Sehr realistisch
Wo ich wohne, ist der Mond ganz nahCho Nam- Joo gehört zu meinen absoluten Vorzeige AutorInnen, wenn es um den koreanischen Raum geht. Mein erstes Buch war ,,Kim Jiyoung, geboren 1982". Sie hat schonungslos aufgezeigt, wie unterentwickelt ...
Cho Nam- Joo gehört zu meinen absoluten Vorzeige AutorInnen, wenn es um den koreanischen Raum geht. Mein erstes Buch war ,,Kim Jiyoung, geboren 1982". Sie hat schonungslos aufgezeigt, wie unterentwickelt die Frauenrechte in Korea im vergleich zu anderen Ländern leider noch ist. Anfangs habe ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden können, da ich ständig den Faden verlor, weshalb ich es ohne Feedback zurückgab. Mittlerweile bin ich etwas aufschlussreicher und daher möchte ich unbedingt eins abgeben.
Abermals schreibt die Autorin über das Leben einer koreanischen Frau. Mani muss sich ständig beweisen und wird mit Situationen konfrontiert, die alles andere als fair sind. Denn Mani hat Träume. Träume, die unerreichbar scheinen, da sie aus einem der ärmsten Stadtteile in Seoul stammt. Ihr Leben wird von Armut dominiert, Träume die verpuffen und den sozialen Druck, unverheiratet zu sein, dabei ist sie doch schon über 30. Man bekommt einen tiefen Einblick in die zahlreichen Enttäuschungen, die das Leben für die junge Frau bereit hält. Denn sie hatte große Pläne für ihre Zukunft, die am Ende dazu geführt haben, dass sie noch immer bei ihren Eltern wohnt. Als Leserin fragt man sich, ob Mani eine glücklichere Zukunft bekommen hätte, wenn sie ihre berufliche Perspektive auf eine andere fokussiert hätte.
Das Buch kommt nicht an ihr Debüt heran, jedoch lässt es einen auch nicht kalt. Man sollte sich auf jeden Fall damit auseinandergesetzt haben.