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Veröffentlicht am 20.11.2022

Die Hoffnung auf ein besseres Leben

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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Die Hafenmetropole Hamburg ist rettungslos überfüllt, es kocht wie in einem Kessel. Bei den Auswandererhallen werden mit den Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben rücksichtslose Geschäfte gemacht.
Hier ...

Die Hafenmetropole Hamburg ist rettungslos überfüllt, es kocht wie in einem Kessel. Bei den Auswandererhallen werden mit den Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben rücksichtslose Geschäfte gemacht.
Hier arbeitet Ava unermüdlich, Tag für Tag, nachdem ihre einzige Hoffnung zerschlagen wurde, in Amerika ihre Familie zu finden. Sie wurde gnadenlos hintergangen. Von der Frau, die ihr näherstand als eine Schwester. Trotzdem sorgt sie sich um Claire. Sie sucht nach ihr, überall, doch diese ist wie vom Erdboden verschluckt.
Claire musste alles aufgeben, um sich zu retten. Sie musste Ava verraten, ihre Mutter verlassen, alle Brücken hinter sich abbrechen. Aber ihr Stolz und ihr Eigensinn helfen ihr durch die dunkelsten Stunden. Denn nun wird sie kämpfen. Gegen sich selbst. Um Ava. Um die Liebe. Und um ihr Leben.

Das Tor zur Welt – Hoffnung ist der zweite Band der Dilogie „Die Hamburger Auswandererstadt“ von Miriam Georg.

Wie schon mit ihrer hanseatischen Familiensaga „Elbleuchten“ und „Elbstürme“ hat Miriam Georg mich auch mit der Geschichte der Hamburger Auswandererstadt begeistert.

Miriam George hat ein Talent Geschichten lebendig werden zu lassen.
Die Autorin beschreibt das Geschehen so eingängig, dass man es direkt vor sich sehen kann.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet.

Hier sind es Ava und Claire die mich besonders berühren.
Zwei Frauen so verschieden wie Ebbe und Flut und doch ziehen sie sich gegenseitig an.
Ava arbeitet in den Hamburger Auswandererhallen.
Auch sie wollte nach Amerika und ihre Familie suchen.
Doch dieser Traum hat sich zerschlagen.
Ava wurde von Claire, die ihr eigentlich sehr nahe stand hinterlistig hintergangen.
Jetzt ist Claire verschwunden und Ava lässt die Sorge um die Frau, die ihr so nahe stand nicht los.
Sie ahnt noch nicht, dass Claire wieder in Hamburg ist.

Ich bin nach ein paar Seiten wieder ganz in die Geschichte eingetaucht.
Die zwei Frauen waren mir im ersten Band schon sehr ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut sie wieder ein Stück ihres Weges zu begleiten.
Es war schön ihre Entwicklung mitzuerleben.
Ava wie auch Claire sind beides mutige Frauen, sie für ihr Schicksal und ihre Liebe kämpfen.

Miriam Georg erzählt die Geschichte aus der Sicht von Ava und Claire.
Der Schreibstil der Autorin ist emotional und leicht verständlich.
Die Zeit der Handlung spiegelt sie gut wider. Hier spürt man die ausgiebige und gute Recherchearbeit. Trotz der über 600 Seiten war das Buch schnell gelesen.
Die Seiten sind nur so verflogen, ich konnte die Geschichte nicht ruhen lassen, musste immer weiter lesen.

Das Ende hat mich sehr überrascht und war ganz anders als gedacht.
Genau wie „Elbleuchten“ und „Elbstürme“ waren auch die beiden Bände
„Das Tor zur Welt – Träume/Hoffnung“ ein Lesehighlight für mich.

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Spannender Roman mit unerwartetem Ende

Das Unrecht
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Covertext:
Jedes Jahr, wenn der Herbst naht, wird Annett von einer inneren Unruhe erfasst. Dann macht sich die Narbe an ihrem Arm bemerkbar, dann werden die Erinnerungen an den Sommer 1988 und an die Clique ...

Covertext:
Jedes Jahr, wenn der Herbst naht, wird Annett von einer inneren Unruhe erfasst. Dann macht sich die Narbe an ihrem Arm bemerkbar, dann werden die Erinnerungen an den Sommer 1988 und an die Clique von damals wach. Fünf Freunde, die sich blind vertrauten, bis einer von ihnen zum Verräter wurde.
Jetzt, Jahrzehnte später, begreift Annett, dass sie ihren inneren Frieden erst finden wird, wenn sie sich der Vergangenheit stellt. Kurz entschlossen fährt sie nach Wismar. Zurück an die Ostsee, in ihre alte Heimat. Doch je mehr sie dort über die Ereignisse jenes Sommers herausfindet, umso deutlicher wird: Sie hätte die Vergangenheit besser ruhen lassen, denn der Verrat von damals reißt ihr Leben erneut in einen Abgrund …

„Das Unrecht“ ist wieder ein fesselnder Roman von Ellen Sandberg.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart in der über Anett und ihrem Mann Volker erzählt wird.
Eigentlich führen die Beiden eine gute Ehe. Stehen kurz vor der Silberhochzeit.
Doch wie immer im Herbst überkommt Anett eine innere Unruhe.
Sie erinnert sich an den Sommer 1988, an ihr Leben in Wismar und an die Clique mit der sie immer zusammenhing.
Anett macht sich auf den Weg nach Wismar um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.

Die zweite Zeitebene ist eben das Jahr 1988.
Hier trifft man die Clique und lernt die einzelnen Personen kennen.
Die LeserInnen sind Zeuge eines dramatische Ereignisses, dass Anett bis heute nicht loslässt.
Einer aus der Clique muss ein Verräter sein sonst wäre es damals nicht zu der Tragödie gekommen.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Anett und Volker erzählt.
Die LeserInnen lernen die Dinge aus der Sicht beider beteiligten kennen.
Am Anfang waren mir beide sympathisch.
Aber nach und nach ging eine Veränderung in den Charakteren vor.
Man spürte das sie schlichtweg in eine Katastrophe rennen.

Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die jetzt ihren sechsten Roman unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht hat.
Ich denke mit ihren Romanen über bewegende Schicksale ist sie mindestens genauso erfolgreich wie mit ihren Krimireihen.
Auch in „Das Unrecht“ hat die Autorin ein spannendes Thema aufgegriffen und eine interessante und fesselnde Geschichte geschrieben.
Das Ende war für mich völlig unerwartet und ich habe mit offenem Mund und großem Erstaunen das Buch zugeklappt.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Sisi Kaiserin von Österreich einmal nicht romantisiert

Sisi
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Elisabeth, besser bekannt als Sisi wird durch ihre Heirat Kaiserin von Österreich.
Sie findet sich in einer Welt voller Zwänge wieder.
Der Welt entkommen kann sie nur auf Reisen, was sie auch gerne auch ...

Elisabeth, besser bekannt als Sisi wird durch ihre Heirat Kaiserin von Österreich.
Sie findet sich in einer Welt voller Zwänge wieder.
Der Welt entkommen kann sie nur auf Reisen, was sie auch gerne auch tut.
Im ungarischen Schloss Gödöllö hält sich Elisabeth auch gerne auf. Hier ist alles ungezwungener und freier.
Auch ihrer Leidenschaft für Pferde und das Reiten kann Elisabeth hier ungehindert nachgehen.
Elisabeth liebt wilde Reitjagden und ist eine der besten und tollkühnsten Reiterinnen ihrer Zeit.
Marie Wallersee, die Nichte von Elisabeth wird ihr bald zur engen Vertrauten.
Doch auch Marie wirkt anziehend auf andere, besonders auf die jungen Adligen.
Elisabeth die es gewohnt ist immer im Mittelpunkt zustehen muss die Aufmerksamkeit auf einmal teilen.
Sie entschließt sich eine Ehemann für Marie zu finden und beginnt ein Spiel voller Intrigen.

„Sisi“ von Karen Duve zeigt eine ganz andere Seite der Kaiserin von Österreich als man sie aus den Filmen mit Romy Schneider kennt.
In diesem Roman wird Elisabeth nicht romantisiert sondern als recht egozentrisch und launisch dargestellt.
Ich habe den Eindruck gewonnen, Sisi war kein freundlicher Mensch. Wenn ihr etwas nicht passte konnte sie das ihre Untergebenen deutlich spüren lassen.
Sie verlangte völlige Hingabe.
Ihrer Hofdame war es sogar untersagt zu heiraten.
Als ihre Nichte an den Hof kam und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte versuchte Elisabeth sie kurzerhand durch eine Heirat loszuwerden.
Dabei schmiedet sie auch schon mal die eine oder andere Intrige.

In diesem Roman erfährt man also so einiges aus dem wirklichen Leben der berühmten Kaiserin.
Elisabeth, die mit ihrer Heirat Kaiserin von Österreich wurde fühlt sich von der Etikette und dem Hofprotokoll eingeengt.
Elisabeth entwickelt einige Eigenarten.
Sie war immer auf ihr Aussehen und ihre Figur fokussiert.
Um dem strengen Hof zu entfliehen reist Elisabeth gerne oder hält sich in Ungarn auf Schloss Gödöllö auf.
Hier frönt sie ihrer Leidenschaft dem Reiten.
Elisabeth ist eine gute und sichere Reiterin. Sie liebt das wilde Reiten und Reitjagden.
Dass sie sich sogar in ihr Reitkostüm einnähen lies das war für mich neu.
Das Thema Pferde und Reiten nimmt auch einen sehr großen Platz in diesem Roman ein.
Mir waren die vielen Jagdszenen dann am Ende etwas zu viel.

Karen Duve konnte für ihren Roman auf die Tagebücher der Gräfin Marie Festetics de Tolna, einer Hofdame von Sisi zurückgreifen.
Es gibt aber auch viele Bücher und Zeitungsartikel die über das Leben der Kaiserin berichten.
Man spürt die intensive Arbeit die sich die Autorin mit der Recherche gemacht hat.
Sie beschreibt das Leben am Hof mit all seinen Zwängen sehr detailliert.
Wir begleiten Elisabeth nur eine kurze Zeit ihre Lebens, trotzdem bekommt man ein gutes Bild vom Wesen der Kaiserin.

„Sisi“ von Karen Duve zeigt ein realistischeres Bild der jungen Kaiserin als man es aus den Sisi Filmen kennt.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein Leben auf dem Meer

Spion aus dem Meer
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Klappentext:
1943: Peter Heuer, deutschstämmiger Kommandant des US-Navy Geleit-Zerstörers USS Ellwood, erhält einen gefährlichen Auftrag. Beim Kampf gegen Nazideutschland und dessen Gräueltaten wird er ...


Klappentext:
1943: Peter Heuer, deutschstämmiger Kommandant des US-Navy Geleit-Zerstörers USS Ellwood, erhält einen gefährlichen Auftrag. Beim Kampf gegen Nazideutschland und dessen Gräueltaten wird er von seinem langjährigen Freund Alexander "Aki" Smith, Captain der US-Navy, für eine Spionagemission des amerikanischen Geheimdienstes angeworben. Es gilt, die Lage und Einsatzfähigkeit einer militärischen Versuchsanstalt an der Kieler Förde ausfindig zu machen, auf der die Nazis eine neuartige Schiffsabwehrrakete mit dem Namen "Thors Hammer" erproben. Dieses innovative Waffensystem soll die geplante Invasion der Alliierten in der Normandie aufhalten.
Bald landen Heuer und Smith per Fallschirm an der Ostseeküste und treffen dort Gräfin Dorothea von Zwiewitz, Spionin des britischen Geheimdienstes. Peter und Dorothea kennen sich seit Jugendtagen und verlieben sich ineinander, als
der gefährliche Auftrag beginnt. Als die Mission fast schon gelungen scheint, kommt es zu einem dramatischen Showdown. Wird es Heuer, der Gräfin und Smith gemeinsam gelingen, dem SS-Hauptsturmführer Bodo von Schwentau zu entkommen?
Während der Mission erinnert sich Heuer an die zahlreichen Abenteuer, die er bereits auf See erlebt hat. Temporeich und voll überraschender Wendungen erzählt Jörg Rönnau vom Schicksal eines Mannes, der das Leben auf See liebt, und liefert damit ein spannendes Kaleidoskop der Seefahrt der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

„Spion aus dem Meer ist ein spannender Thriller von Jörg Rönnau.

Die Hauptfigur ist Peter Heuer. Er ist in Deutschland aufgewachsen dann aber in die USA gegangen.
Im Jahre 1943 soll er als Spion nach Deutschland zurück.
Begleitet wird er von seinem Freund Alexander Smith, genau wie Heuer auch ein Soldat der US Navy.
Der Auftrag lautet Deutschland in Hinsicht auf Schiffsabwehrraketen auszuspionieren.

Peter Heuer lernt man im Laufe der Erzählung gut kennen.
Immer wieder führt der Autor die LeserInnen zurück in die Vergangenheit von Peter Heuer.
Man lernt Peter als echten Seemann kennen.
Man ist dabei als er zum ersten Mal ein Segelschiff betritt und auch als er als Schiffsjunge anheuert.
Alleine schon das Leben von Peter Heuer außerhalb der US Navy ist interessant.
Man spürt die Leidenschaft die Peter Heuer der Seefahrt entgegenbringt.

Jörg Rennau schreibt den Thriller spannend.
Der Autor beschreibt ausführlich wie Peter Heuer versucht die Deutschen auszuspionieren.
Es gibt immer wieder Personen die bereit sich Peter zu unterstützen damit sein Auftrag ein Erfolg wird.
Dabei ist der Schreibstil des Autors gut verständlich und recht kurzweilig.
Seine Charaktere erweckt er richtiggehend zum Leben.
Auch die Beschreibung der verschiedenen Raketensysteme ist interessant, dabei wird es nie zu technisch, dass es langatmig wird.

„Spion aus dem Meer“ ist ein spannender Weltkriegs-Thriller den ich gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

147 prall gefüllte Seiten

SMS an Augusto Venzini
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Augusto Venzini, der berühmteste Fotograf der Welt, wird am Vorabend der großen Krise mit einer SMS nach Venedig gelockt, wo er in ein tödliches Duell hineingerät und mit der Frage konfrontiert wird: Wieviel ...

Augusto Venzini, der berühmteste Fotograf der Welt, wird am Vorabend der großen Krise mit einer SMS nach Venedig gelockt, wo er in ein tödliches Duell hineingerät und mit der Frage konfrontiert wird: Wieviel Liebe kann ein Mann ertragen? Der Roman wurde eigens zum 70. Geburtstag des Schweizer Starfotografen Alberto Venzago verfasst und spielt in Paris, Venedig, Zürich und der Alp Tambo.

„SMS an Augusto Venzini“ von Matthias Ackeret ist ein kurzer und sehr unterhaltsamer Roman.

Im Mittelpunkt steht der Starfotograf Augusto Venzini. Er bekommt eine anonyme SMS und wird nach Venedig gelockt.
Gleich zu Beginn begleiten die LeserInnen Augusto Venzini mit dem Wassertaxi in die Lagunenstadt. Zitat: “Am Horizont die Silhouette Venedigs, die von der Abendsonne geküsst wird“.
Da entstehen gleich Bilder im Kopf.
Matthias Ackeret hat ein feines Gespür dafür die Atmosphäre in kurze Sätze zu packen und den LeserInnen zu vermitteln.

In Venedig erinnert sich Augusto Venzini daran, dass er schon einmal mit einer anonymen SMS zu einem Ort gelockt wurde.
Nach Paris und in der SMS stand, dass Notre Dame brennen wird.
Damals steckte seine Karriere in einer kleinen Krise. Die Bilder damals haben ihm zu neuem Ruhm verholfen.

Am Ende geht es noch ein kleines Stück in die Zukunft. Es ist das Jahr 2025 und Notre Dame wird wieder eingeweiht.
Mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten.

Die Geschichte wird in einem raschen Tempo erzählt.
Die Schauplätze sind Paris, Venedig, Zürich und der Alp Tambo.
Alle diese Orte werden sehr atmosphärisch beschrieben.
Auch viele prominente Persönlichkeiten, lebende genauso wie bereits verstorbene finden Erwähnung in dieser Geschichte.
Auch Spannung und Wortwitz kommen nicht zu kurz.
Also alles in allem 147 prall gefüllte Seiten.

Matthias Ackeret hat einen bemerkenswerten Schreibstil. Zitate in der Art wie oben schon aufgeführt findet man viele in dieser Geschichte.
Seine Wortwahl macht das Lesen zu einer wahren Freude. Der Autor scheint an jedem Satz so lange zu feilen bis er ein 100-prozetiger Treffer ist.

„SMS an Augusto Venzini“ von Matthias Ackeret ist für mich eine unterhaltsame und spannend Neuentdeckung.

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