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Veröffentlicht am 13.05.2019

Anekdoten aus der Kinder-/ und Jugendzeit ironisch verpackt

Düsternbrook
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Wer kennt Axel Milberg nicht.
Ich denke mal das sind recht wenige Menschen.
Bisher war mir Herr Milberg allerdings nur als Schauspieler bekannt (und das nicht nur vom Tatort).
Jetzt ist sein erstes Buch ...

Wer kennt Axel Milberg nicht.
Ich denke mal das sind recht wenige Menschen.
Bisher war mir Herr Milberg allerdings nur als Schauspieler bekannt (und das nicht nur vom Tatort).
Jetzt ist sein erstes Buch erschienen „Düsternbrook“ wie der gleichnamige Stadtteil von Kiel wo Axel Milberg aufgewachsen ist.
Axel Milberg erzählt in seinem Buch Anekdoten über seine Kinder-/ und Jugendzeit.
Er erzählt von seinen Geschwistern, von Nachbarn und Freunden. Von der Einschulung, der Studienzeit bis hin zur Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule. Seine Eltern werden auch des Öfteren in diesem Buch erwähnt haben aber für mich keine rechte Gestalt angenommen, was wahrscheinlich vom Autor auch so vorgesehen war.
Auffällig war für mich, dass in der Familie dir Wärme gefehlt hat. Sein Vater war Anwalt und seine Mutter Ärztin.
Die Mutter hat aber nicht praktiziert sondern hat ich um die Familie gekümmert. Sie erschien mir aber oft überfordert und wenig liebevoll zu ihren Kindern.
Erzählt hat der Autor in einem flüssigen und etwas ironischen Schreibstil der mir sehr gut gefallen hat. Die kurzen Kapitel haben sich schnell gelesen.
Insgesamt hat mir das Lesen des Buches viel Freude bereitet.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Band 2 der für mich besten deutschen Krimireihe

Lautlose Schreie
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Mara Billinsky und ihre Kollegen der Frankfurter Kriminalpolizei entdecken 7 Kinderleichen auf einem Feld in der Nähe von Frankfurt.
Die Herkunft der Kinder ist unklar.
Erschüttert von diesem Anblick ermittelt ...

Mara Billinsky und ihre Kollegen der Frankfurter Kriminalpolizei entdecken 7 Kinderleichen auf einem Feld in der Nähe von Frankfurt.
Die Herkunft der Kinder ist unklar.
Erschüttert von diesem Anblick ermittelt Mara Billinsky hartnäckig und will nicht eher ruhen bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. Dabei gerät sie selbst in Gefahr.
„Lautlose Schreie“ ist der 2. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born. Schon der 1. Band „Blinde Rache“ hat mir sehr gut gefallen. Jetzt hat Leo Born in Sachen Spannung noch einmal eine Schippe draufgelegt. Für mich ist es zurzeit die beste deutsche Krimireihe.
Mara Billinsky hebt sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis gibt deutlich ab. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung. Vor allem bei ihrem Chef Hauptkommissar Klimmt sowie bei dem neuen Staatsanwalt Christian von Lingert.
Einzig ihr Kollege Rosen steht ihr oft zur Seite.
Im Laufe des Buches nähern sich Maras und ihre Kollegen aber immer mehr an und ich hoffe, dass Mara doch langsam in das Team integriert wird.
Da ich ein echtes „Frankfurter Mädsche“ bin fand ich es natürlich auch schön mit Mara durch Frankfurt zu gehen, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Ich kenne die Schauplätze, gehe auch gerne durch den Günthersburgpark.
Ich hoffe, dass ich Mara noch bei vielen Fällen in Frankfurt begleiten darf.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Rasanter Südfrankreich Thriller

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Ein junges Mädchen mit afrikanischer Herkunft wird bei Marseille ermordet aufgefunden.
Zara von Hardenberg und ihr Partner Isaakson von Europol ermitteln.
Als Zara an ihre Grenzen stößt bittet sie ihre ...

Ein junges Mädchen mit afrikanischer Herkunft wird bei Marseille ermordet aufgefunden.
Zara von Hardenberg und ihr Partner Isaakson von Europol ermitteln.
Als Zara an ihre Grenzen stößt bittet sie ihre Zwillingsschwester Zoë ihre Rolle zu übernehmen.
Nur Zoë ist so ganz anders al Zara, sie ist eine Killerin und arbeitet für die korsische Mafia.
„Zara & Zoë – Rache in Marseille“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Alexander Oetker.
Der Autor ist mir durch seine Luc Verlain Reihe schon bestens bekannt (und ich hoffe, er lässt die Reihe nicht einschlafen).
Der Handlungsort ist Marseille und die Cités. Die Cités sind zum Teil von Zuwandererfamilien mit Nordafrikanischer Herkunft bewohnt. Hier gibt es einige Jugendliche die sich radikalisiert haben.
Das Thema Terrorismus ist leider sehr aktuell und wird überzeugend und beängstigend dargestellt.
Die Protagonisten sind gelungen. Vor allem die Zwillingsschwestern Zara & Zoë
Zara von Hardenberg ist die beste Ermittlerin bei Europol. Sie ist immer korrekt, kann keine Nähe, keine Berührung ertragen. Zara hält sich immer strikt an die Regel, ein Abweichen kommt für sie nicht in Frage.
Sie weist eindeutig autistische Züge auf, ich habe sofort an Asperger gedacht.
Zoë ist eine Killerin und arbeitet für die korsische Mafia. Ihre Ausdrucksweise ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig. Gleich im Prolog wird man Zeuge wie sie einen Mann einfach ohne triftigen Grund erschießt. Einen Menschen hasst sie besonders und möchte ihn auch nie wieder sehen. Ihre Zwillingsschwester Zara.
Zara ahnt das der Mord an dem Mädchen nur der Anfang war und etwas Schlimmes bevorsteht.
Sie merkt auch, dass sie ohne Regeln zu brechen nicht weiter kommt.
So macht sie sich auf die Suche nach ihrer Zwillingsschwester. Zara möchte Zoë davon überzeugen in ihre Rolle zu schlüpfen.
Der Schreibstil von Alexander Oetker ist sehr rasant. Man merkt beim Lesen gar nicht wie die Seiten dahinfliegen.
Die Kapitel sind recht kurz gehalten und es wird immer aus der Sicht der Hauptperson in diesem Kapitel erzählt.
Dieser Perspektivwechsel ist sehr interessant und kurzweilig.
Es ist auch erstaunlich wie der Autor mit Sprache umgehen kann. Drückt Zara sich immer gewählt und förmlich aus so ist der Umgangston von Zoë deutlich barscher ja oft schon vulgär.
Die Story ist sehr spannend, man weiß manchmal nicht wem man trauen kann, auch von der ansässigen Polizei ist nicht jeder auf der Seite des Gesetzes.
Für „Zara & Zoë – Rache in Marseille“ vergebe ich 4 von 5 Sternen weil der Thriller mich gut unterhalten hat und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit den so unterschiedlichen Schwestern.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Das Buch lebt!

Altes Land
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In ihrem Roman „Altes Land“ erzählt Dörte Hansen von Flüchtlingen die 1945 Ostpreußen verlassen mussten.
Im Mittelpunkt steht Vera, damals gerade 5 Jahre alt.
Sie muss mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke ...

In ihrem Roman „Altes Land“ erzählt Dörte Hansen von Flüchtlingen die 1945 Ostpreußen verlassen mussten.
Im Mittelpunkt steht Vera, damals gerade 5 Jahre alt.
Sie muss mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke aus Ostpreußen fliehen.
Unterschlupf finden sie bei Ida Eckhoff in der Knechtekammer.
Damit gibt sich Hildegard aber nicht zufrieden. Sie heiratet den Sohn und verdrängt Ida aus dem Haus.
Doch bald wird Vera von ihrer Mutter verlassen.
Die Mutter zieht mit neuem Mann und neuem Kind nach Hamburg.
Vera bleibt mit ihrem Stiefvater, der von Krieg psychisch krank ist und nachts schreit und weint zurück. Vera bleibt bei dem alten Mann bis zu seinem Tod, danach lebt sie alleine weiter in dem Haus.
Richtig angekommen ist sie aber nie.
Vera kommt mir mehr vor wie eine heimatlose. Zu Menschen hat sie auch nicht viel Kontakt, ich denke sie hat Angst sie könnte sie wieder verlieren.
Erst als ihre Nichte mit Kind aus Hamburg bei ihr Unterschlupf suchen lebt Vera etwas auf.
Dörte Hansen hat ihre Charaktere gut in Szene gesetzt, sie leben richtig.
Hildegard kommt sehr gefühlskalt daher aber ich denke sie hat die Flucht nie verwunden.
Vera hat sich in ihr Schicksal gefügt, hat aber nie eine Heimat gefunden.
„Altes Land“ ist aber kein trauriges Buch, ganz im Gegenteil, ich musste oft schmunzeln.
Sei es über die wortkargen Dorfbewohner oder die Städter die es aufs Land verschlagen hat.
Auch die eingestreuten plattdeutschen Sätze machen das Buch authentisch und lebendig.
„Altes Land“ bekommt von mir 4 Sterne, es ist nicht einfach ein Roman, für mich ist es ein literarisches Werk, dass Spaß macht zu lesen.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Das Politkarussell dreht sich

Rheinblick
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Nach den Bundestagswahlen 1972 muss sich Willy Brandt einer Stimmbandoperation unterziehen.
Nach der Operation kann und darf er nicht sprechen. Gerade jetzt laufen die Koalitionsverhandlungen.
Brandts ...

Nach den Bundestagswahlen 1972 muss sich Willy Brandt einer Stimmbandoperation unterziehen.
Nach der Operation kann und darf er nicht sprechen. Gerade jetzt laufen die Koalitionsverhandlungen.
Brandts Krankenzimmer wird zum Büro umfunktioniert
Die Logopädin Sonja kämpf jeden Tag um ein paar Minuten für ihre Übungen mit Willy Brandt.
Dabei bekommt sie so manch eine politische Interna mit.
Hilde die Wirtin vom Rheinblick kennt sie alle. Bei ihr gehen namhafte Politiker und solche die es werden wollen ein und aus.
Hilde hat sich auf die Fahne geschrieben, dass alles was im Rheinblick gesprochen wird auch im Rheinblick bleibt.
Beide Frauen werden mit ihrem Wissen auf eine harte Probe gestellt.
Brigitte Glaser hat mit ihrem neuen Roman „Rheinblick“ wieder die politische Bühne betreten.
Die Charaktere sind interessant und gut in Szene gesetzt.
Die meisten Personen sind fiktiv genau wie die Geschichte selbst.
Fakt ist einzig, dass Willy Brandt sich einer Stimmbandoperation unterzogen hat.
Man stößt aber auch einige Namen bekannter Politiker, die meisten sind mir aus meiner Jugendzeit noch gut bekannt und ich hatte gleich Gesichter vor mir.
Als Nebenhandlung gibt es noch einen Mordfall, ein unbekanntes Mädchen wurde erdrosselt.
Dieser Handlungsstrang hat aber mit der Geschichte nichts zu tun, sorgt aber für etwas Spannung.
„Rheinblick“ von Brigitte Glaser bekommt von mir 3 Sterne da ich mich manchmal mit dem lesen etwas schwer getan habe. Ich hatte manchmal das Gefühl die Geschichte tritt auf der Stelle, es passierte seitenlang nicht viel.