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Veröffentlicht am 27.01.2019

Spannender Historischer Krimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Juni 1947; die Gutsbesitzerin und frühere Polizistin Ilse Röder wird brutal ermordet. Neben der Leiche wird Franziska Wagner mit einer Waffe in der Hand gefunden.
Franziska Wagner hat ein großes Vorstrafenregister ...

Juni 1947; die Gutsbesitzerin und frühere Polizistin Ilse Röder wird brutal ermordet. Neben der Leiche wird Franziska Wagner mit einer Waffe in der Hand gefunden.
Franziska Wagner hat ein großes Vorstrafenregister und wurde von Ilse Röder in ein Jugendschutzlagern gesteckt wo grausame Zustände herrschten. War es ein Mord aus Rache?
„Der Hunger der Lebenden ist nach „Echo der Toten“ der zweite Kriminalroman der Autorin Beate Sauer die durch ihre Historischen Romane schon Bekanntheit erlangt hat. Natürlich spielt der Krimi nicht in der Gegenwart sondern im Jahr 1947 in Köln und dem Bergischen Land.
Die Zeit nach dem Krieg als vieles noch in Schutt und Asche lag und die Menschen kaum genug zum Essen hatten um zu überleben wird hier sehr deutlich geschildert.
Auch der Hunger nach Normalität, die Freude endlich wieder einmal ein Kino zu besuchen oder in einem Biergarten zu sitzen ist zu spüren.
Erschüttert haben mich die Zustände die im Jugendschutzlager geherrscht haben. So etwas hätte ich mir nicht im Traum vorstellen können. Auch im Waisenhaus herrschten schlimme Zustände. Die Nonnen bestraften die Kinder, fesseln sie am Stuhl. Wo sind da Nächstenliebe und die Barmherzigkeit von der die Kirche immer spricht?
Polizeiassistentin Friederike Matthée, die Hauptperson in diesem Buch ist mir schon im ersten Band richtig ans Herz gewachsen. Mittlerweile macht ihr die Arbeit bei der weiblichen Polizei Spaß. Auch hat sie endlich mit ihrer Mutter eine Bleibe in einer Schrebergartensiedlung gefunden.
Lieutenant Richard Davis, der nach London zurückgekehrt ist und seinen Dienst bei der Royal Armee quittiert hat kehrt noch einmal nach Köln zurück um die Ermordung der Besatzung eines britischen Jagdbombers zu untersuchen.
Er fordert Polizeiassistentin Friederike Matthée wieder zu seiner Unterstützung an.
„Der Hunger der Lebenden“ ist ein Buch das wirklich lesenswert ist.
Es ist ein Buch das dem Leser die deutsche Geschichte näherbringt aber es ist eben auch ein Krimi und spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Spannende Fortsetzung

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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Gut Greifenau – Nachtfeuer ist der zweite Band einer Trilogie rund um das Gut Greifenau und ihre Bewohner von Hanna Caspian.
Der 2. Teil beginnt im August 1914, schließt also unmittelbar an den ersten ...

Gut Greifenau – Nachtfeuer ist der zweite Band einer Trilogie rund um das Gut Greifenau und ihre Bewohner von Hanna Caspian.
Der 2. Teil beginnt im August 1914, schließt also unmittelbar an den ersten Teil an.
In diesem Buch leiden alle unter den Kriegswirren. Alle müssen Zugeständnisse machen. Wobei es für Feodora schon ein großer Einschnitt ist, dass ihr Springbrunnen verspätet geliefert wird, weil die Züge für Soldatentransporte gebraucht werden oder, dass bei einem Aufenthalt in Bad Homburg nicht so viele Adlige wie gewohnt dort residieren. Da musste ich schon schmunzeln, wenn das alles ist was sie entbehren muss.
Die Jahre in diesem Buch werden insgesamt vom Krieg beherrscht.
Es gibt einige Szenen die an der Front spielen und dem Leser die Grausamkeit des Krieges vor Augen führen.
Auch die Revolution in Russland spielt eine Rolle und ich habe interessante Hintergründe erfahren die mir vorher nicht bekannt waren.
Hanna Caspian erzählt alles so visuell, dass es wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen ist.
Man spürte ja schon im ersten Band mit welcher Akribie und mit welcher Liebe die Autorin die Charaktere erschaffen hat und das führt Hanna Caspian natürlich im zweiten Band fort.
In ihrer Erzählung wechselt die Autorin auch wieder zwischen der Grafenfamilie und den Bediensteten. Erzählt auch von deren Sorgen und Nöten.
Leider schaffen es nicht alle Personen bis in den dritten Band was mir schon leidgetan hat.
Das Ende war dann sehr dramatisch und das Buch endete auch mit einem Cliffhanger, sodass ich nicht weiß wie ich die Zeit bis zum Erscheinen des dritten Bandes überstehen soll.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Spannend und mysteriös

Dunkelmädchen
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Als Elena ihre Tochter rufen hört befällt sie der Gedanke, dass Julia nicht ihre Tochter ist.
Der Gedanke lässt sie nicht mehr los. Sie steigert sich da hinein, ihr Mann rät ihr zu einer Therapie.
Elena ...

Als Elena ihre Tochter rufen hört befällt sie der Gedanke, dass Julia nicht ihre Tochter ist.
Der Gedanke lässt sie nicht mehr los. Sie steigert sich da hinein, ihr Mann rät ihr zu einer Therapie.
Elena sieht sich Bilder von Julia an und stellt Veränderungen fest. Die Augenfarbe hat sich etwas geändert, auch das Verhalten von Julia hat sich geändert. Alles Dinge die völlig normal sind. Babys verändern sich ja täglich.
Erst dachte ich Elena ist sonderbar, verwirrt. Vielleicht liegt es an der Umgebung, an dem Urlaub in einer Burganlage, kalt und zugig.
Julia wird 2 Jahre und Elena ist seit der Geburt Tag und Nacht mit ihrer kleinen Tochter zusammen.
Man kann ein Kind nicht einfach austauschen ohne das es von der Mutter bemerkt wird.
Ich wusste nicht ob ich Elena Glauben schenken sollte oder ob ich sie für „verrückt“ halten sollte.
Beides ist möglich und ich möchte darauf auch nicht näher eingehen.
Die Spannung die Leonie Haubrich alleine durch Worte erzielt ist unglaublich.
Es passiert nichts Schlimmes im Buch außer einem Unwetter was zu der Stimmung passt.
Aber alleine die Gedanken und das Verhalten von Elena erzeugt Gänsehaut.
„Dunkelmädchen“ ist ein Buch was den Namen Thriller verdient. Es muss nicht Mord und Todschlag sein damit man Gänsehaut bekommt.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Es geht weiter

Die Frauen der Kamelien-Insel
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„Die Frauen der Kamelien-Insel“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Buches „Die Kamelien-Insel“ von Tabea Bauch.
Im Mittelpunkt steht natürlich wieder Sylvia. Sie und Maël heiraten gleich zu Beginn ...

„Die Frauen der Kamelien-Insel“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Buches „Die Kamelien-Insel“ von Tabea Bauch.
Im Mittelpunkt steht natürlich wieder Sylvia. Sie und Maël heiraten gleich zu Beginn des Buches.
Jetzt wünschen sie sich ein Kind um ihr Glück vollkommen zu machen.
Doch da taucht eines Tages Chloé mit ihrem Sohn Noah auf und behauptet Noah sei Maëls Sohn.
Das Ganze wird so virtuell erzählt, dass man die Insel und ihre Veränderungen förmlich vor seinem inneren Auge sehen kann. Es entsteht wirklich ein richtiges Kopfkino.
Auch die Charaktere sind gut beschrieben. Die Meisten kennt man ja schon vom ersten Buch.
Sylvia fügt sich in ihr Schicksal auch wenn sie eine gewisse Eifersucht verspürt.
Sie merkt aber, das Maël seinen Sohn nicht aufgeben würde und da sie ihren Mann nicht verlieren möchte versucht sie ihn zu unterstützen.
Maël hingegen ist sehr verschlossen, es wäre besser wen er mit Sylvia reden würde. Es ist verständlich, dass er für seinen Sohn da sein möchte. Ein Vater für ihn sein möchte den er nie gehabt hatte.
Und Chloé ist ein berechenbares Biest. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass sie sich gar nicht für ihren Sohn interessiert sondern nur dafür, dass jemand für ihren Unterhalt aufkommt.
Chloé mochte ich vom ersten Augenblick nicht.
Natürlich ist auch Solenn wieder mit von der Partie. Auch bei ihr stehen Veränderungen an.
Ich freue mich jetzt schon auf das 3. Buch „Heimkehr auf die Kamelien-Insel“ das Ende März erscheint.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Ein wahrer Lesegenuss

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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Mimi Reventlow ist ihrer Zeit weit voraus.
Mit dem Gedanken Hausfrau und Mutter zu sein kann sie sich nicht anfreunden.
Deshalb schlägt sie den Heiratsantrag von Heinrich der als Vikar in der Pfarrei ...

Mimi Reventlow ist ihrer Zeit weit voraus.
Mit dem Gedanken Hausfrau und Mutter zu sein kann sie sich nicht anfreunden.
Deshalb schlägt sie den Heiratsantrag von Heinrich der als Vikar in der Pfarrei ihres Vaters arbeitet aus. Mimi möchte in die Fußstapfen ihres Onkels Josef treten und Wanderfotografin werden.
Und das im Jahre 1911 und als Tochter eines Pfarrers. Fast undenkbar.
Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
So sind meine Erwartungen, wenn ich ein neues Buch von Petra Durst-Benning in der Hand habe immer recht hoch.
Mit „Die Fotografin-Am Anfang des Weges“ wurden meine Erwartungen auch wieder mehr als erfüllt.
Die Autorin versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen. Mimi ist eine starke Frau die weiß was sie will.
Sie lässt sich durch erste Misserfolge nicht abschrecken und findet ihren Weg sich einen Namen als Wanderfotografin zu schaffen. Sie versteht es, sich in einer Männerwelt zu behaupten.
Doch dann wird ihr geliebter Onkel Josef krank und sie reist auf die Schwäbische Alb um nach dem Rechten zu sehen.
Ein zweiter Handlungsstrang erzählt von Laichingen, einem Ort auf der Schwäbischen Alb
Hier gehen die Uhren anders.
Das Sagen haben die Webereibesitzer, denn die Webereien sind so gut wie die einzige Verdienstmöglichkeit für die Einwohner.
Die Menschen sind arm und halten an ihren alten Traditionen fest.
War der Großvater Weber so ist auch der Vater Weber und der Sohn wird natürlich auch Weber.
Man spürt aber deutlich beim Lesen, dass manch einer der jungen Leute ausbrechen möchten. Dass sie eigene Träume haben aber nicht wissen wie sie die verwirklichen sollen oder sich nicht trauen.
Am Ende des Buches ist eine Leseprobe vom 2. Band „Die Fotografin-Die Zeit der Entscheidung“ und es schließt direkt an das Ende des 1. Bandes an.
Ich freue mich schon sehr Mimi wieder zutreffen.