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Veröffentlicht am 06.04.2020

Kombination aus Krimi und Sachbuch

Der Gin des Lebens
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Als Bene seiner Freundin einen Antrag macht verlässt sie ihn.
Auch sonst läuft nicht alles so im Leben von Bene wie er es sich vorgestellt hat.
Völlig gefrustet öffnet er die Flasche Gin, die ihm sein ...

Als Bene seiner Freundin einen Antrag macht verlässt sie ihn.
Auch sonst läuft nicht alles so im Leben von Bene wie er es sich vorgestellt hat.
Völlig gefrustet öffnet er die Flasche Gin, die ihm sein Vater vor seinem Tod gegebene hat.
All die Jahre hat er die Flasche nicht angerührt. Es ist das Einzige was ihm von seinem Vater geblieben war, der viel zu früh bei einem Autounfall ums Leben kam.
Der Gin scheint etwas Besonderes zu sein. Bene versucht die Rezeptur seines Vaters zu rekonstruieren.
Sein Weg führt ihn nach Plymouth in ein Bed & Breakfast wo sein Vater oft abgestiegen ist.
Hier lernt er Cathy, die Besitzerin kennen. Auch ihr Vater hat versucht Gin herzustellen. Auch ihr Vater kam ums Leben.
„Der Gin des Lebens“ ist ein wunderschön gestaltetes Buch.
Der Autor Carsten Sebastian Henn ist bekannt für seine kulinarischen Krimis und seine tiefgehenden Informationen zu dem Produkt das im Mittelpunkt steht wie hier der Gin.
So findet man in diesem Buch zwischendrin Seiten die durch ihre graue Farbe vom eigentlichen Inhalt getrennt sind und die über die Herstellung des Gins erzählen und Aufschluss darüber geben welche Botanicals in einem Gin enthalten sein können.
Auch in der Handlung zieht sich die Suche nach der besonderen Rezeptur und die Herstellung des Gins wie ein roter Faden durch das Buch.
Der eigentliche Fall rückt zu Beginn in den Hintergrund. Erst im letzten Drittel nimmt die Spannung zu.
Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und haben mir gut gefallen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Auch wenn „Der Gin des Lebens“ kein wahnsinnig spannender Krimi ist tut das dem Lesegenuss keinen Abbruch. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und recht informativ.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2020

Vier Fragen die dein Leben verändern

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Mit „Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ hat Tessa Randau ein Buch veröffentlicht, dass den Leser dazu veranlasst über das Leben nachzudenken.
Automatisch stellt man sich die 4 Fragen, die hier einer ...

Mit „Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ hat Tessa Randau ein Buch veröffentlicht, dass den Leser dazu veranlasst über das Leben nachzudenken.
Automatisch stellt man sich die 4 Fragen, die hier einer jungen Frau vermittelt werden.
Die junge Frau ist hin- und hergerissen zwischen Job, Haus und Familie. Allen will sie gerecht werden, alles will sie perfekt machen nur eine bleibt dabei auf der Strecke, SIE SELBST.
Da trifft sie eines Tages eine alte Dame die auf einer Bank sitzt und ihr rät sich die 4 Fragen des Lebens zu stellen.
Tessa Randau erzählt die kurze Geschichte sehr anschaulich. An Hand der jungen Frau zeigt die Autorin auf wie man mit seinem Leben wieder in Einklang kommen kann, seinen inneren Kompass wiederfindet.
Das Buch ist wunderschön illustriert und mit seinen 120 Seiten schnell gelesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und gezeigt, wie wichtig es ist auf seine innere Stimme zu hören.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Nachkriegszeit im Ruhrpott

Ein Traum vom Glück
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Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin geflüchtet.
Bei ihrer Schwiegermutter im Ruhrgebiet hat sie mit ihren Kindern ein Heim bekommen.
Ihr Mann Karl wird 1951 immer noch vermisst. ...

Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin geflüchtet.
Bei ihrer Schwiegermutter im Ruhrgebiet hat sie mit ihren Kindern ein Heim bekommen.
Ihr Mann Karl wird 1951 immer noch vermisst. Katharina glaubt nicht, dass Karl noch lebt und heimkehrt. Ihre Schwiegermutter Mine hingegen glaubt fest daran. Die Rückkehr ihres Enkels aus russischer Gefangenschaft bestärkt sie nur in ihrem Glauben.
Katharina will für ihre Töchter ein besseres Leben, sie träumt davon ein Modeatelier zu eröffnen und der Enge bei ihrer Schwiegermutter zu entfliehen.
Kann sie ihren Traum verwirklichen?
„Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt einer Ruhrpott-Saga von Eva Völler.
Die Autorin beschreibt sehr gut das Leben nach dem Krieg, die Entbehrungen und die Wohnungsnot die immer noch überall herrschen.
Katharina kann froh sein, dass sie bei ihrer Schwiegermutter eine Bleibe für sich und ihre Töchter gefunden hat.
In ihrem Schlafzimmer näht sie Kleider für ihre Kundinnen und träumt von einem eigenen Modeatelier.
An die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg glaubt sie schon lange nicht mehr.
Johannes, der Neffe ihres Mannes kommt allerdings als Spätheimkehrer zurück und findet auch einen Unterschlupf bei seiner Großmutter.
An Hand von Johannes zeigt die Autorin die Traumatisierung der Kriegsheimkehrer auf.
Viele können über das Erlebte gar nicht sprechen und hüllen sich in Schweigen.
Johannes findet Arbeit im Bergbau und somit erfährt der Leser viel Interessantes über den Kohleabbau.
Man kann sich richtig in das Leben im Ruhrpott hineindenken. Es wirkt alles sehr authentisch und lebendig.
Vieles ist so visuell beschrieben, dass beim Lesen ein kleiner Film vor dem inneren Auge abgelaufen ist.
Durch immer wieder eingestreute Worte im Dialekt des Ruhrgebiets wird das Geschrieben noch authentischer.
Die Protagonisten sind von Eva Völler mit Liebe geschaffen worden. Auch sie wirken sehr authentisch und passen einfach alle in die Umgebung egal ob Hauptcharaktere oder einfach nur Nebendarsteller.
Besonders hat mir natürlich Katharina gefallen. Sie ist eine starke und moderne Frau die versucht ihr Leben für sich und ihre Kinder zum Besseren zu wenden.
Auch Johannes ist ein sehr liebenswerter Charakter. Ihn habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und Unkompliziert. Das Buch hat mich oft gar nicht losgelassen.
Das Ende war dann sehr überraschend.
Jetzt bin ich sehr gespannt wie die Geschichte fortgesetzt wird.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.03.2020

Wenn das Schicksal zuschlägt

Wo Wellen niemals enden
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Katharina hat eine schlimme Diagnose bekommen und sie weiß, ihr Leben wird nicht mehr Lange so sein wie es ist.
Kurzendschlossen verlässt sie ihren Mann und ihre zwei Töchter den sie sollen ihr Leben weiterführen ...

Katharina hat eine schlimme Diagnose bekommen und sie weiß, ihr Leben wird nicht mehr Lange so sein wie es ist.
Kurzendschlossen verlässt sie ihren Mann und ihre zwei Töchter den sie sollen ihr Leben weiterführen können wie bisher.
Katharina lebt auf der Straße bis sie dem Tierarzt Odhran begegnet und ihm nach Irland folgt, wo sie bei Freunden von ihm auf einem Hof aushilft.
Heike Fröhling hat mich mit ihrem neuen Buch „Wo Wellen niemals enden“ wieder einmal begeistert.
In diesem Buch erzählt die Autorin von Katharina, eine Frau die vom Schicksal hart getroffen wird.
Sie lässt ihr altes Leben hinter sich, verlässt ihren Mann und ihre zwei Töchter.
Ich konnte die Entscheidung von Katharina am Anfang nicht verstehen. Im Verlauf des Buches wurde mir aber immer klarer, sie tat es aus Liebe. Sie wollte ihren Töchtern die Zukunft und die Träume die sie haben nicht verbauen.
Natürlich waren ihre Gedanken und ihre Liebe stets bei ihren Kindern.
Heike Fröhling erzählt die Geschichte mit viel Gefühl und sehr tiefgründig. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und fesselnd. Ihre Charaktere sind gut ausgewählt. Es passt einfach alles zusammen.
Als ich das Buch beendet hatte, habe ich es nicht einfach zugeklappt, sondern noch einige Zeit über das Gelesene nachgedacht.
„Wo Wellen niemals enden“ ist eine bewegende Geschichte, ein Buch das ich uneingeschränkt empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein Buch das den Leser fordert

Milchmann
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Die Erzählerin, eine junge Frau wird von einem Mann, der hier der Milchmann genannt wird gestalkt.
Es entstehen Gerüchte gegen die sich die Frau nicht wehren kann. Keiner glaubt ihr.
Und das in einem ...

Die Erzählerin, eine junge Frau wird von einem Mann, der hier der Milchmann genannt wird gestalkt.
Es entstehen Gerüchte gegen die sich die Frau nicht wehren kann. Keiner glaubt ihr.
Und das in einem Land und in einer Zeit wo es heißt nicht aufzufallen.
„Milchmann“ von Anna Burns ist kein einfaches Buch.
Es fordert den Leser, es fordert seine ganze Aufmerksamkeit und seine Zeit.
Für mich war es kein Buch, dass ich in einem Zuge gelesen habe. Ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen um das gelesene zu verdauen.
Ich musste die Spreu vom Weizen trennen, dass was relevant für die Geschichte ist herausfiltern.
Der Schreibstil von Anna Burns hat mich sehr stark an Franz Kafka erinnert.
So hat die Stadt keinen Namen. Auch die Protagonisten haben keine Namen, die Geschwister und Schwäger sind durchnummeriert. Die Erzählerin ist eine namenlose Person.
Die Sätze sind oft lang und verschachtelt. Die Gedanken der Erzählerin schweifen ab und führen von der eigentlichen Handlung weg um nach mehreren Seiten wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Der Tenor des Romans liegt für mich auf den politischen und religiösen Unterschieden zwischen Nordirland und Irland. Auf dem Bürgerkrieg wo es fast schon Normalität ist, wenn eine Bombe explodiert. Aber auch die Stellung der Frau steht im Mittelpunkt.
So war „Milchmann“ für mich neben all der Unterhaltungsliteratur die ich viel und gerne lese ein interessanter Ausflug in die klassische Literatur.
„Milchmann“ bekommt trotz aller Anstrengung beim Lesen 4 Sterne von mir und ich empfehle ihm allen den Leser die nicht davor zurückschrecken sich mit einem Buch intensiv auseinanderzusetzen.

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