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Veröffentlicht am 02.11.2023

Zuckersüß

Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade
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Allein das Cover des Buches 'Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade' ist ein echter Blickfang. Es sieht so aus, als würde man die Dschungelbewohner durch ein kleines Loch im Busch beobachten können. Besonders ...

Allein das Cover des Buches 'Die Grummel-Dschungel-Pups-Parade' ist ein echter Blickfang. Es sieht so aus, als würde man die Dschungelbewohner durch ein kleines Loch im Busch beobachten können. Besonders aufgefallen ist mir dabei der rosafarbene Delfin in seinem kleinen Schwimmbecken. Was es wohl damit auf sich hat?

Anfangs war ich ja etwas skeptisch. Ein Buch über Körpergeräusche – ob das was ist?
Und ob!
Die Art und Weise, wie das Buch mit Pupsen, Rülpsen, Niesen, Hicksen und anderen körperlichen Geräuschen umgeht, ist zauberhaft. Ich fand es wirklich niedlich und amüsant und habe an vielen Stellen schmunzeln müssen. Vor allem die kleinen Reimtexte haben mir öfters ein Lachen entlockt.

Die Geschichte begleitet verschiedene Tiere, die aufgrund ihrer Körpergeräusche von ihren Artgenossen vertrieben werden. Da ist zum Beispiel „Hatschi“, der kleine Tukan, „Grummel“, der Affe, und „Hicks“, das Tapir. Jedes Tier hat, wie der Name schon verrät, ein Körpergeräusch, das die anderen Dschungelbewohner stört. Doch diese drei werden schnell Freunde, denn sie haben etwas gemeinsam: Sie niesen, grummeln und hicksen was das Zeug hält. Auf ihrer gemeinsamen Reise treffen sie auf weitere Tiere, die ebenfalls unliebsame Geräusche von sich geben, und plötzlich klingen diese Geräusche nicht mehr so schlimm, sondern wie Musik.

Ich finde das Buch insgesamt großartig, und die Illustrationen sind so detailverliebt, dass ich jede Seite lange anschauen kann und dabei immer wieder etwas Neues entdecke. Besonders witzig finde ich zum Beispiel einen kleinen Käfer, der mit seinem Koffer davonläuft, und einen Vogel, der sich die Ohren zuhält. Einfach zuckersüß!

Ein wunderschönes Buch für Groß und Klein, das richtig viel Spaß macht und dazu einlädt, die genannten Geräusche auch einmal nachzumachen. Vielleicht klingen die ja auch wie Musik?!

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein interessantes, lesenswertes Buch

Big Swiss
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Allein vom Cover konnte ich mir anfangs kein Bild von der Geschichte machen. Zu sehen ist eine illustrierte Frau, mit Sonnenbrille und einer Kaufgummiblase, auf der eine kleine Biene sitzt.
Mit dem Titel ...

Allein vom Cover konnte ich mir anfangs kein Bild von der Geschichte machen. Zu sehen ist eine illustrierte Frau, mit Sonnenbrille und einer Kaufgummiblase, auf der eine kleine Biene sitzt.
Mit dem Titel „Big Swiss“ konnte ich anfangs auch nicht viel anfangen, weswegen mich dieses Buch umso neugierig machte. Der Klappentext klang vielversprechend, deswegen musste ich dieses Buch einfach lesen.

Die 45-Jährieg Greta lebt gemeinsam mit ihrer Freundin Sabine in einem heruntergekommenen Haus in Hudson, New York. Sie verdient ihr Geld damit, Therapiesitzungen für einen Sexcoach namens Om zu transkribieren. Eine Klientin hat es ihr dabei besonders angetan: Flavia, die sie privat „Big Swiss“ nennt (da sie eine große Frau aus der Schweiz ist). Aus den Sitzungen erfährt Greta, dass Flavia 28 Jahre alt und Gynäkologin ist, die noch nie einen Orgasmus hatte.
Greta erkennt viele Menschen aus den Therapiesitzungen an deren Stimmen. So kommt es eines Tages, dass sie Big Swiss‘ Stimme im Hundepark erkennt. Sie stellt sich vor lauter Panik mit einem anderen Namen vor, da Flavia natürlich nicht wissen darf, dass Greta sie bereits kennt. Die Frauen beginnen eine Affäre miteinander, obwohl beide nicht unterschiedlicher sein könnten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wir tauchen in Gretas Leben und Gedankenwelt ein.
Besonders mochte ich die Szenen mit den Transkriptionen. Zusammen mit Greta hören wir die Therapiesitzungen von Om an, und manchmal waren seine unkonventionellen Methoden so amüsant, dass ich über Gretas spontane Kommentare schmunzeln musste. Manchmal habe ich mich auch über Oms ungewöhnliche Therapieansätze gewundert, die waren teilweise zu lustig beschrieben.
Die einzelnen Protagonisten mochte ich sehr, da jeder von ihnen eine gut gezeichnete und eigenwillige Persönlichkeit hatte.

Außerdem hat die Geschichte viele Emotionen in mir geweckt. Manchmal konnte ich nicht anders, als laut zu lachen, einige Stellen waren traurig und wieder andere einfach nur merkwürdig.

Ein tolles Buch, das mir viele wunderbare Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Schwierige Themen

Send Nudes
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Zuallererst hat mich das Cover des Buches angesprochen. Es ist in einem Rosaton gehalten, auf dem Titelbild ist eine Plastetüte mit (ich würde sagen) Tomaten und dem provokanten Titel „Send Nudes“ darauf ...

Zuallererst hat mich das Cover des Buches angesprochen. Es ist in einem Rosaton gehalten, auf dem Titelbild ist eine Plastetüte mit (ich würde sagen) Tomaten und dem provokanten Titel „Send Nudes“ darauf abgebildet. Meine Neugierde war geweckt.
Nachdem ich erfahren habe, dass es sich hierbei um eine Sammlung von Kurzgeschichten handelt, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Kurzgeschichten schenke ich viel zu wenig Aufmerksamkeit. Daher war ich sehr gespannt, besonders weil „Send Nudes“ sowohl mit dem BBC National Short Story Award 2022 als auch dem Edge Hill Short Story Prize 2022 ausgezeichnet wurde.

In diesem Buch sind zehn Geschichten enthalten, die alle von jungen Frauen und Mädchen handeln. Die Themen sind alles andere als einfach und reichen von Abtreibung, Missbrauch, Depressionen bis hin zu sexuellen Übergriffen.

Die Geschichten ließen sich sehr rasch lesen, weswegen ich mich sehr schnell durch dieses Buch durchgelesen habe. Für zwischendurch, wenn man also mal nicht so viel Zeit hat, ist dieses Buch genau das Richtige. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass einige der Geschichten alles andere als leichte Kost sind und die Stimmung möglicherweise beeinflussen können.
Insbesondere die Geschichte 'Snakebite' hat mich emotional stark berührt und ein wenig runtergezogen.

Mir haben einige Geschichten mehr gefallen als die anderen, aber das hing immer mit den jeweiligen Themen zusammen. Häufig endeten die Geschichten offen, was es einem ermöglichte, die Handlung eigenständig weiter- beziehungsweise zu Ende zu entwickeln.

Mir hat das Buch eine schöne Lesezeit bereitet und ich empfehle es all denen, die an tiefgründigen Kurzgeschichten interessiert sind und sich gerne mit schwierigen, aber wichtigen Themen auseinandersetzen.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Ein sehr interessantes Sachbuch

Das Buch der Phobien und Manien
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In „Das Buch der Phobien & Manien“ nimmt uns Kate Summerscale mit auf eine spannende Reise durch die vielschichtige Welt der menschlichen Ängste und Obsessionen. Mithilfe von Fallstudien und einer sorgfältig ...

In „Das Buch der Phobien & Manien“ nimmt uns Kate Summerscale mit auf eine spannende Reise durch die vielschichtige Welt der menschlichen Ängste und Obsessionen. Mithilfe von Fallstudien und einer sorgfältig recherchierten historischen Perspektive führt uns Summerscale durch die Geschichte, beginnend im Mittelalter bis hin zur heutigen Zeit.
Das Buch zeigt 99 Obsessionen auf, von denen einige allgemein bekannt sind, wie beispielsweise die Furcht vor Spinnen oder die Angst vor dem Fliegen, während andere eher ungewöhnlich und überraschend sind, wie beispielsweise die Angst vor Knöpfen oder die Abneigung gegenüber Federn.

Das Cover des Buches sieht wirklich toll aus und ist ein echter Hingucker.
Mit Goldfolie verziert, sieht das Cover sehr edel aus und macht sich wunderschön in jedem Bücherschrank.
Allerdings zeigt das Cover auch meine persönliche Arachnophobie: Eine realistisch aussehende Spinne. Manche Leute könnten das Buch allein deswegen vielleicht gar nicht in die Hand nehmen. Es wirkt etwas makaber, aber ich finde es dennoch originell.
Im Buch selbst finden sich immer wieder passende Illustrationen zu den jeweiligen Obsessionen, wie beispielsweise eine kleine Ratte bei „Musophobie“ oder ein paar Knöpfe bei „Koumpounophobie“.

Das Buch bietet ein detailliertes Inhaltsverzeichnis von A bis Z, das sowohl die lateinischen Begriffe als auch die deutschen Bezeichnungen für die jeweiligen Phobien und Manien auflistet. So findet man sich leicht in den verschiedenen Kapiteln zurecht.
In einer kurzen Einleitung erhalten wir einen Überblick darüber, was Phobien und Manien sind und worin der Unterschied zwischen diesen besteht, wie sie entstanden sind und ob sie behandelt werden können.
Anschließend werden die einzelnen Obsessionen anhand von Fallbeispielen erläutert. Der Schreibstiel hat mir dabei sehr gut gefallen.

In einigen der beschriebenen Obsessionen habe ich mich persönlich wiedererkannt. Das Buch konnte mir dabei helfen, nicht nur meine eigenen Ängste besser zu verstehen, sondern auch die Ängste anderer.
Ich fand es sehr interessant zu lesen, dass viele Menschen unter denselben Ängsten leiden und man nicht allein mit seiner Angst ist.

Das Buch bietet definitiv sehr viel Gesprächsstoff und ist für jeden etwas, der sich für Phobien und Manien interessiert.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Tolles Buch

Elbschlosskeller
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Wer schon einmal in Hamburg war, ist eventuell auch am „Elbschlosskeller“ vorbeigekommen, der, wie "Der goldene Handschuh", eine faszinierende Geschichte hat und die Daniel Schmidt in seinem Buch festgehalten ...

Wer schon einmal in Hamburg war, ist eventuell auch am „Elbschlosskeller“ vorbeigekommen, der, wie "Der goldene Handschuh", eine faszinierende Geschichte hat und die Daniel Schmidt in seinem Buch festgehalten hat.

Daniel Schmidt arbeitet in der wohl härtesten Kneipe Deutschlands: dem Elbschlosskeller. Und das bereits seit seinem 18. Lebensjahr. Der Elbschlosskeller ist seit über 66 Jahren 24/7 geöffnet und lädt Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen ein. Ob Obdachloser, Prostituierte, Anzugträger, junge Feiernde – jeder ist im Elbschlosskeller willkommen. Alle werden von Daniel Schmidt gleichbehandelt; für jeden hat er ein offenes Ohr. Dabei muss er aber auch Streit schlichten und auch mal den Krankenwagen rufen.

Daniel Schmidt hat in seinem Leben schon viel erlebt.
Er ist ein „Extrem“-Mensch. Von allem zu viel. Zu viel Sport, zu viele Drogen, zu viel Sex. Falsche Entscheidungen.
Er gibt uns Einblicke in sein Leben: seine Kindheit, das Verhältnis zu seinen Eltern, der Selbstmord seiner Schwester, seine Erfahrungen als Vater.
Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie Daniel sein Leben bis jetzt gelebt hat und was er schon alles erlebt hat.

Aber er gibt uns auch Einblicke in die Leben seiner Gäste: kaputte Menschen, drogenabhängige Menschen, Obdachlose, Menschen, die drei Tage durchfeiern.
In diese Welt einzutauchen, fand ich sehr spannend.

Ich mochte Daniels Schreibstil sehr gern, da ich durchweg das Gefühl hatte, mit ihm gemeinsam am Tisch zu sitzen und mir seine Geschichte von ihm erzählen zu lassen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen.
Ich bin in eine – für mich – völlig fremde Welt eingetaucht, habe Daniel als herzensguten Menschen kennengelernt, der anderen mit viel Wärme begegnet, auch solchen, die von der Welt bereits abgeschrieben wurden.

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