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Veröffentlicht am 22.11.2023

Ein Auftragsmörder der nicht morden kann

Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung
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Lucien Comte de Chacarasse hat seinem Vater am Sterbebett ein Versprechen gegeben: Er wird die Tradition des Adelsgeschlechts seiner Familie fortsetzen und geheime Aufträge für bezahlte Morde entgegennehmen ...

Lucien Comte de Chacarasse hat seinem Vater am Sterbebett ein Versprechen gegeben: Er wird die Tradition des Adelsgeschlechts seiner Familie fortsetzen und geheime Aufträge für bezahlte Morde entgegennehmen und sie zur Zufriedenheit seines Onkels zum Abschluss bringen. Das aber ist nur mit Tricks und unter Vortäuschung falscher Tatsachen möglich. Denn: Lucien hat einen Vorsatz gefasst: Er bringt keine Menschen um. Dabei hat er von klein auf die Kunst des Tötens gelernt nun ist eine andere Kunst gefragt: jene der listigen Täuschung.
Monsieur le Comtes nächster Auftrag führt ihn nach Marseille, wo er in ein Priestergewand gekleidet ein seelsorgerisches Gespräch mit der Zielperson führt: Wird es ihm mithilfe dieser raffinierten Täuschung gelingen, sein neues Opfer gleichzeitig zu töten und am Leben zu lassen?

„Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung“ ist der 2. Band der Krimireihe „Monsieur-le-Comte“ von Pierre Martin, dem Autor der Bestseller - Reihe „Madame le Commissaire“.

Mit Lucien Comte de Chacarasse hat der Autor einen sehr sympathischen Charakter erschaffen.
Lucien ist Anfang 30 und besitzt ein Bistro in Villefranche-sur-Mer in dem auch schon Isabelle Bonnet zu Gast war.
Er liebt das lockere Leben, die Frauen, gutes Essen und gute Weine.
Doch jetzt steckt er in einem Dilemma.
Er hat seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen die Familientradition weiterzuführen.
Was bedeutet er wird zum Auftragsmörder. Doch Lucien hat sich zur Aufgabe gemacht, die Aufträge zwar dem Schein nach zur Zufriedenheit auszuführen aber niemanden zu töten.

Auch die anderen Charaktere sind gelungen. Vor allem Rosalie, die ältere Haushälterin in der Villa des Comte.
Sie ist schwerhörig und immer für einen Scherz und einen Tresterschnaps zu haben.
Auch Francine die Sekretärin des Comte gefällt mir sehr gut. Sie unterstützt, jetzt wo der Comte tot ist Lucien, den neuen Comte.
Francine weiß von der Familientradition, aber auch Rosalie scheinen Lucien meist zu durchschauen und mehr zu wissen als Lucien ahnt.

Der einzige unsympathische Protagonist ist Luciens Onkel Edmond.
Der Charakter wurde aber bewusst so angelegt. Onkel Edmond nimmt die Aufträge an die Lucien dann ausführen soll.
Also praktisch der Gegenspieler von Lucien.

Der Plot ist ähnlich angelegt wie beim ersten Band.
Lucien bekommt von seinem Onkel einen Auftrag. Er soll in Marseille einen 54jährigen Mann töten. Jetzt steht Lucien wieder vor der großen Herausforderung einen Menschen verschwinden zu lassen ohne in töten zu müssen.

Sein 2. Auftrag ist etwas heikler, hier sind Auftraggeber und Opfer ein und die selbe Person.

Zwischen den Aufträgen widmet sich Lucien dem schönen Leben. Seine neue weibliche Begleitung wird von ihrem Ex gestalkt und gerät in ernste Gefahr.

Pierre Martin beschreibt das Dilemma in dem Lucien steckt auf humorvolle Art und Weise.
Der Autor führt seine LeserInnen an die französische Riviera mit Abstechern nach Monaco und Italien.
Land und Leute werden sehr gut beschrieben.
Auch das Kulinarische nimmt einen hohen Stellenwert in der Geschichte ein.
Gutes Essen, gute Weine und Tresterschnaps, da läuft einen schon manchmal beim Lesen das Wasser im Munde zusammen.

Mit der Reihe „Monsieur le Comte hat „Madame le Commissaire“ beste Gesellschaft bekommt.
Ich freue mich schon auf den 3. Band.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein kulinarischer Krimi

Goldenes Gift
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Als der Stadtimker, der auch für Xavier Kiffer einen speziellen Honig herstellt tot aufgefunden wurde und seine Bienen verschwunden sind, beginnt der ehemalige Sternekoch zu recherchieren.
Auch seine Freundin, ...

Als der Stadtimker, der auch für Xavier Kiffer einen speziellen Honig herstellt tot aufgefunden wurde und seine Bienen verschwunden sind, beginnt der ehemalige Sternekoch zu recherchieren.
Auch seine Freundin, die Gastrokritikerin Valérie Gabin hat in Kalifornien beobachtet wie Bienen nachts plötzlich in einen LKW verladen wurden.
Noch ahnen die Beiden nicht, dass sie einem weltweiten Skandal auf der Spur sind.

Die kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand sind keine gewöhnlichen Krimis. Hier ermittelt kein Kommissar sondern Xavier Kieffer ein sympathischer Koch und Restaurantbesitzer aus Luxemburg.
„Goldenes Gift“ ist bereits das 7. Buch der Xavier Kieffer Reihe.

Es geht in den Fällen meist um eine bestimmte Dinge, um ein Lebensmittel, was dann von Xavier Kieffer, dem ehemaligen Sternekoch näher beleuchtet wird.
In „Goldenes Gift“ geht es um den Honig und um die Panscherei mit Honig.
Man erfährt einiges über Lebensmittel-Panscherei und auch über Honig und Bienen.

Da es ja ein kulinarischer Krimi ist kommt natürlich auch das gute Essen nicht zu kurz. Xavier Kieffer kocht nicht nur in seinem Restaurant sondern geht auch gerne gut essen. Als Koch der früher selber in einem Sternerestaurant gearbeitet hat und als Lebensgefährte von Valérie Gabin der Gastrokritikerin kennt er natürlich die besten Restaurants. So läuft einem beim Lesen schon manchmal das Wasser im Mund zusammen.
„Goldenes Gift“ ist ein leichter und unterhaltsamer Krimi, mit vielen Informationen über Honig und Bienen.
Allerdings hat er mich nicht ganz so überzeugen können wie seine Vorgänger.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Eine unterhaltsame Reise nach Cornwall

Ein Cottage in Cornwall
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Mit dem Biofarmer Chris hat die 50jährige Margarete endlich ihre große Liebe gefunden.
Doch es ist alles nicht so einfach. Noch ist Chris verheiratet.
Seine hoffentlich bald Exfrau gibt sich aber nicht ...

Mit dem Biofarmer Chris hat die 50jährige Margarete endlich ihre große Liebe gefunden.
Doch es ist alles nicht so einfach. Noch ist Chris verheiratet.
Seine hoffentlich bald Exfrau gibt sich aber nicht so einfach geschlagen.
Sie drängt sich in die Beziehung und setzt die Kinder als Joker ein.
Auch Margaretes Mutter kommt aus Stuttgart in das beschauliche Cornwall um ihre Tochter wieder zurückzuholen.
Doch Margarete kann sich ein Leben in Cornwall mit seinen kleinen Dörfern und der steilen Küste gut vorstellen.

„Ein Cottage in Cornwall“ ist der dritte Cornwall Roman von Elisabeth Kabatek.
Für mich ist es das erste Buch der Autorin, die vorherigen Cornwall Romane habe ich nach dem Lesen gleich auf meine Wunschliste gesetzt.

Die LeserInnen reisen mit Margarete nach Cornwall die dort ihre große Liebe gefunden hat.
Hier möchte sie mit Chris ihr Leben teilen.
Doch die noch Ehefrau legt den Beiden Steine in den Weg.
Auch die Mutter kommt aus dem Ländle angereist um Margarete zu überzeugen wieder mit nach Stuttgart zu kommen.
Es beginnt ein Tauziehen zwischen noch Ehefrau, Mutter und der großen Liebe Chris.

Die Protagonisten haben mir durchweg gefallen.
Man erlebt mit ihnen viele schöne Stunden bei Tee und Scones und bekommt viele Eindrücke der schönen Landschaft.
Der Schreibstil von Elisabeth Kabatek ist locker, leicht verständlich und flüssig.
Das lesen ist eine wahre Freude.
Gerne hätte ich noch mehr Zeit in Cornwall verbracht.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Spannender und rasanter Krimi aber auch etwas unrealistisch

Als die Nacht begann
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In Berlin wird eine Frau auf der Friedrichstraße erschossen.
Trotzdem die Straße recht belebt war gibt es niemanden der den Täter gesehen oder den Schuss gehört hat.
Ein Tourist hat zufällig gefilmt wie ...

In Berlin wird eine Frau auf der Friedrichstraße erschossen.
Trotzdem die Straße recht belebt war gibt es niemanden der den Täter gesehen oder den Schuss gehört hat.
Ein Tourist hat zufällig gefilmt wie die Frau tot zusammengebrochen ist.
Jan Tommen und sein Team ermitteln ohne auch nur annähernd eine Spur zu finden, die zum Täter führt.
War es ein Heckenschütze der sein Opfer mutwillig ausgesucht hat?
Dann wird ein Mann am Tegeler See gefunden, auch er wurde aus großer Entfernung erschossen. Gibt es zwischen den Opfern einen Zusammenhang?
„Als die Nacht begann“ ist der 7. Band der Jan Tommen Reihe von Alexander Hartung.
Für mich ist es das 1. Buch des Autors, weshalb mir einige Informationen zu dem schon etwas merkwürdig zusammengestellten Team fehlen.
Da ist Jan Tommen der die Ermittlungen zu dem Fall leitet. Er ermittelt mit seinem Team von der Kripo, darüber liest man aber nur wenig. Zeitgleich ermittelt er mit seinen Freunden Zoe, Max und Chandu.
Zoe ist die Gerichtsmedizinerin, Max ist von der IT-Abteilung von der Kripo und Chandu ist jemand, der gute Verbindungen zum kriminellen Milieu hat. Ihn konnte ich am wenigsten einschätzen was daran liegt, dass mir die Informationen der ersten Bände fehlen.
Meist treffen sie sich abends beim Essen oder zu einem Videochat und besprechen das weitere Vorgehen.
Diese unkonventionelle Art der Ermittlung ist schon etwas unrealistisch.
Der Fall ist gut durchdacht und nimmt unerwartete Wendungen. Die Spannung steigert sich je weiter man liest. Am Ende wird es dann recht turbulent, das Ganze nimmt eine rasante Fahrt auf.
Das Ende ist stimmig, wenn auch für mich unerwartet. Also Spannung bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 13.08.2019

Eine Enttäuschung

Als wir im Regen tanzten
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Berlin 1928, die Stadt erholt sich von den Nachwehen des Krieges.
Recha und Willi zur Nieden sind das Traumpaar des Films. Doch die Fassade fängt an zu bröckeln. Willi läuft als Regisseur seinem großen ...

Berlin 1928, die Stadt erholt sich von den Nachwehen des Krieges.
Recha und Willi zur Nieden sind das Traumpaar des Films. Doch die Fassade fängt an zu bröckeln. Willi läuft als Regisseur seinem großen Erfolg hinterher und Recha spürt immer mehr, dass es für Juden schwierig wird Engagements zu bekommen.

„Als wir im Regen tanzten“ von Michaela Saalfeld klang für mich vielversprechend.
Doch leider hat mich das Buch sehr enttäuscht.
Vielleicht hatte ich auch einfach nur die falschen Vorstellungen.
Die Hauptcharaktere waren Recha und ihr Mann Willi zur Nieden und Felice und ihr Mann Quintus.
Willi hatte als Regisseur einen großen Erfolg dem er hinterherläuft. Seit langem hat er keinen großen Film mehr gemacht. Außerdem ist der Tonfilm im Anmarsch, was das Aus für den Stummfilm bedeutet.
Recha ist Jüdin und bekommt immer weniger Filmrollen.
Ich habe mir in diesem Buch Einblicke in das Zeitgeschehen gewünscht. Leider waren der immer größer werdende Hass auf alle jüdischen Mitbürger immer wieder nur Randnotizen.
Das Buch beinhaltet einfach zu wenig Zeitkolorit.
Felice und Quintus waren am Anfang für mich die interessanteren Charaktere.
Doch auch das änderte sich im Laufe des Buches. Felice hat die 2 Kinder ihrer Schwester aufgenommen und für sie gesorgt als ihre Schwester im Gefängnis saß. Doch als ihre Schwester dann die Kinder wieder zu sich nehmen wollte agierte Felice gegen ihre Schwester.
Ihre Gedanken drehen sich nur noch darum wie sie die Kinder ihrer Schwester behalten kann, dabei hat sie selbst 2 eigen Kinder und das Kind von Quintus Schwester nachdem die mit ihrem Mann Selbstmord begangen haben.
Ich denke aus dem Plot hätte man mehr machen können. Doch die Charaktere wurden mir beim lesen Zusehens unsympathischer.
Das Buch hat sich sehr zäh gebärdet.
Es war langatmig, ständig seitenlange Abschweifungen, ja fast schon philosophische Dialoge.
Oft habe ich den Faden an die Handlung verloren. Für mich war das Buch eine Enttäuschung.

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