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Veröffentlicht am 02.11.2022

Kreuthner unter Mordverdacht

Herzschuss
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Clemens Wallner hat einen freien Tag und nutzt ihn zusammen mit seiner Kollegin Tina von der Spurensicherung zum Skifahren.
Er fühlt sich von einem Mann verfolgt der ihm auch kurze Zeit später einen Zettel ...

Clemens Wallner hat einen freien Tag und nutzt ihn zusammen mit seiner Kollegin Tina von der Spurensicherung zum Skifahren.
Er fühlt sich von einem Mann verfolgt der ihm auch kurze Zeit später einen Zettel mit Koordinaten in die Hand drückt.
Wallner und Tina machen die Stelle ganz in der Nähe ausfindig.
Und siehe da es gibt eine Leiche.
Der Landtagsabgeordnete Philipp Gansel wurde ermordet.
Zufällig ist Gansel mit Philomena einer Jugendliebe von Kreuthner verheiratet.
Kreuthner hat erfahren, dass Gansel seine Frau schlägt und wollte ihm auf seine eigene Art eine Lektion erteilen.
Jetzt ist er der Hauptverdächtige im Mordfall Philipp Gansel.

„Herzschuss“ ist bereits der 10. Wallner & Kreuthner Krimi von Andreas Föhr.
Jetzt weht ein neuer Wind durch die Polizeiinspektion Miesbach.
Die neue Chefin Franka Tiedemann ist auf ihre Karriere bedacht und somit auch auf eine schnelle Lösung des Falls.
Franka Tiedemann gefällt mir mit ihren ironischen Bemerkungen. Ich denke sie ist eine Bereicherung für die Krimireihe.

Natürlich sind auch die altbewährten Protagonisten einfach nur genial.
Hauptkommissar Wallner ist Leiter der Kripo Miesbach.
Er hat einen großen Gerechtigkeitssinn und hält sich meist genau an die Vorschriften.
Es verbindet ihn aber auch eine Freundschaft mit Polizeihauptmeister Kreuthner die ihn immer wieder in einen Zwiespalt versetzt.

Und natürlich Polizeihauptmeister Kreuthner der sich mit einigen kriminellen Subjekten umgibt.
Er wandelt meist am Rande des Gesetztes und überschreitet die Grenze auch ganz gerne einmal.

Der Fall ist kompliziert und nimmt größere Ausmaße an als zu Beginn vermutet.
Ein Landtagsabgeordneter wird ermordet aufgefunden.
Rein zufällig ist er der Ehemann Philomena einer Jugendliebe von Kreuthner.
Schnell kommt bei den Ermittlungen die Verbindung zwischen Kreuthner und Philomena auf den Tisch.
Auch das Gansel seine Ehefrau nicht immer anständig behandelt hat.
In Rückblenden erfährt man wie Kreuthner Philomena kennengelernt und damals schon vor Schlägern beschützt hatte.
Jetzt steht er unter Mordverdacht und versucht sich mit einigen nicht ganz legalen Tricks da herauszuwinden.

Andreas Föhr baut seine Krimis sehr intelligent auf.
Der Plot ist spannend und hat etwas geheimnisvolles.
Gewürz wird das Ganze mit dem köstlichen schwarzen Humor des Autors.
Bei dieser Krimireihe stimmt einfach alles. Der Bezug zur Region, die Charaktere die für mächtig Trubel sorgen, die Spannung und nicht zu Letzt der köstliche Humor.
Wenn man einen Krimi von Andreas Föhr in den Händen hält, weiß man, man wird nicht enttäuscht.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Die Bodensee-Saga geht aufregend weiter

Töchter des Glücks
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Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange.
Auch Arno Lilly’s Mann ist an der Front.
Als bei einem Bombenangriff ihre Schwiegereltern ums Leben kommen und ihr Mann Arno, der Erbe des Seifenimperiums vermisst ...

Der erste Weltkrieg ist in vollem Gange.
Auch Arno Lilly’s Mann ist an der Front.
Als bei einem Bombenangriff ihre Schwiegereltern ums Leben kommen und ihr Mann Arno, der Erbe des Seifenimperiums vermisst gemeldet wird stellt Lilly sich der Aufgabe und übernimmt Verantwortung für die Seifenfabrik.
Unterstützung findet sie bei Arnos Onkel Fritz.
Lilly hegt den Wunsch feine Seifen herzustellen und vielleicht auch eine eigene Kosmetiklinie.
Lilly plant ihre Zukunft und die Zukunft des Unternehmens.
Da lernt sie den geheimnisumwobenen Felix Benthin kennen der Gefühle in ihr wachruft die eigentlich nicht sein dürfen.

„Töchter des Glücks“ ist der zweite Band der Bodensee-Saga von Maria Nikolai.
Was soll ich sagen, das Buch hat mich wieder von Anfang bis Ende begeistert.
Es hat alles was ein guter Roman braucht.
Viele historische Elemente wie der erste Weltkrieg und die Spanische Grippe.
Historische Persönlichkeiten wie Kasia von Szadurska, Elisabeth von Ardenne, und Helena Rubinstein.
Auch eine romantische Liebesgeschichte fehlt nicht.
Ja und natürlich einfach tolle Protagonisten.
Die drei Schwestern Helena Lilly und Katharina.
Der geheimnisvolle Felix Benthin und natürlich Onkel Fritz den ich ganz bezaubern fand.

Stand im ersten Band Helena im Mittelpunkt so ist nur der zweite Band Lilly gewidmet.
So wird der Schauplatz der Geschichte zum Großteil nach Stuttgart und Esslingen verlagert. Natürlich behält man auch den Bodensee im Blick.
Auch Lilly wächst den Umständen entsprechend über sich hinaus.
Und auch sie hat einen Zukunftstraum.
Hat sie ja am Bodensee mit Pater Fidelis schon Cremes hergestellt, so hat sie jetzt den Traum eine eigene Kosmetiklinie zu entwickeln.
Den Anfang macht Lilly mit feinen Seifen die schnell an Beliebtheit gewinnen.
Lilly hat mich mit ihrer Stärke und ihrem Elan sehr beeindruckt.
Sie hat eine enorme Entwicklung durchlebt. Von dem jungen unerfahrenen Mädchen ist kaum noch etwas zu spüren.

Maria Nikolai hat die Geschichte sehr klug aufgebaut.
Die Jahre überschneiden sich zum Teil. Nur liest man die Szenen die man vielleicht aus dem ersten Band kennt jetzt aus einer anderen Perspektive.
Maria Nikolai erzählt die Geschichte mit sehr viel Gefühl. Viele historische Gegebenheiten hat sie mit in die Geschichte eingeflochten und auch reale Persönlichkeiten die Bühne betreten lassen.
Mit ihrem gut verständlichen und fesselnden Schreibstil hat die Autorin mich ganz schnell in die Geschichte eintauchen lassen.
Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten kaum noch aus der Hand legen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 3. Band der Bodensee-Saga in dem wahrscheinlich Katharina im Mittelpunkt stehen wird.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Wieder einmal sehr spannend

Die Spur der Luchse
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Covertext:
Indian Summerim Småland. Kurz bevor ein lang erwartetes Gerichtsurteil über die Zukunft eines riesigen Naturschutzgebiets entscheidet, erreichen die Proteste gegen eine Rodung des Walds ihren ...

Covertext:
Indian Summerim Småland. Kurz bevor ein lang erwartetes Gerichtsurteil über die Zukunft eines riesigen Naturschutzgebiets entscheidet, erreichen die Proteste gegen eine Rodung des Walds ihren Höhepunkt. In der politisch hochaufgeladenen Situation meldet eine verzweifelte Lehrerin die jugendlichen Teilnehmer einer Schulexkursion in ebenjenem unzugänglichen Waldgebiet als vermisst. Eine großangelegte Suchaktion beginnt und als schließlich ein schwer traumatisiertes Mädchen aufgefunden wird, nehmen auch die Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss die Untersuchungen auf. Während das Wetter umschlägt, beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit und die beiden Ermittlerinnen geraten in einen Strudel aus brutalen Verbrechen, heftigen politischen Auseinandersetzungen und alten Geheimnissen. Vor dem Hintergrund aktuellster gesellschaftlicher Konflikte erzählen die Autoren einen atemlosen, skandinavisch-düsteren Thriller der Extraklasse.

„Die Spur der Luchse“ ist bereits der 10. Band der Reihe „Die Kommissarinnen Nyström und Forss ermitteln“ von dem Autorenpaar Roman Voosen und Kerstin Danielsson.

Die beiden Kommissarinnen und ihr Ermittlerteam sind mir von den vorherigen Bänden sehr gut bekannt.
Nachdem Ingrid Nyström bei einem Anschlag verletzt ins Krankenhaus gekommen ist wird Stina Forss, die nun in Stockholm bei der Polizei ermittelt wieder ins Team geholt.
Stina ist nicht gerade erfreut ihren aktuellen Fall abzugeben und an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren.
Doch mit kommt es so vor als freue sie sich doch wieder mit dem alten Team zusammenzuarbeiten.

Die Geschichte hat verschiedene Handlungsstränge die erst unabhängig voneinander zu sein scheinen. Doch nach und nach gekonnt zusammenlaufen.

Zum einen geht es um eine Gruppe Aktivisten, die die Rodung des Waldes zu verhindern
versuchen.
Zum anderen geht es um einen Vermisstenfall.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was die ganze Sache interessant und abwechslungsreich macht.
Zu Beginn geht es in einem rasanten Tempo voran, dann geraten die Ermittlungen etwas ins stocken.
Geheimnisvoll sind die Szenen die aus Sicht eines Schülers erzählt werden, Wer der Schüler ist bleibt bis zum Ende ein großes Rätsel.

Das Autorenpaar Roman Voosen und Kerstin Danielsson bauen gekonnt Spannung auf die auch bis zum Ende anhält.
Schonungslos erzählen sie über Grausamkeiten und schmerzhafte Verletzungen die man fast körperlich spüren kann.
Wichtige und aktuelle Themen wie der Umweltgedanke finden ihren Platz in diesem Krimi.
Ein Gericht muss darüber entscheiden ob Wald gerodet werden soll und damit die letzten einheimischen Luchse gefährdet werden damit Bahntrassen verlegt werden können damit der Inlandsflugverkehr zurückgeht.
Auch die Internatsschüler sind ein Thema.
Jugendliche die von gut gestellten Familien ins Internat geschickt werden damit diese ihrer Berufung nachgehen können und die psychische Belastung die bei den Jugendlichen daraus entstehen kann.

Die Bände der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können auch unabhängig voneinander gelesen werden. Wichtige Details werden immer noch einmal erwähnt.

„Die Spur der Luchse“ hat mich wieder in Atem gehalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 11. Band.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Ein Buch das man gelesen haben sollte

Lügen über meine Mutter
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„Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher ist ein guter und ergreifender gesellschaftskritischer Roman.

Die Autorin nimmt ihre LeserInnen mit in ihre Kindheit im Hunsrück.
Die Eltern leben ein kleinbürgerliches ...

„Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher ist ein guter und ergreifender gesellschaftskritischer Roman.

Die Autorin nimmt ihre LeserInnen mit in ihre Kindheit im Hunsrück.
Die Eltern leben ein kleinbürgerliches Leben.
Immer darauf bedacht wie sie nach außen hin wirken.
Doch in der Familie sieht es ganz anders aus.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der kleinen Tochter.
Der Hauptcharakter ist die Mutter.
Sie fühlt sich in den Zwängen der Dorfgemeinschaft eingesperrt, ist eher ein Stadtmensch,
Sie ist Übergewichtig und wird vom Vater zum Schandfleck degradiert.
Er macht seine Frau für alles verantwortlich was in seinem Leben schief läuft.
Zu wenig Anerkennung, keine Beförderung im Job, alles liegt am Äußeren der Frau.
All das führt zu endlosen Streitigkeiten.
Zu Beginn steckt die Mutter alles demütig weg.
Doch dann kämpft auch sie für ihre Selbstbestimmung.
Dazwischen steht immer die kleine Tochter.

Daniela Dröscher erzählt die Geschichte schonungslos ehrlich.
Sie beschreibt das enge Leben in einer Dorfgemeinschaft.
Das nicht raus können, oder sich nicht raus trauen aus den Zwängen.
Genauso beschreibt sie das kaputte Familienleben, dass nach außen hin immer intakt wirken soll.
Die Idealvorstellungen des Vaters, die die Frau nicht erfüllen kann.
Das Leben in den 1980er Jahren wird sehr gut erzählt.
Vieles erkennt man beim lesen wieder.

Für mich war das Buch ein Wechselbad der Gefühle.
Immer wieder habe ich das Buch vor Wut weggelegt um es Minuten später wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.
Wut und Demut wechseln sich beim lesen ab aber es gibt auch humorvolle Szenen in der Geschichte.

Ich finde Daniela Dröscher findet für die Geschichte genau die richtigen Worte.
Ungeschönt lässt sie ihre LeserInnen hinter die Fassade der „Heilen Welt“ blicken.

Lügen über meine Mutter“ ist bestimmt ein Buch das polarisiert.
Für mich ist es ein Buch, dass man gelesen haben sollt.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Der Krimi hat die Lacher auf seiner Seite

Sarg jetzt nichts (Betty-Pabst-Serie 2)
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Covertext:
Das Bestattungsunternehmen Pabst in Bielefeld-Jöllenbeck schreibt rote Zahlen, denn der Billig-Bestatter Asgaard gräbt Familie Pabst das Wasser ab. Zum Glück landet die neueste Leiche bei Jochen ...

Covertext:
Das Bestattungsunternehmen Pabst in Bielefeld-Jöllenbeck schreibt rote Zahlen, denn der Billig-Bestatter Asgaard gräbt Familie Pabst das Wasser ab. Zum Glück landet die neueste Leiche bei Jochen Pabst im Keller: Start-up-Gründer Markus Beckemann ist ungebremst mit seinem Wagen gegen ein Stromhäuschen geknallt. Der Airbag war ausgeschaltet, alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Betty Pabst sieht sich die Leiche genauer an und entdeckt Ungereimtheiten. Weil wieder niemand auf sie hören will, ermittelt sie auf eigene Faust im Hafermilch-Start-up »Fika«. Dort ist alles so nachhaltig, jung, dynamisch und woke, dass Betty sich schon vorkommt wie ein alter weißer Mann. Verbergen sich hinter der glatten Fassade etwa miese Methoden? Betty weiß nur eins: Irgendjemand geht hier über Leichen. Doch sie wird ihm ein Bein stellen.

„Sarg jetzt nichts“ ist der 2. Band der Betty-Pabst-Serie von Paul Lüdicke.

Die Idee eine Krimireihe mit einer Bestatterfamilie als Hauptpersonen zu schreiben finde ich eine coole Idee.
Wie man schon beim Klappentext vermutet wird der Krimi äußerst amüsant.

Die Familie Pabst hat Probleme mit den Leichen. Es sind einfach zu wenige im Keller.
Der Billig-Bestatter Asgaard greift die meisten Leichen ab.
Doch jetzt landet die Leiche des Start-up-Gründer Markus Beckemann bei der Familie Pabst im Keller.
Betty, die 27jährige Tochter weilt gerade bei ihren Eltern.
Sie ist Assistenzärztin an der Charité.
Die Leiche zieht sie natürlich magisch an und als Ärztin stellt sie auch gleich Ungereimtheiten fest.
Da sie niemand erbst nimmt beginnt Betty selbst zu ermitteln.

Die Charaktere sind genial.
Richard Pabst ist der Gründer des Unternehmens und hält gerne Trauerreden.
Jochen Pabst führt das Unternehmen heute. Er ist ein wortkarger Westfale und am liebsten im Keller bei seinen Leichen.
Seine Frau Ella Pabst richtet die Kaffeetafeln nach der Beerdigung aus.
Betty ist Assistenzärztin an der Charité, verbringt aber ihren Urlaub gerne zu Hause.
Maximillian ist der jüngste der Familie Pabst. Er spielt in einer Industrial- Metal-Band und bei einer Beerdigung die Orgel.

Bei der Familie Pabst gibt es alles aus einer Hand.
Und wenn eine Leiche Zeichen eines unnatürlichen Todes aufweist wird auch eigenständig nach dem Täter gesucht.

Paul Lüdicke setzt seine Charaktere gekonnt in Szene.
Er erzählt seine Geschichte mit einem köstlichen Humor.
Dazu kommt auch eine Portion Spannung wie es bei einem Krimi sein sollte.
Auch der Lokalkolorit kommt in der Krimireihe nicht zu kurz.
Alles zusammen gibt eine spannende und humorvolle Geschichte die nicht so ernst genommen werden will.

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