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Veröffentlicht am 23.09.2022

Lisa Fittko - eine bemerkenswerte Frau

Die Wagemutige
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Covertext:
Frankreich 1940: Seit die Nazis an der Macht sind, ist Lisa im Widerstand. Als feindliche Ausländerin wird sie in Südfrankreich interniert. Um den vorrückenden Deutschen nicht in die Hände zu ...

Covertext:
Frankreich 1940: Seit die Nazis an der Macht sind, ist Lisa im Widerstand. Als feindliche Ausländerin wird sie in Südfrankreich interniert. Um den vorrückenden Deutschen nicht in die Hände zu fallen, flieht sie in letzter Minute. In Marseille versucht Lisa mit ihrem Mann Hans verzweifelt, an Ausreise-Visa zu kommen. Dabei trifft sie den Amerikaner Louis. Sie verlieben sich Hals über Kopf. Louis steht für alles, wonach sie sich sehnt: Sicherheit, Verlässlichkeit, Zärtlichkeit. Dann bekommt sie den Auftrag, in den Pyrenäen eine geheime Fluchtroute für deutsche Exilanten zu finden und plötzlich muss sie sich entscheiden: Folgt sie Louis und ihrem Wunsch nach Liebe oder kämpft sie weiter für Gerechtigkeit und Freiheit? Und für das Leben so vieler Menschen?

„Die Wagemutige“ ist eine Homage an Lisa Fittko von Caroline Bernhard.
Ich habe von der Autorin schon „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ gelesen.
Mit ihrem neuen Roman hat sie mich wieder begeistert.

Lisa Fittko war mir bis zu diesem Buch unbekannt und dabei ist sie doch eine so bemerkenswerte Frau gewesen.

Als LeserIn begleitet man Lisa über die Kriegsjahre bis hin zu ihrer Ausreise aus Frankreich.
Beim Lesen kann man sich ganz wunderbar in Lisa hineinversetzten.
Lisa ist Jüdin und flieht nach Frankreich.
Aber auch in Frankreich gibt es keine Sicherheit und so kommt Lisa in ein Internierungslager.
Auch ihr Mann Hans ist in einem Lager.
Lisa freundet sich im Lager mit anderen Frauen an.
Eines Tages gelingt ihr zusammen mit anderen Frauen die Flucht.
Lisa kommt nach Marseille und trifft dort auch ihren Mann wieder.
Die Beiden versuchen an Ausreisevisa zu kommen.
Da trifft Lisa Louis und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn.
Louis ist Amerikaner und möchte Lisa mitnehmen.
Aber da ist auch noch der Amerikaner Varian Fry, der Juden zur Flucht verhelfen möchte.
Er bittet Lisa um ihre Mithilfe.
So beginnt eine nervenaufreibende Flucht durch die Pyrenäen.

„Die Wagemutige“ ist so ein passender Titel.
Lisa Fittko ist wirklich sehr wagemutig und couragiert.
Es gab immer wieder Szenen im Buch, bei denen man im Film die Augen geschlossen hätte.
Ich habe beim Lesen oft die Luft angehalten und danach tief durchgeatmet.
Man spürt die Angst der Menschen beim lesen fast am eigenen Körper.
Caroline Bernard erzählt ihre Geschichte sehr lebendig.
Sie haucht ihren Charakteren richtiggehend Leben ein.
Die Autorin versteht die Kunst Realität und Fiktion so fein miteinander zu verweben, dass es nicht mehr zu trenne ist.

„Die Wagemutige“ ist ein großartiger Roman über eine bewundernswerte Frau.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Hochaktuelles Thema

Diese eine Entscheidung
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Die Untersuchungsrichterin Alma Revel muss eine Entscheidung fällen.
Was soll mit dem unter Terrorismusverdacht stehende junge Mann geschehen.
Soll er weiterhin in Gewahrsam bleiben oder soll er freigelassen ...

Die Untersuchungsrichterin Alma Revel muss eine Entscheidung fällen.
Was soll mit dem unter Terrorismusverdacht stehende junge Mann geschehen.
Soll er weiterhin in Gewahrsam bleiben oder soll er freigelassen werden?
Auch das Privatleben von Alma Revel ist nicht ohne Probleme.
Ihre Ehe steht vor dem Aus und sie hat eine Affäre begonnen.
Ausgerechnet mit dem Anwalt des unter Terrorismusverdacht stehenden jungen Mann.
Die Untersuchungsrichterin fällt eine Entscheidung nach besten Wissen und Gewissen.
Doch diese Entscheidung bleibt nicht ohne Folgen.
Diese Entscheidung wird das Leben für sie und für ihr Land auf drastische Weise verändern.

„Diese eine Entscheidung“ ist ein Roman mit einem sehr aktuellen Thema von Karine Tuil.

Die Autorin erzählt ihren Roman aus der Sicht der Untersuchungsrichterin Alma Revel.
Die Untersuchungsrichterin hat eine schwerwiegende Entscheidung getroffen.
Jetzt schaut sie sich das Video eines bestialischen Terroranschlags an.
Es kommt ihr so vor als würde sie selbst die Waffe in Händen halten.
Alma Revel erzählt wie es zu ihrer dramatischen Entscheidung kam.

Ihre Ehe steht vor dem Aus. Sie hat eine Affäre mit einem Anwalt.
Ausgerechnet dieser Anwalt verteidigt den blutjungen Mann der unter Terrorismusverdacht
steht und über dessen weiteres Verbleiben oder seine Freilassung Alma Revel entscheiden muss.
Hat sie sich unbewusst von ihrem Liebhabern beeinflussen lassen?
Hat sie an das Gute im Menschen geglaubt?

Man erfährt einiges über den Alltag einer Ermittlungsrichterin die sich mit Terrorverdächtigen befasst.
Man erfährt aber auch viel über Terrorismus im allgemeinen und über Politik und Religion.
Und man lernt den jungen Abdeljalil Kacem und seine Beweggründe besser kennen.

Zwischen den Gedanken der Richterin gibt es immer wieder Vernehmungsprotokolle zum nachlesen.

Karin Tuil erzählt die Geschichte sehr fesselnd.
Ihr Schreibstil ist trotz des nicht gerade einfachen Themas gut verständlich und flüssig.
Die Grausamkeit des Anschlags kommt ungeschönt bei ihren LeserInnen an.
Aber auch der Gewissenskonflikt den die Richterin mit sich ausmachen muss wird sehr verständlich vermittelt.
Das Thema ist hochexplosiv.
Die hervorragenden Recherchearbeit der Autorin ist es zu verdanken, dass ein so schwieriges Thema so realistischen und authentisch bei den LeserInnen ankommt.

„Diese eine Entscheidung“ bekommt von mir 5 Sterne und ist eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Die 1960er Jahre interessant erzählt

Zwischen heute und morgen
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Die 1960er Jahre brechen an.
Für die drei Familien in Köln, Hamburg und San Remo stehen Veränderungen an.
Das neue Jahrzehnt verspricht Aufbruch, Wohlstand und Lebensfreude.
Die Galerie von Gerda und Heinrich ...

Die 1960er Jahre brechen an.
Für die drei Familien in Köln, Hamburg und San Remo stehen Veränderungen an.
Das neue Jahrzehnt verspricht Aufbruch, Wohlstand und Lebensfreude.
Die Galerie von Gerda und Heinrich in Köln läuft gut.
Ursula in Hamburg erwartet ihr erstes Kind.
Sie ist Elisabeth und Kurt, den Freunden ihrer Eltern dankbar, dass sie und Joachim bei ihnen eine Unterkunft bekommen haben.
Die junge Generation sieht nach vorne. Elisabeth hingegen hält an der Vergangenheit fest.
Auch in San Remo stehen Veränderungen bevor.
Gianni macht sich sorgen um Pips der mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

„Zwischen heute und morgen“ ist der zweite und letzte Band der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn.
Schon der erste Band „Und die Welt war jung“ hat mir gut gefallen.
Jetzt bricht ein neues Jahrzehnt an und das ist eine Zeit an die ich mich selbst noch gut erinnern kann.

Am Anfang steht ein ausführliches Personenverzeichnis was sehr nützlich ist.

Es wird die Familiengeschichte dreier Familien erzählt.
Die Handlungsorte wechseln zwischen Köln, Hamburg und San Remo.

Die Protagonisten sind recht facettenreich und sympathisch.
Der einzige der mich manchmal etwas genervt hat war Pips. Mit ihm konnte ich mich nicht so anfreunden.

Carmen Korn packt einiges an Zeitkolorit in ihre Geschichte ein.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Die Kapitel sind meist kurz und gut und schnell zu lesen.

„Zwischen heute und morgen“ ist der zweite Band einer Sage und man sollte auf jeden Fall den ersten Band zum besseren Verständnis gelesen haben.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Ein spannender Krimi mit viel Humor und tollen Charakteren

Prost, auf die Singles
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Tanja Kleinschmidt wird morgens am Ufer der Roten Traun tot aufgefunden.
Am Vorabend war Tanja noch bei einem Speeddating im Krause, dem Wirtshaus im Ort.
Schnell stellt sich heraus, dass Tanja mit ihrem ...

Tanja Kleinschmidt wird morgens am Ufer der Roten Traun tot aufgefunden.
Am Vorabend war Tanja noch bei einem Speeddating im Krause, dem Wirtshaus im Ort.
Schnell stellt sich heraus, dass Tanja mit ihrem Benehmen bei den Männern angeeckt ist.
Es kam zu der einen oder anderen verbalen Auseinandersetzung.
Mit bei der Veranstaltung war Polizeiobermeister Fink.
Auch er hat kein Blatt vor den Mund genommen.
Gehört Polizeiobermeister Fink zu den Verdächtigen?

„Prost, auf die Singles“ ist mittlerweile der 5. Band der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.
Wenn ein Krimi richtig spannend ist, man bis zum Ende nicht weiß wer der Täter ist und man auch noch Tränen lacht dann hat der Autor wohl alles richtig gemacht.
Die Protagonisten sind sympathisch mit bekannt bayrischen Humor.
Ich freue mich schon immer lange im Voraus Tischler und Fink wiederzutreffen.

Tischler ist vor einiger Zeit von München nach Brunngries gekommen.
Er liebt guten Kaffee, alten Autos, seine Ärztin Britta und die Dackelhündin Resi.

Polizeiobermeister Felix Fink ist genauso sympathisch.
Er hat ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter die über alles und jeden im Ort informiert ist. Und die es auch immer wieder versteht, das Neuste zu den aktuellen Fällen aus Felix herauszukitzeln.

Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen.
Es gibt einige Verdächtige.
Vielleicht gehört Polizeiobermeister Fink ja auch zu den Verdächtigen, schließlich gehörte er zu den Letzten die das Opfer lebend gesehen haben.

Tischler und Fink tappen lange im Dunkeln.
Doch mit ihrer bewährten T-U-F Methode kommen sie auch bei diesem Fall der Lösung immer näher.
Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende.
Das Ende hält noch einmal eine Überraschung bereit.
Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Handlung ein.
Auch den Bezug zur Region lässt Friedrich Kalpenstein spielend in die Handlung mit einfließen.
Was Lust auf einen Urlaub in den Bergen macht.
Und das Beste, die Reihe mit Tischler und Fink geht weiter.
Schon am 6.12.2022 erscheint Band 6 „Prost, auf die Gaukler“.
Ich freue mich schon drauf.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Nervenkitzel vom Feinsten

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit machen Jagd auf einen grausamen Serienmörder.
Für jedes seiner Opfer scheint er ein eigenes Tötungsritual zu kreieren.
Er ...

Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit machen Jagd auf einen grausamen Serienmörder.
Für jedes seiner Opfer scheint er ein eigenes Tötungsritual zu kreieren.
Er nennt sich der Mentor und will seinen Opfern Angst, Schmerz und Tod lehren.
An jedem Tatort hinterlässt er einige Zeilen die wie aus einem Gedicht anmuten.
Hunter und Garcia fragen sich was den Mörder antreibt und wie sie ihn stoppen können.

„Blutige Stufen“ ist bereits der 12. Band der Bestseller-Serie „Hunter und Garcia“:
Und wie schon die vorherigen Bände ist auch „Blutige Stufen“ nichts für schwache Nerven.

Die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia sind bei der Spezialeinheit für brutale Verbrechen.
Hunter ist dazu noch ein brillanter Psychologe, es kommt einem manchmal so vor als könnte er die Täter lesen.

Dieser Fall ist besonders kompliziert.
Es gibt Opfer zwischen denen keine Verbindung zu finden ist, die sich nicht kennen, sich nie gesehen haben. Robert Hunter und Carlos Garcia fragen sich wie der Täter sich seine Opfer aussucht.
Der Täter hinterlässt keine Spuren, es gibt keine Zeugen.
Doch der Täter muss gestoppt werden bevor er sein nächstes Opfer ausgewählt hat.
Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Die Protagonisten sind von den vorherigen Bänden schon gut bekannt.
Man kennt die Schlaflosigkeit von Hunter.
Seine Probleme die in seiner Vergangenheit liegen.
Man kennt auch seine brillante Kombinationsgabe mit er er die Fälle löst.

Christ Carter baut von der ersten Seite an Spannung auf. Es gibt immer mal wieder einen Verdächtigen.
Aber so richtig greifbar ist niemand.
So zieht sich die Spannung durch das gesamte Buch.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
So kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Immer wieder denkt man noch ein Kapitel, nur noch eins und schnell ist die Nacht um.

Chris Carter hat Psychologie studiert und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft.
Diese Erfahrung nutzt der Autor für seine Psychothriller.
Natürlich lässt er diese Erfahrung auch Robert Hunter zugutekommen.
So lässt der Autor seine LeserInnen in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken.
„Blutige Stufen“ ist ein brillanter Psychothriller bei dem man starke Nerven braucht.

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