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Veröffentlicht am 14.07.2017

Spannung pur

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Als Darren Richards erwacht sitzt er gefesselt auf einem Stuhl. Ihm gegenüber sitzt seine Freundin Chloe ebenfalls gefesselt, die gemeinsame Tochter Shannon wurde ihr auf den Bauch gebunden.
In der Mitte ...

Als Darren Richards erwacht sitzt er gefesselt auf einem Stuhl. Ihm gegenüber sitzt seine Freundin Chloe ebenfalls gefesselt, die gemeinsame Tochter Shannon wurde ihr auf den Bauch gebunden.
In der Mitte steht eine Armbrust auf einem Stativ.
Darren, der vor einigen Jahren 2 Menschen überfahren hatte und wegen eines Formfehlers nicht zur Rechenschaft gezogen wurde soll jetzt büßen.
Darren soll wählen ob er oder seine Freundin und das Baby getötet werden soll. Er entscheidet sich für das Leben.
Detective Phil Brennan bekommt einen Anruf von einem Mann der sich der Rechtssprecher nennt. Phil wird zu einem verlassenen Gebäude geschickt, dort findet er die Leiche einer Frau und eines Babys. Beide an einen Stuhl gefesselt. Ein weiteres Opfer ist schwer verletzt.
Der Rechtssprecher droht mit weiteren Opfern.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und ausgerechnet jetzt ist Phils Frau die Profilerin Marina in Colchester. Auch sie hat es mit einem schwierigen Fall zu tun.

„Du sollst nicht Leben“, der neue Thriller aus der Reihe um Marina-Esposito und Phil Brennan von Tania Carver ist so spannend wie erwartet:
Detective Phil Brennan und seine Frau Marina sind mir schon aus den vorangegangenen Büchern der Reihe bekannt. Die Beiden sind sehr sympathisch und Arbeiten meist gemeinsam an einem Fall.
In diesem Buch ist das anders, Marina ist für ein psychologisches Gutachten nach Colchester gefahren.
Phil hat es in diesem Buch mit einem Täter zu tun der sich der Rechtssprecher nennt.
Der Rechtssprecher hat sich zur Aufgabe gemacht Straftäter und Betrüger die bisher straffrei ausgingen zu bestrafen.
Leider steht Phil bei diesem Fall seine Frau, die Profilerin Marina Esposito nicht an der Seite. Marina musste wegen einem psychologischen Gutachten nach Colchester reisen. Dort trifft sie in der psychiatrischen Klinik auch auf eine Frau die sich Fiona Welch nennt und Männer dazu gebracht hatte ihre Freundin zu töten. Das besondere war, die Freundinnen sahen Marina ähnlich.
Fiona Welch war Psychologin und hat bei einem Fall mit Phil zusammengearbeitet, war aber in Verdacht geraden selber in dem Fall verstrickt zu sein. Bevor sie festgenommen werden konnte hat sie sich in den Tod gestützt.
Jetzt stellt sich die Frage, wer ist die Frau die sich Fiona Welch nennt? Sie weiß erstaunlich viel über Phil.
Ein Ermittler, eine Profilerin und 2 Fälle das klingt spannend. Die zu erwartende Spannung wird auch vollständig erfüllt.
Der Leser ist den Ermittlern im Fall des Rechtssprechers schnell einen Schritt voraus und kennt den Täter.
Es ist spannend zu lesen wie der Täter tickt und wie die Ermittler versuchen ihm Schritt für Schritt auf die Spur zu kommen.
Im Fall Fiona Welch weiß man nicht wer sich hinter dem Namen verbirg und ich bin mir auch sicher, dass man dieser Person in einem der nächsten Bände wieder begegnet.
Hinter dem Namen Tania Carver verbirgt sich das Autorenpaar Martyn und Linda Waites.
Der Schreibstil des Autorenpaars gefällt mir sehr gut. Sie verstehen es von Anfang an Spannung aufzubauen und die im Verlauf des Buches noch zu steigern.
Auch finde ich, dass sich die Autoren mit jedem Band der Reihe weiter gesteigert haben und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Gefangen zwischen zwei Welten

Die Tochter des Seidenhändlers
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Vietnam in den 1950er Jahren.
Nicole gerade 18 geworden fühlt sich immer benachteiligt.
Als Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin hat sie das asiatische aussehen ihrer Mutter geerbt. Ihre ältere ...

Vietnam in den 1950er Jahren.
Nicole gerade 18 geworden fühlt sich immer benachteiligt.
Als Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin hat sie das asiatische aussehen ihrer Mutter geerbt. Ihre ältere Schwester dagegen sieht wie eine echte Französin aus.
Auch denkt Nicole ihr Vater und ihre Schwester machen sie für den Tod ihrer Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist verantwortlich
Als ihre Schwester dann die Geschäfte ihres Vaters leiten soll und sie nur einen kleinen Seidenladen bekommt fühlt sie sich ganz zurückgesetzt.
Die Zeiten in Vietnam sind unruhig, eine radikale Gruppe die sich Vietminh nennt lehnt sich gegen die Herrschaft der Franzosen auf und will Vietnam befreien, zur Not durch einen Krieg.
Nicole, die durch ihren Seidenladen immer mehr Kontakt zur vietnamesischen Bevölkerung bekommt steht zunehmend zwischen zwei Welten. Wo gehört sie hin?
In dem Buch „Die Tochter des Seidenhändlers“ erzählt Dinah Jefferies die Geschichte der jungen Nicole, die nicht recht weiß wohin sie gehört.
Von Kindheit an fühlt sie sich ihrer Schwester gegenüber benachteiligt.
Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Ihr Vater ist sehr beschäftigt. Die einzige Person die ihr die nötige Beachtung schenkt ist die Köchin Lisa. Auch heute mit 18 Jahre ist Lisa noch immer ihre Zuflucht.
Nicole wird in dieser Geschichte als recht naiv dargestellt. Manchmal denkt man sie will immer das, was sie gerade nicht bekommt.
Sie hat das Aussehen ihrer vietnamesischen Mutter geerbt. Mischlinge sind unter den Franzosen nicht gerne gesehen. Die Vietnamesen wollen mit den Franzosen auch keinen engeren Kontakt.
Eine Gruppe die sich Vietminh nennt wiegelt die Bevölkerung auf, sich aus der Herrschaft der Franzosen zu befreien. Es besteht die Gefahr eines Krieges.
So steht Nicole zwischen zwei Welten und ist hin und her gerissen zu welcher Seite sie gehört.
Sylvie die Schwester von Nicole ist eine Person mit der ich mich etwas schwer getan habe.
Von Anfang an war klar, dass sie Nicole gegenüber nicht ehrlich ist.
Aber man weiß nicht in wieweit sie Nicole als Konkurrenz ansieht, sie Nicole für den Tod der Mutter verantwortlich macht oder eine Krankheit (den krank scheint sie zu sein) verheimlichen will.
Auch als Nicole den Amerikaner Mark kennenlernt und sich in ihn verliebt hat sie in Sylvie eine Konkurrentin.
Neben all den familiären Geschehnissen gibt es auch die Geschichte Vietnams.
Über Vietnam habe ich bisher nicht viel gelesen und mir war nicht klar, dass die Franzosen die Kolonialherrschaft über dieses Land hatten.
Es war sehr interessant zu lesen wie die Vietminh versucht habe Vietnam aus der Herrschaft der Franzosen zu befreien.
Dabei wird für keine Seite Partei ergriffen. Es werden weder die Franzosen als böse Herrschermacht, noch die Vietnamesen als blutrünstige Aufständler beschrieben.
Der Aufstand wird sehr objektiv geschildert, auf beiden Seiten gibt es Blutvergießen, das man hätte verhindern können.
Ein kleiner Wehmutstropfen war allerdings, dass das letzte Viertel des Buches etwas langatmig war und das Ende dafür sehr kurz gehalten wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Dramaturgie
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.06.2017

Für was sind Kriege da?

Die Stunde des Schmetterlings
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Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt ...

Im Juni 1915 kommt Julius Reinhardt in einem Dorf in Frankreich in eine zerstörte Kirche.
Er ist den Krieg leid und fühlt sich schuldig am Tod 2 seiner Freunde.
Als er sich die Pistole an die Kehle setzt hält ihn eine Stimme davon ab abzudrücken.
Ein alter Man steht vor ihm, der Pfarrer der Kirche. Der Pfarrer fordert Julius auf ihm seine Geschichte zu erzählen und Julius erzählt von einem Ort in Deutschland, von vier Freunden
die ein Abenteuer erleben wollten und zusammen in den Krieg zogen
Die Stunde des Schmetterlings von dem niederländischen Schriftsteller Pieter Webling erzählt die Geschichte von Julius, Theo, Klaus und Erich aus der Sicht von Julius Reinhardt:
Vier Freunde aus einem kleinen Ort in Deutschland, sie unternehmen alles zusammen, haben
gerade ihre erste Freundin und denken zum Teil ans Heiraten. Trotzdem wird ihnen das Leben in dem Ort zu eng.
Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, melden die vier sich freiwillig in der Erwartung eines Abenteuers.
Der Leser begleitet Julius in den Krieg gegen Frankreich.
Man liest wie Julius die Erfahrung macht, dass die Franzosen die gleichen Gefühle haben wie die Deutschen. Sie haben auch Eltern, Schwestern und Brüder, Ehefrauen und Kinder.
Ja sie feiern sogar genauso Weihnachten.
Und spätestens hier fragt sich der Leser genau wie Julius „Für was sind Kriege da?“
Einen großen Dank an den Autor Pieter Webling für dieses fast schon philosophisches Buch, dass wir alle immer in Erinnerung behalten sollten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Die Maierhofen Reihe geht weiter

Die Blütensammlerin
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Christine leidet immer noch unter der Trennung von ihrem Mann.
Jetzt verlangt er sogar von ihr aus ihrem gemeinsamen Haus auszuziehen da er es verkaufen möchte.
Jetzt bleibt Christinne nur noch eins um ...

Christine leidet immer noch unter der Trennung von ihrem Mann.
Jetzt verlangt er sogar von ihr aus ihrem gemeinsamen Haus auszuziehen da er es verkaufen möchte.
Jetzt bleibt Christinne nur noch eins um in ihrem Haus wohnen bleiben zu können, sie muss ihren Mann auszahlen.
Aber wie? Christine ist Ende 40 und Hausfrau, wie soll sie Geld verdienen?
Da haben die Maierhofer Frauen eine Idee, ein Bed & Breakfast wäre genau das Richtige für Christine die immer gerne andere Menschen umsorgt.
Gesagt, getan und schon nach kurzer Zeit beherbergt sie eine Single Gruppe, die an dem großen Kochwettbewerb in Maierhofen teilnehmen möchte.

Nach „Kräuter der Provinz“ und „Das Weihnachtsdorf“ ist „Die Blütensammlerin“ das dritte Buch rund um Maierhofen und seine Bewohner von Petra Durst-Benning.
Die Autorin, bekannt von ihren zahlreichen und erfolgreichen Historischen Romanen hat auch mit ihrer zeitgenössischen Maierhofen Reihe ein wahres Meisterwerk geschaffen.
„Die Blütensammlerin“ ist dieses Mal ganz Christine gewidmet.
Von der ersten Seite an war ich wieder in der Geschichte gefangen, es ist wie nach Hause kommen und gute Freunde treffen.
Nach dem Kräuter der Provinz Festival hat sich Maierhofen von einem kleinen, verschlafenen Nest zu einem Genießerdorf entwickelt. Viele Besucher kommen in das kleine Ort um die Dinge zu kaufen, die die Maierhofer mit so viel Liebe und Sorgfalt herstellen.
Da kommt Christines Bed & Breakfast genau richtig. Es dauert nicht lange und die ersten Gäste reisen an. Da bald ein großer Kochwettbewerb in Maierhofen stattfinden soll, hat Christine die Idee eine Single Gruppe an den Start zu schicken. Es gibt bestimmt viele alleinstehende Menschen, die sich wie Christine nach Anerkennung und Zuneigung sehnen. Warum sollten die nicht etwas zusammen unternehmen um sich kennenzulernen. Was daraus wird bleibt abzuwarten.
Es hat mir großen Spaß bereitet zu lesen, wie die Gruppe mit den unterschiedlichen Charakteren zusammenwächst und sich gemeinsam auf das Ziel vorbereitet.
Die Autorin schreibt mit so viel Liebe und Einfühlungsvermögen, dass es eine wahre Freude ist
ihre Bücher zu lesen. Ich würde mich über viele neue Geschichte rund um Maierhofen freuen und bin schon sehr gespannt wer im nächsten Buch im Mittelpunkt steht.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Spannender Frankreich Krimi

Gefährliche Côte Bleue
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Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon begleiten eine Tauchmission der Regierung.
Während sie auf die Taucher warten, die unter Wasser ihre Arbeit erledigen entdecken sie eine Leiche im Wasser. ...


Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon begleiten eine Tauchmission der Regierung.
Während sie auf die Taucher warten, die unter Wasser ihre Arbeit erledigen entdecken sie eine Leiche im Wasser. Der Tote hat eine Harpune mitten im rechten Auge stecken.
Kurz darauf wird eine Politikerin tot auf den Bahngleisen gefunden. Roger Blanc glaubt in beiden Fällen nicht an einen Unfall auch wenn es ihm von ganz oben nahegelegt wird.

Gefährliche Côte Bleue ist der 4. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Das Buch hat mich, wie auch seine Vorgänger bereits von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Kommissar der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.
So ermittelt Blanc auch in diesem Buch mehr oder weniger auf eigene Faust, da er davon überzeugt ist, dass die zwei Tode ermordet wurden, auch wenn seine Vorgesetzten es als Unfall sehen.
In Blanc‘s Privatleben sieht es wie immer düster aus. Er wohnt in einer alten Ölmühle wo die Renovierung immer noch nicht weiter fortgeschritten ist. Ihm fehlen die Zeit und das nötige Geld dazu.
Auch steht in diesem Buch die Scheidung an was das Scheitern seiner Ehe endgültig macht.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen und das Meer förmlich riechen kann.
Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Gefährliche Côte Bleue ist ein Krimi den ich uneingeschränkt empfehlen kann.