich finde, dass die Kombination nicht so gut gelungen ist. Das Buch ist sehr oberflächlich geblieben, die Situationen haben sich häufig wiederholt, es ist nicht allzu viel an Handlung passiert und auch das offene, etwas abrupte und etwas eigenartige Ende des Buches konnte mich nicht begeistern.
Der Charakter Rob ist auch nur sehr oberflächlich beschrieben, ich konnte nicht wirklich viel über ihn herauslesen, deshalb ist er auch nicht besonders sympathisch geworden. Über seine Familie und die Gründe für den Wegzug aus dem Dorf erfährt man sehr wenig, das Landleben wird etwas ins Lächerliche gezogen und die Veränderungen und charakterlichen Entwicklungen, die Rob durchlebt sind auch nicht unbedingt positiv. Er nutzt seine Mitmenschen aus, die Anderen behandeln ihn oberflächlich und er ist auf der Suche nach der Traumfrau, die es vielleicht irgendwo gibt oder auch nicht. Die weiteren Charaktere werden auch fast alle oberflächlich, naiv und einfallslos beschrieben.

Cover und Titel:
Das Cover und den Titel habe ich recht lustig gefunden, allerdings habe ich im Laufe des Buches nicht wirklich einen Zusammenhang zum Coverbild entdecken können. Die Optik lässt auf ein witziges, leichtes, humorvolles Buch schließen, was sich beim Lesen allerdings nicht bestätigt.

Mein Fazit:
Ich hätte es besser gefunden, wenn sich der Autor für eine Stilrichtung entschieden hätte: entweder ein witziges Buch oder ein ernstes Buch, das zum Denken anregt, zu schreiben. Die Kombination finde ich nicht besonders gut gelungen, das Buch hat mich nicht unterhalten.

Veröffentlicht am 26.03.2018

interessantes Thema, aber leider nicht gut ausgearbeitet

In Todesangst
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht nach Hause kommt und auch am Handy nicht erreichbar ist, wird Tim besorgt und begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter. Im Hotel, in dem Sydney arbeitet, hat man angeblich noch nie etwas von ihr gehört, auch die Ex-Frau sowie neuer Mann und Stiefbruder, sogar ihre beste Freundin wissen nicht, wo sich Sydney aufhalten könnte oder was ihr zugestoßen sein könnte. Die Situation wird immer verwickelter, je näher Tim sich mit dem Leben seiner Tochter beschäftigt.

Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich lese ich die Thriller von Linwood Barclay sehr gerne und habe seine anderen Werke auch spannend und vom Inhalt her gut durchdacht befunden. In Todesangst hat mir von seinen Büchern am wenigsten gefallen, da die Charaktere teilweise zu übertrieben dargestellt wurden, keine richtige Spannung aufgekommen ist – dh die Handlungen und nächsten Schritte waren vorhersehbar und das Geschehen teilweise sehr unrealistisch und utopisch. Der Autor hat für meinen Geschmack zu viele Klischees bedient und die Handlungsstränge zusammengewürfelt. Für mich vermittelt das Buch den Eindruck, dass es inhaltlich noch einmal überarbeitet werden müsste, um richtig spannend zu werden.
Das Thema des Buches fand ich sehr spannend! Es waren auch einige Charaktere gut beschrieben und der Beginn des Buches hat mich auch gefesselt, sodass ich das Buch, trotz Klischees und Längen, fertig gelesen habe.

Titel und Cover:
Der Titel klingt vielversprechend und ist passend für einen Thriller, das Cover hat auch eindeutig Wiedererkennungswert mit den weiteren Büchern des Autors.

Mein Fazit:
Ich lese die Bücher von Linwood Barclay grundsätzlich sehr gerne, da er sehr spannende und aufregende Thriller schreibt. In Todesangst kann ich nur bedingt weiterempfehlen, vorher würde ich alle anderen Bücher des Autors lesen, wenn man auf Spannung und durchdachte Handlungen Wert legt.