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Veröffentlicht am 02.04.2018

Politik und Kirche

Löwenblut
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Konradin von Hohenstaufen, der letzte des Geschlechts der Staufer ist rechtmäßiger Thronerbe von Sizilien.
Von Papst Clemens wurde Charles d’Anjou, 5. Sohn des Königs von Frankreich auf den Thron gesetzt.
Jetzt ...

Konradin von Hohenstaufen, der letzte des Geschlechts der Staufer ist rechtmäßiger Thronerbe von Sizilien.
Von Papst Clemens wurde Charles d’Anjou, 5. Sohn des Königs von Frankreich auf den Thron gesetzt.
Jetzt möchte Konradin sich sein Erbe zurückholen.
„Löwenblut“ ist ein historischer Roman der den Leser in das Jahr 1268 entführt und schließt direkt an den ersten Band „Blutföhre“ an. Beide Bücher sind aus der Feder von Monika Pfundmeier.
Bisher habe ich von der Autorin noch nichts gelesen, auch den ersten Band kenne ich nicht.
Zu Beginn habe ich mir sehr schwer getan in die Geschichte zu finden, ob es dran lag, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe weiß ich nicht.
Ich hatte Schwierigkeiten mich mit dem Schreibstil der Autorin zurechtzufinden.
Die Sprache ist sehr blumig, die Sätze oft sehr lang mit vielen Informationen die man so schnell gar nicht verarbeiten kann.
Ich hatte den Eindruck, dass Monika Pfundmeier in die Recherche viel Herzblut gesteckt hat und dem Leser so viel wie möglich davon vermitteln möchte.
Nach ungefähr einem Drittel des Buches hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt, war mit den Personen vertraut und ich fand auch der Schreibstil wurde flüssiger. Das Durchhalten hatte sich gelohnt, jetzt konnte ich das Buch genießen.
Entsetzt hat mich mit welcher Grausamkeit Charles d’Anjou vorging um seinen Willen durchzusetzen. Papst Clemens, also die Kirche akzeptierte diese Grausamkeit, mehr noch er unterstütze sie.
Am Ende des Buches bleibt einiges offen was auf einen weiteren Band schließen lässt auf den ich mich schon freue.
Wer Interesse hat einen historischen Roman zu lesen und sich mit dem 13. Jahrhundert auseinandersetzten möchte. Mehr über den alten und den neuen Glauben erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben.
„Löwenblut“ ist allerdings kein Buch, das man zwischendurch mal schnell lesen kann. Es fordert die Zeit und die Aufmerksamkeit des Lesers und man sollte die Zeit und die Aufmerksamkeit dem Buch auch widmen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Stunden der Angst

NACHTWILD
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Joan und ihr vierjähriger Sohn Lincoln sind im Zoo. Als die zwei sich auf den Weg zum Ausgang machen hört Joan Schüsse. Nahe am Ausgang liegen Menschen auf dem Boden. Voller Verzweiflung sucht sie nach ...

Joan und ihr vierjähriger Sohn Lincoln sind im Zoo. Als die zwei sich auf den Weg zum Ausgang machen hört Joan Schüsse. Nahe am Ausgang liegen Menschen auf dem Boden. Voller Verzweiflung sucht sie nach einem Versteck für Lincoln und sich.
Was für ein Albtraum Joan und ihr Sohn Lincoln hier erleben.
In ihrem Thriller „Nachtwild“ beschreibt Gin Phillips die Angst einer Mutter die verzweifelt versucht ihren Sohn vor den Amokläufern zu retten.
Die Mutter versteckt sich und ihren Sohn in einem verlassenen Tiergehege.
Joan hört immer wieder Schüsse, sie kann die Täter hören und manchmal sogar sehen. Sie muss versuchen das Kind ruhig zu halten.
Der Junge ist gerade einmal vier Jahre alt, macht in diesem Buch aber einen älteren Eindruck.
Er ist sehr vernünftig, hat einen recht großen Wortschatz und viel Fantasie.
Manchmal denkt man für ihn ist alles ein großes Abenteuer aber ein paar Seiten weiter spürt man die Angst die das Kind hat und das der Junge kurz vor einem Weinanfall steht.
Joan ist immer bemüht den Jungen ruhig zu halten und ihn abzulenken den der kleinste Ton kann sie verraten:
Die einzige Verbindung nach draußen ist ihr Handy mit dem sie mit ihrem Mann in Verbindung steht.
Doch auch hier besteht die Gefahr, dass das Aufleuchten des Displays in der Dämmerung sie verraten kann.
Gin Phillips beschreibt in ihrem Thriller drei Stunden der Angst und der Verzweiflung und das so intensiv, dass man es auf jeder Seite spüren kann.


Veröffentlicht am 24.03.2018

Damals und Heute

Kranichland
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Theresa bekommt einen Brief von einer Anwaltskanzlei in dem steht, dass ihre Schwester Marlene ihr ein Haus in Rostock vererbt hat.
Dabei ist Marlene doch schon als junges Mädchen bei einem Unfall ums ...

Theresa bekommt einen Brief von einer Anwaltskanzlei in dem steht, dass ihre Schwester Marlene ihr ein Haus in Rostock vererbt hat.
Dabei ist Marlene doch schon als junges Mädchen bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Theresa hat ihre Schwester gar nicht gekannt. Sie war ein Nachzügler und ist erst nach dem Unfall geboren.
So beginnt die Geschichte doch am Ende ist alles anders als gedacht.
„Kranichland“ erzählt die Geschichte der Familie Groen.
Johannes Groen kannte seinen Vater nicht und seine Mutter hat er früh verloren.
Am Ende des Kriegs musste er von Schlesien fliehen. Er war ganz auf sich alleine gestellt und dankbar als in Rostock Kolja, der der russischen Besatzung angehörte, sich seiner annahm. Er bekam einen Platz in einer besseren Flüchtlingsunterkunft und sogar einen Arbeitsplatz. Johannes war dankbar, Kolja war der erste Mensch der ihm die Hand reichte, der ihm half. Dass das alles nur Mittel zum Zweck war durchschaute er nicht.
So war er daran beteiligt das Regime der DDR aufzubauen. Er glaubte fest an das Gute und das alles seine Richtigkeit hatte.
Als ihm nach vielen Jahren Zweifel kamen war es zu spät.
Elisabeth lebte mit ihrer Mutter in ihrem Haus in Rostock. Nach dem der Vater abgeholt wurde versteckte sie sich mit ihrer Mutter im Keller. Nach dem Krieg lernte sie Johannes kennen. Sie verliebten sich und heirateten. Gelebt haben sie im Haus bei ihrer Mutter unter dem Dach.
Dann wurde Johannes nach Ost Berlin versetzt und Elisabeth bekam eine Anstellung in der Charité.
Die beiden hatten zwei Töchter Charlotte die älteste, die ganz nach dem Vorbild ihres Vaters an das Gute der DDR glaubte.
Dann die jüngere, Marlene. Sie war genau das Gegenteil, eine richtige Ausständlerin. Auch in der Schule gab es immer Ärger wegen ihr.
Marlene ist jung bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen (hier möchte ich nicht mehr verraten)
Danach wurde Theresa geboren. Sie war die Freude von Johannes und Elisabeth (auch hier möchte ich nicht näher darauf eingehen.)
Die Charaktere waren alle sehr authentisch und mir, bis auf Kolja auch alle sympathisch. Ja, auch Johannes, obwohl er ein Mitglied des Systems der DDR war, andere Menschen ausspioniert hatte und bestimmt so manchem zum Verhängnis wurde.
Aber auch er war ein Opfer des Systems und ich kann ihn nicht einfach verurteilen.
Das Buch hat zwei Erzählstränge, es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Heute und Damals.
Theresa merkt sehr schnell, dass es in ihrer Familie ein Geheimnis gibt und versucht dem auf die Spur zu kommen. Die Abschnitte aus der Vergangenheit verraten Stück für Stück was damals wirklich geschah.
Am Ende Fallen alle Puzzleteile an die richtige Stelle und alle Geheimnisse sind gelüftet.
Es hätte viel Leid erstarrt werden können wenn man in der Familie Groen etwas ehrlicher zueinander gewesen wäre. Dann hätten wir allerdings nicht so eine interessante und gefühlvolle Geschichte bekommen.
Die Autorin Anja Baumheier hat mit „Kranichland“ ein sensationelles Debüt hingelegt. Alle Achtung.


Veröffentlicht am 14.03.2018

Französischer Krimi der Extraklasse

Château Mort
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Der Sommer neigt sich dem Ende zu und es ist immer noch ungewöhnlich heiß.
Wie jedes Jahr um diese Zeit steht der Marathon du Médoc an, der entlang der Weingärten und durch einige Châteaus führt.
Bei diesem ...

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und es ist immer noch ungewöhnlich heiß.
Wie jedes Jahr um diese Zeit steht der Marathon du Médoc an, der entlang der Weingärten und durch einige Châteaus führt.
Bei diesem Event sind die Teilnehmer nicht nur verkleidet, sondern es gibt an den Versorgungsstellen Rotwein für die Läufer.
Kurz nachdem eine Gruppe von Läufer einen Stopp am Château Lecouer Saint-Julien gemacht haben kommt es zu einem Zwischenfall.
Einige Läufer können nicht mehr weiterlaufen. Der Unterpräfekt muss reanimiert werden und kommt ins Krankenhaus. Ein Läufer, der Winzer Hubert de Langeville aus Saint-Émilion stirbt noch auf der Strecke.
Ausgerechnet der Winzer von dem Richard, der Besitzer des Château Lecouer Saint-Julien das Weingut kaufen wollte und der jetzt einen Rückzieher gemacht hat.
Richard, der beste Freund von Luc gerät schnell in Verdacht Hubert de Langeville vergiftet zu haben.
Nach seinem erfolgreichen Debütroman „Retour“ mit dem sympathischen Kommissar Luc Verlain hat Alexander Oetker jetzt nachgelegt.
„Château Mort“ ist der 2. Fall mit Luc Verlain und ich habe mich schon lange darauf gefreut Luc wieder zu treffen.
Die Krimireihe spielt in Frankreich, genauer in der Provinz Aquitaine. Aquitaine ist mit Bordeaux und dem Medoc ein bekanntes Weinanbaugebiet. Der Autor hat die Gabe die Landschaft und die Orte so lebendig zu beschreiben, dass man es richtig vor seinem inneren Auge sehen kann ohne sich durch seitenlange Beschreibungen zu kämpfen die oft eher ermüdend sind.
In seinem 2. Buch hat Alexander Oetker die geniale Idee den Marathon du Médoc, der jedes Jahr im September stattfindet, als Schauplatz eines Mordes zu benutzen. Der Marathon muss ein großes Spektakel sein, die Läufer sind teilweise kostümiert und an den Versorgungsstellen wird ihnen Wein gereicht.
Ich habe große Lust bekommen das Ganze einmal vor Ort mitzuerleben.
Luc Verlain ist ein sympathischer Kommissar der mir schon im 1. Buch ans Herz gewachsen war.
Allerdings findet er etwas zu großen Gefallen am weiblichen Geschlecht.
Der Sommer neigt sich dem Ende und auch Luc kann sich über zu viel Arbeit nicht beschweren. Das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm den schon bald passiert ein Mord.
Als Täter wird Richard, der Besitzer des Château Lecouer Saint-Julien und Lucs bester Freund verdächtigt.
Luc gerät in einen Zwiespalt, mag er doch nicht glauben, dass sein bester Freund oder dessen Frau etwas mit dem Mord zu tun haben.
Dadurch kommt es auch mit seiner Kollegin Anouk zu der einen oder anderen Meinungsverschiedenheit was Luc sehr belastet. Ist die Liebe zwischen den beiden doch noch ein zartes Pflänzchen.
„Château Mort“ ist ein Krimi der sehr spannend geschrieben ist. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen.
Aber auch die Gefühle kommen in diesem Buch nicht zu kurz.
Das Buch bekommt von mir 5 Sterne und ist eine ganz klare Leseempfehlung

Veröffentlicht am 07.03.2018

Spannend und beängstigend - Zukunftsthriller mit Schmunzeleffekt

Hologrammatica
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„Hologrammatica“, der neue Thriller von Tom Hillembrand ist so ganz anders als die kulinarischen Krimis mit Xavier Kieffer die ich bisher von diesem Autor gelesen habe.
Das Buch spielt im Jahre 2088, der ...

„Hologrammatica“, der neue Thriller von Tom Hillembrand ist so ganz anders als die kulinarischen Krimis mit Xavier Kieffer die ich bisher von diesem Autor gelesen habe.
Das Buch spielt im Jahre 2088, der Klimawandel ist fortgeschritten, einige Regionen wie z., B. Australien oder Afrika sind auf Grund steigender Temperaturen nicht mehr bewohnbar.
Auch Europa hat einen starken Rückgang an Bevölkerung zu verzeichnen. Dadurch stehen viele Gebäude leer und die Mieten sind wieder erschwinglich.
Es hat eine Völkerwanderung eingesetzt, eine beliebte Region ist Sibirien.
Tom Hillenbrand hat hier eine Welt der Zukunft erschaffen.
Man braucht keine Brille mehr um Hollogramme zu sehen, im Gegenteil, man braucht die Brille um hinter die Hollogramme zu sehen, um die reale Welt zu sehen.
Alles ist mehr Schein als Sein. Ist ein Haus renovierungsbedürftig wird etwas Holotextur aufgetragen und schon erscheint es in neuem Glanz. Selbst der Eifelturm in Paris, der vor Jahren von Terroristen in die Luft gesprengt wurde ist heute nur ein Hologramm. Dafür aber größer und prächtiger als es der echte je war.
Es gibt sogar die Möglichkeit sein Gehirn zu scannen und die Daten in ein künstlich geschaffenes Gehirn zu laden und sich dieses einsetzten zu lassen.
Mit dieser künstlichen Intelligenz kann man die Gefäße (künstliche Körper) wechseln indem man einfach seine Daten überträgt. Man weiß also nie wen man wirklich vor sich hat, was ich sehr beängstigend finde.
Tom Hillenbrand versteht es dem Leser seine Welt der Zukunft real erscheinen zu lassen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es die vom Autor erfundenen Möglichleiten einmal gibt.
Aber möchte ich in einer solchen Welt leben? Zum Glück wird sich mir die Frage nicht stellen den das Jahr 2088 werde ich nicht erleben.
Natürlich geht es in diesem Buch nicht nur um die virtuelle Welt, die Computerspezialistin Juliette Perotte wird vermisst und der Privatermittler Galahad Singh bekommt den Auftrag sie zu finden.
„Hologrammatica“ entführt den Leser in eine Welt der Zukunft, es ist kein leichtes Buch, es erfordert die volle Aufmerksamkeit und einige Zeit zum Lesen.
Aber es lohnt sich und das Buch verdient die volle Aufmerksamkeit und die Zeit die man dafür braucht.