Von der eigenen Vergangenheit verfolgt
Dein ist der SchmerzDie FBI-Agentin Tess Winnett soll einen neuen Mordfall aufklären. Eine junge Frau wurde tot am Strand aufgefunden - in einer aufwendigen Yogapose positioniert. Wie sich schnell herausstellt, hat sie es ...
Die FBI-Agentin Tess Winnett soll einen neuen Mordfall aufklären. Eine junge Frau wurde tot am Strand aufgefunden - in einer aufwendigen Yogapose positioniert. Wie sich schnell herausstellt, hat sie es mit einem Serienmörder zu tun.An ihrer Seite ermitteln die beiden Detectives Gary Michowsky und Todd Fradella, doch Tess arbeitet nur unfreiwillig mit ihnen zusammen, da sie am liebsten allein ermittelt. Als eine zweite junge Frau verschwindet, beginnt ein Kampf gegen die Zeit. Zudem leidet Tess aufgrund eines Zwischenfalls in der Vergangenheit selbst an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Das Cover des Thrillers finde zum Genre passend. Es ist jedoch auch keins, das einem sofort ins Auge sticht. Tess Winnett ist vielleicht kein besonders sympathischer Charakter: Sie arbeitet ungern im Team und ihre Vorgehensweise bei den Ermittlungen stößt oft auf Unverständnis. Nichtsdestotrotz steht sie zu ihrer Meinung und zieht ihr Ding durch. Außerdem merkt man ihr an, wie sehr sie noch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Für mich ist sie ein gelungener Charakter. Die Detectives Michoswky und Fradella haben selbstverständlich Probleme bei der Zusammenarbeit mit Winnett, da sie oft nicht, oder beziehungsweise erst spät, in die aktuelle Vorgehensweise eingeführt werden. Ihre Denkweise und ihr Handeln waren für mich ebenfalls nachvollziehbar.
Ich finde die Handlung spannend. Die Machenschaften des kaltblütigen Serienkillers werden ausführlich beschrieben, was ich sehr interessant fand, da seine Vorgehensweise schon ziemlich außergewöhnlich ist. Insgesamt hat mir gut gefallen, dass die Ermittlungen relativ detailliert beschrieben wurden, da sich das Bild des Mörders nach und nach zusammenfügt und man ebenfalls einen Einblick in die Denkweise des Mörders bekommt. Daher war es eine gute Idee der Autorin, mehrere kurze Kapitel aus der Sicht des Mörders einzubringen. Besonders packen konnte mich der Thriller, als erneut eine junge Frau verschwunden ist und ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat. Zum Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen, da ich unbedingt herausfinden wollte, wie es ausgeht.
Mein Kritikpunkt wäre, dass Tess zum Ende hin sehr leichtsinnig und unrealistisch gehandelt hat. Natürlich ist nachvollziehbar, dass der Thriller bis zum Ende spannend sein sollte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein FBI-Agent wirklich wie Tess vorgehen würde, da dies viel zu riskant wäre.
Insgesamt konnte mich der Thriller überzeugen und ich habe ihn als ziemlich spannend empfunden. Die ungewöhnliche Vorgehensweise des Täters konnte mich ebenfalls fesseln, gut fand ich auch, dass seine Sicht- und Denkweise geschildert wurde. Lediglich Tess' Vorgehensweise war teilweise ziemlich realitätsfern. Nichtsdestotrotz aber ein gelungener Thriller!