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Veröffentlicht am 18.04.2019

Regt zum Nachdenken an

Die Geschichte der Bienen
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England im Jahr 1852, der Forscher und Samenhändler William hat seit Wochen das Bett nicht mehr verlassen. Durch ein Buch, das in seinem Zimmer lag und von der Forschung der Bienen berichtete
hat er wieder ...

England im Jahr 1852, der Forscher und Samenhändler William hat seit Wochen das Bett nicht mehr verlassen. Durch ein Buch, das in seinem Zimmer lag und von der Forschung der Bienen berichtete
hat er wieder Lebensmut gefasst.
So widmet er sich der Forschung der Bienen und der Konstruktion eines neuartigen Bienenstocks.
Ohio 2007, der Imker George baut wie es in seiner Familie seit Generationen üblich ist seine Bienenstöcke selbst. George widmet seine ganze Energie und Zeit den Bienen. Doch eines Tages macht er eine schreckliche Entdeckung. Die Bienen sind verschwunden. Von anderen Teilen des Landes hat er schon über das plötzliche Bienenstreben gehört aber er dachte immer, dass ist weit weg.
China 2098, Tao ist Bestäuberin, den Bienen gibt es schon lange nicht mehr. Die Bestäuber müssen mit einem Pinsel jede einzelne Blüte bestäuben damit Früchte entstehen.
Als sie eines Tages ihren Sohn bewusstlos auffindet ändert sich nicht nur das Leben von Tao und ihrem Mann, es kann das Leben der gesamten Menschheit ändern.
In „Die Geschichte der Bienen“ erzählt Maja Lunde drei Geschichten die eins gemeinsam haben, die Bienen. Doch gegen Ende merkt man das es mehr Gemeinsamkeiten gibt.
Werden in der Geschichte mit William die Bienen noch erforscht fangen sie in der Geschichte mit George an zu sterben.
Die Geschichte mit Tao hat mich besonders erschreckt den hier gibt es keine Bienen mehr.
Dementsprechend sind auch die Nahrungsmittel knapp, viel wird künstlich hergestellt.
Fleisch gibt es wenig den Futterpflanzen müssen ja auch bestäubt werden.
„Die Geschichte der Bienen“ ist ein Buch das sich einem aktuellen Thema widmet und uns anmahnt nicht mehr so einen Raubbau an der Natur zu üben.
Es zeigt auf, was wir durch die Umweltbelastung in Gang setzten.
Wie sagte schon Albert Einstein:
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“

Veröffentlicht am 13.04.2019

Ein Buch das bewegt

Mehr als tausend Worte
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Berlin November 1938, Aliza Landau wird durch Gepolter und Geschrei geweckt.
Ihr Großvater Samuel Landau Senior wird von der Gestapo verhaftet.
An diesem Tag verändert sich das Leben der Arztfamilie Landau ...

Berlin November 1938, Aliza Landau wird durch Gepolter und Geschrei geweckt.
Ihr Großvater Samuel Landau Senior wird von der Gestapo verhaftet.
An diesem Tag verändert sich das Leben der Arztfamilie Landau drastisch.
Gleichzeitig brennen die Synagogen und die Geschäfte der Juden werden zerstört und geplündert.
Und das ist erst der Anfang der Geschichte.
„Mehr als tausend Worte“ ist der neue Roman von Lilli Beck.
Die Autorin erzählt vom Schicksal einer jüdischen Familie, dass beispielhaft für so viele jüdische Familien in Deutschland steht.
Ich habe schon viele Bücher gelesen die dieses Thema behandeln aber selten hat mich ein Buch emotional so erreicht.
Der Schreibstil von Lilli Beck ist einfach so visuell, man kann sich das geschrieben deutlich vorstellen.
Dabei braucht sie keine seitenlange Beschreibung, oft reichen schon ein paar Sätze und das Kopfkino beginnt.
Die Protagonisten sind gut gewählt, sie werden sehr realistisch dargestellt und hat es bestimmt auch in dieser Art gegeben.
Die Familie Landau, allen voran Aliza habe ich schnell ins Herz geschlossen, ich habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint.
Die Landaus können sich nicht entschließen ihr Land zu verlassen, ist es doch ihre Heimat.
Nur Aliza wird mit einem Kindertransport nach London geschickt wo Familien jüdische Kinder aus Deutschland aufnehmen.
Mir waren die Kindertransporte bisher nicht bekannt. Für viele war es die einzige Möglichkeit ihre Kinder in Sicherheit zu bringen, auch wenn vor allem für die kleineren Kinder schrecklich gewesen sein muss plötzlich von den Eltern weggeschickt zu werden.
Ich fand es sehr interessant über die Kriegsjahre aus einer anderen Perspektive zu lesen.
Aliza hat ihre Familie und ihre große Liebe Fabian zurückgelassen. Nachrichten von den Lieben kommen nur spärlich.
Am Anfang wurde sie noch gut aufgenommen aber dann brach der Krieg aus und die Flüchtlinge waren plötzlich Feinde was sie deutlich zu spüren bekamen.
Eine weitere Person die sehr authentisch ist, ist der Blockwart Karoschke, auch er steht für viele die es in dieser Art gegeben hat.
Karoschke ist ein ganz mieser Charakter, er nutzt die Lage der Landaus schamlos aus und bereichert sich an ihnen.
Mit „Mehr als tausend Worte“ hat Lilli Beck wieder ein Meisterwerk geschaffen.
Ein Buch über ein Stück unserer deutschen Geschichte, dass nicht vergessen werden darf.
Ein Buch das berührt.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Unterhaltsammer Sommerroman mit inhaltlichen Fehlern

Der Wind nimmt uns mit
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Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ...

Nachdem ich „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ gelesen habe war ich schon ganz gespannt auf den neuen Sommerroman von Katharina Herzog.
„Der Wind nimmt und mit“ ist auch wieder ein unterhaltsamer Sommerroman aber er hat mich nicht ganz so überzeugt wie die beiden vorrangegangen Bücher.
Die Geschichte handelt von Maya, einer Reisebloggerin. Sie hat sich ein Ziel gesetzt 52 Länder in 52 Wochen.
Nur an einen Ort möchte sie nicht und zwar nach La Gomera, denn da lebt ihre Mutter die wie Maya durch einen Zufall erfahren hat nicht ihre leibliche Mutter ist.
In Taiwan lernt Maya Tobi kennen, nach einem One-Night-Stand ist sie schwanger.
Für Maya ist klar, sie will das Kind nicht behalten.
Trotzdem möchte sie Tobi erst sagen, dass sie schwanger ist und der hält sich ausgerechnet auf La Gomera auf.
Der Schreibstil von Katharina Herzog ist wie gewohnt sehr flüssig und unkompliziert
Die Beschreibung der Insel und deren Bewohner sind sehr gelungen. Ich habe richtig Lust bekommen auf die Insel zu reisen, besonders das Künstlerdorf El Guro hat mich neugierig gemacht.
Die Kapitel wechseln sich in unregelmäßigen Abständen zwischen Maya und Karoline ab und manchmal ist auch ein Kapitel aus der Vergangenheit von Karoline dazwischen.
So bekommt man immer ein kleines Stück von dem Puzzle und am Ende kennt man kennt man die ganze Geschichte von Karoline und den Grund warum sie Maya die Wahrheit verheimlicht hat.
Leider haben sich einige inhaltliche Fehler eingeschlichen.
So fragt Karoline einmal als sie von der Uni kommt nach ihrer Mutter und die Haushälterin sagt, sie sei die Schwester von der Schule abholen einige Seiten weiter sagt Karoline sie habe noch nicht einmal jüngere Geschwister.
Auch um das Geburtsjahr von Maya gibt es verschiedene Angaben die mich verwirrt haben.
Ein Buch geht doch durchs Lektorat da müssen diese Fehler eigentlich auffallen.

Veröffentlicht am 06.04.2019

La vie en Rose – das Leben in Rosa

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Paris 1944, Edith Piaf trifft auf den jungen Sänger Yves Montand.
Sein Auftritt gefällt Edith Piaf so gar nicht, doch sie merkt welches Potential in diesem jungen Mann steckt und wird seine Lehrmeisterin ...

Paris 1944, Edith Piaf trifft auf den jungen Sänger Yves Montand.
Sein Auftritt gefällt Edith Piaf so gar nicht, doch sie merkt welches Potential in diesem jungen Mann steckt und wird seine Lehrmeisterin und Geliebte.
Yves Montand ist es auch der Edith Piaf zu ihrem berühmten Lied La vie en Rose inspiriert.
Gleichzeitig droht Edith ein Auftrittsverbot. Wegen Konzerten die sie während der Naziherrschaft in Deutschland vor französischen Gefangenen gegeben hat muss Edith Piaf sich rechtfertigen.
Wie schon bei dem vorangegangenen Buch „Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“ hat Michelle Marly sich wieder eine berühmte und starke Frau für ihr Buch ausgesucht. In „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ erzählt die Autorin über die Glanzzeit von Edith Piaf.
Das Buch ist keine Biografie, es beinhaltet nur die Zeit von 1944-1947, die Zeit, die Edith Piaf mit dem Sänger Yves Montand liiert war. Diese Zeit hat die Künstlerin zu einem ihrer großen Chansons inspiriert, zu „La vie en Rose“.
Der Prolog erzählt wie Edith Gassion im Alter von 21 Jahren durch den Textdichter Raymond Asso ihren ersten großen Auftritt erhielt. Von nun an nannte sie sich Edith Piaf und es war der Beginn einer großen Karriere.
Am Ende des Buches fast Michelle Marly noch einmal kurz zusammen wie es nach 1947 im Leben von Edith Piaf weiterging. So hat man doch einen Gesamtüberblick über das Leben der Künstlerin.
Durch Gedankenrückblicke von Edith Piaf erfährt man auch wie sie aufgewachsen ist, dass es ihr sehr an Zuneigung gefehlt hat. Ich denke das ist auch der Grund, dass Edith Piaf immer hungrig nach Liebe und Anerkennung war.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unkompliziert und sie stellt Edith Piaf in einer Art da wo ich sage, ja, das war Edith Piaf.
Jetzt am Ende des Buches verneige ich mich nicht nur vor der großen, kleinen Edith Piaf sondern auch vor Michelle Marly die dieses Buch in einer so wunderschönen Art geschrieben hat. Man spürt die Sorgfalt und die Liebe mit der die Autorin recherchiert hat und mit der sie das Buch dann auch geschrieben hat.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Spannender Krimi

Mordkuhle
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Die junge Polizeimeisterin Lea Kramer wurde in das kleine Dorf Mönchsfelden strafversetzt. Als dort in der sogenannten Mordkuhle eine ermordete Frau gefunden wird merkt sie schnell, dass das ganze Dorf ...

Die junge Polizeimeisterin Lea Kramer wurde in das kleine Dorf Mönchsfelden strafversetzt. Als dort in der sogenannten Mordkuhle eine ermordete Frau gefunden wird merkt sie schnell, dass das ganze Dorf zusammenhält und sich gegen sie verschworen hat.
Als Lea auf eigene Faust ermittelt stößt sie auf Zusammenhänge mit einem alten Mord an einer Artistin und auf einen verschwundenen Riesen.
„Mordkuhle“ ist der neue Krimi von Martin Barkawitz. Ich hatte das Glück ihn vorab lesen zu dürfen.
Als Fan der Heike Stein Reihe und der Jack-Reilly Reihe war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
Hier habe ich noch einmal einen ganz anderen Martin Barkawitz kennengelernt.
Mordkuhle gehört zu keiner Reihe, ist also in sich abgeschlossen. So haben die Charaktere keine Zeit sich zu entwickeln sondern müssen gleich voll präsent sein.
Dass hat der Autor auch mit Bravour hinbekommen
Das Buch fängt gleich spannend mit dem Fund der Leiche an und die Spannung bleibt auch bis zum Ende erhalten.
Von mir eine klare Leseempfehlung.