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Veröffentlicht am 11.12.2023

Interessante und aktuelle Geschichte

Die Geschichte von Uljana
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Einst war die galizische Kleinstadt Buczacz ein Zentrum des Zusammenlebens der polnischen, ukrainischen, deutschsprachigen und jüdischen Bevölkerung. Hier wächst Bogdans Großmutter Uljana auf, hier verliebt ...

Einst war die galizische Kleinstadt Buczacz ein Zentrum des Zusammenlebens der polnischen, ukrainischen, deutschsprachigen und jüdischen Bevölkerung. Hier wächst Bogdans Großmutter Uljana auf, hier verliebt sie sich in den jüdischen Jungen Pinkhas. Doch mit der nationalsozialistischen Besetzung 1941 beginnt die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung, die Uljanas Vater unter Lebensgefahr zu verstecken versucht. Um ihre geheime, von religiösen Verboten und Vernichtung gleichermaßen bedrohte Liebe zu retten, trifft Uljana eine verhängnisvolle Entscheidung. Siebzig Jahre später reißt Romanas Erzählung alte Wunden auf und macht die verdrängte Geschichte der Ukraine schmerzhaft lebendig.

„Die Geschichte von Uljana“ ist der 2. Band der Amadoka-Trilogie von Sofia Andruchowytsch. Für mich ist es das erste Buch der Autorin.
Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken getragen einmal ein Buch einer Schriftstellerin oder eines Schriftstellers aus der Ukraine zu lesen.

In der Trilogie wird die Geschichte der Ukraine durch drei starke Frauenfiguren vermittelt.

In diese 2. Band schickt die Autorin ihre Leser*innen zurück in die 1930er Jahre.
In dem kleinen Städtchen Butschatsch leben verschiedene Ethnische Gruppen.
Die junge Uljana verliebt sich in den Juden Pinkhas. Als 1941 die nationalsozialistischen Besetzung die jüdische Bevölkerung verfolgt gerät Uljana in Gefahr.

Uljana ist Bogdans Großmutter und Bogdan ist der Ehemann von Romana, somit ist die Verbindung zum 1. Band „Die Geschichte von Romana“ gegeben. Leider habe ich den 1. Band nicht gelesen.

Sofia Andruchowytsch gibt Einblicke wie sehr der Nationalsozialismus auch in anderen Ländern wie in der Ukraine gewütet hat.
Sie erzählt die Geschichte ihres Landes und ich bekam beim lesen immer mehr das Gefühl, dass die Ukraine im Laufe des letzten Jahrhunderts immer wieder unterdrückt wurde. Sei es von den Nationalsozialisten oder den Russen.
Mit starken Worten bringt die Autorin immer wieder das Leid was der Bevölkerung angetan wurde und wird zum Ausdruck.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und werde bestimmt auch den 1. Band
„Die Geschichte von Romana“ noch lesen.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Gelungener Cosy Krimi mit tollem historischem Setting

Aurelia und die Melodie des Todes
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Wien 1871: Es ist Herbst geworden in der Donaumetropole, und die Stadt versinkt im Nebel. Als der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Er wäre nicht ...

Wien 1871: Es ist Herbst geworden in der Donaumetropole, und die Stadt versinkt im Nebel. Als der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Er wäre nicht der Erste, der sich bei der Vergabe der Aufträge zur nahenden Weltausstellung verkalkuliert hätte. Doch sein Tod bringt in den feinen Palais der Stadt so einiges ins Rollen. Die junge Gräfin Aurelia wittert falsches Spiel und stolpert wieder einmal Hals über Kopf in die Ermittlungen des attraktiven Polizeiagenten Janek Pokorny.

„Aurelia und die Melodie des Todes“ ist der 2. Band der historischen Krimireihe „Ein Fall für Aurelia von Kolowitz“ von Beate Maly.

Von Beate Maly habe ich schon einige Historische Romane gelesen, jetzt begibt die Autorin sich in das Genre Spannung aber der Historik ist sie treu geblieben.

Beate Maly schickt ihre Leserinnen nach Wien ins 19.Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Aurelia von Kolowitz, eine kluge Grafentochter die sich von den strengen Konventionen lösen möchte und heimlich Karikaturen zeichnet.
Und der junge Polizeiagent Janek Pokorny, der aus einer ärmeren Familie stammt.
Janek Pokorny ist bemüht ansehen und Achtung bei der kaiserlichen Polizei zu gewinnen.
Wenn er auf Aurelia von Kolowitz trifft, ahnt er schon, dass er es wieder mit einem komplizierten Mordfall zu tun bekommt.

Der Ziegelbaron Meinrad Auerbach ist aus dem Fenster gestürzt. Man geht von Selbstmord aus. Oder etwa doch nicht?
Schon kurz nach Auerbachs Tod wird ein Werkelmann (Drehorgelspieler) unweit der Stelle wo Auerbach aus dem Fenster gestürzt ist mit einem Wiener Würfel erschlagen.
Janek Pokorny ermittelt. Dabei trifft er wieder auf die kluge und schöne Gräfin Aurelia für die er heimlich Gefühle hat. Auch Aurelia hegt Gefühle für den Polizisten. Doch da liegen unüberwindbare Standesgrenzen dazwischen.

Beate Maly besticht in diesem Historischen Krimi wieder mit ihrer detailgetreuen Beschreibung.
Die prächtigen Herrenhäuser in Wien werden genauso gut beschrieben wie die dunklen Viertel die es in Wien gibt.
Auch die Atmosphäre mit dem Nebel über der Stadt sorgt für eine gewissen Gänsehaut.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und mir schnell sympathisch gewesen.
Nicht nur Aurelia und Janek, auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Aurelia und aus der Sicht von Janek Pokorny. Die Leser
innen begleiten also beide bei ihren Ermittlungen.
Der Fall ist spannend und die Ermittler haben es nicht einfach den Fall zu lösen. Aber wieder einmal ist Aurelia Janek eine Nasenlänge voraus.
Aurelia und Janek sind ein ungewöhnliches Ermittlerpaar und gefallen mir zusammen sehr gut.

„Aurelia und die Melodie des Todes“ ist ein gelungener Historischer Kriminalroman der in einer prächtigen Kulisse spielt.

Ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Bände folgen.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Ein toller Abschlussband

Die Schwarzen Musketiere 3
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1634 – der Krieg in Europa geht in sein 17. Jahr und der große Feldherr Wallenstein ist tot. Steckt der Inquisitor Waldemar von Schönborn hinter der seiner Ermordung? Will er den Krieg in die Länge ziehen, ...

1634 – der Krieg in Europa geht in sein 17. Jahr und der große Feldherr Wallenstein ist tot. Steckt der Inquisitor Waldemar von Schönborn hinter der seiner Ermordung? Will er den Krieg in die Länge ziehen, um seine eigenen Ziele verfolgen? Hofastrologe Senno ist überzeugt, dass es nur einen gibt, der den Inquisitor aufhalten kann: Merlin. Lukas und seine Freunde machen sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Zauberer, doch sie haben nicht mit dem gerechnet, was sie finden. Störrisch, launisch und frech steht ihnen der große Magier im Körper eines Kindes gegenüber. Wie soll dieser trotzige Bengel ihnen helfen, Waldemars Pläne zu zerschlagen? Schafft es der Inquisitor am Ende doch noch, sich als wiederauferstandener Barbarossa als neuer Kaiser ausrufen zu lassen? Für die Freunde beginnt ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit, der sie ins tiefe Herz des Reiches führ.

„Die schwarzen Musketiere-Die Rückkehr des Zauberers“ ist der letzte Band einer Trilogie von Oliver Pötzsch.

Das Jugendbuch ist eine Mischung aus Abenteuerroman und Fantasy mit vielen Historischen Elementen.
So tobt im Hintergrund immer noch der 30-jährige Krieg.

Schon 17 Jahre tobt der Krieg. Der Feldherr Wallenstein ist tot. Es kommt die Vermutung auf, dass der Inquisitor Waldemar von Schönborn hinter dem Tod von Wallenstein steckt und er den Krieg in die Länge ziehen will.
Der Hofastrologe Senno glaubt, nur einer kann den Inquisitor überzeugen den Krieg zu beenden. Der Zauberer Merlin!. Lukas und seine Freunde machen sich auf die Suche nach dem Zauberer.

Der junge Lukas ist ein interessanter Charakter. Ihn und seine Freunde sind mir im Laufe der ersten beiden Bänden richtig ans Herz gewachsen.

Oliver Pötzsch hat mich schon mit vielen Geschichten begeistert. Besonders liebe ich die beiden Faustus Bände.
Und auch der 1. und 2. Band der Jugendbuchreihe „Die schwarzen Musketiere“ hat mir gut gefallen.
Und auch mit dem 3. Band konnte der Autor mich fesseln.
Er packt viel Spannung in seine Geschichte aber auch etwas Mystik.
Mit seinen Historischen Bezügen führt er die Jugendlichen auf eine spannende Art durch die Geschichte.
Der Fantasy-Charakter mit dem Zauberer trifft bei der Zielgruppe bestimmt auf großes Interesse.

„Die schwarzen Musketiere – Die Rückkehr des Zauberers“ ist eine spannende Geschichte mit der mich Oliver Pötzsch wieder einmal begeistert hat.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Neuanfang in Island

Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island
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Lauras Welt bricht zusammen: Ihr Mann verlässt sie und das kurz vor Weihnachten! Die gemeinsame Reise nach Island, Lauras Sehnsuchtsziel schlechthin, fällt damit ins Wasser. Oder? Auf Drängen ihrer Freundin ...

Lauras Welt bricht zusammen: Ihr Mann verlässt sie und das kurz vor Weihnachten! Die gemeinsame Reise nach Island, Lauras Sehnsuchtsziel schlechthin, fällt damit ins Wasser. Oder? Auf Drängen ihrer Freundin stürzt sie sich allein ins Abenteuer. Am Flughafen erwartet sie ein äußerst mürrischer Isländer. Als Laura erfährt, dass sie die kommenden Wochen an der Seite dieses Mannes verbringen wird, macht sie sich Sorgen um ihr Weihnachtsfest. Doch auf dem Rücken ihres Islandpferds findet sie unter den atemberaubenden Polarlichtern endlich wieder den Glauben an sich selbst. Und vielleicht auch an die Liebe?

„Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ von Christiane Lind ist genau das richtige Buch für die Vorweihnachtszeit.
Ich habe es mir auf der Couch mit der Geschichte und einem heißen Tee bequem gemacht. Besser geht’s nicht.

Im Mittelpunkt steht Laura. Sie lebt mit ihrem Mann Dominik und ihrer 19-jährigen Tochter Merle in einem schönen Haus. Mit ihrer Mutter hatte Laura eigentlich die Islandreise geplant, da die Mutter vor vielen Jahren einmal 3 Monate in Island verbracht hatte. Die Mutter wollte Laura die schönsten Plätze zeigen. Doch bevor sie die Reise antreten konnten ist die Mutter gestorben. Jetzt freut sich Laura die Reise mit ihrem Mann zu machen. Alles ist geplant und gebucht. Doch kurz bevor die Reise losgeht hat Dominik die Ehe mit Laura beendet, er hat einen andere Frau kennengelernt.
Für Laura bricht eine Welt zusammen. Die Reise wollte Laura schon vergessen doch ihre Freundin konnte sie überreden doch nach Island zu reisen. Kurzentschlossen bucht Laura einen Urlaub auf einem Pferdehof.

Christiane Lind hat mit „Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ wieder eine atmosphärische Geschichte geschrieben.
Mir gefällt die Beschreibung der Handlungsorte, der Zauber Islands ist deutlich zu spüren.
Auch die Schönheit der Pferde und ihre Charakterstärke kommt gut zum Ausdruck.
Die Islandpferde nehmen einigen Platz in der Geschichte ein. Ich fand es interessant über diese Pferde zu lesen, über ihren Charakter und ihre Beziehung zum Menschen.

Die Charaktere sind gut entworfen und mir schnell ans Herz gewachsen.
Mit Laura habe ich gelitten und mich auch mit ihr gefreut. Vor ihrer Reise war sie ziemlich niedergeschlagen doch während ihrem Aufenthalt in Island ist sie zusehend aufgeblüht.
Auch der etwas verschrobene Kristjan war mir sympathisch. Ich habe mich manchmal gefragt welchen Päckchen er wohl zu tragen hat.

Der flüssige und unterhaltsame Schreibstil der Autorin haben dafür gesorgt, dass ich ganz tief in die Geschichte eingetaucht bin.

„Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island“ ist genau die richtige Geschichte für die kalte Jahreszeit.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Unterhaltsam und informativ

Evas Aufbruch
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Klappentext:
Lüneburg 1957: Die zwanzigjährige Eva hatte nie wirklich die Chance, ihre eigenen Lebensträume zu verfolgen. Seit dem allzu frühen Tod ihrer Mutter war sie vielmehr damit beschäftigt, sich ...

Klappentext:
Lüneburg 1957: Die zwanzigjährige Eva hatte nie wirklich die Chance, ihre eigenen Lebensträume zu verfolgen. Seit dem allzu frühen Tod ihrer Mutter war sie vielmehr damit beschäftigt, sich um ihre beiden Geschwister zu kümmern. Zum Glück ist ihr geliebter Freund Ulrich stets an ihrer Seite. Doch als die einst florierende Saline ihres Vaters immer schlechter läuft, kann Eva nicht länger nur dabei zusehen.
Gegen den Widerstand des Patriarchen Heiner Benningsen beginnt sie, ihre eigenen Ideen für einen modernen Salzhandel durchzusetzen. Doch ihre Suche nach neuen Vertriebswegen stößt auf Ablehnung. Und ausgerechnet jetzt muss Ulrich Lüneburg verlassen und bittet sie, ihn zu begleiten.

„Evas Aufbruch! Ist der erste Band der Reihe Das Aroma des Salzes von Claudia Seidel.

Die Autorin entführt ihre Leserinnen nach Lüneburg in das Jahr 1957.

Im Mittelpunkt steht Eva, sie ist die Tochter des Salinenbesitzers Heiner Benningsen.
Seit dem frühen Tod ihrer Mutter versorgt sie die Familie. Den Wunsch auf ein eigenes Leben hat Eva erst einmal nach hinten geschoben.
Eva ist eine starke und selbstbestimmte Frau. Ich habe sie für ihre Ideen und Umsetzungskraft bewundert.
Als die Saline der Familie nicht mehr genug Gewinn abwirft entwickelt Eva neue Ideen das Salz zu vermarkten. Sie regeneriert neue Kundschaft. Dabei hat sie es schwer sich gegen ihren Vater und die Männerwelt durchzusetzen.
Ihr privates Glück bleibt dabei erst einmal auf der Strecke.

Claudia Seidel lässt ihre Leser
innen in die Welt der 1950er Jahre eintauchen. Die Nachkriegswehen sind noch zu spüren aber auch der Wiederaufbau und der Aufschwung machen sich schon bemerkbar.
Dabei hat die Autorin unterschiedliche Charaktere gezeichnet die, die Geschichte recht facettenreich machen. Die einzelnen Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und mir schnell sympathisch gewesen.
Die Informationen zur Salzherstellung die unterhaltsam in die Geschichte einfließen fand ich interessant.
Auch die Zeit der Handlung kommt gut zum Ausdruck. Man kann sich die Zeit gut vorstellen, die Moder und die Frisuren der damaligen Zeit.

Claudia Seidel hat einen unterhaltsamen und gut verständlichen Schreibstil der mich tief in die Geschichte eintauchen lies.
Jetzt freue ich mich schon auf den 2. Band „Helgas Weg“ der im Mai 2024 erscheinen soll.

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