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Veröffentlicht am 12.11.2022

Spannender und aufwühlender Abschluss einer großartigen Trilogie

Labyrinth der Freiheit
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Klappentext:
Berlin 1922: Die Weimarer Republik steuert auf die Inflation zu, die Nachwehen der Revolution haben sich noch nicht ganz gelegt und die Feinde der Demokratie stehen längst in den Startlöchern. ...

Klappentext:
Berlin 1922: Die Weimarer Republik steuert auf die Inflation zu, die Nachwehen der Revolution haben sich noch nicht ganz gelegt und die Feinde der Demokratie stehen längst in den Startlöchern. Artur, Isi und Carl entgehen nur knapp einem Mordanschlag. Eine Gruppe rechter Verschwörer will sie tot sehen. Der Feind scheint übermächtig, aber er hat sich mit dem Falschen angelegt: Artur schlägt gnadenlos zurück und treibt die Verschwörer vor sich her.
Carl leidet derweil unter Regisseur Fritz Lang, für den er an Dr. Mabuse arbeitet, wird bei der UFA aber immerhin Zeuge einer echten Revolution: Der sprechende Film startet seinen Siegeszug. Doch die Widerstände gegen die neue Technik sind groß. Und dann ist da noch die Sorge um Isi, die seit dem Anschlag Streit mit jedem sucht, der sich ihr in den Weg stellt. Ihr kompromissloses Verhalten führt schließlich in die Katastrophe ...
Mit „Labyrinth der Freiheit“ schließt Andreas Izquierdo seine Trilogie mit den drei Freunde Carl, Artur und Isi ab.
Dies tut er natürlich nicht ohne seine LeserInnen noch einmal ordentlich aufzuwühlen.

Die Protagonisten sind mir ja schon seit den ersten beiden Bänden ans Herz gewachsen.
Ich freue mich darauf sie wieder ein Stück begleiten zu können und habe auch wieder ordentlich mit ihnen gelitten.

Gleich zu Beginn geht es sehr turbulent los. Die drei Freunde entgehen nur knapp einem Mordanschlag.
Artur setzt alles daran um die Verschwörer ausfindig zu machen und Rache zu üben.
Isi ist seit dem Anschlag nicht mehr die selbe.
Sie ist streitsüchtig und kompromisslos.
Auch Carl ist seit der Zusammenarbeit mit Regisseur Lang nicht mehr so glücklich bei der Ufa.

Andreas Izquierdo erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Carl.
Carl erzählt sein Leben und auch das seiner zwei Freunde.
Der Autor beschreibt die Zeit der Weimarer Republik, die Inflation, das wilde Berlin und dessen Schattenseiten sehr authentisch.
Er vermittelt die vielen Gefahren die in der Stadt lauern genauso intensiv wie die Armut und den Hunger.
Das Land kommt einfach nicht zu Ruhe.
Die alleinige Kriegsschuld der Deutschen und die hohen Reparationszahlungen sorgen für immer höhere Inflationsraten.
Andreas Izquierdo schreibt so detailreich und gleichzeitig so unterhaltsam, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen.
Ganz nebenbei lässt er viel Zeitkolorit in seine Geschichte einfließen.
So bekommen die LeserInnen ein Gefühl dafür wie schnell die Inflation voranschreitet. Genauso wie die ersten Versuche mit dem sprechenden Film.

Wie schon „Schatten der Welt“ und „Revolution der Träume“ ist auch „Labyrinth der Träume ein wunderschöner und detailreicher Roman. Man spürt die Liebe mit der, der Autor diese Geschichte zu Papier gebracht hat auf jeder Seite.
Ich wurde nach ein paar Seiten schon wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Für mich ist auch dieses Buch wieder ein besonderes Highlight.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Spannender Schweden-Krimi

Kalt und still
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Klappentext:
Hanna Ahlander ist 34, als ihre Welt kurz vor Weihnachten in sich zusammenfällt. Ihr Freund verlässt sie für eine andere und ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, den Dienst bei der Stockholmer ...

Klappentext:
Hanna Ahlander ist 34, als ihre Welt kurz vor Weihnachten in sich zusammenfällt. Ihr Freund verlässt sie für eine andere und ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Nachdem sie nicht bereit war, einen kriminellen Kollegen zu decken, stellt sich das Polizeikorps gegen sie. Zum Glück gibt es in dieser Männerwelt auch Frauen: Etwa ihre ältere Schwester, die sie flugs nach Åre schickt in ihr leer stehendes Ferienhaus. Hanna badet noch in Selbstmitleid, als eine Vermisstenmeldung sie erreicht. Nach einer Party ist die junge Amanda nicht nach Hause gekommen. Bei Minus 20 Grad zählt jede Stunde. Hanna beteiligt sich an der Suchaktion und hält Augen und Ohren offen. Bald weiß sie mehr als die örtliche Polizei.

„Kalt und Still“ ist der Auftakt der neuen Reihe „Ein Polarkreis-Krimi“ von Viveca Sten.
Die Autorin ist mir schon seit langem durch ihre Thomas Andreasson Reihe die in Sandhamn und dem angesiedelt ist bekannt.
Jetzt wechselt sie den Schauplatz und es geht in den Norden von Schweden nach Åre.

Die Protagonisten sind wieder gut getroffen.
Hanna Ahlander ist 34 Jahre und ihr Leben liegt in Scherben vor ihr.
Sie ist Polizistin mit Leib und Seele.
Sie setzt sich für Frauen denen Gewalt angetan wird an.
Sie kann einfach nicht wegsehen. Auch nicht bei einem Kollegen.
Dafür legt ihr Vorgesetzter ihr nahe den Dienst in Stockholm zu quittieren und sich eine andere Dienststelle zu suchen.
Am gleichen Tag beendet ihr Freund auch ihre Beziehung und sie muss aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen.
Ihre Schwester kommt ihr zu Hilfe und quartiert sie in ihr Ferienbaus in Åre ein.

Auch Daniel Lindskog geht in seinem Beruf als Polizist auf.
Er übernimmt die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Schülerin Amanda.
Die Ermittlungen sind aufreibend und Daniel fühlt sich hin und hergerissen zwischen seiner kleinen Familie und seinem Job.
Zuhause wartet Frau und Kind auf ihn. Er ist erst vor 3 Monaten Vater geworden und hat sich geschworen ein besserer Vater zu sein als es seiner war.
Seit er den Fall übernommen hat kommt er immer erst spät am Abend müde nach Hause.
Seine Frau fühlt sich mit dem Baby alleingelassen was zu Streitigkeiten führt.
Daniel muss alle Kraft aufwenden um sein hitziges Temperament unter Kontrolle zu bekommen.

Die neue Krimireihe fängt genau an der richtigen Stelle an.
Hanna steht vor einem Neuanfang in ihrem Leben.
Sie kommt nach Åre und verkriecht sich im Ferienhaus ihrer Schwester.
Doch dann kommt ihr der Fall der verschwundenen Amanda zu Ohren und der Spürsinn der Polizistin wird geweckt.

Viveca Sten erzählt den Krimi sehr atmosphärisch. Die Kälte und die Dunkelheit sind auf jeder Seite spürbar.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd. Die Protagonisten sympathisch und der Fall ist spannend.
Durch die relativ kurzen Kapitel und die Ortswechsel wird man dazu verleitet immer weiter zu lesen.

„Kalt und Still“ ist ein gelungener Auftakt der neuen Krimireihe.
Wer die Sandhamn Krimis mag wird die Polarkreis Krimis lieben.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band der Polarkreis Reihe

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Eine Reise ins Tal der Könige

Die Hoffnung auf ein neues Morgen
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Klappentext:
England, 1921: Der letzte Wille ihres geliebten Vaters, des bekannten Ägyptologen Richard Parker, führt die junge Victoria zusammen mit ihrem dreizehnjährigen Bruder Jamie ins ferne Kairo. ...

Klappentext:
England, 1921: Der letzte Wille ihres geliebten Vaters, des bekannten Ägyptologen Richard Parker, führt die junge Victoria zusammen mit ihrem dreizehnjährigen Bruder Jamie ins ferne Kairo. Sehr zum Missfallen ihres traditionsbewussten Verlobten, der die eigensinnige Schönheit lieber heute als morgen heiraten würde.
Beeindruckt von den Ausgrabungen im berühmten Tal der Könige und der Suche nach dem Grab des Tutanchamun, taucht Victoria ein in die fremde Welt am Nil. Sie lernt den verschlossenen, aber faszinierenden Lucas Hodgson kennen und wird als Zeichnerin Teil seines Ausgrabungsteams, an eine Rückkehr nach England denkt sie immer weniger. Doch dann taucht ihr Verlobter in Kairo auf.

„Die Hoffnung auf ein neues Morgen“ ist der erste Band der Reihe „Die Frauen von Luxor“ von Martina Sahler.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen in das Ägypten des frühen 20. Jahrhundert.
Wir lernen interessante Charaktere kennen, besonders Victoria hat mir von Anfang an gut gefallen.
In Ägypten ist sie von den Ausgrabungen beeindruckt und wird Zeichnerin im Ausgrabungsteam von Lucas Hodgson.
Es macht Freude Victoria auf ihrem Weg zu begleiten und mitzuerleben wie sie sich zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.

Martina Sahler erzählt die Geschichte sehr lebendig. Nach wenigen Seiten entstehen automatisch Bilder im Kopf.
Ich mag besonders ihre weiblichen Charaktere. Es handelt sich meist um recht selbstbewusste Frauen die ein eigenständiges Leben führen möchten.
Schon bei der Trilogie „Die Englische Gärtnerin“ hat mich Charlotte begeistert die als erste Frau in Kew Gardens als Botanikerin arbeiten durfte.
Hier ist es jetzt Victoria der es gelingt bei den Ausgrabungen dabei zu sein.

„Die Hoffnung auf ein neues Morgen“ ist eine facettenreiche Geschichte.
Ein bisschen Reisebericht, ein bisschen Abenteuer, eine Familiengeschichte mit einem Geheimnis und natürlich auch ein bisschen Liebe.

Mit ihrem fesselnden Schreibstil vermittelt Martina Sahler ihren LeserInnen viele interessante Informationen über die Ausgrabungen und das Ägypten vor 100 Jahren.
Dabei verwebt die Autorin Realität und Fiktion so fein, dass es untrennbar zusammengehört.

„Die Hoffnung auf ein neues Morgen“ war ein echtes Lesevergnügen und ich freue mich schon auf den 2. Band der Reihe um die Frauen von Luxor.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Mysteriös und spannend

Die Haushälterin
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Jodi Bishop entscheidet für ihre Eltern eine Haushälterin einzustellen.
Ihre Mutter leidet an Parkinson und der Vater kann den Haushalt nicht alleine stemmen.
Jodi selbst ist eine erfolgreiche Maklerin ...

Jodi Bishop entscheidet für ihre Eltern eine Haushälterin einzustellen.
Ihre Mutter leidet an Parkinson und der Vater kann den Haushalt nicht alleine stemmen.
Jodi selbst ist eine erfolgreiche Maklerin und hat zwei Kinder.
Ihr Ehemann bestärkt sie in ihrem Beschluss da er Jodi entlastet sehen möchte.
Elyse scheint Erfahrung zu haben und Jodi ist von ihrer Art angetan.
Doch schon nach kurzer Zeit bemerkt Jodi Veränderungen bei ihren Eltern.
Sie gehen fast nicht mehr aus dem Haus und ihre Mutter wirkt ängstlich gegenüber Elyse.
Als die Mutter stirbt, frag Jodi sich wen sie da zu ihren Eltern gelassen hat.

„Die Haushälterin“ ist ein spannender und mysteriöser Roman von Joy Fielding.
Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen und war immer sehr begeistert.
So auch mit ihrem neusten Werk.

Jodi ist eine Frau die im Job Karriere macht, einen Mann und zwei Kinder hat.
Sie kümmert sich auch noch um ihre Eltern die nicht mehr alleine zurechtkommen.
Die Mutter hat Parkinson und der Vater schafft die Pflege und den Haushalt nicht alleine.
Klar, dass man sich da als Tochter in der Verantwortung sieht und sich kümmert.
Von ihrer Schwester Tracy, die immer schon die Verwöhntere war bekommt Jodi keine Unterstützung.
Dazu muss sie sich noch die Vorwürfe ihres Mannes anhören.
Er mein. dass sie ihre eigene Familie über alle dem vernachlässigt.
Um ihre Eltern versorgt zu sehen stellt sie die Haushälterin Elyse ein.
Elyse hat eine recht vertrauenerweckende Art. Sogar Jodi vertraut ihr ihre Sorgen und Probleme an.
Aber nachdem ihre Mutter verstorben ist wird ihr bewusst, dass sie einen großen Fehler begangen hat.
Sie fragt sich wen sie da ins Haus ihrer Eltern geholt hat und gibt sich an allem die Schuld.

Joy Fielding erzählt die Geschichte sehr realistisch. Eine Geschichte wie sie überall passieren kann.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Jodi.
Jetzt wo ich Jodi in diesem Buch quasi zuhöre tut sie mir oft sehr leid.
Nachdem die Tragödie passiert ist fallen Jodi immer wieder Kleinigkeiten ein.
Oft denkt sie das hätte ich doch bemerken müssen oder da war doch…
Mit solchen Bemerkungen und vielen Kleinigkeiten erzeugt die Autorin eine enorme Spannung.
Ich konnte das Buch nach kurzer Zeit kaum aus der Hand legen.
Musste ich doch schnell erfahren was hinter alle dem steckt.

Joy Fielding hat mich wieder einmal mit ihrem Roman begeistert.
„Die Haushälterin“ wird zu meinen Highlights 2022 gehören.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Ein fulminantes Ende einer spannenden Trilogie

Amissa. Die Überlebenden
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Klappentext:
Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen fordert Opfer, auch von Privatermittlerin Rica Kantzius. Sie muss die Urne ihres Mannes Jan zu Grabe tragen und zerbricht fast an ihrem Schmerz. ...

Klappentext:
Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen fordert Opfer, auch von Privatermittlerin Rica Kantzius. Sie muss die Urne ihres Mannes Jan zu Grabe tragen und zerbricht fast an ihrem Schmerz. Der Wunsch nach Rache und Gerechtigkeit hält sie jedoch aufrecht. Gerechtigkeit für die überlebenden Frauen und Mädchen, die von Menschenhändlern monatelang in einem unterirdischen System gefangen gehalten wurden. Rache für das, was man ihr angetan hat. Niemals dürfen die Verbrecher ungestraft davonkommen. Doch es fehlen Beweise, und die Hintermänner versuchen alles, um ihre Spuren zu verwischen, schrecken dabei auch vor Mord nicht zurück. Um sich und ihre Mitstreiter zu schätzen und die mafiösen Machenschaften hinter Amissa – eine nach vermissten Personen suchende Organisation – zu enttarnen, entwickelt Rica einen finalen und extrem riskanten Plan.

„Amissa – Die Überlebenden“ ist der dritte und letzte Band der Kantzius-Reihe von Frank Kodiak.
Ich kann nur sagen in einem Kodiak steckt ein echter Winkelmann.
Die Spannung und das Tempo ist unvergleichbar. Schon die ersten beiden Bände haben mich gefesselt, beim dritten Band ging es mir nach ein paar Seiten genauso.

Amissa ist eigentlich eine Organisation die weltweit nach vermissten Personen sucht.
Doch mittlerweile gehört die Organisation dem organisierten Verbrechen an.

Die beiden Ermittler sind Jan und seine Frau Rica.
Ziemlich schnell in diesem Buch wird Jan zum Opfer und in Rica schreit alles nach Rache.
Jetzt will sie die Verbrecher alleine zur Strecke bringen.
Ihr Weg führt sie bis nach Jamaika.

Die Story wird von Frank Kodiak spannend und in einem ungeheuren Tempo erzählt.
Der Autor versteht es sehr gut wie er seine LeserInnen in Atem halten kann.
Wie schon im zweiten Band wird die Spannung auch im dritten Band noch einmal gesteigert.
Die Geschichte kommt actiongeladen daher und ist sicher nichts für schwache Nerven.
Ein fulminanter Abschluss einer sehr spannenden Trilogie.

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