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Veröffentlicht am 31.05.2019

Reise in die Vergangenheit

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und tut wieder Dienst in der Abteilung für ungelöste Fälle.
Genau zu diesem Zeitpunkt werden Knochen von zwei Leichen gefunden. Gina kann sich durchsetzen ...

Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und tut wieder Dienst in der Abteilung für ungelöste Fälle.
Genau zu diesem Zeitpunkt werden Knochen von zwei Leichen gefunden. Gina kann sich durchsetzen und nach der Identität der Leichen suchen.
Ihre Ermittlungen führen sie ins Jahr 1944 zurück.
„Unbarmherzig“ ist der 2. Fall für Gina Angelucci aus er Feder von Inge Löhnig die durch ihre Kommissar Dühnfort Reihe den meisten Krimifans bekannt sein dürfte und auch zu meinen Lieblings-Krimiautorinnen zählt.
Gina ist nach zwei Jahren aus der Elternzeit zurück, ihr Mann Tino Dühnfort hat jetzt zu Hause das Zepter übernommen. Schön das hier die Rollen gut aufgeteilt werden und auch Tino seinen Teil dazu beiträgt..
Gina bekommt es auch gleich mit einer schwierigen Ermittlung zu tun.
Die Knochen zweier Personen werden gefunden, offensichtlich ermordet.
Gina möchte den Toden einen Namen und den Hinterbliebenen Gewissheit über das Schicksal der
Angehörigen geben.
Die Ermittlungen führen Gina lange in die Vergangenheit zurück. Es gibt kaum noch lebende aus dieser Zeit.
Gina ist sich darüber bewusst, dass sie den Täter nicht mehr zur Rechenschaft ziehen kann, selbst wenn der Täter noch lebt muss er sehr alt sein:
Trotzdem stürzt sie sich voller Elan in die Ermittlungen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte aus der Heeresmunitionsanstalt Altbruck aus dem Jahre 1944 und man erfährt von dem Leben der Zwangsarbeiter.
Es ist interessant zu lesen wie es den Zwangsarbeitern in dieser Zeit ergangen ist. Im Gegensatz zu den Kriegs-oder den Strafgefangenen durften sie das Gelände verlassen obwohl sie im Dorf nicht gerne gesehen waren.
Zeit dafür hatten sie allerdings kaum den der Arbeitstag war lang und hart.
Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wie immer sehr flüssig.. “Unbarmherzig“ ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn was der Spannung keinen abruch tut. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch.
Gina und Tino sind mir ja schon aus den 8 Dühnfort Krimis und Ginas 1. Fall bekannt.
ich mag die Beiden sehr gerne und verfolge auch gerne ihr Privatleben. Ich finde es großartig von den Beiden, dass sie sich für das Kind entschieden haben auch wenn es eine Behinderung hat. Die kleine Chiara ist eine Bereicherung.
Jetzt freue ich mich schon wenn das nächste Buch der Dühnfort-Reihe erscheint.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Spannender Frankreich Krimi

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Die Feriensaison ist zu Ende, im herbstlichen Le Lavandou kehrt Ruhe ein.
Auch der Rechtsmediziner Leon Ritter freut sich wieder mehr Zeit für einen Aufenthalt im Café oder eine Runde Boule zu haben.
Doch ...

Die Feriensaison ist zu Ende, im herbstlichen Le Lavandou kehrt Ruhe ein.
Auch der Rechtsmediziner Leon Ritter freut sich wieder mehr Zeit für einen Aufenthalt im Café oder eine Runde Boule zu haben.
Doch da verschwindet eine Frau, ein abgetrennter Fuß taucht auf und dann auch der Rest der Toten.
Als ein Verdächtiger ins Visier der Polizei gerät, ist Leon Ritter davon überzeugt, dass es nicht der Täter ist.
Er ermittelt auf eigene Faust und gerät dabei selber in Verdacht.

„Mörderisches Lavandou“ ist mittlerweile der 5. Fall meiner liebsten französischen Krimireihen aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Oder bei einem Kaffee in seinem Lieblings-Café sitzt und sich zu einer Runde Boule überreden lässt.
Wenn er aber einen Verdacht hat spürt er ein Kribbeln und das lässt ihn nicht mehr los.
Meist ist er anderer Meinung als Zerna, der Polizeichef von Le Lavandou.
So auch in diesem Krimi.
Es geht um grausame Morde an Frauen, um abgetrennte Füße.
Die örtliche Polizei tappt im Dunkeln. Doch dann gibt es einen offensichtlichen Täter und Zerna möchte den Fall abschließen und glänzen.
Aber Leon ist wie meist anderer Meinung und zieht so den Zorn des Polizeichefs auf sich.
Auch privat läuft es in diesem Buch nicht so glatt für Leon.
Trifft er sich doch mit der Polizeipsychologin zum Essen und geht nachher noch mit in ihre Wohnung.
Natürlich verschweigt er das seiner Partnerin, der stellvertretenden Polizeichefin Isabell Morell, schließlich ist ja nichts passiert.
Isabell sieht das natürlich nicht so, sie fühlt sich hintergangen.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir. Er beschreibt die Landschaft sehr virtuell sodass man sich alles gut vorstellen kann ohne zu viel Worte Drumherum zu machen.
Die Kapitel sind recht kurz, sodass sich das Buch in Windeseile liest.
Die Spannung hält dann auch bis zum Ende an, es wird am Ende sogar noch richtig dramatisch.
„Mörderisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne es ist ein spannender Krimi der einen nach Südfrankreich entführt und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Deutsche Geschichte unterhaltsam verpackt

Wir sehen uns unter den Linden
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1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird ...

1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird Lehrerin und Sozialistin. Ihr Bestreben ist es den Staat DDR mit aufzubauen. Doch dann lernt sie Kelmi kennen, einen jungen Mann aus Westberlin. Ihr wird bewusst wie groß die Kluft zwischen den zwei deutschen Staaten ist.
Charlotte Roths neues Buch „Wir sehen uns unter den Linden“ ist mein erstes Buch von der Autorin.
Ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte hineinzukommen und mich mit den Protagonisten anzufreunden. Als das dann geschehen war konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Die Erzählung hat zwei Handlungsstränge und ist in acht Teile aufgeteilt.
In 1. Handlungsstrang werden die Jahre 1928-1944 und im 2. Die Jahre 1952-1961. Die 2 Handlungsstränge wechseln sich immer ab.
In den frühen Jahren ist Ilo die Hauptperson, sie trifft Unter den Linden auf Volker den sie später auch heiratet.
Volker ist Sozialist und propagiert gegen das Naziregime. Er verliert seine Stelle als Lehrer, Ilo bekommt als Sängerin kaum noch Engagements. Aber ihrer Liebe und der Liebe zu ihrer Tochter Susanne tut das keinen Abbruch.
Der Leser bekommt einiges über die Verbrechen in der Nazizeit mit. Zum einen die Verfolgung der Juden aber auch wie mit politisch Andersdenkenden umgegangen wird. Nicht selten verschwinden sie einfach plötzlich. So etwas schockiert mich immer wieder beim Lesen.
In den späteren Jahren steht Susanne, die Tochter von Ilo und Volker im Mittelpunkt.
Sie ergreift den Lehrerberuf genau wie ihr Vater und ist überzeugte Sozialistin.
Sie glaubt an das neue Deutschland, an einen sozialistischen Staat, an die DDR.
Für sie und ihre Genossen gibt es allerdings nur schwarz und weiß.
So ist alle Kritik die aus dem Westen kommt Propaganda der Amerikaner.
Genau wie ihre Mutter läuft sie Unter den Linden einem Mann über den Weg der ihr Schicksal wird. Allerdings lebt er in Westberlin.
Es ist sehr interessant vom Willen einen neuen Staat aufzubauen in dem es nie wieder Krieg gibt zu lesen. Nur die Methoden die hier für genutzt werden erinnern auch ein bisschen an die Nazizeit.
Das Ende des Buches war offen und hat mich somit etwas unbefriedigt zurückgelassen.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Krimi-Highlight

Nordlicht - Die Tote am Strand
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In Kollund in Dänemark, nahe der deutschen Grenze wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten handelt es sich um Laura Jensen wohnhaft in Flensburg.
Schnell stellt sich heraus, dass die Tote unter falschem ...

In Kollund in Dänemark, nahe der deutschen Grenze wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten handelt es sich um Laura Jensen wohnhaft in Flensburg.
Schnell stellt sich heraus, dass die Tote unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. In Wirklichkeit handelt es sich um Liva Jørgensen die vor 12 Jahren verschwunden ist und als Opfer eines Serienmörders galt.
Das GZ Padborg, das gemeinsame Zentrum der deutsch-dänischen Polizei ermittelt.

„Nordlicht–Die Tote am Strand“ ist der Auftakt einer neue Krimireihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Kommissare gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.
Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein.
Sie leidet unter der mangelnden Liebe ihrer leiblichen Mutter und unter der psychischen Krankheit ihrer Mutter. Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater ist auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.
Jetzt liegt der Vater nach einem Schlaganfall im Koma.
Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Bei ihm brauchte ich einen Augenblick um mich an ihn zu gewöhnen.
Er macht einen etwas abgerissenen Eindruck, lebt im Bus auf einem Campingplatz.
Wenn man ihn aber näher kennenlernt und die Beweggründe kennt kann man ihn verstehen. Nach kurzer Zeit mochte ich auch ihn gerne.
Der Fall ist spannend und gestaltet sich schwierig, da das Verschwinden des Opfers 12 Jahre zurückliegt.
Ich hatte einige Verdächtige konnte mich aber lange auf keinen Einigen.
Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist sehr flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Umgebung so, dass man sich alles gut vorstellen kann, macht aber keine seitenlangen Ausschweifungen die dann eher langatmig wären.
So hatte ich den Krimi in 3 Tagen gelesen.
Der Spannungsbogen spannt sich von Anfang bis zum Ende durch das Buch.
Ohne Zweifel wird „Nordlicht-Die Tote am Strand“ zu meinen diesjährigen Buch-Highlights gehören.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Humor der zum Nachdenken anregt

Die Rettung der Welt
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In seinem Buch „Die Rettung der Welt“ blickt Dieter Nuhr auf wichtige und weniger wichtige Ereignisse der Weltgeschichte ab 1960 (seinem Geburtsjahr) zurück.
Wie gewohnt macht er dies mit seinem Humor ...


In seinem Buch „Die Rettung der Welt“ blickt Dieter Nuhr auf wichtige und weniger wichtige Ereignisse der Weltgeschichte ab 1960 (seinem Geburtsjahr) zurück.
Wie gewohnt macht er dies mit seinem Humor der den Leser zum Nachdenken anregt.
Was mir an Dieter Nuhr gefällt ist, dass sein Humor nicht einfach platt ist wie bei manchen Comedians sondern den Zuhörer oder wie hier den Leser zum Nachdenken anregt.
Vieles ist auf den Punkt gebracht.
Was mir an diesem Buch allerdings weniger gefällt ist, dass er sich als den Weltenretter, den Messias darstellt. Er wurde von Außerirdischen ausgewählt um die Welt in andere Bahnen zu lenken und viele Ereignisse und Erfindungen natürlich sein Verdienst sind. Dass finde ich sehr anmalend und überflüssig, somit kann ich dem Buch auch nur 4 Sterne für den gekonnten Humor geben.